Oxymel Rezept und medizinische Anwendung
Oxymel, auch als Sauerhonig bekannt, ist eine traditionelle Rezeptur, die seit Jahrhunderten verwendet wird. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Aspekte von Oxymel, von seiner historischen Bedeutung und den grundlegenden Zutaten bis hin zu seiner Anwendung und den gesundheitlichen Vorteilen, die es bieten kann.
Was ist Oxymel?
Oxymel ist ein Gemisch aus Honig und Essig, dessen Name sich von den griechischen Wörtern "oxy" (sauer) und "meli" (Honig) ableitet. Daher auch die Bezeichnung Sauerhonig. Diese süß-saure Mischung hat eine lange Tradition als Heil- und Stärkungsmittel.
Die Basis-Zutaten
Die Grundrezeptur, auch Oxymel Simplix genannt, besteht lediglich aus Honig und Essig in einem bestimmten Verhältnis. Ein gängiges Verhältnis ist 3 Teile Honig zu 1 Teil Essig, aber das Verhältnis kann je nach persönlichem Geschmack angepasst werden. Einige Rezepte verwenden auch ein umgekehrtes Verhältnis von 2 Teilen Essig zu 1 Teil Honig.
- Honig: Honig ist wahrscheinlich das älteste bekannte Arzneimittel der Geschichte und enthält über 180 wertvolle Inhaltsstoffe, darunter viele Antioxidantien. Er ist bekannt für seine entzündungshemmende, antiseptische, wundheilende und antibakterielle Wirkung. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass der ausgewählte Honig naturbelassen und kalt geschleudert ist, um sein gesundes Potenzial zu erhalten. Qualitätssiegel wie Deutscher Qualitätshonig, Bio-Honig oder Demeter-Honig können bei der Orientierung helfen. Thymianhonig aus Kreta soll beispielsweise gegen Husten helfen.
- Essig: Essig steht dem Honig in seiner Bedeutung als natürliches Heilmittel in nichts nach. Er wirkt antibakteriell und je nach Essigart auch antimykotisch, desinfizierend und stoffwechselanregend. Die enthaltenen Milchsäurebakterien, Hefepilze und Essigsäurebakterien sind wohltuend für die Darmflora und stärken das Immunsystem. Für die Herstellung von Oxymel eignen sich verschiedene Essigsorten wie Apfelessig, Obstessige, Weiß- oder Rotweinessig und Reisessig. Wichtig ist, dass der Essig naturbelassen ist und keine Zusätze wie Zucker oder Konservierungsmittel enthält. Unfiltrierter und nicht erhitzter Essig enthält noch lebendige probiotische Kulturen. Apfelessig wirkt im Darm antibakteriell und fördert den Aufbau einer gesunden Darmflora.
Die Geschichte des Oxymels
Die Anwendung von Oxymel als Heil- und Stärkungsmittel hat eine lange Tradition. Schon in der Antike, vor mehr als 2000 Jahren, soll der griechische Arzt Hippokrates von Kos es zur Behandlung seiner Patienten eingesetzt haben. Auch die alten Römer nutzten es. Im Mittelalter war Oxymel ein beliebtes Haus- und Heilmittel bei vielfältigen Beschwerden.
Anwendungsgebiete und Heilwirkungen
Oxymel kann als sanftes Heilmittel bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden. Es kann bei Fieber und Husten, bei Immunschwäche oder Verdauungsstörungen helfen. Sauerhonig kann zur Stärkung des Körpers und des Immunsystems beitragen.
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- Immunsystem: Oxymel kann das Immunsystem stärken, indem es den Körper vor krankmachenden Erregern schützt. Die Inhaltsstoffe von Honig und Essig, sowie die zusätzlichen Kräuter und Gewürze, können die körpereigenen Abwehrkräfte unterstützen.
- Erkältung: Ein Oxymel kann bei Erkältungen mit Halsschmerzen, Schnupfen, Husten und leichtem Fieber Linderung verschaffen. Fichtennadeln und Zitrone, die in einigen Rezepten verwendet werden, wirken unterstützend auf das Immunsystem und können die Heilung beschleunigen.
- Verdauung: Die im Essig enthaltenen probiotischen Kulturen fördern die Verdauung und stärken den Darm.
- Weitere Anwendungen: Oxymel kann auch bei Fieber, Immunschwäche und Verdauungsstörungen eingesetzt werden. Es kann als Marinade, Salatdressing oder Sauce verwendet werden oder als erfrischendes Sportgetränk dienen.
Oxymel selber machen: Grundrezept und Variationen
Die Herstellung von Oxymel ist einfach und schnell. Hier sind einige Grundrezepte und Variationen:
Oxymel Simplix (Grundrezept)
- 3 Teile naturbelassener, kalt geschleuderter Honig (z.B. Thymianhonig)
- 1 Teil naturbelassener Essig (z.B. Apfelessig)
- Essig in ein sterilisiertes Aufbewahrungsglas geben.
- Honig hinzufügen und gut verrühren, bis sich alles vermischt hat.
Hagebutten-Oxymel
- Honig (z.B. Akazienhonig)
- Essig (z.B. Weißweinessig)
- Hagebutten
- Eine Prise Zimt (Ceylon-Zimt)
- Alle Zutaten in einen Mixbehälter geben und auf höchster Stufe gut durchmixen.
- Die Mischung anschließend in ein sterilisiertes Einmachglas füllen und luftdicht verschließen.
- Für etwa 2-3 Tage ruhen lassen.
- Das Hagebutten-Gemisch durch ein feines Sieb abseihen. Dazu die Masse mit einem Esslöffel gegen das Sieb ausdrücken.
Fichten-Zitronen-Oxymel
- 150 g Bio-Waldhonig
- 250 g Bio-Apfelessig (ungefiltert und unerhitzt)
- 1 Bio-Zitrone (unbehandelt, inklusive Schale und Kerne)
- 1 Handvoll frische Fichtennadeln
- Honig und Essig in einem Mixbecher vermischen.
- Zitrone klein schneiden und zusammen mit den Fichtennadeln hinzufügen.
- Die Mischung mit einem Mixstab pürieren und abdecken.
- 2-3 Tage bei Raumtemperatur ziehen lassen.
- Anschließend durch ein Sieb abseihen und in ein sauberes Glas füllen.
Variationen mit Kräutern und Gewürzen
Im Oxymel können nahezu alle Heil- und Nutzpflanzen extrahiert werden, um die Wirkung und den Geschmack zu variieren. Einige Beispiele sind:
- Garten- und Wildkräuter: Thymian, Salbei, Löwenzahn, Giersch
- Blüten: Lavendel-, Rosen- oder Kamillenblüten
- Beeren und Früchte: Hagebutten oder Blaubeeren
- Wurzeln und Gewürze: Zimt, Kurkuma oder Ingwer
Extraktionsverfahren
- Langsames Verfahren: Die zerkleinerten Pflanzenbestandteile werden in der Honig-Essig-Mischung für bis zu 4 Wochen in einem sterilisierten Einmachglas luftdicht eingelegt. Der Aufbewahrungsort sollte kühl und dunkel sein; die Mischung sollte täglich geschüttelt werden.
- Schnelles Verfahren: Durch das Mixen der Zutaten werden die Inhaltsstoffe schneller gelöst, was die Extraktionszeit verkürzt.
Anwendung und Dosierung
- Allgemeine Anwendung: 1 Esslöffel Oxymel mit etwa 100 ml lauwarmem Wasser in einem Glas vermischen.
- Oxymel-Kur: Über 3 Wochen lang täglich etwa 30 g Oxymel auf einen Liter Wasser verdünnt einnehmen. Anschließend eine einwöchige Pause einlegen und den Zyklus wiederholen.
- Weitere Anwendungsmöglichkeiten: Marinaden, Salatdressings, Saucen oder als erfrischendes Sportgetränk (2-3 EL Oxymel auf 300 ml Wasser).
Haltbarkeit und Lagerung
Ungeöffnet ist Oxymel, sorgfältig hergestellt und in ausreichend sterilisierte Gläser abgefüllt, bis zu einem Jahr haltbar. Nach dem Öffnen sollte es innerhalb von 6 Monaten verbraucht werden. Das Oxymel am besten kühl und dunkel lagern, aber nicht unbedingt im Kühlschrank.
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