Zwiebel-Honig-Thymian: Natürliche Wirkung und Anwendung
In vielen Haushalten sind Hausmittel wie Hustensaft ein fester Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. Selbstgemachter Hustensaft, insbesondere mit Zwiebeln, Honig und Thymian, erfreut sich großer Beliebtheit. Dieser Artikel beleuchtet die Wirkung und Anwendung dieser natürlichen Kombination.
Einleitung
Hustensaft aus der Apotheke ist weit verbreitet, doch viele Menschen setzen auf selbstgemachte Alternativen. Die Kombination aus Zwiebeln, Honig und Thymian ist ein bewährtes Rezept, das seit Jahrhunderten zur Linderung von Husten und Erkältungsbeschwerden eingesetzt wird. Obwohl die wissenschaftliche Beweislage nicht immer eindeutig ist, beruht die Wirksamkeit dieser Hausmittel auf langjähriger Erfahrung. Solange sie guttun und nicht schaden, ist ihre Anwendung durchaus vertretbar.
Die Inhaltsstoffe und ihre Wirkung
Zwiebel
Die Zwiebel (Allium cepa) ist ein beliebtes Hausmittel bei Erkältungen. Sie enthält entzündungshemmende ätherische Öle und Sulfide, die schleimlösend wirken. Zudem sind antioxidative Schwefelverbindungen enthalten, die antibakteriell wirken und sogar Blutfette, Blutzucker und Blutdruck leicht senken können. Die Zwiebel liefert auch geringe Mengen an Vitamin C und Zink, die das Immunsystem stärken. Rote Zwiebeln gelten als besonders gesund, da sie mehr Antioxidantien enthalten als weiße Zwiebeln.
Anwendung: Zwiebeln werden klein geschnitten und mit Zucker oder Honig in ein Glas geschichtet. Nach einigen Stunden zieht die Zwiebel Saft, der löffelweise eingenommen wird. Dieser Zwiebelsaft kann auch mit Kräutern wie Thymian kombiniert werden.
Honig
Honig ist seit Jahrtausenden ein beliebtes Heilmittel. Er wirkt antibakteriell und beruhigt den gereizten Rachen. Bienen setzen dem Honig über ihren Speichel ein Enzym (Glukose Oxidase) zu, wodurch geringe Mengen Wasserstoffperoxyd entstehen, das Bakterien wirksam bekämpft. Honig hat zusätzliche hustenstillende und antibakterielle Eigenschaften. Kinder unter einem Jahr sollten allerdings keinen Honig zu sich nehmen, da es sich um ein Naturprodukt handelt und die manchmal enthaltenen Bakterien ihnen schaden können.
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Anwendung: Honig wird als Süßungsmittel im Hustensaft verwendet und verstärkt dessen heilende Wirkung. Er kann auch pur eingenommen werden, um den Hals zu beruhigen.
Thymian
Thymian (Thymus vulgaris) ist ein klassisches Hustenkraut, das bereits die alten Griechen zu schätzen wussten. Seine ätherischen Öle, insbesondere das Thymol, wirken keimtötend, schleimlösend und entkrampfend, wodurch das Abhusten erleichtert wird. Thymian wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und schleimlösend. Der Tee aus Thymianblättern wirkt schleimlösend und entzündungshemmend. Er kann helfen, die Atemwege zu öffnen und das Abhusten zu erleichtern.
Anwendung: Thymian kann als Tee zubereitet oder dem Zwiebel-Honig-Hustensaft beigemischt werden.
Weitere Zutaten
Neben Zwiebeln, Honig und Thymian können weitere Zutaten die Wirkung des Hustensafts unterstützen:
- Salbei: Wirkt desinfizierend und entzündungshemmend.
- Spitzwegerich: Wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und beruhigt die Mund- und Rachenschleimhaut.
- Ingwer: Wirkt entzündungshemmend und schleimlösend.
- Zitrone: Liefert Vitamin C und wirkt erfrischend.
Rezepte für selbstgemachten Hustensaft
Zwiebel-Hustensaft
Zutaten:
- 100 Gramm Zwiebeln (rot oder weiß)
- 100 Gramm Zucker oder Honig
Zubereitung:
- Zwiebeln möglichst klein würfeln.
- Zwiebeln und Zucker oder Honig abwechselnd in ein Schraubglas schichten.
- Das Glas über Nacht oder für mehrere Stunden stehen lassen.
- Die entstandene Flüssigkeit durch ein Sieb filtern.
- Über den Tag verteilt immer wieder einen Teelöffel davon zu sich nehmen, entweder pur oder im Tee.
Thymian-Hustensaft
Zutaten:
- 250 ml Wasser
- Einige Thymianzweige
- 1 Teelöffel Honig
- Zitronensaft (optional)
Zubereitung:
- Wasser sprudelnd kochen lassen.
- Thymianzweige zu einem kleinen Bund zusammenbinden und in eine große Tasse hängen.
- Mit dem kochend heißen Wasser übergießen und 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen.
- Das Thymianbündel herausnehmen und den Tee durch ein kleines Haarsieb in eine Teetasse filtern.
- Etwas abkühlen lassen und dann 1 Teelöffel Honig einrühren.
- Nach Belieben Zitronensaft hinzufügen.
- Den Tee langsam und in kleinen Schlückchen trinken. Nach Bedarf mehrere Tassen über den Tag verteilt trinken.
Erkältungshonig mit Salbei und Thymian
Zutaten:
- 500 g flüssiger Honig
- 2 EL getrocknete Salbeiblätter
- 2 EL getrockneter Thymian
Zubereitung:
- Salbei und Thymian in ein sauberes Glas geben.
- Mit flüssigem Honig übergießen, bis die Kräuter vollständig bedeckt sind.
- Das Glas verschließen und mindestens sechs bis acht Wochen ziehen lassen.
- Anschließend die Kräuter abseihen und den fertigen Erkältungshonig in ein sauberes Glas abfüllen.
Anwendung: Bei Bedarf mehrmals täglich einen Teelöffel einnehmen.
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Blitz-Hustensaft mit Zwiebel, Salbei und Thymian
Zutaten:
- 2 mittelgroße Zwiebeln
- 2 EL getrocknete Salbeiblätter
- 2 EL getrockneten Thymian
- Flüssiger Honig
Zubereitung:
- Zwiebeln würfeln und in eine Schüssel geben.
- Salbei und Thymian hinzugeben.
- Mit flüssigem Honig übergießen, bis alles bedeckt ist.
- Das Ganze gut vermischen und für mehrere Stunden abgedeckt ziehen lassen (am besten über Nacht).
Anwendung: Bei Bedarf mehrmals täglich ein bis zwei Teelöffel einnehmen. Der Blitz-Hustensaft ist im Kühlschrank ca. 2-3 Tage haltbar.
Honigextrakt mit Zwiebel, Ingwer und Thymian
Zutaten:
- 1 mittelgroße Bio-Zwiebel, am besten rot (ca. 70 g)
- 12 g Bio-Ingwer
- 2 TL getrockneter Thymian (ca. 3 EL frischer Thymian)
- Honig
Zubereitung:
- Die geschälte Zwiebel und den Ingwer fein hacken.
- In eine Porzellanschüssel oder ein Glas schütten, Thymian zugeben und mit dem Honig aufgießen, gut verrühren.
- Das Ganze nun bei Zimmertemperatur zwischen 2 Stunden (da kann man bei Bedarf schon etwas entnehmen) und 5 Stunden lang ziehen lassen.
- Nun noch abfiltern, in ein Fläschchen füllen und ab in den Kühlschrank. Wie gesagt, innerhalb von zwei Tagen verbrauchen.
Vegane Variante
Für eine vegane Variante kann Honig durch Agavendicksaft oder Ahornsirup ersetzt werden.
Anwendung und Dosierung
Die Dosierung des Hustensafts hängt vom Alter und den individuellen Bedürfnissen ab. Erwachsene können mehrmals täglich einen Esslöffel einnehmen, während für Kinder ein Teelöffel ausreichend ist. Es ist wichtig zu beachten, dass Hustensaft aus Zwiebeln und Honig nicht für Kinder unter einem Jahr geeignet ist.
- Erwachsene: 1 Esslöffel mehrmals täglich
- Kinder: 1 Teelöffel mehrmals täglich
- Kleinkinder: (ab 1 Jahr) nach Absprache mit dem Arzt
Wann ist ein Arztbesuch notwendig?
Husten, der im Rahmen einer Erkältung auftritt, ist in der Regel harmlos. Hält der Husten jedoch länger als zwei bis drei Wochen an, besteht hohes Fieber oder Schüttelfrost, oder treten andere schwere Symptome auf, sollte man einen Arzt konsultieren. Bei Atemnot sollte man den Notarzt verständigen. Kinder leiden auch manchmal unter einem plötzlich auftretenden, bellenden Husten, dem Pseudokrupp. Es ist wichtig, diesen zeitnah von einem Kinderarzt abklären zu lassen.
Tipps und Hinweise
- Verwenden Sie hochwertige Zutaten, am besten in Bio-Qualität.
- Achten Sie auf Hygiene bei der Zubereitung, um die Haltbarkeit des Hustensafts zu gewährleisten.
- Bewahren Sie den Hustensaft im Kühlschrank auf.
- Bei anhaltenden oder schweren Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Kinder unter einem Jahr sollten keinen Honig zu sich nehmen.
- Personen mit Honigunverträglichkeit sollten auf alternative Süßungsmittel ausweichen.
- Bei der Verwendung von frischen Kräutern, diese gründlich waschen und trocknen lassen.
- Denken Sie daran, dass Hausmittel eine ärztliche Behandlung nicht ersetzen können.
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