Rapunzel Vollmilch Schokolade im Test: Ein umfassender Überblick
Schokolade ist besonders in der Weihnachtszeit sehr beliebt. "Ökotest" hat 25 Vollmilchschokoladen unter die Lupe genommen. Dabei wurden Mineralölbestandteile und Kakaogehalt eingestuft. Die Anbieter der getesteten Schokoladen sollten Auskunft darüber geben, woher ihr Kakao kommt und ob dieser fair eingekauft wurde. Auch die Sensorik spielte in die Gesamtwertung hinein. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur wenige Produkte überzeugen auf ganzer Linie.
Der Schokoladen-Test von Ökotest
Laut "Ökotest" isst jeder Deutsche im Jahr durchschnittlich neun Kilogramm Schokolade. Ein guter Grund, die Süßigkeit zu prüfen. Das Magazin hat 25 Vollmilchschokoladen hinsichtlich verschiedener Kriterien getestet.
Testkriterien im Detail
Im Fokus des Tests standen verschiedene Aspekte:
- Mineralölbestandteile: Die Schokoladen wurden auf gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) und aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) untersucht. MOAH stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.
- Kakaogehalt: Der Kakaogehalt ist ein wichtiger Faktor für den Geschmack und die Qualität der Schokolade.
- Transparenz der Kakaoproduktion: Die Hersteller sollten offenlegen, woher ihr Kakao stammt und ob er fair gehandelt wurde. Die Rückverfolgbarkeit der Lieferkette ist entscheidend, um Menschenrechtsverletzungen und illegale Entwaldung zu erkennen.
- Sensorik: Geschmack, Aussehen, Geruch und Mundgefühl wurden von Experten bewertet.
Das Ergebnis des Tests
Am Ende konnten nur zwei Schokoladen die Note "gut" erreichen, fünf sind "befriedigend", zehn bekommen das Siegel "ausreichend", sechs Schokoladen schaffen es nur zum Ergebnis "mangelhaft" und eine ist sogar "ungenügend".
Die Testsieger: Rapunzel und Ritter Sport
Die beiden Schokoladen, die insgesamt die Bewertung "gut" bekommen sind Rapunzel Dunkle Vollmilch und Ritter Sport Alpenmilch. Ihre Inhaltsstoffe sind "gut" (Rapunzel) oder sogar "sehr gut" (Ritter Sport).
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Rapunzel Dunkle Vollmilch
Die Rapunzel Dunkle Vollmilch Hand in Hand (zu Amazon) konnte im Vollmilchschokoladentest des Magazins Öko-Test, Ausgabe Dezember 2019, zum Testsieger gekürt werden und hob sich klar von 23 anderen Schokoladen ab. Mit fairem Handel und dem Beleg einer lückenlosen Lieferkette stach die Schokolade „Dunkle Vollmilch, HAND IN HAND“ hervor. Rapunzel führt somit die bestbewertete Bio-Schokolade, die nicht nur schmeckt, sondern auch mit gutem Gewissen verzehrt werden kann.
Besonders in der Kategorie „Kakaoproduktion und Transparenz“ punktete Rapunzel und wurde mit dem Urteil „sehr gut“ belohnt. Birgit Hinsch, Redakteurin Öko-Test, erklärte: „Rapunzel und Gepa zeigen, wie’s geht: Sie kennen ihre Lieferkette genau und belegen ihre Bemühungen konkret.“
Fairer Handel gepaart mit Ökologischem Landbau steht bei Rapunzel und den Handelspartnern aus den Ländern des Globalen Südens an erster Stelle. Dies zertifiziert das firmeneigene und von externer Seite kontrollierte HAND IN HAND-Fairhandels-Programm. Vertrauensvolle Zusammenarbeit über viele Jahre, ständiger Austausch sowie persönliche Besuche garantieren die hochwertige Produktqualität.
Punkte büßte die Rapunzel Schokolade bei den Minalölbestandteilen ein, da sie erhöht sind. Die Dunkle Vollmilch weist einen Wert von 1,6 mg / kg auf. Der Orientierungswert für Süßwaren liegt allerdings bei 9,0 g / kg. Auch Öko-Test relativiert: „Die Rapunzel Dunkle Vollmilch (…) enthält vergleichsweise wenig Mineralölbestandteile. Sie schneidet, genau gerechnet, am besten ab.“
In der Kategorie Sensorik erhielt Rapunzel die Note „gut“, mit dem Vermerk, die Schokolade schmecke „einseitig nach Kakao, leicht herb, etwas pulvrig“. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die dunkle Rapunzel Schokolade mit Vollmilchschokoladen verglichen wurde, die bis zu 21 Prozent weniger Kakaoanteil aufweisen.
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Selbstverständlich sind Kinderarbeit und Entwaldung für die Rapunzel Lieferanten verboten.
Ganz klassisch in Papier und Alufolie verpackt, zeigt sich die Rapunzel-Milchschokolade als großstückig gegossene, mittelbraune, dicke Tafel. Ein paar rückwärtige Ratscher aus der Fertigung, ansonsten ebenmäßig seidenmatt- bis mattierter Glanz und ein recht harter, geradkantiger Bruch. Im Mund schmilzt die Rapunzel sofort am Gaumen an, zeigt dunklen, kräftigen, röstaromatischen Kakao. Der Schmelz „versandet“ nun etwas, wie flockiger Schokoladenbrei. Gemessen an 46% Kakaogehalt wirkt die Schokolade noch süß, dabei mit neutralem Zuckergeschmack. Deutliche Säure dazu, auch bittere Eindrücke, eingebettet in Karamell und dunkelkakaoigen Rahm. Keinerlei Störaromen. Wer eine „kräftige Milchschokolade“ sucht, ist hier gut aufgehoben. Rapunzels „Dunkle Vollmilch“ ist eine solide, röstbetonte Schokolade auf gutem Niveau.
Ritter Sport Alpenmilch
Das Ritter Sport-Produkt schneidet dafür bei der Kakaoproduktion und deren Transparenz schlechter ab und bekommt nur ein "befriedigend". Die bekannte Ritter Sport Schokolade bekommt allerdings Abzüge, da hier die Lieferketten nur teilweise belegt sind und der Fairtrade-Mindestpreis für Kakao nicht nachgewiesen werden kann.
Die Verlierer: Schokoladen mit "mangelhaft" oder "ungenügend"
Die schlechteste Schokolade ist laut "Ökotest" die Hachez Dunkle Vollmilch: Sie erreicht nur die Note "ungenügend". Vor allem die Mineralölwerte sind sehr stark erhöht und liegen sogar über dem Orientierungswert. Auch der Geschmack wird als "mangelhaft" bewertet. Sie schmecke "leicht kratzig", und "einseitig nach Kakao".
Zu den Verlierern im Test zählen unter anderem auch folgende Marken, die nur „mangelhaft“ abschneiden:
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- Alpia Alpenvollmilch-Schokolade
- Lindt Vollmilch aus Alpenvollmilch
- Milka Alpenmilch
- Prinzessin Feodora Hochfeine Vollmilch
Die Hachez Dunkle Vollmilch fällt mit „ungenügend“ durch.
Mineralölbestandteile in fast allen Schokoladen
Zuletzt wurden bei einem Test im Jahr 2017 in einigen Produkten noch sogenannte MOAH-Verbindungen gefunden. Diese Mineralölkohlenwasserstoffe stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Bei dem aktuellen Test wurde kein MOAH mehr nachgewiesen, dennoch fanden sich in einigen Produkten gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe. Einzig die Dennree Vollmilch Schokolade ist nicht mit Mineralölen belastet. Trotzdem bekommt die Schokolade aufgrund von anderen Kriterien nur das Gesamturteil mangelhaft. Auch Ritter Sport wird im Test nicht für Mineralöle kritisiert.
Dm Bio Vollmilch Schokolade und die Hachez Dunkle Vollmilch dagegen enthalten am meisten Mineralölbestanteile. "Ökotest" rät vom Kauf und Verzehr der beiden Schokoladen ab. Gesättigte Mineralöle (MOSH) reichern sich im Körper an und können Organe schädigen. Aber immerhin hat das von Öko-Test beauftragte Labor keine krebsverdächtigen MOAH-Verbindungen nachgewiesen.
Mineralöle können auf verschiedene Weise ihren Weg in die Schokolade finden. Zum Beispiel über für den Transport der Kakaobohnen verwendete Jutesäcke, die mit Ölen behandelt werden, über in der Produktion verwendete Maschinenöle oder über Abgase aus Industrie und Verkehr. Aber auch Druckfarben auf Altpapier-Verpackungen können einen Eingangsweg darstellen, falls solche Kartons beim Transport oder bei der Lagerung der Rohwaren zum Einsatz kommen.
Mangelhafte Rückverfolgbarkeit
Woher kommt der verwendete Kakao und wie fair wurde er produziert? Die Firmen der getesteten Schokoladen sollten im Vorfeld Angaben machen, woher sie den Kakao beziehen und transparent die Lieferkette offenlegen. Nur drei Hersteller konnten hier mit Transparenz glänzen: Rapunzel, Gepa und Dm.
Im Gegensatz zu Kaffee ist bei Kakao nicht einmal zertifizierte Ware (Fairtrade oder UTZ) automatisch rückverfolgbar. Die Rückverfolgbarkeit ist aber die Grundvoraussetzung für Verbraucher, um etwa Menschenrechtsverletzungen und illegale Entwaldungen überhaupt zu erkennen. An dieser Stelle werden Naschkatzen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, also weitestgehend alleingelassen.
Sensorik: Welche Schokolade schmeckt am besten?
Bei der Sensorik, also Geschmack, Aussehen, Geruch und Mundgefühl, schneiden viele Produkte "sehr gut" ab. Darunter sind sowohl Markenprodukte, als auch solche vom Discounter: Prinzessin Feodora Hochfein Vollmilch, Lindt Vollmilch aus Alpenvollmilch, Schokoliebe Alpen Vollmilch, Fin Carré Alpenvollmilch, Die Gute Schokolade, Chateau Alpen Sahne und Choceur Alpenmilch.
Zur Abwertung führte ein zu geringer Anteil an Haselnüssen in der getesteten Tafel. Selbstverständlich sollten in jeder Tafel auch die von uns deklarierten 18% Haselnüsse enthalten sein. Wir haben die entsprechenden Produktionsprotokolle geprüft und können Ihnen versichern, dass der korrekte Anteil von 18% Haselnüssen dosiert wurde. Analysen, die wir in einem externen Labor in Auftrag gegeben haben, belegen Schwankungsbreiten zwischen 16,4% und 25% Nussanteil. Wir werden den gesamten Produktionsprozess nochmals genau prüfen, um evtl. Ein weiteres Abwertungskriterium war für Stiftung Warentest die Deklaration der von uns verwendeten Zuckersorten. Wir haben unsere beiden Zucker (Rapadura Vollrohrzucker und Cristallino Rohrzucker) bisher an erster Stelle deklariert, da sie gemeinsam den größten Anteil in der Rezeptur haben. Die Angabe in Zutatenlisten erfolgt immer in absteigender Reihenfolge. Stiftung Warentest hat unsere beiden Zuckersorten als Einzelzutat bewertet. Um dem Deklarationsrecht formell vollständig zu entsprechen, werden wir jedoch bei künftigen Nachdrucken der Verpackung die beiden Zuckersorten zusammenfassen, d.h. die Angabe wird dann lauten: Zucker (Vollrohrzucker, Rohrzucker).
Fazit: Worauf sollte man beim Schokoladenkauf achten?
Eine gute Schokolade sollte nicht nur lecker schmecken, sondern auch frei von bedenklichen Inhaltsstoffen und fair gehandelt sein. Doch nur auf zwei getestete Schokoladen trifft das zu, zeigt ÖKO-TEST in der Dezember-Ausgabe (12/2019).
Beim Kauf empfehlen wir, auf Bio- und Fairtrade-Siegel zu achten. Diese sind nach wie vor der beste Hinweis auf die Einhaltung von ökologischen und sozialen Mindeststandards. Soziale Mindeststandards gehören nur beim Naturland-Siegel dazu. Daher ist dieses Siegel eine gute Orientierung für Verbraucher.
Wo Fairtrade draufsteht, ist nicht immer Fairtrade drin: Der Mengenausgleich bei Fairtrade und UTZ erlaubt, zertifizierten und nicht-zertifizierten Kakao zu mischen. Rapunzel und Gepa zeigen mit ihrer Schokolade, wie es besser geht.
Kaufen Sie am besten Schokolade, die keine Mineralölrückstände oder nur in geringen Mengen enthält. Nicht empfehlenswert sind die getesteten Tafeln von dmBio und Hachez, bei denen der Gehalt über dem Orientierungswert lag, den Lebensmittelämter mit der Industrie festgelegt haben.
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