Teure Schokoladenmarken: Eine umfassende Liste und Analyse

Schokolade ist in Deutschland und weltweit ein beliebtes Genussmittel. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist hoch und die Nachfrage steigt stetig. Doch welche Schokoladenmarken sind besonders gefragt und welche Faktoren beeinflussen die Preisgestaltung? Dieser Artikel bietet eine umfassende Übersicht über teure Schokoladenmarken, ihre Beliebtheit, Qualität und die Herausforderungen, mit denen die Hersteller konfrontiert sind.

Beliebte Schokoladenmarken in Deutschland

Um herauszufinden, welche Schokoladenmarken in Deutschland besonders beliebt sind, führte das Unternehmen Splendid Research eine repräsentative Umfrage durch. Die Ergebnisse zeigen eine Top-10-Liste, in der bekannte Marken die vorderen Plätze belegen.

Top 5 der beliebtesten Schokoladenmarken:

  1. Milka: Mit einem Brand Index von 69,7 Punkten führt Milka die Liste an. Die Marke verfügt über einen hohen Bekanntheitsgrad von 97 Prozent und einen Image-Score von 71,8 Punkten (von 100 möglichen).
  2. Ritter Sport: Knapp dahinter liegt Ritter Sport mit 69 Punkten. Im Image-Ranking liegt Ritter Sport mit 72,4 Punkten sogar vor Milka (71,8 Punkte).
  3. Merci: Auf Platz drei landet Merci.
  4. Lindt: Platz vier belegt Lindt.
  5. Kinder Schokolade: Den fünften Platz nimmt Kinder Schokolade ein.

Diese Marken erreichen einen Gesamt-Score von 64 oder mehr Punkten und liegen somit relativ dicht beieinander.

Qualität vs. Beliebtheit: Ein kritischer Blick

Bekannte und beliebte Schokoladenmarken müssen nicht zwangsläufig auch gut sein. Ein älterer Test von ÖKO-TEST aus dem Jahr 2019 zeigte, dass unter anderem Milka und Lindt mit "mangelhaft" durchfielen. Bemängelt wurden der zu hohe Gehalt von Mineralölbestandteilen und die Intransparenz der Kakaoproduktion. Ritter Sport schnitt in diesem Test besser ab, erhielt aber auch Abzüge in puncto Transparenz.

Im Gegensatz dazu erreichte Milka bei Stiftung Warentest mit einer Gesamtnote von 2,0 zusammen mit anderen Marken den zweiten Platz. Diese unterschiedlichen Ergebnisse verdeutlichen, dass die Bewertung von Schokolade stark von den getesteten Kriterien und den jeweiligen Schwerpunkten abhängt.

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Dunkle Schokolade als Maßstab

Dunkle Schokolade gilt als der aromatische Maßstab, an dem sich alle Kakaoprodukte messen lassen müssen. Die feinsten und intensivsten Schokoladen der Welt bestehen nur aus Kakaomasse und Zucker. Echte Spitzenschokoladen sind aromatisch so dicht, dass bereits sehr kleine Stückchen zum Probieren ausreichen.

Milchschokolade schmeckt zwar lieblich und gefällig, aber Süße, Karamell- und Rahm-Aromen überlagern die feinen Aromen großer Kakaos. Weiße Schokolade wird von vielen Schokoladefreunden gar nicht als Schokolade angesehen, da statt Kakaoaromen Vanille, Karamellisierung, Zubereitung und Kakaobutterschmelz den Geschmack prägen.

Steigende Preise und ihre Ursachen

Liebhaber von Schokolade müssen aktuell tiefer in die Tasche greifen. Zusätzlich zu hohen Kakao-Kosten explodieren auch die Haselnuss-Preise.

Ursachen für steigende Preise:

  • Teure Haselnüsse: Ein verheerender Frost in der Türkei hat im April einen großen Teil der Haselnuss-Ernte zerstört. Die Türkei liefert 60 Prozent aller Haselnüsse weltweit. Die Haselnuss-Preise sind seit Januar um über 30 Prozent gestiegen.
  • Hohe Kakao-Kosten: Zwischen 2023 und 2025 haben sich die Kakao-Preise zeitweise mehr als verdoppelt. Ursachen dafür sind Ernteausfälle in Westafrika durch extreme Regenfälle, Pilzkrankheiten wie „Black Pod Disease“ und der Klimawandel.

Betroffene Marken:

Ritter Sport, Lindt & Sprüngli, Kölln, Zentis und Seeberger sind von den steigenden Haselnuss-Preisen betroffen. Ritter Sport verarbeitet mehrere Tausend Tonnen türkischer Haselnüsse pro Jahr.

Drastische Preiserhöhungen bei Milka:

Der Mondelez-Konzern erhöhte den Preis für Milka von 1,49 auf 1,99 Euro und reduzierte gleichzeitig den Packungsinhalt von 100 auf 90 Gramm. Dies entspricht einer Kostensteigerung von 48 Prozent für die Verbraucher.

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Auswirkungen auf Verbraucher:

Für einen Euro gibt es ein Drittel weniger Schokolade als vor fünf Jahren. Deutsche Hersteller produzierten zu Ostern 12 Millionen weniger Schoko-Osterhasen. Handelsexperten empfehlen Unternehmen, auf günstigere Alternativen wie Mandeln auszuweichen. Viele Hersteller arbeiten bereits an neuen Rezepturen, um unabhängiger von teuren Haselnüssen zu werden.

Nachhaltigkeit und faire Produktion

Die steigenden Preise und die Produktionsbedingungen von Kakao werfen Fragen nach Nachhaltigkeit und fairer Produktion auf. Viele Schokoladenhersteller können ihre komplizierten Lieferketten selbst nicht einwandfrei zurückverfolgen und sicher sein, dass bei der Produktion nicht gegen Menschenrechte verstoßen oder die Umwelt illegal zerstört wurde.

Schokoladen-Scorecard

Um Licht in das dunkle Geschäft mit der Schokolade zu bringen und Verbraucher bei ihrer Kaufentscheidung zu unterstützen, bewertet die sogenannte Schokoladen-Scorecard jährlich die größten Schokoladenhersteller unter Gesichtspunkten der Umweltfreundlichkeit und fairen Produktion.

Die einzelnen Kriterien sind:

  • Transparenz
  • Einkommen
  • Kinderarbeit
  • Entwaldung
  • Pestizideinsatz
  • Anbau im Agroforstsystem

Nachhaltige und faire Schokoladenhersteller 2025:

  • Tony's Chocolonely (Niederlande)
  • HALBA (Schweiz)
  • Cemoi (Frankreich)
  • Ritter Sport (Deutschland)
  • Nestlé (Schweiz)

Tony's Chocolonely hat sich zum Ziel gesetzt, jede Form der Ausbeutung in der Kakaoindustrie zu beenden.

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Supermärkte mit Initiative für nachhaltigen Kakao:

  • Coop
  • MIGROS
  • Aldi Süd

Die bittere Kehrseite der Schokolade

Der Kakaoanbau gehört zu den größten Verursachern von Entwaldung weltweit und befeuert damit den Klimawandel. Dazu kommen ein enormer Wasserverbrauch und der Einsatz hochgefährlicher Pestizide. Viele Kakaobäuer:innen leben unter dem Existenzminimum und sind darauf angewiesen, ihre Kinder in die schwere Arbeit einzubinden.

Agroforstsysteme als Lösung

Eine Alternative zum Kakaoanbau in Monokulturen sind Agroforstsysteme. Dabei werden Landwirtschaft und Forstwirtschaft kombiniert, sodass Bäume neben Acker- und Gemüsepflanzen wachsen. Dieser Pflanzenmix fördert die Widerstandsfähigkeit und Produktivität.

Exklusive Schokoladenmarken und ihre Besonderheiten

Neben den bekannten Marken gibt es eine Vielzahl von exklusiven Schokoladenmanufakturen, die sich durch besondere Qualität, Herkunft und Verarbeitung auszeichnen.

Beispiele für exklusive Schokoladenmarken:

  • Amedei: Italienische Schokoladenmanufaktur, bekannt für ihre hochwertigen Schokoladen aus seltenen Kakaosorten.
  • Blanxart: Spanischer Hersteller, der sich auf die Herstellung von Schokoladen mit ungewöhnlichen Zutaten und Aromen spezialisiert hat.
  • Domori: Italienische Marke, die sich auf die Verarbeitung von Edelkakao-Sorten konzentriert.
  • Heinde & Verre: Niederländische Manufaktur, die Bean-to-Bar-Schokoladen herstellt und großen Wert auf Nachhaltigkeit legt.
  • Pumpstreet Bakery: Britische Bäckerei und Schokoladenhersteller, der für seine handwerklichen Schokoladen bekannt ist.
  • Coco Chocolatier: Schottischer Hersteller, der Schokoladen mit kreativen Designs und Aromen kreiert.
  • Oberhöller und Tiroler Edle: Schokoladen aus den Alpen, die für ihre hohe Qualität und regionalen Zutaten bekannt sind.
  • Berger: Österreichische Confiserie, die raffiniert gefüllte Schokoladen herstellt.
  • Claudio Corallo: Hersteller von Tree-to-Bar-Schokoladen, der eine eigene Plantage besitzt und den gesamten Herstellungsprozess kontrolliert.
  • Menakao: Madagassischer Hersteller, der Tree-to-Bar-Schokoladen produziert und den größten Teil der Wertschöpfung im Erzeugerland belässt.
  • Bonnat: Französische Schokoladenmanufaktur, die seit 1884 für feinste Plantagenschokoladen bekannt ist.
  • Friis-Holm: Dänische Manufaktur, die außergewöhnliche Schokoladen herstellt und regelmäßig zu den besten der Welt gekürt wird.
  • Fu Wan Chocolate: Erste Bean-to-Bar-Manufaktur Taiwans, die taiwanesische Kakaobohnen direkt von lokalen Plantagen verarbeitet.
  • Georgia Ramon: Deutsche Marke, die für ihre klaren, unverfälschten Aromen und die Verwendung bester Kakaosorten bekannt ist.
  • Kilian & Close: Deutsche Manufaktur, die handgemachte Bean-to-Bar-Schokoladen von höchster Qualität herstellt.
  • Original Beans: Marke, die ihre Leidenschaft für feine Schokolade mit konsequentem Naturschutz und nachhaltigem Wirtschaften verbindet.
  • Perú Puro: Deutsche Marke, die für fairen Direct Trade, höchste Transparenz und ökologische Verantwortung steht.
  • Zotter: Österreichische Schokoladenmanufaktur, die zu den besten Chocolatiers der Welt zählt und Schokoladen von der Bohne zur Tafel selbst herstellt.

Kriterien für hochwertige Schokolade:

  • Herkunft der Kakaobohnen: Die Herkunft der Kakaobohnen spielt eine entscheidende Rolle für den Geschmack der Schokolade. Edelkakaosorten wie Criollo, Trinitario und Forastero bieten ein vielfältiges Aromenspektrum.
  • Verarbeitung: Die Art der Verarbeitung, von der Fermentation bis zum Conchieren, beeinflusst die Qualität der Schokolade maßgeblich.
  • Zutaten: Hochwertige Schokoladen enthalten nur wenige Zutaten: Kakaomasse, Kakaobutter, Zucker und eventuell Milch. Auf Zusatzstoffe und Lecithine wird verzichtet.
  • Nachhaltigkeit und Fairness: Immer mehr Verbraucher achten auf nachhaltige Anbaumethoden und faire Bedingungen für die Kakaobauern.

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