Schokolade und Gesundheit von Kleinkindern: Ein umfassender Leitfaden

Schokolade ist ein Genussmittel, das besonders bei Kindern beliebt ist. Doch welche Auswirkungen hat Schokolade auf die Gesundheit von Kleinkindern? Dieser Artikel beleuchtet die gesundheitlichen Aspekte von Schokolade für Kleinkinder und gibt praktische Tipps für einen bewussten Umgang mit Süßigkeiten.

Die Herausforderung: Zucker in der Ernährung von Kleinkindern

Eine Studie des Max Rubner-Instituts (MRI) in Karlsruhe hat gezeigt, dass Kinder bis fünf Jahre im Durchschnitt mehr als doppelt so viel Zucker konsumieren, wie empfohlen wird. Dies ist alarmierend, da die Ernährung in den ersten Lebensjahren prägend für spätere Essgewohnheiten ist. Zucker ist in vielen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten, wie Fruchtjoghurt, Fertig-Müsli, Ketchup und Softdrinks. Die Lebensmittelindustrie nutzt Zucker als günstigen Geschmacksverstärker und Konservierungsstoff.

Eltern stehen oft vor der Herausforderung, den Zuckergehalt in Lebensmitteln zu erkennen. Auf den Verpackungen wird Zucker oft unter verschiedenen Namen wie Glukose, Fruktose, Dextrose, Maltodextrin oder Saccharose versteckt. Selbst natürliche Süßungsmittel wie Honig oder Ahornsirup sind keine gesunden Alternativen, da sie ebenfalls viel Zucker enthalten.

Warum braucht unser Körper Zucker?

Unser Gehirn benötigt Zucker, um Energie für die Zellen zu gewinnen. Allerdings müssen wir dazu nicht reinen Zucker aufnehmen, sondern komplexe Kohlenhydrate, die in Vollkornprodukten, Kartoffeln oder Nudeln enthalten sind. Unser Körper spaltet diese Kohlenhydrate zu Glukose auf und hält so den Blutzucker konstant, was Heißhunger vermeidet.

Kinder benötigen im Vergleich zu Erwachsenen rund 40 Prozent mehr Zucker, damit es für sie süß schmeckt. Der süße Geschmack war für den Frühmenschen ein Zeichen für energiereiche Nahrung wie Früchte.

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Die Folgen von zu viel Zucker

Zu viel Zucker schadet nicht nur den Zähnen, sondern kann laut der Karlsruher Studie auch Folgen für die Hirnentwicklung haben. Übergewicht, Karies und Suchtgefahr sind weitere Risiken. Zucker kann süchtig machen, weil er das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert. Kinder benötigen dann immer mehr Zucker, um das gleiche Glücksgefühl zu erleben.

Strategien für einen gesunden Umgang mit Süßigkeiten

Wie können Eltern ihren Kindern einen bewussten und gesunden Umgang mit Süßigkeiten vermitteln? Hier sind einige praktische Tipps und Strategien:

Regeln aufstellen und einhalten

Bestimmen Sie feste Zeiten, zu denen es eine süße Kleinigkeit gibt, wie beispielsweise nach dem Mittagessen. So lässt sich der Konsum kontrollieren und verhindern, dass das Kind den ganzen Tag über nascht. Legen Sie eine maximale Menge an Süßigkeiten fest, die pro Tag oder Woche erlaubt ist. Süßigkeiten können eine kleine Belohnung für gutes Verhalten oder Erreichen von Zielen sein. Vermeiden Sie es, Süßigkeiten als Trost oder Ablenkung von negativen Gefühlen einzusetzen, da dies zu einer ungesunden emotionalen Bindung an Süßigkeiten führen kann.

Das Kind in die Entscheidung einbeziehen

Beziehen Sie das Kind in die Entscheidung ein, wann und wie viel Süßes es isst, um das Gefühl der Verantwortung und Selbstkontrolle zu vermitteln. Erklären Sie dem Kind, warum es wichtig ist, den Süßigkeitenkonsum zu begrenzen und sprechen Sie über die Auswirkungen von zu viel Zucker auf die Gesundheit. Betonen Sie die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung.

Natürliche Zuckerquellen nutzen

Natürliche Zuckerquellen sind eine gesunde Alternative zu raffiniertem Zucker. Obst wie Äpfel, Bananen, Beeren, Trauben und Orangen bieten neben natürlichem Zucker (Fruktose) Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Auch einige Gemüsesorten wie Karotten, Süßkartoffeln und Rote Beete haben einen süßlichen Geschmack durch ihren natürlichen Zucker. Laktose, ein natürlicher Zucker in Milch, Joghurt und Käse, liefert Kalzium und andere wichtige Nährstoffe.

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Vorbild sein

Kinder beobachten und ahmen das Verhalten der Eltern nach. Treffen Sie selbst gesunde Entscheidungen und leben Sie einen aktiven Lebensstil. Essen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern und bereiten Sie das Essen zusammen zu. Zeigen Sie, wie man Süßigkeiten in einem ausgewogenen Maß genießt.

Süßigkeiten nicht verbieten

Ein komplettes Verbot von Süßigkeiten verstärkt das Verlangen nur noch mehr und führt eher zum heimlichen und maßlosen Naschen. Erlauben Sie eine Portion Süßigkeiten, die in eine zur Schale geformten Hand des Kindes passt. Dies entspricht einer kleinen Handvoll Gummibärchen, einem kleinen Schokoriegel oder einem Keks. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kann pro Tag eine Portion Süßes oder Salziges erlaubt sein.

Intuitive Ernährung fördern

Fördern Sie eine intuitive Ernährung bei Kindern, indem Sie ihnen helfen, auf ihre natürlichen Hungersignale zu hören und eine gesunde Beziehung zum Essen zu entwickeln. Kinder sollen essen, wenn sie hungrig sind, und aufhören, wenn sie satt sind. Drängeln Sie nicht zum Aufessen. Bieten Sie eine Vielzahl an Lebensmitteln an, ohne Druck auszuüben. So kann das Kind neue Lebensmittel in seinem eigenen Tempo entdecken und probieren. Strukturieren Sie den Tag mit regelmäßigen Mahlzeiten und Snacks, um ein stabiles Essensmuster zu etablieren und übermäßiges Naschen zu verhindern. Gestalten Sie die Mahlzeiten in einer entspannten und positiven Atmosphäre.

Zucker hat viele Namen

Nicht nur in Süßigkeiten steckt viel Zucker. Er verbirgt sich auch in industriell hergestellten Desserts, Fruchtjoghurts und "Quetschies", Müslimischungen, Getränken oder Brotaufstrichen. Ein Blick auf das Zutatenverzeichnis hilft oft weiter. Die Zutat, die an erster Stelle genannt wird, hat den größten Anteil im Produkt. Zucker verbirgt sich zudem hinter vielen verschiedenen Namen, zum Beispiel Glukose, Fruktose, Dextrose, Maltodextrin, Glukosesirup, Fruchtzucker, Traubenzucker, Saccharose, Maltose, Invertzuckersirup.

Alternativen zu Süßigkeiten

Wer statt hochverarbeitete Lebensmittel der Industrie zuzubereiten selbst kocht und backt, kann auch selbst den Zuckergehalt des Essens bestimmen. Der Schokoriegel kann durch getrocknete Datteln oder eine Banane ersetzt werden, die wertvolle Mineralien wie Magnesium und komplexe Kohlenhydrate liefern. Statt Fertiggericht zum Mittagessen können es Pellkartoffeln mit Quark sein. Vorkochen, das sogenannte Meal Prep, kann gesundes Essen erleichtern.

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Schokolade: Genuss in Maßen

Schokolade muss nicht grundsätzlich schlecht sein. Dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil kann sogar gesundheitliche Vorteile haben. Eine Studie hat gezeigt, dass ein höherer Schokoladenkonsum mit niedrigeren allgemeinen und zentralen Fettwerten verbunden sein kann. Flavanole, die in Kakao enthalten sind, können die Insulin-Empfindlichkeit erhöhen und die Gewichtsabnahme fördern.

Dennoch sollte Schokolade für Kleinkinder nur in Maßen konsumiert werden. Experten empfehlen, nicht vor dem 2. Lebensjahr Schokolade zu geben. Wenn Sie Ihrem Kind Schokolade geben möchten, fangen Sie mit möglichst "gesunder" Schokolade an, wie Zartbitterschokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 70%.

Was tun, wenn das Kind sich schreiend auf den Boden wirft?

Es gibt Situationen, in denen Kinder sich schreiend auf den Boden werfen, weil sie Süßigkeiten wollen. In solchen Fällen ist es wichtig, ruhig zu bleiben und dem Kind zu erklären, warum es jetzt keine Süßigkeiten geben kann. Versuchen Sie, das Kind abzulenken oder ihm eine gesunde Alternative anzubieten. An einem öffentlichen Ort ist es klug, sich an eine ruhige Stelle zurückzuziehen und mit dem Kind in Vernunft zu sprechen.

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