Dubai-Schokolade: Ein Trend mit bitterem Nachgeschmack? Herkunft, Hype und gesundheitliche Bedenken
Die sogenannte "Dubai-Schokolade" hat in den letzten Monaten einen regelrechten Hype in den sozialen Medien und im Einzelhandel ausgelöst. Ursprünglich von der Manufaktur "Fix Dessert Chocolatier" in Dubai hergestellt, zeichnet sich diese Schokolade durch eine Pistaziencreme-Füllung und knusprige Teigfäden, sogenanntes Engelshaar, aus. Doch neben dem Hype und der Begeisterung mehren sich auch kritische Stimmen und Warnungen bezüglich der Qualität und Herkunft dieser Trend-Süßigkeit.
Ursprung und Hype der Dubai-Schokolade
Die Dubai-Schokolade eroberte die Herzen der Konsumenten im Sturm, nachdem Influencer sie in den sozialen Medien präsentierten. Die Manufaktur "Fix Dessert Chocolatier" in Dubai, gegründet von Sarah Hamouda, gilt als der Ursprung dieses Trends. Die Kombination aus Schokolade, Pistaziencreme und knusprigen Kadayif-Fäden (Engelshaar) erzeugte ein einzigartiges Geschmackserlebnis, das schnell Nachahmer fand.
Die Popularität der Dubai-Schokolade stieg rasant, und bald standen Kunden Schlange, um die begehrte Süßigkeit zu ergattern. Der Run auf die Schokolade führte zu Engpässen und limitierten Verkäufen, was den Hype weiter anfachte. Auch in Deutschland wurde die Dubai-Schokolade schnell zum Renner, wobei einige Supermärkte und Konditoreien begannen, eigene Varianten anzubieten.
Dubai-Schokolade im deutschen Einzelhandel
Mittlerweile haben auch europäische Schokoladenhersteller den Trend erkannt und bieten eigene Interpretationen der Dubai-Schokolade an. So sind beispielsweise die Manufakturen Geruba aus den Niederlanden und Ritonka aus Österreich als Produzenten von Dubai-Schokolade in Erscheinung getreten. Einige Rewe-Filialen bieten zudem eine regionale Dubai-Schokolade von Patislove an. Auch Lindt hat eine eigene Dubai-Schokolade auf den Markt gebracht und feiert damit große Erfolge.
Die steigende Beliebtheit der Dubai-Schokolade hat jedoch auch zu Problemen geführt. In einigen Rewe-Filialen kam es vermehrt zu Diebstählen, da die Schokolade aufgrund ihres hohen Preises begehrt war. Um dem entgegenzuwirken, wurde die Dubai-Schokolade in einigen Märkten an die Kasse verlegt und die Verkaufsmenge pro Kunde begrenzt.
Lesen Sie auch: Waffelrezept mit Kirschen: Welche Sorte wählen?
Gesundheitliche Bedenken und Qualitätsmängel
Trotz des Hypes um die Dubai-Schokolade gibt es auch Schattenseiten. Eine Untersuchung der Lebensmittelüberwachung in Baden-Württemberg ergab erhebliche Mängel bei importierten Proben der Dubai-Schokolade. In acht von acht Proben wurden Kontaminanten, Farbstoffe, Allergene und Fremdfett festgestellt.
Die Untersuchung der Chemischen- und Veterinäruntersuchungsämter (CVUA) Stuttgart, Freiburg und Sigmaringen ergab, dass Proben aus der Türkei nicht deklarierten Sesam enthielten, was für Sesam-Allergiker gesundheitsschädlich ist. Proben aus den Vereinigten Arabischen Emiraten enthielten statt echter Schokolade Fremdfett (Palmöl) und waren zudem mit herstellungsbedingten Kontaminanten belastet. Fast alle Proben enthielten künstliche Farbstoffe, die einen höheren Anteil an wertgebenden Zutaten vortäuschten.
Einige Proben wiesen zudem hohe Anteile an Schimmelpilzgiften (Mykotoxine), insbesondere Aflatoxine, auf. Diese können gesundheitsschädlich sein und wurden in einer Probe mit Pistazienfüllung festgestellt.
Verbraucherminister Peter Hauk (CDU) betonte, dass "von Betrug bis Gesundheitsschädlichkeit" in den ersten Importproben von Dubai-Schokolade alles gefunden wurde und kündigte ein landesweites Sonderprogramm zur Untersuchung der angebotenen Dubai-Schokolade an.
Inhaltsstoffe und Rezepturen der Dubai-Schokolade
Die originale Dubai-Schokolade von "Fix Dessert Chocolatier" besteht aus einer Kombination von Schokolade, Pistaziencreme und Kadayif-Fäden (Engelshaar). Die Schokolade wird geschmolzen und in Form gebracht, während die Kadayif-Fäden in Butter geröstet und mit Pistaziencreme und Tahini vermischt werden. Diese Füllung wird dann in die Schokolade gegeben und im Kühlschrank gekühlt.
Lesen Sie auch: Gesunde Pflanzen dank Zimt und Honig
Viele Nachahmer-Produkte verwenden ähnliche Rezepturen, wobei jedoch die Qualität der Zutaten variieren kann. Einige Hersteller verwenden anstelle von echter Schokolade billigeres Palmöl oder andere pflanzliche Fette. Auch der Anteil an Pistazien in der Füllung kann variieren, was sich auf den Geschmack und den Preis der Schokolade auswirkt.
Verbrauchertipps und Alternativen
Angesichts der festgestellten Qualitätsmängel und gesundheitlichen Bedenken sollten Verbraucher beim Kauf von Dubai-Schokolade aufmerksam sein. Es empfiehlt sich, die Zutatenliste genau zu prüfen und auf hochwertige Zutaten wie echte Schokolade und einen hohen Pistazienanteil zu achten. Bei bekannten Allergien, insbesondere gegen Sesam, sollte man auf Produkte aus der Türkei verzichten oder vor dem Verzehr die Inhaltsstoffe genau prüfen.
Wer die Dubai-Schokolade selbst herstellen möchte, findet im Internet zahlreiche Rezepte. Dabei kann man die Zutaten selbst auswählen und auf eine hohe Qualität achten. Alternativ gibt es auch andere Schokoladensorten mit Pistazienfüllung oder knusprigen Elementen, die eine gute Alternative zur Dubai-Schokolade darstellen können.
Lesen Sie auch: Was macht guten Manuka Honig aus?
tags: #rewe #dubai #schokolade #herkunft