Heinz Hoenig: Ein Leben zwischen Bühne, Leinwand und Schicksalsschlägen
Der deutsche Schauspieler Heinz Hoenig, geboren am 24. September 1951 in Landsberg am Lech, Oberbayern, blickt auf eine bewegte Karriere und ein von Höhen und Tiefen gezeichnetes Leben zurück. Von den Anfängen am Theater über den Durchbruch mit "Das Boot" bis hin zu aktuellen gesundheitlichen Herausforderungen - Hoenigs Geschichte ist facettenreich und berührend.
Frühe Jahre und Theateranfänge
Heinz Hoenig wuchs im Harz auf, nachdem sein Vater als Kranführer arbeitete. Nach einer Lehre als Schlosser arbeitete er zunächst als Tischler und Silberschmied. Später zog er nach Berlin, wo er sich als Streetworker für Drogenabhängige engagierte. Seine schauspielerische Laufbahn begann mit einem Gastspiel im "Theatre of All Possibilities" von John Allen. Er folgte Allen in die USA und ließ sich von ihm in der Schauspielkunst unterrichten. Von 1972 bis 1974 lebte Hönig auf Allens Farm in Santa Fe, bevor er nach Deutschland zurückkehrte und am Berliner Grips Theater auftrat.
Durchbruch mit "Das Boot" und weitere Filmprojekte
Sein Filmdebüt gab Heinz Hoenig 1975 in "Unter dem Pflaster ist der Strand". Der Durchbruch gelang ihm jedoch mit dem Film "Das Boot" (1981), der ihn einem breiten Publikum bekannt machte. In den folgenden Jahrzehnten wirkte Hoenig in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, darunter Mehrere Auftritte in "Das Traumschiff" von 2008 bis 2016.
Hoenigs Repertoire ist vielfältig und umfasst verschiedene Genres wie Kinder- und Familienfilme, Komödien, Dramen, Action- und Abenteuerfilme, Krimis, Horrorfilme und historische Filme. Zu seinen weiteren bekannten Filmen gehören:
- "Unter dem Pflaster ist der Strand" (1975)
- "David" (1978)
- "Der Fan" (1982)
- "Die Katze" (1988)
- "Die Tigerin" (1992)
- "Brennendes Eis" (1992)
- "Das Mädchen Rosemarie" (1996)
- "Semmelweis - Ein Leben für die Menschlichkeit" (2001)
- "7 Zwerge - Männer allein im Wald" (2004)
- "Farland" (2004)
- "Elementarteilchen" (2006)
- "7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug" (2006)
- "Der Baader Meinhof Komplex" (2008)
- "Der König von St. Pauli" (1998)
- "Die другом Frau" (2009)
- "SOKO Stuttgart: Treue bis in den Tod" (2018)
- "Das Traumschiff" (verschiedene Episoden)
Musikalisches Engagement und Autobiografie
Neben seiner schauspielerischen Tätigkeit betätigte sich Heinz Hoenig auch als Musiker. Im Jahr 2001 veröffentlichte er das Schlager-Album "Familienbande". Ein Jahr später, 2002, erschien seine Autobiografie, in der er Einblicke in sein bewegtes Leben gewährte.
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Persönliches Leben und Schicksalsschläge
Heinz Hoenig heiratete 1988 Simone Hoenig, die 2012 im Alter von nur 52 Jahren unerwartet an einem Herzinfarkt verstarb. Aus dieser Ehe stammen zwei Kinder, Lukas und Paula. Hoenig gründete eine Organisation, die sich für psychisch traumatisierte Kinder und Jugendliche einsetzt.
Im Jahr 2019 heiratete Hoenig seine zweite Ehefrau, Annika Kärsten-Hoenig, mit der er zwei gemeinsame Söhne hat: Juliano und Jianni. Der Altersunterschied zwischen Heinz und Annika beträgt 33 Jahre. Die Geburt seines Sohnes Jianni im Jahr 2022 verlief dramatisch, als es zu Komplikationen kam und Annika Kärsten-Hoenig viel Blut verlor.
Aktuelle gesundheitliche Herausforderungen
Anfang Mai 2024 wurde Heinz Hoenig aufgrund akuter Herzprobleme in ein Berliner Krankenhaus eingeliefert. Es wurde eine bakterielle Infektion festgestellt, die seine Aorta beschädigt hatte. Zudem wurde ein Loch in seiner Speiseröhre diagnostiziert, das operativ entfernt werden musste. Nach einer zunächst erfolgreichen Speiseröhren-OP verschlechterte sich sein Zustand jedoch wieder, sodass die geplante Operation an der Aorta verschoben werden musste. Zeitweise lag der Schauspieler im künstlichen Koma.
Seine Ehefrau Annika Kärsten-Hoenig steht ihm in dieser schweren Zeit zur Seite. Sie gab Einblicke in ihren emotionalen Zustand und den Umgang ihrer Kinder mit der Situation. Sie berichtete, dass ihr Mann, wenn er bei Bewusstsein ist, aus seinem Lieblingsbuch "Der kleine Buddha" vorgelesen bekommt.
Nach mehr als viereinhalb Monaten auf der Intensivstation konnte Heinz Hoenig im September 2024 endlich nach Hause zu seiner Familie zurückkehren. Er wurde mit einem Krankentransport von Berlin in seine Heimat nach Blankenburg im Harz gebracht, wo er nun von seiner Frau Annika, einer ausgebildeten Krankenschwester, gepflegt wird. Dennoch stehen weitere Operationen an, insbesondere an der Hauptschlagader, die jedoch erst nach einer Erholungsphase durchgeführt werden können.
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Heinz Hoenig: Eine bewegte Familiengeschichte
Heinz Hoenig wurde als Heinz Jakob Honig im Dezember 1921 in Alsenz in der Nordpfalz geboren. Er war der Sohn von Julius und Rudolfine Honig (geb. Sternheimer). Die Familie erlitt bereits in seiner frühen Kindheit einen Schicksalsschlag: 1924 starb sein Vater Julius unerwartet an Herzversagen. Drei Monate später wurde sein kleiner Bruder Julius geboren. Seine Mutter Rudolfine war somit im Alter von 35 Jahren Witwe und musste ihre beiden Kinder und ihre kranke Mutter Sarah Sternheimer alleine versorgen.
Jack, wie er genannt wurde, besuchte die Volksschule in Alsenz. Als eines der wenigen jüdischen Kinder fühlte er sich dort nicht integriert. Im Alter von elf Jahren wechselte er auf das Gymnasium in Bad Kreuznach, wo er jedoch mit antisemitischen Anfeindungen konfrontiert war. Nach vier Jahren verließ er die Schule und begann eine Bäckerlehre bei seinem Onkel in Neustadt/Weinstraße.
Die Reichspogromnacht im Jahr 1938 erlebte er als 16-Jähriger in Neustadt. Sein Onkels Haus wurde geplündert und er wurde mit anderen jüdischen Männern ins KZ Dachau deportiert. Nach zweieinhalb Monaten wurde er entlassen. Dieses Erlebnis prägte ihn tief und festigte seinen Entschluss, Deutschland zu verlassen.
Mit Hilfe der jüdischen Hilfsorganisation HIAS konnte er sich einem Kindertransport nach England anschließen und später in die USA auswandern. In England arbeitete er zunächst in der Landwirtschaft und später als Bäcker. 1940 erhielt er ein Visum für die USA und emigrierte nach New York.
In den USA arbeitete er zunächst als Bäcker und später in einer Kuchenfabrik. Er holte seinen Schulabschluss nach und studierte Lehramt. Nach dem Krieg kehrte er kurzzeitig nach Alsenz zurück, um seine alte Heimat zu besuchen. Später heiratete er Molly und gründete eine Familie.
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Heinz Hoenig im Dschungelcamp
Im Jahr 2024 nahm Heinz Hoenig an der 17. Staffel des "Dschungelcamps" auf RTL teil. Sein Auftritt sorgte für großes Aufsehen und trug dazu bei, dass er wieder verstärkt in der Öffentlichkeit stand.