Zahnpasta ohne Zucker: Inhaltsstoffe, Sicherheit und Alternativen

Die Wahl der richtigen Zahnpasta ist entscheidend für die Mundgesundheit. Dabei spielen die Inhaltsstoffe eine wesentliche Rolle. Immer mehr Verbraucher achten auf eine Zahnpasta ohne Zucker und suchen nach Alternativen, die sowohl wirksam als auch sicher sind. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte von Zahnpasta ohne Zucker, einschließlich der Inhaltsstoffe, ihrer Wirkung und der Bedeutung für Kinder und Erwachsene.

Die Bedeutung zuckerfreier Zahnpasta

Zucker in Zahnpasta kann potenziell schädlich sein, da er Kariesbakterien nährt. Diese Bakterien produzieren Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und Karies verursachen können. Daher ist eine zuckerfreie Zahnpasta eine sinnvolle Wahl, um die Mundgesundheit zu fördern.

Natürliche Zahnpasta ohne Zucker: Jack N' Jill

Ein Beispiel für eine natürliche und zuckerfreie Zahnpasta ist Jack N' Jill. Diese Zahnpasta wurde in Melbourne, Australien, entwickelt und ist speziell für Babys ab 6 Monaten sowie für kleine und große Kinder geeignet. Sie ist unbedenklich, selbst wenn sie verschluckt wird, was besonders bei Kindern von Vorteil ist, die dazu neigen, Zahnpasta zu schlucken. Jack N' Jill enthält keine Tenside und schäumt daher nicht. Die klare Gel-Konsistenz ist frei von schädlichen Inhaltsstoffen. Der leicht süßliche Geschmack, der für Kinder ansprechend ist, stammt vom kariesschützenden Xylitol.

Die Zahnpasta von Jack N' Jill wird von der unabhängigen Umweltorganisation „Skin Deep - the Environmental Working Group“ als sicheres Körperpflegeprodukt eingestuft. Das Unternehmen betrachtet den Umweltschutz als eine Verpflichtung.

Anwendungshinweise: Die Zahnpasta sollte zweimal täglich nach den Mahlzeiten in kreisenden Bewegungen aufgetragen werden.

Lesen Sie auch: Zahnpasta ohne Sorbit

Inhaltsstoffe: Xylitol, gereinigtes Wasser, Glycerin (auf Kokosnussbasis), Silicia, Xanthan Gum, Kaliumsorbat (natürlichen Ursprungs), Zitronensäure. Die Verpackung besteht aus PE.

Inhaltsstoffe in Zahnpasta und ihre Wirkung

Beim Zähneputzen wird der Zahnpasta durch Mundraumtemperatur und Reibung Energie zugeführt. Dadurch werden Wasser absorbiert und Anionen freigesetzt, die anaerobe Bakterienstämme in der Mundhöhle abtöten und deren Neubildung verhindern. Dies reduziert Plaquebildung und fördert die Durchblutung des Zahnfleisches. Mineralsalze liefern natürliche Spurenelemente, unterstützen die Bildung probiotischer Bakterien und fördern die Durchblutung des Zahnfleisches.

Ursalz

Das Ursalz, das hauptsächlich in Tibet und China gewonnen wird, entstand vor etwa 300 Millionen Jahren durch die Verdunstung von Meerwasser. Es besteht hauptsächlich aus Natriumchlorid, enthält aber auch andere neutrale Inhaltsstoffe wie Jod, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Diese Stoffe sind wichtig für den menschlichen Körper.

Natürliche Minze

Natürliche Minze erfrischt den Atem und sorgt für ein langanhaltendes Frischegefühl im Mund.

Problematische Inhaltsstoffe in herkömmlichen Zahnpasten

Viele herkömmliche Zahnpasten enthalten Inhaltsstoffe, die potenziell schädlich sein können. Es ist wichtig, sich dieser Inhaltsstoffe bewusst zu sein und gegebenenfalls auf Alternativen auszuweichen.

Lesen Sie auch: Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeit von zuckerfreiem Chocomel

Titandioxid (E171)

Titandioxid ist eine anorganische chemische Verbindung, die als Farbstoff verwendet wird, um die Zahnpasta weiß zu machen. Es wurde auch in Lebensmitteln, Nahrungsergänzungen, Arzneimitteln und Kosmetikprodukten eingesetzt. Tierstudien haben gezeigt, dass Titandioxid-Nanopartikel neurotoxische Wirkungen haben und den oxidativen Stress im Körper verstärken können.

Triclosan

Studien deuten darauf hin, dass Triclosan das Hormonsystem stören und die Entstehung multiresistenter Bakterien fördern könnte. In den USA wurde die Verwendung von Triclosan in Seifen und Körperwaschmitteln im Jahr 2016 verboten, der Einsatz in Zahnpasta ist jedoch weiterhin erlaubt. In der EU ist der Einsatz von Triclosan in bestimmten Produkten bis zu einer Höchstmenge von 0,3 % erlaubt, in Mundwässern wurde der Gehalt auf 0,2 % beschränkt. Triclosan wird leicht über die Mundschleimhaut und Haut aufgenommen und kann in verschiedenen Körperflüssigkeiten nachgewiesen werden.

Natriumlaurylsulfat (SLS)

Natriumlaurylsulfat ist eine chemische Verbindung, die als Tensid, Waschmittel und Denaturierungsmittel in verschiedenen Kosmetika und Industriereinigern verwendet wird. Studien deuten darauf hin, dass SLS die Entstehung von Geschwüren im Mundraum begünstigen kann, indem es zur Austrocknung der Mundschleimhaut führt und das Ablösen von Epithelzellen begünstigt.

Süßstoffe

Süßstoffe binden an Geschmacksrezeptoren auf der Zunge und erzeugen die Wahrnehmung von „süß“. Sie sind oft um ein Vielfaches süßer als Haushaltszucker. In der EU sind aktuell 12 Süßstoffe zugelassen, darunter Aspartam, Saccharin, Sucralose und Steviaglycoside. Es wurde nachgewiesen, dass diese Süßstoffe sowohl die Mundflora als auch die Darmflora stören können. Insbesondere Sucralose und Saccharin können bei längerfristiger Einnahme eine Glukoseintoleranz bis hin zur Insulinresistenz verursachen und somit zur Entstehung von Diabetes Typ II beitragen. Der Süßstoff Aspartam wird von der WHO außerdem als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft.

Süßstoffe werden der Zahnpasta beigemischt, um ihren Geschmack zu verbessern. Dies ist insbesondere im Hinblick auf Kinder kritisch zu sehen, da Kinder dadurch verleitet werden könnten, mehr von den Produkten zu schlucken. Auch in natürlicher Zahncreme sind Süßungsmittel zu finden, zumeist Zuckeraustauschstoffe wie Erythrit, Xylit, Sorbit, Mannit und Isomalt. Zuckerersatzstoffe sollen sich sogar günstig auf die Mundgesundheit auswirken und die Vermehrung von Karies bildenden Bakterien reduzieren.

Lesen Sie auch: Osterhasen-Kekse ohne Zucker

Fluorid

Fluorid ist die ionisierte Form des chemischen Elements Fluor. Fluoride werden der Zahnpasta zugesetzt, um die Zähne zu remineralisieren und vor Karies zu schützen. Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Verwendung von Fluorid. Fluoride können sich in den Zahnschmelz und die Knochen einlagern und das entsprechende Gewebe verfestigen. In höheren Dosen kann dies jedoch zu einer unerwünschten spröden Beschaffenheit führen. Insbesondere für Kinder ist die Aufnahme von Fluorid gefährlich.

Abrasive Inhaltsstoffe

Abrasive Inhaltsstoffe werden der Zahnpasta zugesetzt, um Beläge von den Zähnen zu entfernen. Zahncremes mit einem hohen RDA-Wert (Relativer Dentinabrieb) sind stark abrasiv und nicht für den Dauergebrauch geeignet.

Parabene

Parabene sind Chemikalien, die aufgrund ihrer antibakteriellen und fungiziden Wirkung als Konservierungsmittel verwendet werden, um die Haltbarkeit der Zahnpasta zu verlängern. Parabene können den Hormonhaushalt stören und werden leicht in den menschlichen Körper aufgenommen.

Polyethylenglykol (PEG)

Polyethylenglykol (PEG) bezeichnet verschiedene synthetische Stoffe, die als Emulgatoren eingesetzt werden. PEGs kommen in vielen herkömmlichen Zahncremes vor.

Natürliche Alternativen

Natürliche Zahncremes (Naturkosmetik) verzichten in der Regel auf die oben genannten bedenklichen Inhaltsstoffe, mit Ausnahme von Fluoriden. Studien zeigen, dass natürliche Zahncremes eine vergleichbare oder sogar bessere Wirksamkeit aufweisen, ohne die möglichen Schadwirkungen der konventionellen Produkte. Verschiedene Pflanzenextrakte (z. B. Theobromin, Aloe Vera, Propolis) wirken unter anderem antibakteriell und entzündungshemmend.

Natürliche Zahnpasta ohne Sorbit

Für Menschen, die Sorbit meiden möchten, gibt es natürliche Zahnpasta-Optionen ohne Sorbit, die auf alternative Inhaltsstoffe setzen.

Fluorid in Zahnpasta: Ja oder Nein?

Die karieshemmende Wirkung von Fluorid ist in zahlreichen Studien bewiesen. Zahnpasten mit 1.500 ppm Fluorid, die zwei Mal täglich angewendet werden, hemmen das Kariesrisiko um 40 Prozent und sind absolut sicher. Bei Kinderzahnpasten wurden 2018 sogar die Fluoridempfehlungen erhöht. Professor Dr. Stefan Zimmer empfiehlt: „Ab dem Durchbruch des ersten Milchzahns sollte mit einer reiskorngroßen Menge Zahnpasta geputzt werden, die 1000 ppm Fluorid enthält. Ab dem 2. Lebensjahr soll es eine erbsengroße Menge sein. Zusätzlich zur Zahnpasta sollte auch fluoridiertes Speisesalz als Fluoridquelle genutzt werden.“

Trotz der nachgewiesenen Vorteile wird Fluorid oft diskutiert. Sein angeblich gesundheitsschädlicher Ruf beruht jedoch hauptsächlich auf dem Missverständnis, dass es mit dem hochgiftigen „Fluor“ gleichgesetzt wird. Fluoride sind Salze der Fluorwasserstoffsäure, die sowohl in der Natur als auch im menschlichen Körper vorkommen und toxikologisch völlig anders einzuschätzen sind als das Element Fluor. Starke Überdosierungen sollten jedoch vermieden werden.

Hydroxylapatit als Fluorid-Ersatz

Hydroxylapatit ist ein Mineral, das auch in unseren Zähnen vorkommt und als „flüssiger Zahnschmelz“ bezeichnet wird. Es soll bei der Remineralisierung unterstützen und wird von einigen Zahnpastaherstellern als Alternative zu Fluoriden angepriesen. Allerdings ist die karies- und erosionspräventive Wirksamkeit von Fluorid-Zahnpasten durch über 300 internationale klinische Studien belegt, während für Hydroxylapatit bisher keine vergleichbaren Belege vorliegen.

Abrasiva und RDA-Wert

Abrasiva sind für eine gute Putzwirkung unerlässlich. Ein leichter Abrieb durch die Putzkörperchen entfernt Plaque und poliert die Zahnoberfläche. Allerdings kann der Schmirgeleffekt insbesondere bei Zahnpasten mit Whitening-Effekt durch grobe Schleifkörper zu stark sein und den Zahnschmelz schädigen. Verbraucher können hier auf den sogenannten RDA-Wert (Relativer Dentinabrieb) achten. Wer Putzschäden oder empfindliche Zahnhälse hat, sollte auf einen RDA-Wert unter 70 achten. Zahnpasten mit einem Wert über 150 sind stark abrasiv und können Aluminiumoxid oder -hydroxid enthalten.

Weitere Inhaltsstoffe und ihre Funktion

  • Schaumbildner: Sorgen dafür, dass die Zahnpasta im Mund schäumt, den Zahnbelag lockert und damit ein höherer Reinigungseffekt eintritt. Umstritten ist hier der Inhaltsstoff Natriumlaurylsulfat.
  • Saccharin: Ein Inhaltsstoff, der gerade Kindern das Zähneputzen schmackhaft macht.
  • Zink: Wird vor allem wegen der antibakteriellen Wirkung geschätzt. Dadurch wirkt es gut gegen Plaque und kann so auch Gingivitis, Zahnstein und Mundgeruch vorbeugen.

Kinderzahnpasta: Besonderheiten und Empfehlungen

Öko-Test empfiehlt, dass Kinderzahnpasta in geringen Mengen Fluorid enthalten sollte, wobei eine übermäßige Fluoridaufnahme vermieden werden sollte. Fluorid in Kinderzahnpasta ist wichtig, um der Entstehung von Karies entgegenzuwirken. Eine übermäßige Fluoridaufnahme im Kindesalter kann jedoch zu einer Fluorose führen, die sich als weiße Flecken auf den Zähnen äußert.

Seit 2018 gilt die Empfehlung, dass Kinder ab dem ersten Zahn bis zum zweiten Geburtstag die Zähne täglich zweimal mit einer reiskorngroßen Portion Zahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid oder einer erbsengroßen Portion mit 500 ppm Fluorid putzen sollten. Ab dem 2. bis zum sechsten Geburtstag kann die Fluorid-Dosis auf 1.000 ppm Fluorid in einer erbsengroßen Portion gesteigert werden. Sobald die bleibenden Zähne vorhanden sind, können Zahncremes mit 1.500 ppm Fluorid verwendet werden.

Geschmacksvariationen und vegane Optionen

Zahnpasta ist in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich, um das Zähneputzen angenehmer zu gestalten. Einige Marken bieten auch vegane Zahnpasta-Optionen an, die ohne tierische Inhaltsstoffe hergestellt werden. Beispiele für Geschmacksrichtungen sind Coco Crush, Watermelon Wave, Peach Paradise, Red Velvet Muffin und Mango Melody. Viele dieser Zahnpasten sind fluoridfrei, zuckerfrei, SLS-frei (Natriumlaurylsulfat) und PEG-frei (Polyethylenglykol).

tags: #zahnpasta #ohne #zucker #inhaltsstoffe

Populäre Artikel: