Belgischer brauner Zucker: Sorten, Verwendung und Besonderheiten
Belgien ist nicht nur für seine Schokolade und Pralinen weltberühmt, sondern auch für eine Vielfalt an süßen Spezialitäten, bei denen brauner Zucker eine wichtige Rolle spielt. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Sorten von belgischem braunem Zucker, ihre Verwendung in traditionellen Backwaren und Süßspeisen sowie ihre Besonderheiten im Vergleich zu anderen Zuckerarten.
Die Bedeutung von Zucker in der belgischen Küche
Zucker ist ein vielseitiges Süßungsmittel und Geschmacksverstärker, der in der belgischen Küche eine zentrale Rolle spielt. Er wird nicht nur in Süßspeisen, sondern auch in vielen anderen Gerichten verwendet. Belgische Bäckereien bieten eine große Auswahl an regionalen Spezialitäten, bei denen Zucker in verschiedenen Formen zum Einsatz kommt.
Sorten von belgischem braunem Zucker
Brauner Zucker ist eine Sammelbezeichnung für Zuckersorten mit brauner Farbe. Die Gewinnung erfolgt durch unterschiedliche Verfahren:
- Mischung mit Zuckerrohrsirupen: Weiße Zuckerkristalle werden mit braunen Zuckerrohrsirupen vermischt. Der anhaftende Sirup verleiht dem Zucker seine typische Färbung und eine klebrige, feuchte Konsistenz.
- Karamellisierung: Brauner Zucker kann auch aus Sirupen gewonnen werden, die durch Hitzeeinwirkung braun geworden sind (Karamellisierung).
- Mischung von Sirupen: Eine weitere Methode ist die Auskristallisation aus Mischungen von weißen und braunen Sirupen.
Rohrohrzucker
Unraffinierter brauner Rohrohrzucker wird aus Zuckerrohr gewonnen, das in subtropischen Ländern angebaut wird. Der braune Saft des Zuckerrohrs verleiht diesem Zucker sein einzigartiges, typisches Aroma.
Kandisfarin
Kandisfarin ist ein brauner Zucker, der aus Kandis-Sirup gewonnen wird. Er hat einen leichten Karamellgeschmack und wird oft für Gewürzgebäck wie Lebkuchen oder Printen verwendet. Auch zum Süßen von Tee findet er Anwendung.
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Belgischer Perlzucker
Belgischer Perlzucker besteht aus 100 % reinem Zucker und ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Herstellung von Lütticher Waffeln und Belgischem Zuckerbrot. Dieser Zucker ist hauptsächlich in Belgien erhältlich und unterscheidet sich von deutschem Hagelzucker dadurch, dass er im Teig nicht vollständig schmilzt.
Muscovado Zucker
Dunkle Muscovado Zucker, wie der von MauiSu, zeichnet sich durch seinen starken Melassegeschmack und Noten von Lakritz und Karamell aus. Er wird auf Mauritius hergestellt und eignet sich besonders gut zum Backen und Kochen.
Verwendung von braunem Zucker in belgischen Spezialitäten
Brauner Zucker ist ein wichtiger Bestandteil vieler traditioneller belgischer Backwaren und Süßspeisen:
- Spekulatius (Speculaas): Belgischer Speculaas hat meist einen höheren Anteil an braunem Zucker als die deutsche Variante und ist stärker auf Karamellgeschmack ausgerichtet. Er wird nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über gegessen.
- Lütticher Waffeln: Der Teig für Lütticher Waffeln enthält Perlzucker, der beim Backen karamellisiert und den Waffeln eine süß-klebrige Kruste verleiht.
- Peperkoek: Diese niederländische und belgische Spezialität, vergleichbar mit deutschem Lebkuchen, enthält Honig oder Sirup sowie Gewürze.
- Broodpudding: Ein traditionelles Dessert aus altbackenem Brot, Milch, Eiern und Zucker, oft verfeinert mit Zimt, Vanille oder Rum.
- Kandisfarin wird häufig für Gewürzgebäck wie Lebkuchen oder Printen verwendet.
- Brauner Rohrzucker Sirup kann zum Süßen von Kaffee, Eistee, Limonaden und Desserts verwendet werden.
Belgische Spezialitäten im Detail
- Waffeln: Belgische Waffeln gibt es in zwei Hauptvarianten: Brüsseler Waffeln, die rechteckig, leicht und luftig sind, und Lütticher Waffeln, die kompakter, dichter und oval geformt sind.
- Pain à la Grecque: Dieses Brüsseler Brot besteht aus einem einfachen Teig mit Zimt und Zucker.
- Geraardsbergse Mattentaarten: Ein Törtchen aus Blätterteig mit einer Füllung aus geronnener Milch, Zucker und Eiern.
- Vlaaien: Mit Früchten gefüllte Hefekuchen, die vor allem im Osten Belgiens verbreitet sind.
- Mastellen: Süße Milchbrötchen aus Gent mit einem Loch in der Mitte.
- Koffiekoeken (Boterkoeken): Süße Teilchen aus einem Hefeteig, der an dänisches Plundergebäck erinnert.
- Rijstpap: Belgischer Milchreis, oft mit Vanille, Zimt oder Safran verfeinert.
- Neuzekes: Kleine, bunte, kegelförmige Süßigkeiten mit einer weichen, sirupartigen Füllung.
- Couque de Dinant: Ein sehr harter Keks aus Weizenmehl und Honig, der in kleinen Stücken abgebrochen werden muss, um ihn zu essen.
Brauner Zucker im Vergleich
Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist brauner Zucker nicht unbedingt gesünder als weißer Zucker. Der Hauptunterschied liegt im Melassegehalt, der dem braunen Zucker seine Farbe und seinen leicht karamellartigen Geschmack verleiht. Allerdings enthalten beide Zuckerarten hauptsächlich Saccharose und sollten in Maßen konsumiert werden.
Alternativen zu herkömmlichem Zucker
Für Menschen, die ihren Zuckerkonsum reduzieren möchten, gibt es verschiedene Alternativen:
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- Xylit (Birkenzucker): Ein Zuckerersatzstoff, der aus Holzfasern gewonnen wird und eine ähnliche Süßkraft wie Zucker hat, aber weniger Kalorien enthält und zahnfreundlich ist.
- Erythrit: Ein weiterer Zuckeralkohol, der fast keine Kalorien enthält und keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat.
- Stevia: Ein natürlicher Süßstoff, der aus den Blättern der Stevia-Pflanze gewonnen wird und keine Kalorien enthält.
Tipps zur Lagerung von Zucker
Um die Qualität von Zucker zu erhalten, sollte er richtig gelagert werden:
- Weißer Zucker: Kann bei richtiger Lagerung mehrere Jahre haltbar sein.
- Brauner Zucker: Sollte innerhalb von 6 Monaten verbraucht werden, da er sonst verklumpen kann.
- Verpackung: Zucker sollte in einer wiederverschließbaren Verpackung wie einer Zuckerdose aufbewahrt werden, um ihn vor Feuchtigkeit und Fremdgerüchen zu schützen.
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