Suchard Kakao Spezialität Geschichte

Die Geschichte der Suchard Kakao Spezialität ist eng mit der Entwicklung der Schokolade selbst verbunden. Von den frühen Anfängen in Mittelamerika bis zur modernen Schokoladenherstellung in der Schweiz hat Suchard eine bedeutende Rolle in der Welt der Schokolade gespielt.

Die Ursprünge des Kakaos in Mittelamerika

Um etwa 1000 v. Chr. entstand am Golf von Mexiko die Kultur der Olmeken, die als Erfinder der Schokolade gelten. Obwohl viele Zeugnisse ihres Lebens dem feuchtwarmen Klima zum Opfer fielen, weiß man, dass sie in einer fruchtbaren Tiefebene mit vielen Kakaobäumen lebten. Sie ernteten wahrscheinlich Kakaobohnen von wild wachsenden Bäumen und begannen später mit deren Anbau. Der olmekische Begriff „kakawa“ für ein Schokoladengetränk fand Eingang in den Sprachgebrauch anderer Völker, was zeigt, dass sie den Genuss in die Welt trugen.

Auch bei den Maya wurde das Wissen um Schokolade hoch geschätzt. Noch Jahrhunderte nach dem Verschwinden der Olmeken waren die kostbaren Kakaobohnen als Zahlungsmittel gebräuchlich. Die Maya tranken ihre Schokolade warm und würzten sie mit scharfen oder herben Gewürzen wie Chilipfeffer. Die flüssige Schokolade wurde aus großer Höhe eingeschenkt, um möglichst viel Schaum zu erhalten. Die Arbeit und die teuren Gewürze machten es zu einer wertvollen Spezialität für die Oberschicht.

Die Reise des Kakaos nach Europa

Der Kakaosamen verbreitete sich als begehrtes Tauschobjekt langsam immer weiter nördlich bis nach Mittelamerika, wo er um 1500 v. Chr. auch in den Besitz der Olmeken gelangte. Die Maya genossen Schokolade in flüssiger, kakaoähnlicher Form. Dazu wurden die Bohnen geröstet und anschließend zu einem Brei zermahlen. Die Maya fügten ein besonderes Gras, „aak“ genannt, hinzu, mit dem der Brei beim Aufschlagen zu schäumen begann. Zu Zeiten der Maya standen Kakaobohnen wertmäßig auf einer Stufe mit Gold und wurden auch entsprechend gehandelt.

Christoph Kolumbus entdeckte auf seiner Reise im Jahr 1492 unbekanntes Land und betrat den Boden der Karibikinsel Guanahani. Vor der honduranischen Küste traf die kleine Flotte auf ein voll beladenes Handelskanu der Maya. Kolumbus nahm die Kakaobohnen schließlich mit zurück nach Spanien, aber auch dort blieben sie unbeachtet, weil niemand um ihren Wert wusste.

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Erst 1544 fand die Schokolade ihren Weg an Spaniens Königshof. Einige Mönche überreichten Philipp II. eine Schale schaumiger Schokolade als Geschenk. Die Spanier fanden heraus, wie sich der ursprünglich bittere Trunk durch Zutaten in eine süße Leckerei verwandeln ließ. 1631 schrieb der andalusische Arzt de Ledesma schließlich die erste spanische Schokoladenrezeptur mit Chili, Anis, Vanille, Rosenblüten, Zimt, Mandelkernen, Haselnüssen und Zucker nieder.

Die Entwicklung der Schokoladenherstellung in der Schweiz

Im 17. Jahrhundert breitete sich das Schokoladenfieber in Europa aus. Nach Spanien und Portugal erreichte der süße Luxus auch Italien. Noch bevor sich die Medici und andere Mächtige Italiens das erste Mal selbst einen Schluck heißer Schokolade schmecken ließen, erreichten verschiedene Reiseberichte über das Getränk, seine Zubereitung und die wertvollen Kakaobohnen das Land.

Die Schweiz spielt eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Schokoladenherstellung. Obwohl Schokolade nicht in der Schweiz erfunden wurde, darf sich die Schweiz der Pionierrolle in der Schokoladenherstellung erfreuen. Der weltweite Ruhm der Schweizer Schokolade hat vermutlich seinen Ursprung in einer Erfindung des Schweizer Schokoladenherstellers Philippe Suchard, der 1826 den Mélangeur erfand.

Philippe Suchard und die Gründung der Schokoladenfabrik

Philippe Suchard gründete 1826 eine kleine Schokoladenmanufaktur. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gelangen der Firma einige technische Neuerungen, die es möglich machten, kostengünstiger und gleichzeitig mit verbesserter Qualität Kakaoerzeugnisse zu produzieren. 1901 wurde die berühmte Milka-Schokolade erfunden, die ihren Namen den beiden Hauptbestandteilen Milch und Kakao verdankt. Neben dieser Spezialität bot Suchard die Sorten Velma und Noisettine sowie weiterhin Kakao an. Von Anfang an war Lila die Farbe der Milka-Schokolade.

Rodolphe Lindt und die Conche

1879 erfand der Schweizer Schokoladenhersteller Rudolf Lindt mit der Conche eine erhebliche Verbesserung. Bis dahin waren handelsübliche Schokoladen von sandiger, brüchiger Konsistenz. Lindt erkannte, dass der Schokoladenmasse durch längeres Kneten mehr Feuchtigkeit entzogen wurde und sich somit die Kristallisation des Zuckers deutliche verringerte. Durch die dabei entstehende Knet-Reibung wurde die Masse im Behälter erwärmt und dadurch flüssig. Nicht nur Wasser, sondern auch Geruchs-, Bitter- und Aromakomponenten verflüchtigen sich durch langes Conchieren.

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Daniel Peter und die Milchschokolade

Der Schweizer Chocolatier Daniel Peter erfand 1875 die Weiterentwicklung der Milchschokolade und somit die Voraussetzungen zur industriellen Fertigung geschaffen.

Suchard als Teil der Jacobs Suchard AG

Klaus Jacobs übernahm 1982 die Lausanner Kakaofirma Interfood, die außer klangvollen Namen (Suchard, Tobler) wenig zu bieten hatte. Er formte daraus einen internationalen Konzern mit 7,3 Milliarden Mark Umsatz, die Jacobs Suchard AG.

Suchard Werbeuhren

Zwischen 1890 und 1910/15 brachte die Firma Suchard verschiedene Wanduhren heraus, die den Verkäufern als Geschenk überreicht wurden. Diese Uhren sind relativ zahlreich erhalten geblieben, entsprachen mit ihrer teilweise sehr bunten Gestaltung aber bald nicht mehr dem Zeitgeist und wurden daher in vielfältiger Weise überarbeitet.

Die Bedeutung der Schweizer Schokolade heute

Die Schweiz gehört zu den Ländern mit der höchsten Schokoladenproduktion. 16 Schokoladenproduzenten in der Schweiz stellten 2020 mehr als 180.000 Tonnen Schokolade her. Die Schweizer lieben ihre Schokolade, denn sie verbrauchen pro Kopf jährlich 12 kg, dicht gefolgt von Deutschland mit 11 kg pro Kopf. Damit hat die Schweiz den weltweit höchsten Schokoladenverbrauch pro Kopf.

Besuch von Schokoladenfabriken in der Schweiz

Während eines Urlaubs in der Schweiz können Sie leicht mehr über die Schweizer Schokolade erfahren und sie auch genießen. Das ganze Jahr über können Sie die Schokoladenfabrik Maison Cailler in Broc besuchen. In Kilchberg finden Sie „Lindt Home of Chocolate“.

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