Das perfekte Biskuit Rezept mit Mehl Type 550

Der Biskuitteig ist eine vielseitige Grundlage für zahlreiche Kuchenklassiker, von opulenten Sahnetorten bis hin zu einfachen Obstkuchen. Obwohl die Zutaten simpel erscheinen, gibt es einige Fallstricke, die es zu beachten gilt, damit der Biskuitboden luftig und hoch wird. Dieser Artikel teilt Erfahrungen und Tricks, um einen zuverlässig lockeren Biskuitboden zu backen, wobei besonderes Augenmerk auf die Verwendung von Mehl Type 550 gelegt wird.

Was ist Biskuit?

Biskuit besteht im Wesentlichen aus vier Zutaten: Eier, Zucker, Mehl und optional etwas Stärke. Im Gegensatz zu vielen anderen Kuchen enthält er wenig Fett; das Volumen und die Lockerheit entstehen allein durch den Schaum, der aus den Eiern geschlagen wird. Diese Leichtigkeit macht Biskuit zur idealen Basis für Sahnetorten, Biskuitrouladen oder Obstkuchen. Allerdings verzeiht er kaum Fehler: Zu schnelles Rühren oder zu frühes Öffnen des Ofens können dazu führen, dass der Teig zusammenfällt.

Die richtige Mehlwahl: Type 550

Für Biskuitteig eignen sich feine Mehlsorten wie Weizenmehl Type 405 oder Type 550. Diese Mehle sind besonders fein und weich, lassen sich leicht unter den Teig heben und nehmen Flüssigkeiten langsamer auf. Dadurch wird der Teig elastisch und ideal für luftig-lockere Biskuitteige. Weizenmehl Type 550 ist etwas weniger geläufig als Type 405, enthält aber mehr Mineralstoffe und wird aus einer Mischung von Hart- und Weichweizen hergestellt, was es zu einer gesünderen Option macht.

Unterschied zwischen Mehl Type 405 und Type 550

Der Unterschied zwischen Weizenmehl Type 405 und 550 liegt in der Verarbeitung des Weizens. Weizenmehl Type 405 ist sehr fein und reinweiß, da äußere Schalenschichten und der Keim entfernt werden. Es hat eine hohe Bindefähigkeit und eignet sich gut zum Backen und Andicken von Soßen. Weizenmehl Type 550 hingegen enthält mehr Mineralstoffe und wird aus einer Mischung von Hart- und Weichweizen hergestellt, was es ideal für helle Brote, Brötchen und Teige mit heller Kruste macht. Die Typenzahl gibt den Ausmahlungsgrad des Mehls an - je niedriger die Zahl, desto heller das Mehl. Type 550 ist etwas dunkler als Weißmehl Type 405.

Weizenmehl Typ 550 nimmt die Flüssigkeit etwas langsamer auf als Weizenmehl Typ 405, deshalb bleibt der Teig stabiler.

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Grundrezept für Biskuit mit Mehl Type 550

Hier ein Grundrezept für einen luftigen Biskuitteig mit Mehl Type 550:

Zutaten:

  • 4 Eier (Größe M)
  • 120 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Vanillezucker oder natürliches Aroma (Zitrone, Vanille)
  • 100 g Weizenmehl Type 550
  • Optional: 25 g Speisestärke (z.B. Mondamin)
  • Optional: Abrieb einer halben Zitrone

Zubereitung:

  1. Vorbereitung: Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Springform (ca. 20 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen oder nur den Boden fetten. Der Springformrand sollte nicht gefettet werden, da sich der Teig sonst nicht richtig festhalten und schön aufgehen kann.
  2. Eier trennen: Die Eier trennen. Das Eiweiß in einer Schüssel mit einer Prise Salz steif schlagen, dabei den Zucker langsam einrieseln lassen. Der Eischnee sollte schnittfest sein und glänzen.
  3. Eigelb aufschlagen: In einer separaten Schüssel das Eigelb mit dem Vanillezucker oder dem natürlichen Aroma (Zitrone, Vanille) für ca. 5 Minuten schaumig schlagen, bis die Masse hellgelb und cremig ist.
  4. Mehl mischen: Das Mehl (und optional die Speisestärke) in einer separaten Schüssel vermischen und sieben, um Klumpen zu vermeiden.
  5. Zutaten vermengen: Die Eigelbmasse vorsichtig unter den Eischnee heben. Dann die Mehlmischung portionsweise dazugeben und ebenfalls vorsichtig unterheben, bis keine Mehlnester mehr zu sehen sind. Nicht zu lange rühren, damit die Luftigkeit erhalten bleibt.
  6. Backen: Den Teig zügig in die vorbereitete Springform füllen, glattstreichen und sofort in den vorgeheizten Ofen schieben.
  7. Backzeit: Bei 180 °C Ober-/Unterhitze ca. 20-25 Minuten backen. Die Backzeit kann je nach Ofen variieren.
  8. Stäbchenprobe: Nach 20 Minuten eine Stäbchenprobe machen. Dazu ein Holzstäbchen in die Mitte des Kuchens stechen. Wenn kein Teig daran kleben bleibt, ist der Biskuit fertig.
  9. Abkühlen: Den Biskuitboden nach dem Backen etwas abkühlen lassen und dann vorsichtig aus der Form stürzen. Auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.

Tipps und Tricks für den perfekten Biskuit

  • Volumen ist alles: Eier und Zucker müssen zu einer hellen, schaumigen Creme aufgeschlagen werden. Nimm dir dafür mindestens 10 Minuten Zeit. Nur so entstehen die feinporigen Luftbläschen, die den Teig später tragen.
  • Mehl unterheben, sieben und nicht rühren: Sobald du Mehl und Stärke hinzufügst, bitte immer die Mehlmischung sieben, hebst du sie behutsam und mit Vorsicht unter.
  • Backform vorbereiten: Fette ausschließlich den Boden deiner Springform ein und lege Backpapier auf den Boden. Die Wände bleiben unbehandelt, sonst rutscht der Teig ab und fällt zusammen.
  • Ofen im Blick: Biskuit mag keine Zugluft. Öffne die Tür erst gegen Ende der Backzeit und prüfe mit einem Holzstäbchen, ob die Masse durch ist.
  • Saftiges Finish: Wenn du den Biskuit für Sahnetorten oder Obstbelag verwendest, kannst du ihn mit Säften, einem Sirup aus Zucker und Zitronensaft oder mit etwas Kirschwasser bepinseln.
  • Timing ist entscheidend: Wenn der Biskuit im Ofen gut aufgeht, aber nach dem Backen wieder in sich zusammenfällt, liegt das fast immer am Timing. Entweder wurde das Mehl zu kräftig untergerührt - dann verliert der Teig seine Luftigkeit - oder die Ofentür wurde zu früh geöffnet.
  • Ruhezeit: Biskuit lässt sich am besten schneiden, wenn er komplett ausgekühlt ist, am besten erst nach ein paar Stunden Ruhezeit.
  • Einfrieren: Biskuit lässt sich gut einfrieren. Ich backe oft gleich zwei Böden, lasse sie komplett auskühlen und friere sie dann einzeln in Frischhaltefolie verpackt ein. So hast du immer eine Basis auf Vorrat, wenn du spontan backen willst oder dir ein Zeitpuffer beim Tortenbauen hilft.
  • Den Backofen immer gut vorheizen, damit der Teig gleichmäßig aufgeht.
  • Den Teig sofort nach dem Zubereiten in die Form geben und backen - nicht stehen lassen, sonst fällt er zusammen.
  • Alle Zutaten sollten zu Anfang Zimmertemperatur haben. Für eine schön lockere Konsistenz sorgt zum einen die Ei-Masse. Diese sollte aus steif geschlagenem Eiweiß und schaumig geschlagenem Eigelb bestehen.

Variationen des Biskuitrezepts

  • Schokoladenbiskuit: Ersetze einen Teil des Mehls durch Backkakao.
  • Zitronenbiskuit: Füge dem Teig abgeriebene Zitronenschale hinzu.
  • Vegan ausprobieren: Wenn du keine Eier verwenden möchtest, funktioniert ein Biskuit auch mit einer Mischung aus Backpulver, Apfelessig und Stärke. Die chemische Reaktion erzeugt Luftbläschen, die den Teig heben.
  • Himbeer-Biskuit-Torte: Eine fruchtige Variante mit Himbeeren. Für die Himbeercreme Butter (Zimmertemperatur) und Zucker aufschlagen. Danach den gekochten und abgekühlten Vanillepudding dazugeben. Die Creme in zwei Schüsseln jeweils zur Hälfte aufteilen. In eine Creme-Hälfte zerdrückte Himbeeren oder Himbeermarmelade geben und vermengen.

Was tun, wenn der Biskuit nicht gelingt?

  • Der Teig geht nicht hoch: Achte darauf, dass alle Zutaten Zimmertemperatur haben und dass du das Eiweiß steif genug schlägst.
  • Der Teig fällt zusammen: Rühre das Mehl vorsichtig unter und öffne den Ofen während des Backens nicht.
  • Der Biskuit ist zu trocken: Verwende ausreichend Flüssigkeit und backe den Biskuit nicht zu lange.

Alternativen zu Weizenmehl

Wenn du kein Weizenmehl verwenden möchtest, gibt es Alternativen wie Dinkelmehl oder glutenfreie Mehlmischungen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Mehle andere Eigenschaften haben und das Ergebnis leicht abweichen kann.

  • Dinkelmehl: Dinkelmehl kann oft 1:1 durch Weizenmehl ersetzt werden, aber es kann sein, dass du etwas mehr Flüssigkeit benötigst.
  • Glutenfreie Mehle: Bei glutenfreien Mehlen ist es wichtig, eine Mischung zu verwenden, die sowohl Stärke als auch Bindemittel enthält, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Backen mit Kindern

Biskuit backen kann eine tolle Aktivität mit Kindern sein. Sie können beim Abwiegen der Zutaten helfen, den Teig verrühren und die Form auslegen. Farbiger Zuckerguss macht besonders den Kleinsten Spaß, denn sie lieben bunte Kuchen und verzierte Plätzchen.

Biskuit als Grundlage für Torten und Kuchen

Der Biskuitboden ist eine ideale Grundlage für verschiedene Torten und Kuchen. Hier sind einige Ideen:

  • Sahnetorten: Mit Sahne und Früchten gefüllt.
  • Obstkuchen: Mit frischem Obst belegt.
  • Biskuitrouladen: Mit Creme gefüllt und aufgerollt.
  • Schwarzwälder Kirschtorte: Ein Klassiker mit Kirschen und Sahne.

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