Theobromingehalt in Schokolade: Eine Tabelle und wichtige Informationen für Tierbesitzer

In der Weihnachtszeit und auch sonst im Jahr ist Schokolade eine beliebte Nascherei. Doch was für uns Menschen meist nur ungesund ist, kann für Hunde und Katzen extrem gefährlich werden. Besonders in der Adventszeit stellt Schokolade eine große Versuchung für unsere Vierbeiner dar, vor allem, wenn sie in Adventskalendern versteckt ist. Dieser Artikel soll Tierbesitzern helfen, die Gefahren von Schokolade besser einzuschätzen und im Notfall richtig zu handeln.

Warum ist Schokolade für Hunde und Katzen giftig?

Der Hauptgrund, warum Schokolade für Hunde und Katzen giftig ist, liegt in den Inhaltsstoffen Theobromin und Koffein. Diese Stoffe sind im Kakao enthalten und machen die Schokolade bitter. Während wir Menschen diese Stoffe gut verstoffwechseln können, tun sich Hunde und Katzen damit sehr schwer. Dadurch entfalten Theobromin und Koffein ihre giftige Wirkung im Körper der Tiere.

Eine einfache Faustregel besagt: Je dunkler und bitterer die Schokolade, desto gefährlicher ist sie für Hunde und Katzen. Das bedeutet, dass Zartbitterschokolade mit einem hohen Kakaoanteil riskanter ist als Milchschokolade.

Wie viel Schokolade ist gefährlich?

Die Menge an Schokolade, die für ein Tier gefährlich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Gewicht des Tieres: Je kleiner und leichter das Tier, desto geringer ist die Menge an Schokolade, die zu Vergiftungserscheinungen führt.
  • Art der Schokolade: Dunkle Schokolade enthält mehr Theobromin als Milchschokolade oder weiße Schokolade.
  • Gefressene Menge: Natürlich spielt auch die tatsächlich gefressene Menge eine entscheidende Rolle.

Im Allgemeinen können gesunde Hunde pro Kilogramm Körpergewicht bis zu 20 mg Koffein oder Theobromin aufnehmen. Lebensbedrohliche Symptome treten üblicherweise ab 60 mg/kg auf.

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Theobromingehalt in verschiedenen Schokoladensorten

Um die Gefahr besser einschätzen zu können, ist es wichtig, den Theobromingehalt verschiedener Schokoladensorten zu kennen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:

SchokoladensorteTheobromingehalt (mg/g)
Zartbitterschokolade (60-70 % Kakaoanteil)5,5 - 8,0
KochschokoladeBis zu 16
Milchschokolade (25 bis 30 % Kakaoanteil)2,8 - 3,5
Kakaogetränkepulver (z.B. Kaba, Nesquik)0,5 - 2,3
Weiße Schokolade0,01

Wichtig: Die Angaben können je nach Hersteller variieren. Im Zweifelsfall sollte man immer von einem höheren Theobromingehalt ausgehen. In der Regel steht auf der Schokoladenpackung, wie viel Kakao die Schokolade enthält. Wenn es nicht draufsteht, schätze die Menge am besten immer etwas höher ein.

Berechnung des Theobrominverhältnisses

Um die individuelle Gefährdung für Ihr Tier zu ermitteln, können Sie folgende Schritte durchführen:

  1. Theobromingehalt ermitteln: Berechnen Sie den Theobromingehalt der gefressenen Menge an Schokolade.
  2. Theobrominverhältnis berechnen: Teilen Sie das errechnete Ergebnis durch das Körpergewicht Ihres Tieres.
  3. Gefahreneinschätzung: Anhand des Ergebnisses können Sie die Gefährdung einschätzen. Bei heller Schokolade (Kakaoanteil niedriger als 31 %) sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, wenn das Ergebnis von Schritt zwei größer als 40 ist. Bei dunkler Schokolade (Kakaoanteil höher als 31 %) reichen bereits wesentlich kleinere Mengen, um gefährlich zu werden.

Beispiel:

Ihr Hund hat einen ganzen Adventskalender mit 200 g Milchschokolade gefressen. Sie rechnen 200 x 3,5 mg Theobromin (angenommener Höchstwert), also 700 mg Theobromin. Ihr Hund wiegt 10 kg. Das Theobrominverhältnis beträgt 700 mg / 10 kg = 70 mg/kg. In diesem Fall sollten Sie umgehend einen Tierarzt kontaktieren.

Symptome einer Schokoladenvergiftung

Die ersten Symptome einer Schokoladenvergiftung treten in der Regel 2 bis 4 Stunden nach der Aufnahme auf. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

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  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Herzrasen
  • Unruhe
  • Erregung
  • Hecheln

In schweren Fällen können auch folgende Symptome auftreten:

  • Starkes Zittern
  • Krämpfe
  • Verstärkte Reflexe
  • Überempfindlichkeit bei Berührungen

Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei Ihrem Tier feststellen, ist es wichtig, sofort einen Tierarzt aufzusuchen.

Was tun im Notfall?

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund oder Ihre Katze Schokolade gefressen hat, sollten Sie schnell handeln. Folgende Maßnahmen können Sie ergreifen:

  1. Ruhe bewahren: Auch wenn es schwerfällt, versuchen Sie, ruhig zu bleiben. Nur so können Sie klar denken und die richtigen Entscheidungen treffen.
  2. Informationen sammeln: Notieren Sie sich, welche Art von Schokolade Ihr Tier gefressen hat und wie viel davon. Das Gewicht Ihres Tieres ist ebenfalls wichtig.
  3. Tierarzt kontaktieren: Rufen Sie umgehend Ihren Tierarzt oder den tierärztlichen Notdienst an. Schildern Sie die Situation und geben Sie alle gesammelten Informationen weiter.
  4. Erbrechen auslösen: Wenn die Schokoladenaufnahme erst kurze Zeit zurückliegt (innerhalb von 20 bis 60 Minuten), kann der Tierarzt Ihnen möglicherweise raten, das Erbrechen auszulösen. Dies sollte jedoch nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt geschehen.
  5. Tierärztliche Behandlung: Der Tierarzt wird Ihr Tier untersuchen und die notwendigen Maßnahmen einleiten. Dazu können beispielsweise eine Magenspülung, die Verabreichung von Aktivkohle oder eine Infusion gehören. Ein spezifisches Gegengift ist bisher nicht bekannt.

Vorbeugung ist besser als Nachsorge

Um zu verhindern, dass Ihr Tier überhaupt in die Versuchung kommt, Schokolade zu fressen, sollten Sie folgende Tipps beachten:

  • Schokolade sicher aufbewahren: Lagern Sie Schokolade und andere kakaohaltige Produkte außerhalb der Reichweite Ihres Tieres.
  • Vorsicht in der Adventszeit: Achten Sie besonders in der Adventszeit darauf, dass Adventskalender und andere schokoladenhaltige Dekorationen für Ihr Tier unerreichbar sind.
  • Keine Schokolade als Leckerli: Geben Sie Ihrem Tier niemals Schokolade als Leckerli. Es gibt viele gesunde und artgerechte Alternativen.
  • Aufklärung: Informieren Sie auch Ihre Familie und Freunde über die Gefahren von Schokolade für Tiere.

Gesunde Alternativen zu Schokolade

Es gibt viele gesunde und leckere Alternativen zu Schokolade, mit denen Sie Ihrem Tier eine Freude machen können. Spezielle Tier-Snacks oder auch bestimmte Gemüsesorten sind eine gute Wahl. Achten Sie darauf, dass die Snacks für die jeweilige Tierart geeignet sind und keine schädlichen Inhaltsstoffe enthalten.

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