Sehr Gute Dunkle Schokolade im Test: Ein umfassender Überblick
Schokolade ist mehr als nur eine Süßigkeit; sie gilt als Stimmungsaufheller und Genussmittel. Doch nicht jede Schokolade ist gleich, und gerade bei dunkler Schokolade gibt es erhebliche Unterschiede in Qualität, Inhaltsstoffen und Produktionsbedingungen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über aktuelle Tests und Studien zu dunkler Schokolade, um Ihnen bei der Auswahl einer hochwertigen und gesunden Option zu helfen.
Einführung
Dunkle Schokolade wird oft als gesünder im Vergleich zu Milchschokolade angepriesen, da sie in der Regel einen höheren Kakaoanteil und weniger Zucker enthält. Doch wie erkennt man wirklich gute dunkle Schokolade? Reicht es, einfach zu Zartbitterschokolade zu greifen, oder gibt es noch weitere Kriterien zu beachten? Dieser Artikel untersucht die Inhaltsstoffe, Produktionsbedingungen und Testergebnisse verschiedener dunkler Schokoladensorten, um Ihnen eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten.
Die Inhaltsstoffe im Fokus
Kakaoanteil und seine Bedeutung
Ein wesentliches Kriterium für gesunde Schokolade ist der Kakaoanteil. Laut dem Ernährungskompass von Bas Kast, der wissenschaftliche Studien zum Thema gesunde Ernährung auswertet, zählen Schokoladen mit einem Kakaoanteil ab 70 % zu den gesunden Lebensmitteln. Zartbitterschokolade mit einem Kakaoanteil von etwa 55 % gehört demnach noch nicht zu dieser Kategorie. Je höher der Kakaoanteil, desto geringer ist in der Regel der Zuckeranteil.
Makronährstoffe im Vergleich
Dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil weist eine andere Verteilung der Makronährstoffe auf als Milchschokolade. Während Milchschokolade hauptsächlich aus Zucker (ca. 58 %) und Fett (ca. 29 %) besteht, setzt sich dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von beispielsweise 78 % hauptsächlich aus gesunden Fetten (ca. 46 %), Kohlenhydraten (ca. 25 %) und Proteinen (ca. 10 %) zusammen. Der Zuckeranteil beträgt in diesem Fall nur etwa 20 g pro 100 g.
Weitere Inhaltsstoffe und ihre Wirkung
Die Kakaobohne enthält über 300 gesunde Nährstoffe, darunter Theobromin, das chemisch mit Koffein verwandt ist und nach dem botanischen Namen des Kakaos (Theobroma cacao) benannt ist. Kakao enthält auch Tryptophan, eine Vorstufe des Serotonins, das unsere Stimmung und unser Wohlbefinden beeinflusst. Zudem ist dunkle Schokolade reich an Antioxidanzien, die einen Schutz gegen freie Radikale bilden. Eine Studie aus Seoul in Korea deutet darauf hin, dass bestimmte Polyphenole in dunkler Schokolade die Stimmung positiv beeinflussen können, indem sie die Artenvielfalt des Mikrobioms im Darm verändern und die Produktion von Buttersäure fördern, die vermutlich antidepressiv wirkt.
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Unerwünschte Inhaltsstoffe
Tests von ÖKO-TEST und Stiftung Warentest haben gezeigt, dass viele Schokoladen im Supermarkt und Discounter kritische Inhaltsstoffe enthalten können. Dazu gehören Mineralölbestandteile, die in vielen Schokoladen nachgewiesen wurden, sowie Spuren von Aluminium und Cadmium. Einige Schokoladen wiesen auch Rückstände von Pestiziden auf.
Aktuelle Tests und Ergebnisse
ÖKO-TEST
ÖKO-TEST hat in verschiedenen Ausgaben Schokoladen auf kritische Inhaltsstoffe und Produktionsbedingungen untersucht. In der Ausgabe 12/2019 erhielten nur zwei von 25 Milchschokoladen eine Empfehlung, hauptsächlich aufgrund von Mineralölbestandteilen. Auch in späteren Tests, wie in der Ausgabe 12/2024, konnte keine Schokolade rundum überzeugen. Viele Produkte wiesen Rückstände von Mineralölbestandteilen auf, und kein Anbieter konnte Kinderarbeit für seine Schokolade sicher ausschließen.
Im Test von 2024 wurden 21 Bitterschokoladen mit einem Kakaoanteil zwischen 66 und 75 Prozent untersucht. Fünf Schokoladen erhielten die Wertung "gut", wobei vier davon Bio-Schokoladen waren. Zu den Verlierern gehörten Produkte von Lindt und Penny, die aufgrund von Mineralölbestandteilen und mangelnder Transparenz schlecht abschnitten.
Stiftung Warentest
Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 12/2018 Schokoladen ins Labor geschickt und kam zu etwas milderen Ergebnissen. Von 25 getesteten Schokoladensorten schnitten 15 "gut" ab, 9 "befriedigend" und nur eine "ausreichend". "Die Gute Schokolade" schnitt am besten ab, gefolgt von "Marabou Mjölk Choklad King Size", "Merci Edel-Rahm Milk Chocolate" und "Milka Alpenmilch". Auch hier wurden Schadstoffe gefunden, aber die Konzentration wurde als weniger kritisch eingestuft.
Konsument (VKI)
Das österreichische Magazin Konsument testete in der Ausgabe 11/2016 20 Zartbitterschokoladen. Neun Sorten erhielten die Note "gut", vier schnitten "durchschnittlich" ab, zwei "weniger zufriedenstellend" und fünf "nicht zufriedenstellend". "GEPA Zarte Bitter 70%" landete auf Platz 1, gefolgt von "Alnatura Feine Bitter" und "Lindt Excellence Mild 70%". "Merci Edelbitter 72%", "Berger Edelbitter" und "Choceur 75% Cacao" schnitten schlecht ab, hauptsächlich aufgrund von Mineralölrückständen sowie Spuren von Aluminium und Cadmium.
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Empfehlenswerte Sorten und Marken
Trotz der genannten Probleme gibt es durchaus empfehlenswerte dunkle Schokoladensorten und Marken. Einige Beispiele aus den Tests:
- GEPA Grand Noir Zarte Bitter 70%: Diese Schokolade erhielt von ÖKO-TEST die beste Gesamtnote "gut" und überzeugte sowohl bei den Inhaltsstoffen als auch bei den Anbaubedingungen des Kakaos.
- Tony's Chocolonely 70% Zartbitter: Diese konventionelle Schokolade wurde von ÖKO-TEST mit "gut" bewertet, trotz geringer Spuren von Mineralöl und Pestiziden.
- Ener Bio Feine Bitter Schokolade mit 70 % Kakao (Rossmann): Diese Schokolade erhielt ebenfalls die Note "gut" von ÖKO-TEST und wies keine Mineralölbestandteile oder Pestizide auf.
- Rapunzel Dunkle Vollmilch und Ritter Sport Alpenmilch: Diese Schokoladen wurden bereits 2019 von ÖKO-TEST mit "gut" bewertet.
- Die Gute Schokolade: Diese Schokolade schnitt bei Stiftung Warentest am besten ab.
Produktionsbedingungen und soziale Verantwortung
Ein wichtiger Aspekt bei der Bewertung von Schokolade sind die Produktionsbedingungen und die soziale Verantwortung der Hersteller. ÖKO-TEST legte großen Wert auf die Transparenz der Lieferketten, die Einhaltung von Sorgfaltspflichten und das Engagement für faire Bedingungen und Umweltschutz in den Herkunftsländern.
Transparenz und Lieferketten
Viele Hersteller lehnten es ab, ihre Lieferketten offenzulegen, was von ÖKO-TEST kritisiert wurde. Transparenz ist jedoch entscheidend, um gegen Schwachstellen vorzugehen und faire Bedingungen für die Kakaobauern zu gewährleisten. Die GEPA beispielsweise konnte ihre Lieferkette nach dem Motto „von der Bohne bis zur Tafel fair“ umfassend dokumentieren.
Kinderarbeit und existenzsichernde Einkommen
Ein weiteres Problem ist die Kinderarbeit im Kakaoanbau. Laut einer Studie der Uni Chicago von 2020 schuftet in Ghana und der Elfenbeinküste beinahe jedes zweite Bauernkind auf den Kakao-Feldern. Kein Anbieter im Test von ÖKO-TEST konnte Kinderarbeit komplett ausschließen. Ein stabiles Einkommen auf existenzsicherndem Niveau ist daher entscheidend, um dieses Problem an der Wurzel zu packen.
Agroforstwirtschaft und Umweltschutz
Die Agroforstwirtschaft, bei der Kakao neben anderen Pflanzen angebaut wird, ist eine wichtige Anpassungsmaßnahme gegen die Klimakrise. Diese Anbaumethode wird beispielsweise von der GEPA-Partnergenossenschaft COOPROAGRO in der Dominikanischen Republik angewendet. Auch CECAQ-11 in São Tomé setzt auf Agroforstwirtschaft und pflanzt Fruchtbäume zum eigenen Konsum und andere Bäume als Bauholz an.
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Tipps für den Kauf von guter dunkler Schokolade
Beim Kauf von dunkler Schokolade sollten Sie folgende Tipps beachten:
- Achten Sie auf den Kakaoanteil: Wählen Sie Schokoladen mit einem Kakaoanteil von mindestens 70 %, um von den gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren und den Zuckeranteil zu reduzieren.
- Prüfen Sie die Inhaltsstoffe: Achten Sie auf eine kurze Zutatenliste mit Kakaomasse, Kakaobutter und wenig Zucker. Vermeiden Sie Schokoladen mit Milchpulver, künstlichen Aromen und unnötigen Zusatzstoffen.
- Achten Sie auf Bio- und Fairtrade-Siegel: Diese Siegel sind ein guter Hinweis auf die Einhaltung von ökologischen und sozialen Mindeststandards.
- Informieren Sie sich über den Hersteller: Recherchieren Sie, ob der Hersteller transparent über seine Lieferketten informiert und sich für faire Bedingungen und Umweltschutz einsetzt.
- Probieren Sie verschiedene Sorten: Finden Sie Ihren persönlichen Favoriten, indem Sie verschiedene Sorten und Marken ausprobieren. Achten Sie dabei auf den Geschmack, die Textur und das Aroma der Schokolade.
Dunkle Schokolade genießen
Dunkle Schokolade kann ein genussvoller Baustein in einer ansonsten gesunden Ernährung sein. Sie ist ein gesunder Snack für zwischendurch und kann positive Auswirkungen auf Stimmung und Wohlbefinden haben. Allerdings sollte auch dunkle Schokolade nur in Maßen genossen werden, da sie einen hohen Kaloriengehalt hat.
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