Lenchen Lebkuchen: Ein Familienrezept erobert die Welt – nicht nur zur Weihnachtszeit

Weihnachten ist vorbei, doch die Lebkuchenzeit muss es nicht sein. Annette Rieger und ihre Cousine Alexandra Vásquez Bea aus Hannover haben mit "Lenchen Lebkuchen" eine Möglichkeit geschaffen, das ganze Jahr über in den Genuss des traditionellen Gebäcks zu kommen. Ihre Lebkuchen 2.0 sind nicht nur in Hannover gesellschaftsfähig geworden, sondern werden auch super toll verpackt als kleines pralinenartiges Gebäck in Einer-, Vierer- oder Achterboxen angeboten.

Die Geschichte hinter Lenchen

Die Idee entstand aus einem alten Familienrezept, das von der Schwester von Annies Urgroßmutter aus Wernigerode im Harz stammt. Seit 30 Jahren tüftelt die Familie in verschiedenen Generationen an diesem Rezept. Bereits Annies Mutter backte die Lebkuchen so gut, dass Hotels und Firmen anfragten, ob sie diese "Lenchen" - benannt nach Oma Lena - für ihre Kunden als Weihnachts- oder Werbegeschenk kaufen könnten.

Die Nachfrage stieg, und so erhielt Annies Mutter von der Handwerkskammer im Harz eine Ausnahmegenehmigung, um 4.000 Lebkuchen in der eigenen Küche zu backen. Eine Mammutaufgabe!

Vom Familienrezept zum Startup

Im Jahr 2015 "luchsten" Anni und Alex ihrer Mutter das Rezept ab. Seitdem backt das Familienunternehmen Langrehr die Lenchen im Auftrag der beiden Jungunternehmerinnen professionell in der Region Hannover. Obwohl das Grundrezept bereits 130 Jahre alt ist und immer weiter verfeinert wurde, präsentieren sich die neuen Lenchen modern, frisch, zeitlos und mundgerecht verpackt im neuen Design.

Die beiden Cousinen verkörpern den Unternehmergeist, der Tradition und Innovation verbindet. Alexandra Vásquez Bea, ehemals Unternehmensberaterin, und Annette Rieger, Projektmanagerin, erkannten das Potenzial des Familienrezepts und wagten den Schritt in die Selbstständigkeit.

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Das Besondere an Lenchen

Jedes Lenchen besteht aus 25 hochwertigen Zutaten, wird sorgfältig per Hand gefertigt und enthält große Nuss- und Fruchtstückchen. Die Lebkuchen sind vegetarisch und frei von Geschmacksverstärkern, künstlichen Farbstoffen sowie Konservierungsstoffen. Die abwechslungsreiche Tätigkeit des Verpackens übernehmen die hannoverschen Werkstätten, was den dort arbeitstätigen Behinderten Freude bereitet. Jedes Lenchen wird mit Mandel, Ingwer, Kirsche oder Walnuss "getoppt".

Die Gründerinnen legen Wert auf Transparenz und Qualität. Sie wollen sich an Personen richten, „die fest im Beruf stehen und transparente Produkte schätzen“, sagt Vázquez Bea.

Ein holpriger Weg zum Erfolg

Die Idee für ihr Unternehmen Lenchen Lebkuchen sei zufällig entstanden: Wie in jedem Winter hätte Riegers Mutter Lebkuchen gebacken und privat an Hotels in der Umgebung verkauft. Die hätten die Küchlein als regionales Produkt an ihre Gäste verschenkt. Die Cousinen hätten sofort ins Lebkuchengeschäft einsteigen wollen, doch: Backprodukte dürfe man nur verkaufen, wenn sie ein Bäcker oder Konditormeister herstellt, sagt Vázquez Bea. Die Kooperation mit Edeka sei daher nicht zustande gekommen, trotzdem sei die Anfrage des Supermarktes der Startschuss für Lenchen Lebkuchen gewesen.

Auch ein Auftritt in der Fernsehshow "Die Höhle der Löwen" sollte ein Sprungbrett sein, trieb sie aber fast in die Insolvenz. Nachdem der erste Schock verdaut ist, gehen Alexandra und Annette in die Offensive und in einen Überlebensmodus über. Ganz ahnungslos sind sie zum Glück nicht, da Alexandra vor der Gründung als Unternehmensberaterin gearbeitet hat und sich mit Insolvenzrecht auskennt. Operativ alles zu regeln, ist die eine Sache, aber man muss auch gucken, dass man das nervlich aushält.

Trotz der Schwierigkeiten glauben die Gründerinnen unbeirrt an ihr Produkt. Derzeit liegt der Schwerpunkt aber auf dem B2B-Geschäft mit Hotels und Unternehmen, Preisanpassungen gibt es für diese Kunden laut Gründerin nicht.

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Lenchen heute

Heute geht es dem Startup von Alexandra Vázquez Bea und Annette Rieger wieder gut. Annie ist nun alleinverantwortlich. Energiepreise steigen ebenso wie die Preise der Zutaten. Besonders Schokolade wird teuer. Annie spricht von „schwarzem Gold“. Doch mit Ausdauer und Sorgfalt übersteht sie die Talfahrt. Ihre Liebe zum Produkt, die Freude, etwas Schönes und Wertvolles weiterzugeben und die Leidenschaft und der Optimismus, mit der sie über ihre noch junge Firmengeschichte -auch die Tiefschläge- erzählt, hat etwas Ansteckendes.

Dank Annie kann man Oma Lenes Lebkuchen nun auch schon außerhalb von Deutschland kaufen… Und nicht nur zu Weihnachten!

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