Baumkuchen und Lebkuchen aus Nürnberg: Tradition, Herstellung und Genuss

Nürnberg ist weltweit bekannt für seine Lebkuchen und den aufwendig hergestellten Baumkuchen. Dieser Artikel beleuchtet die Herstellung dieser Spezialitäten, die Traditionen dahinter und gibt Einblicke in die Produktionsweisen verschiedener Hersteller, darunter Lebkuchen Schmidt und Wicklein.

Lebkuchen Schmidt: Produktion und Tradition

Lebkuchen Schmidt, ein Nürnberger Unternehmen mit Weltruf, ist der älteste Lebkuchen-Versender der Welt. Das Unternehmen verdankt seinen guten Ruf der Herstellung von Lebkuchen mit viel Liebe und feinsten Zutaten wie Honig, Nüssen und Gewürzen. Die außergewöhnlichen Geschmacksideen von Schmidt Selektion sorgen für den perfekten Genussmoment.

Produktionsbeginn und Sortiment

Bereits im Juli stellt Lebkuchen Schmidt auf einen Drei-Schicht-Betrieb um, um die Nachfrage nach weihnachtlichen Backwaren zu bedienen. Laut Hock, einem Verantwortlichen bei Lebkuchen Schmidt, würde der Handel die Produkte nicht bestellen, wenn die Verbraucher sie nicht kaufen würden. Anders als Lebkuchen Schmidt gönnt sich "Witte Spezialitäten" im Juli eine Pause und startet im August voll durch. Ab September läuft die Produktion auf Hochtouren, wenn das komplette Sortiment angeboten wird. Für Liebhaber gibt es aber auch Sommer-Lebkuchen, um die Wartezeit zu überbrücken.

Vielfalt und Angebot

Bei Schmidt kann man original Nürnberger Lebkuchen online und direkt beim Hersteller kaufen. Das Sortiment umfasst eine riesige Auswahl an Delikatessen aus Lebkuchen, Geschenke, Naschereien und vieles mehr. Besonders beliebt sind Lebkuchen-Spezialitäten wie Truhen, Dosen oder ganze Sets, die sich ideal zum Verschenken eignen.

Weitere Hersteller in Nürnberg

Auch andere Nürnberger Unternehmen wie Fraunholz und Düll produzieren Lebkuchen. Fraunholz stellt das ganze Jahr über Elisen-Lebkuchen und Feingebäck her und erhöht die Produktion ab August. Die Bäckerei, Konditorei und Lebküchnerei Düll bietet ihren Kunden sogar ganzjährig Lebkuchen an.

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Saisonstart im Handel

Die Weihnachtssaison wird dieses Jahr am 27. August eingeläutet. Discounter wie Aldi Süd beginnen Mitte September mit dem Verkauf von Weihnachtsartikeln wie Lebkuchen, Baumkuchen, Butter-Mandel-Stollen und Butter-Spekulatius. Erste Schokoladen-Weihnachtsmänner und Adventskalender gibt es ab Ende Oktober. Edeka liefert seine Ware ab der Kalenderwoche 36/37 (frühestens ab dem 2. September) aus und Norma startet Anfang September mit dem Verkauf des Goldora-Lebkuchensortiments.

Baumkuchen: Der König der Kuchen

Der Baumkuchen wird oft als der „König der Kuchen“ bezeichnet, da seine Herstellung besonders aufwendig ist. Er ist ein Symbol des Konditorhandwerks.

Herstellungsprozess

Echter Baumkuchen wird schichtweise auf einer sich drehenden Walze gebacken. Früher geschah dies am offenen Feuer, heute in speziell entwickelten, elektrisch beheizten Backapparaten. Der Teig aus Butter, Eiern, Zucker, Vanille, Salz und Mehl wird in vielen einzelnen Schichten aufgetragen. Jede Schicht wird gebacken, bevor die nächste darübergestrichen wird - dieser Vorgang wird 10 bis 20 Mal wiederholt. Die "Jahresringe" sind ein typisches Merkmal des Baumkuchens.

Besonderheiten und Variationen

Eine besondere Spezialität sind Baumkuchen-Spitzen mit Eierlikör, bei denen köstlicher Baumkuchen mit hochwertigem Eierlikör getränkt wird. Der Schokoladenüberzug geht eine köstliche Verbindung mit dem Gebäck ein und sorgt für ein einzigartiges Geschmackserlebnis.

Baumkuchen selber backen

Wer zu Hause einen Baumkuchen backen möchte, kann auf die originale Form verzichten und stattdessen eine Springform verwenden. Auch ein im eigenen Ofen gebackener Baumkuchen kann köstlich sein.

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Rezept für selbst gebackenen Baumkuchen

Zutaten:

  • 6 Eier
  • 120 g Zucker
  • 200 g weiche Butter
  • 1 Prise Salz
  • 100 g Puderzucker
  • 1 Packung Vanillezucker
  • 100 g Mehl
  • 150 g Marzipan-Rohmasse
  • 30 ml Amaretto
  • 200 g Schokoladenkuvertüre
  • 1 Glas Pfirsich-Marmelade ohne Stückchen (optional andere Sorte)

Zubereitung:

  1. Die Eier trennen und das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen.
  2. Das Marzipan mit dem Likör bei geringer Hitze erwärmen und auflösen.
  3. Die Butter mit dem Zucker, Puderzucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Das restliche Eigelb dazugeben und weiterrühren, bis sich die Masse gut verbunden hat.
  4. Das aufgelöste Marzipan zur Masse hinzugeben und gut verrühren.
  5. Abwechselnd Mehl und Eischnee in den Teig geben und unterheben.
  6. Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  7. Eine Springform (22 cm) mit Backpapier auslegen und den Rand leicht einfetten.
  8. 3 EL der Teigmasse auf den Boden geben, gleichmäßig verteilen und in den Backofen geben.
  9. Sobald die Oberfläche braun wird, die Backform aus dem Ofen nehmen und mithilfe eines Backpinsels ein wenig Pfirsich-Marmelade darauf verstreichen.
  10. Anschließend wieder eine dünne Teigschicht aus 3 EL einfüllen und zurück in den Ofen stellen, bis die nächste Oberflächen-Schicht braun wird.
  11. Erneut die Form aus dem Ofen nehmen und mit Marmelade bestreichen. Diesen Vorgang so oft wiederholen, bis die Teigmasse aufgebraucht ist (etwa 14 Schichten).
  12. Den Kuchen nach dem Backen richtig auskühlen lassen.
  13. Die Schokoladenkuvertüre über dem Wasserbad schmelzen und den Kuchen damit bestreichen.

Geschichte des Baumkuchens

Der Ursprung des Baumkuchens lässt sich nicht genau festmachen, aber er gehört zur Familie der europäischen Spießkuchen. Ähnliche Rezepte gibt es in verschiedenen Regionen, wie den slowakischen Trdelník, schwedischen Spettekaka oder österreichischen Prügeltorte. Das älteste überlieferte, deutschsprachige Rezept stammt aus dem Jahr 1450. Die klassische Rezeptur, wie wir sie heute kennen, entstand im 18. Jahrhundert.

Baumkuchen in Japan

Baumkuchen ist nicht nur in Deutschland beliebt, sondern auch in Japan. Dort wird er das ganze Jahr über verkauft und gilt als Symbol für Glück, das gerne zu Geburtstagen und Hochzeiten verschenkt wird. Karl Joseph Wilhelm Juchheim brachte den Baumkuchen nach Japan und eröffnete 1920 eine Konditorei in Yokohama.

Wicklein: Lebkuchengenuss aus Nürnberg

Seit über 400 Jahren steht Wicklein für echtes Handwerk, feine Gewürze und unverwechselbaren Lebkuchengenuss aus Nürnberg. In der Lebküchnerei entstehen die berühmten Original Nürnberger Lebkuchen, gebacken nach überlieferten Rezepten.

Sortiment und Besonderheiten

Wicklein verbindet handwerkliche Backkunst mit zeitgemäßen Ideen. Ob klassische Elisenlebkuchen, feine Oblaten-Lebkuchen oder andere Gebäcke - jedes Stück ist ein Meisterwerk aus Tradition, Sorgfalt und Liebe zum Detail.

Engagement für Nachhaltigkeit

Wicklein engagiert sich seit 2025 mit einer Aufforstungspartnerschaft auf Sumatra, um die Bestände von Zimt, einem wichtigen Bestandteil ihrer Gewürzmischungen, langfristig zu sichern. Jährlich werden dort 4.000 neue Cassia-Zimtbäume gepflanzt.

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Online-Shop und Lebküchnerei

Die neuesten Wicklein Kreationen können online bestellt werden. Neben Klassikern wie Original Nürnberger Elisenlebkuchen oder feinen Oblaten-Lebkuchen gibt es immer aktuelle Highlights. Ein Besuch der Lebküchnerei in Nürnberg ermöglicht es, den Duft frisch gebackener Lebkuchen direkt vor Ort zu erleben.

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