Weihnachtspudding-Hut-Geschichte
Die Geschichte des Weihnachtspuddings und des damit verbundenen Huts ist vielschichtig und reicht von kulinarischen Traditionen bis hin zu kuriosen Wettbewerben. Der Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte dieses traditionellen Weihnachtsgerichts und seine Bedeutung im Laufe der Zeit.
Ursprünge und Entwicklung des Weihnachtspuddings
Der Weihnachtspudding, in Deutschland oft auch als Plumpudding bekannt, hat eine lange Geschichte. Seine Ursprünge liegen im England des 14. Jahrhunderts. Damals wurde während der Fastenzeit vor Weihnachten eine Art dicke Suppe namens "frumenty" gegessen. Dieses Gemisch bestand aus Rind- und Hammelfleisch, Rosinen, Dörrpflaumen, Wein und verschiedenen Gewürzen, die so lange gekocht wurden, bis alle Zutaten zerfaserten.
Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts entwickelte sich das "frumenty" durch Zugabe von Eiern, Brotkrumen, Bier und anderen alkoholischen Getränken zu einer festeren Masse, die dem späteren Plumpudding bereits ähnelte. Der Name Plumpudding leitet sich von den getrockneten Zwetschgen ab, die dem Pudding einen fruchtigen Geschmack verleihen sollten.
Verbot und Wiederentdeckung
Im 17. Jahrhundert wurde der Weihnachtspudding von den Puritanern unter Oliver Cromwell verboten, da er als "sündig reichhaltiges" Gericht und "unzüchtiger Brauch" galt. Die sittenstrenge Sekte der Quäker sah in dem Teigklops sogar "eine Erfindung der scharlachroten Hure von Babylon". Vermutlich störten sich die prüden Kostverächter am hohen Alkoholgehalt des Puddings.
König George I., der von 1717 bis 1727 regierte, machte den Pudding in England wieder salonfähig. Charles Dickens verlieh ihm in seiner Weihnachtsgeschichte die höheren literarischen Weihen.
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Zutaten und Zubereitung
Ein traditioneller Weihnachtspudding enthält Nierenfett, Mehl, Zucker, Semmelbrösel, Rosinen, Sultaninen, Mandeln, Eier, Zimt, Ingwer und Nelken. Außerdem werden ordentliche Mengen Alkohol eingerührt, meist Brandy oder Rum, aber auch Guiness oder andere Biersorten. Einige Hersteller bieten Varianten an, die eine besonders hohe Menge an Alkohol enthalten. Nach der Zubereitung wird der Pudding oft mit Cognac flambiert und mit Cognacbutter beschmiert.
Traditionen und Bräuche
Im Vereinigten Königreich werden jährlich etwa 40 Millionen Weihnachtspuddings verspeist, sowohl in Restaurants und Hotels als auch zu Hause als krönender Abschluss eines Truthahn-Schmauses. Der Pudding gilt als absolute Pflicht, ob man ihn mag oder nicht. Viele Menschen würden sich betrogen fühlen, wenn es zum Nachtisch keinen Pudding gäbe.
Eine weitere Tradition ist das Verstecken von Silbermünzen im Pudding. Wer die Münze findet, soll Glück für das ganze Jahr haben.
Schwierigkeiten bei der Popularisierung
Eine Herausforderung besteht darin, den Nachwuchs für den reichhaltigen Pudding zu begeistern. Viele Kinder mögen keine Rosinen, die jedoch ein wesentlicher Bestandteil des Puddings sind.
Der Weihnachtspudding-Hut
Neben dem traditionellen Gericht gibt es auch den Weihnachtspudding-Hut. Es gibt auch eine niedliche Variante des beliebten Festtagsgebäcks, die man ganz einfach selbst basteln und an einem schönen Platz aufhängen kann. Kinder können aus verschiedenfarbiger Wolle eine flauschige 3-D-Kugel formen und diese mit Streuseln und einem Stechpalmenzweig verzieren.
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Das Christmas Pudding Race
Eine weitere kuriose Tradition ist das Christmas Pudding Race in Covent Garden. Bei diesem alljährlichen Rennen müssen die Teilnehmer einen Teller mit einem schweren Weihnachtspudding in Schulterhöhe balancieren und einen Parcours mit Hindernissen überwinden. Das Rennen dient dazu, Spenden für die Krebsforschung zu sammeln. Die Organisatoren haben sich für Christmas Puddings entschieden, weil die Masse im unerhitzten Zustand schier unzerstörbar ist. Wenn die Puddings vom Teller rutschen und auf das Pflaster fallen, lassen sie sich in der Regel wieder auflesen, ohne dass ein einziger Brösel verloren gegangen wäre.
Weihnachtliche Krimigeschichten
In einer Sammlung von Krimigeschichten hat Daniela Kampa Fälle der berühmtesten Detektive zu einem Weihnachtsbuch zusammengestellt. Die Fälle spielen in der Weihnachtszeit und vermitteln eine unterschiedliche Atmosphäre. So lässt Sir Arthur Conan Doyle Sherlock Holmes in „Der blaue Karfunkel“ einen Edelstein in einer Weihnachtsgans auftauchen, während Agatha Christies Miss Marple von einer Weihnachtstragödie berichtet. Hercule Poirot gelingt es, das Rätsel um den Weihnachtspudding zu lösen.
Weihnachten in anderen Ländern
Weihnachtstraditionen sind in Deutschland ein beliebter Bestandteil vieler Menschen im Dezember. Doch wie wird in anderen Ländern Weihnachten gefeiert? In Südafrika beispielsweise wird Weihnachten am 25. Dezember gefeiert und die festliche Saison erstreckt sich durch den Dezember bis ins neue Jahr. Da Weihnachten in die heiße Sommerzeit fällt, unterscheiden sich die Feierlichkeiten in Südafrika erheblich von denen in kälteren Klimazonen. Statt gemütlicher Innenfeiern finden die Feiern oft im Freien statt, häufig bei festlichen Grillpartys, die „Braais“ genannt werden. In Norwegen gibt es den so genannten Hof-Kobold (Nissen), diesen galt es bei Laune zu halten. Tat man dies nicht, lief man Gefahr, dass dieser Unheil verbreitet und Schabernack betreibt. Besonders an Weihnachten hat man daher für den Kobold gesorgt und ihm einen Grießbrei in die Scheune gestellt. In Serbien feiert man Weihnachten am sechsten und siebten Januar jedes Jahr als Geburt Christi. An den Weihnachtstagen begrüßt man seine Mitmenschen mit den Worten „Hristos se rodi“ („Christus ist geboren“), darauf antwortet man: „Vaistinu se rodi“ („Wahrlich, er ist geboren“). In England darf beim Weihnachtsessen der Weihnachtspudding zum Nachtisch nicht fehlen. Er wird mit Brandy übergossen und angezündet. Wer die darin versteckte Münze findet, hat Glück für das ganze Jahr. Außerdem dürfen Christmas Crackers (Knallbonbons) nicht fehlen. Sie werden vor dem Essen gezogen, und darin befindet sich ein „Geschenkchen“ (Spielzeug oder ähnlich.), ein sehr kitschiger Witz, den jeder laut vorlesen muss, und ein bunter Papierhut, der getragen werden MUSS.
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