Blechkuchen mit Hermann: Vielfalt und Tradition
Der Blechkuchen mit Hermann ist mehr als nur ein Rezept; er ist ein Stück gelebte Backtradition, die Generationen verbindet. Der Hermann-Teig, eine Art Sauerteig, wird gehegt und gepflegt, weitergegeben und immer wieder neu interpretiert. Dieser Artikel beleuchtet die Vielfalt dieses besonderen Kuchens, von klassischen Varianten bis hin zu modernen Interpretationen.
Was ist Hermann-Teig?
Hermann-Teig ist ein Sauerteigansatz, der über mehrere Tage hinweg reift und gefüttert wird. Er ist ein lebendiger Teig, der eine leicht säuerliche Note entwickelt. Dieser Teig wird oft wie ein Haustier behandelt, gehegt und gepflegt. Nach etwa zehn Tagen wird er in mehrere Portionen aufgeteilt, von denen eine zum Backen verwendet, zwei an Freunde verschenkt und eine weitergepflegt wird. Die Weitergabe des Hermann-Teigs ist eine Art Kettenbrief in Teigform, ein Akt des Teilens und der Gemeinschaft.
Der säuerliche Geruch des Hermann-Teigs entsteht durch die Gärung, bei der Alkohol entsteht. Es ist wichtig, den Teig gut verschlossen im Kühlschrank aufzubewahren und ihm alle paar Tage ein frisches Gefäß zu gönnen. Sollte sich Schimmel bilden, muss der Teig entsorgt werden. Theoretisch ist Hermann ewig haltbar. Wenn man eine Pause braucht, kann man ihn auch einfrieren.
Das Grundrezept für Hermann-Teig
Um den Hermann-Teig selbst anzusetzen, benötigt man folgende Zutaten:
- 100 g Weizenmehl (Type 405)
- 100 ml lauwarmes Wasser
- 1 TL Zucker
- 1/2 Würfel frische Hefe
Zubereitung:
- Mehl, Hefe, Zucker und Wasser in einer Schüssel mit einem Holzlöffel zu einem glatten Teig verrühren.
- Den Teig in eine verschließbare Dose oder ein Schraubglas füllen und den Deckel nur auflegen, damit Luft entweichen kann.
- An einem warmen Ort 2 Tage stehen lassen.
- Anschließend in den Kühlschrank stellen und 4 Tage lang täglich umrühren.
- Am 5. Tag wird der Teig gefüttert. Dafür 100 g Weizenmehl, 150 ml Milch und 150 g Zucker mit einem Holzlöffel unterrühren.
- Teig wieder kühlstellen und weitere 4 Tage täglich umrühren.
- Am 10. Tag ist der Teig fertig und kann weiterverarbeitet oder verschenkt werden.
Blechkuchen mit Hermann: Ein Rezeptbeispiel
Hier ist ein Rezept für einen einfachen Blechkuchen mit Hermann-Teig:
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Zutaten:
- 200 g Hermann-Teig
- 150 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Ei
- 75 ml Öl
- 150 ml Milch
- 200 g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 100 g gehackte Mandeln
- 100 g Schokotröpfchen
- Etwas Fett und Brösel für die Form
- Etwas Puderzucker
Zubereitung:
- Das Mehl mit dem Backpulver mischen und in eine Schüssel sieben.
- Zucker, Vanillezucker, Ei, Öl, Milch und den Hermann-Teig dazugeben und alles auf höchster Stufe ca. 2 Minuten gut durchrühren.
- Mandeln und Schokoladentröpfchen kurz unterrühren.
- Den Teig auf ein gefettetes und gebröseltes Backblech geben und glattstreichen.
- Bei 180°C Ober- und Unterhitze ca. 50 Minuten backen (Stäbchenprobe nicht vergessen!).
- Den Kuchen ca. 10 Minuten in der Form stehen lassen und dann auf ein Gitter stürzen, vollständig abkühlen lassen.
- Mit Puderzucker bestäuben.
Weitere Rezeptvarianten
Der Hermann-Teig ist äußerst vielseitig und kann für die unterschiedlichsten Kuchenvarianten verwendet werden. Hier einige Beispiele:
- Hermann-Hefeteig mit Streuseln: Ein zarter Hefeteig mit knusprigen Streuseln.
- Saftiger Blechkuchen mit Sauerteig: Eine Variante mit viel Geschmack und Saftigkeit.
- Hermannkuchen mit Eierlikör: Eine besonders festliche Variante mit Eierlikör im Teig und als Glasur.
- Zimtschnecken: Statt eines Kastenkuchens wird der Hermann-Teig als Zimtschnecke gebacken, mit einem süßen Zuckerguss on top.
- Russischer Zupfkuchen: Der Hermann-Teig wird mit Kakao verfeinert und ersetzt den klassischen Schoko-Mürbeteig.
- Schoko-Kirsch-Kuchen: Ein saftiger Schokokuchen mit Kirschen.
- Marmorkuchen: Ein Marmorkuchen mit doppelter Schokolade und extra großen Schokostückchen.
- Apfelkuchen mit Pudding: Äpfel zusammen mit einem Apfelpudding auf dem Hermann-Teig sorgen für mehr Aroma und Saftigkeit.
- Nusskuchen: Hermann - marmorierter Nusskuchen
- Schokoladenkuchen: gefüllter Schokoladenkuchen für 20er Springform, Kleiner saftiger Schoki-Kuchen, Kleine Formen: Zebrakuchen mit Orangenguss, " Mini " - Schwarzwaldkuchen
- Rhabarberkuchen: Rhabarber - Streuselkuchen
Blechkuchen mit Hermann: Ein Stück Kindheitserinnerung
Für viele ist der Blechkuchen mit Hermann eine Reise in die Vergangenheit, eine Erinnerung an die Kindheit. In den 80er-Jahren war der Hermann-Teig besonders bei Schulkindern beliebt. Er wurde wie ein Haustier gehegt und gepflegt. Der leicht säuerliche Geschmack des Kuchens weckt Kindheitserinnerungen und vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit.
Tipps und Tricks
- Alle Zutaten sollten zimmerwarm sein, die Milch lauwarm.
- Bei Bedarf etwas Mehl oder Milch zugeben, so dass der Teig weich, aber nicht klebrig ist.
- Den Teig an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Teigvolumen deutlich vergrößert hat.
- Den Kuchen nach dem Backen etwas abkühlen lassen, bevor er gestürzt wird.
- Der Kuchen schmeckt am besten frisch, am liebsten noch lauwarm.
- Wenn man die angegebene Menge halbiert, reicht der Teig für eine Springform.
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