Bunter Papageienkuchen ohne Zucker: Ein Rezeptklassiker neu interpretiert

Der Papageienkuchen, ein farbenfroher Klassiker, erfreut sich besonders bei Kindergeburtstagen großer Beliebtheit. Ursprünglich oft reich an Zucker, lässt sich dieser Kuchen auch in einer zuckerreduzierten oder sogar zuckerfreien Variante zubereiten, ohne dabei an Geschmack und Attraktivität zu verlieren. Dieser Artikel zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, wie man einen leckeren und gesünderen Papageienkuchen backen kann.

Die Geschichte des Papageienkuchens

Der Papageienkuchen, auch bekannt als Pfundskuchen, hat eine lange Tradition. Schon zu DDR-Zeiten war er ein fester Bestandteil von Kindergeburtstagen. Da Lebensmittelfarbe oft Mangelware war, behalf man sich mit natürlichen Alternativen wie Rote-Grütze-Pulver, Vanillepudding-Pulver, Wackelpuddingpulver, Brausepulver oder Kakao, um den Teig einzufärben.

Ein persönliches Erlebnis verdeutlicht die Bedeutung dieses Kuchens: Ein kleines Kind wählte im Baumarkt ein schreiend buntes, aber geschmacklich enttäuschendes Kuchenstück. Dieses Erlebnis inspirierte dazu, einen eigenen, besseren Papageienkuchen zu backen, der optisch ansprechend und geschmacklich überzeugend ist.

Grundlagen des Papageienkuchens

Traditionell basiert der Papageienkuchen auf einem einfachen Rührteig, ähnlich dem englischen Poundcake. Dieser Teig wird in mehrere Portionen aufgeteilt und mit Lebensmittelfarben eingefärbt, um das charakteristische bunte Aussehen zu erzielen. Die gefärbten Teige werden dann in einer Backform vermischt und gebacken. Nach dem Abkühlen wird der Kuchen oft mit einem Zuckerguss und bunten Streuseln verziert.

Zutaten und ihre Alternativen

Die Hauptzutaten für einen Papageienkuchen sind:

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  • Mehl: Üblicherweise Weizenmehl, kann aber auch durch Dinkelmehl oder eine glutenfreie Mehlmischung ersetzt werden.
  • Butter: Kann durch Margarine oder Pflanzenöl ersetzt werden.
  • Zucker: Hier gibt es viele Alternativen, um den Kuchen zuckerfrei oder zuckerreduziert zu gestalten (siehe unten).
  • Eier: Können durch Ei-Ersatzprodukte ersetzt werden, um den Kuchen vegan zu machen.
  • Backpulver: Sorgt für die Lockerheit des Teiges.
  • Milch: Kann durch pflanzliche Milchalternativen wie Mandelmilch, Sojamilch oder Hafermilch ersetzt werden.
  • Lebensmittelfarbe: Für die typische bunte Optik. Es gibt auch natürliche Alternativen (siehe unten).

Zuckerfreie Alternativen

Um einen Papageienkuchen ohne Zucker zu backen, gibt es verschiedene Süßungsmittel, die anstelle von Kristallzucker verwendet werden können:

  • Agavendicksaft: Süßt gut, kann aber den Teig etwas flüssiger machen. Daher sollte man eventuell etwas mehr Mehl hinzufügen.
  • Stevia: Ist sehr süß, daher nur in geringen Mengen verwenden. Kann einen leicht chemischen Nachgeschmack haben, besonders bei minderwertigen Produkten.
  • Honig: Verleiht dem Kuchen eine besondere Note und zusätzliche Feuchtigkeit.
  • Apfeldicksaft: Eine natürliche Süße, die gut zu vielen Kuchenrezepten passt.
  • Erythrit: Ein Zuckeralkohol, der kaum Kalorien hat und den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst.
  • Xylit (Birkenzucker): Ähnlich wie Erythrit, aber etwas süßer. Kann in größeren Mengen abführend wirken.

Natürliche Farbstoffe

Wer auf künstliche Lebensmittelfarben verzichten möchte, kann auf natürliche Alternativen zurückgreifen:

  • Rote Bete Pulver: Verleiht dem Teig eine rote bis pinke Farbe.
  • Spinatpulver: Sorgt für eine grüne Farbe.
  • Kurkuma: Färbt den Teig gelb.
  • Heidelbeersaft: Gibt dem Teig eine blaue bis violette Farbe.
  • Kakao: Für einen braunen Teig.

Rezept für einen zuckerfreien Papageienkuchen

Hier ist ein Rezept für einen zuckerfreien Papageienkuchen, das auf natürlichen Zutaten basiert:

Zutaten:

  • 300 g Mehl (z.B. Dinkelmehl)
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 250 g weiche Butter oder Margarine
  • Süße nach Wahl (z.B. 100 g Erythrit oder Xylit, oder 6 EL Agavendicksaft/Honig)
  • 2 Päckchen Vanillezucker (optional, kann auch durch Vanilleextrakt ersetzt werden)
  • 4 Eier (oder Ei-Ersatz)
  • 75 ml Milch (oder pflanzliche Alternative)
  • Natürliche Lebensmittelfarben (z.B. Rote Bete Pulver, Spinatpulver, Kurkuma, Heidelbeersaft)

Zubereitung:

  1. Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze (oder 160 Grad Umluft) vorheizen.
  2. Mehl, Backpulver und Salz in einer Schüssel vermischen.
  3. Butter und Süße nach Wahl in einer separaten Schüssel schaumig schlagen. Vanillezucker oder Vanilleextrakt hinzufügen.
  4. Die Eier nach und nach unterrühren, jedes Ei etwa 30 Sekunden lang.
  5. Die Mehlmischung und die Milch abwechselnd in die Butter-Ei-Mischung geben und kurz verrühren, bis ein glatter Teig entsteht.
  6. Den Teig in vier gleichgroße Portionen aufteilen.
  7. Jede Portion mit einer anderen natürlichen Lebensmittelfarbe einfärben. Dabei darauf achten, dass die Farben gut vermischt sind.
  8. Ein Backblech (ca. 39x26 cm) mit Backpapier auslegen oder einfetten.
  9. Die unterschiedlich gefärbten Teige nach und nach in Klecksen auf dem Blech verteilen.
  10. Den Teig vorsichtig glatt streichen.
  11. Den Kuchen im vorgeheizten Ofen etwa 25-30 Minuten backen. Mit einem Holzstäbchen prüfen, ob der Kuchen durchgebacken ist.
  12. Den Kuchen vollständig abkühlen lassen.

Zuckerfreier Guss (optional):

  • 250 g Puderxucker (Erythrit oder Xylit in Pulverform)
  • 5 EL Zitronensaft

Puderxucker und Zitronensaft verrühren, bis ein glatter Guss entsteht. Den Guss über den abgekühlten Kuchen geben und mit zuckerfreien Streuseln oder Kokosraspeln bestreuen.

Variationen und Tipps

  • Gugelhupf: Der Papageienkuchen lässt sich auch als Gugelhupf backen. Die Backzeit kann sich dabei verlängern.
  • Muffins: Für eine kleinere Portion können Muffins gebacken werden.
  • Geschmack: Dem Teig können verschiedene Aromen hinzugefügt werden, z.B. Zitronenabrieb, Orangenabrieb oder Mandelaroma.
  • Nüsse: Gehackte Nüsse oder Mandeln können dem Teig für zusätzlichen Geschmack und Textur hinzugefügt werden.
  • Vegan: Für eine vegane Variante Eier durch Ei-Ersatz und Milch durch pflanzliche Milch ersetzen.

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