Ringlottenmarmelade: Ein Rezept, das den Sommer konserviert

Die Ringlotte, auch bekannt als Reineclaude, Reneklode, Ringelotte oder Ringlo, ist eine edle Pflaumensorte, die mit ihrem süßen und aromatischen Geschmack begeistert. Diese grüngelben, kugeligen Früchte sind zwar nicht immer leicht im Supermarkt zu finden, aber die Suche in kleinen Obst- und Gemüsegeschäften oder direkt beim Bauern lohnt sich allemal. Wer das Glück hat, Ringlotten zu ergattern, kann sie nicht nur frisch genießen, sondern auch zu köstlicher Marmelade verarbeiten und so den Geschmack des Sommers für die kalte Jahreszeit bewahren.

Was sind Ringlotten?

Die Ringlotte ist eine Unterart der Pflaumen. Die Frucht hat einen Durchmesser von etwa 3-5 cm, ist kugelig geformt und meist grüngelb, selten auch rot oder blau gefärbt. Der Stein haftet am Fruchtfleisch, was das Entkernen etwas mühsam macht. Aber die Mühe lohnt sich, denn die Reineclaude ist saftig und schmeckt süß und aromatisch.

Ursprünglich stammt die Reineclaude aus Vorderasien. Der Name der Reineclaude geht auf die französische Königin Claudia (“Reine Claude”) zurück, die Gemahlin von Franz I. von Frankreich (1515 bis 1547). Sie soll die Früchte aus Armenien am französischen Königshof eingeführt haben. Noch heute werden Reineclauden vor allem in Frankreich angebaut.

Das Grundrezept für Ringlottenmarmelade

Hier ist ein einfaches Grundrezept, das du nach Belieben variieren kannst:

Zutaten:

  • 1 kg Ringlotten, entsteint
  • 1 kg Gelierzucker 1:1

Zubereitung:

  1. Die entsteinten und halbierten Ringlotten mit dem Gelierzucker in einem großen Topf mischen, diesen abdecken und über Nacht stehen lassen.
  2. Mit einem Pürierstab die Früchte zur gewünschten Größe zerkleinern, dann unter Rühren aufkochen. VORSICHT: Das Zeug schäumt zu Beginn ziemlich heftig. Vier Minuten sprudelnd kochen lassen und dann in sterilisierte Gläser abfüllen und auf dem Kopf stehend auskühlen lassen.

Variationen für deine Ringlottenmarmelade

Mit ein paar zusätzlichen Zutaten kannst du deiner Ringlottenmarmelade eine ganz besondere Note verleihen. Hier sind einige Ideen:

Lesen Sie auch: Wie viele Kalorien hat mein Marmeladenbrot?

  • Variante 1: Mit Zimt und Nelken: Vor dem Abfüllen Zimt und Nelkenpulver in die Konfitüre mischen. Nochmals aufkochen und dann erst abfüllen.

    • 1 Esslöffel Zimt gemahlen
    • 2 Messerspitzen Nelkenpulver
  • Variante 2: Mit Rosmarin: Rosmarinzweige während des Kochens mitköcheln lassen und vor dem Abfüllen entfernen.

    • 2 Zweige Rosmarin frisch
  • Variante 3: Mit Zitronenthymian: Zitronenthymian während des Kochens mitköcheln lassen und vor dem Abfüllen entfernen.

    • 4 Zweige Zitronenthymian
  • Ringlottenmarmelade mit Ingwer und Zimt:

    • 1.3 kg Reineclauden (Ringlotten), entsteint (ca. 1,5 kg mit Kern)
    • 1 Stück Ingwerwurzel, geschält, in ca. 3 mm dicke Scheiben geschnitten (mindestens 8, für jedes Glas zummindesten 1)
    • 1 Stange Zimt (ca. 16 cm)
    • 200 g Zucker (je nachdem, wie süß man es haben will)
    • 1 TL Zitronensäure
    • 1 Pck. Gelierpulver 3:1
    • 1 Zitrone, den Saft auspressen und Fruchtfleisch durch ein Sieb streichen
    • 1 cl Rum oder Schnaps
    • 1 Prise Salz
    1. Ringlotten waschen und entkernen und in einen großen Topf geben. Wer keine Fruchtstücke will, jetzt gleich durchmixen. Ingwerstücke, Zimtrinde, Zitronensäure, Zitronensaft und Geliermittel und einen Hauch Salz dazugeben und aufkochen lassen. Zucker dazugeben und ca. 5 Minuten sprudelnd kochen. Herd abstellen, Rum dazugeben und durchrühren.
    2. Zimtrinde herausfischen und in ca. 2 cm lange Stücke schneiden.
    3. Marmelade in Twist-off-Gläser füllen. Darauf achten, dass ein Stück Ingwer in jedes Glas kommt, ein Stück Zimtrinde daraufgeben, fest verschließen und auf den Kopf stellen.

Tipps und Tricks für die perfekte Marmelade

  • Die richtige Fruchtauswahl: Verwende reife, aber nicht überreife Ringlotten für die beste Marmelade.
  • Zucker: Je nach Süße der Früchte und persönlichem Geschmack kannst du die Zuckermenge anpassen.
  • Gelierprobe: Um sicherzustellen, dass die Marmelade die richtige Konsistenz hat, mache eine Gelierprobe. Gib einen Tropfen heiße Marmelade auf einen kalten Teller. Wenn die Marmelade fest wird, ist sie fertig.
  • Sterilisation der Gläser: Sterilisiere die Gläser vor dem Befüllen, um die Haltbarkeit der Marmelade zu verlängern. Koche die Gläser dafür einige Minuten in Wasser aus oder stelle sie für kurze Zeit in den Backofen.
  • Lagerung: Lagere die Marmelade an einem kühlen, dunklen Ort.

Ringlottenmarmelade: Vielseitig verwendbar

Ringlottenmarmelade ist nicht nur ein köstlicher Brotaufstrich, sondern auch vielseitig in der Küche einsetzbar. Hier sind einige Ideen:

Lesen Sie auch: Weihnachtsbäckerei: Walnussplätzchen

  • Als Zutat in Kuchen und Torten: Verleihe deinen Backwaren mit Ringlottenmarmelade eine fruchtige Note.
  • Als Füllung für Pfannkuchen und Crêpes: Ein Klassiker, der immer schmeckt.
  • Als Begleitung zu Käse: Die Süße der Marmelade harmoniert wunderbar mit herzhaftem Käse.
  • Als Topping für Joghurt und Müsli: Verfeinere dein Frühstück mit einem Löffel Ringlottenmarmelade.
  • Als Geschenk: Selbstgemachte Marmelade ist immer eine schöne Geschenkidee.

Alternativen zur Ringlotte: Kriecherl- und Mirabellenmarmelade

Wer keine Ringlotten findet, kann auch auf andere Pflaumenarten zurückgreifen, um köstliche Marmelade herzustellen. Besonders empfehlenswert sind Kriecherl und Mirabellen.

Kriecherlmarmelade

Kriecherl (auch Kriachal oder Kriacherl) sind eine Unterart der Pflaume. Sie sind eine der ursprünglichsten Sorten und Wurzelecht. Das heißt, der Kriecherlbaum ist, im Gegensatz zu Mirabellen, Ringlotten, Reineclauden, Zwetschgen und Co. nicht veredelt. In Deutschland werden Kriecherl auch oft als Haferschlehe bezeichnet. Je nach Region sind sie eher blau (dunkelrot) oder gelb-grün. Auch geschmacklich unterscheidet sich die wilde Pflaumensorte von den veredelten. Sie enthalten mehr Fruchtsäure und weniger Zucker, sind daher auch saurer. Die Kriecherlmarmelade schmeckt wie eine Mischung aus Zwetschgen- und Johannisbeermarmelade, wobei die Säure überwiegt.

Zutaten:

  • 1 kg Kriecherl
  • 500 g Gelierzucker 2:1 (für süßere Marmelade: 1 kg Gelierzucker 1:1)

Zubereitung:

  1. Kriecherl waschen. Das Fruchtfleisch mit einem Messer von den Steinen schneiden.
  2. Fruchtfleisch in einen großen Topf geben und mit dem Gelierzucker vermischen. Aufkochen lassen und sprudelnd unter häufigem Rühren 5-6 Minuten köcheln lassen.
  3. Topf vom Herd nehmen. Mit dem Stabmixer die Kriecherlmarmelade bis zur gewünschten Konsistenz pürieren.
  4. Marmeladentopf wieder auf den Herd stellen, Marmelade aufkochen lassen. Gelierprobe machen: Wenn ein Tropfen Marmelade auf einem glatten Teller die Form behält, ist die Marmelade fertig.
  5. Die heiße Marmelade in saubere Gläser füllen. Sofort verschließen und auskühlen lassen.

Mirabellenmarmelade

Mirabellen sind eine Unterart der Pflaumen. Die kleinen, gelben Früchtchen haben bei uns zwischen Juli und September Saison. Sie enthalten viel Kalium, das heißt sie unterstützen so die Funktion von Herz und Nerven. Dazu kommt Vitamin C, das zur Stärkung des Bindegewebes beiträgt.

Zutaten:

  • 1 kg Mirabellen
  • Gelierzucker 2:1
  • Zimt
  • Apfelsaft

Zubereitung:

  1. Die Mirabellen mit etwas Apfelsaft und der grob zerkleinerten Zimtstange so lange aufkochen, bis die Früchte weich sind.
  2. Diese werden dann durch ein Sieb gestrichen, sodass Kerne, Schalenreste und die Zimtstange zurückbleiben.
  3. Ein Kilo Fruchtmasse abmessen und mit dem Gelierzucker 3 Minuten sprudelnd aufkochen. In heiß ausgespülte Gläser füllen und diese einige Minuten auf den Kopf stellen.

Lesen Sie auch: Inhaltsstoffe der Rewe Mini Marmelade detailliert erklärt

tags: #Ringlotten #Marmelade #Rezept

Populäre Artikel: