Natron als Lebkuchen-Ersatz: Wirkungsvolle Alternativen für die Weihnachtsbäckerei
Natron, auch bekannt als Natriumhydrogencarbonat, ist ein vielseitiges Hausmittel. Es kann zum Backen, Reinigen und Neutralisieren von Gerüchen verwendet werden. Doch was tun, wenn man gerade kein Natron zur Hand hat, besonders wenn man sich spontan entschließt, Lebkuchen zu backen? Dieser Artikel stellt wirkungsvolle Alternativen vor, die als Natron-Ersatz dienen können, insbesondere im Hinblick auf die Lebkuchenbäckerei.
Natron: Ein Alleskönner im Haushalt
Natron ist ein wahrer Alleskönner im Haushalt. Es kann Handtücher weich machen, unangenehme Gerüche neutralisieren, Kuchen backen, als wohltuendes Fußbad dienen und Flecken bekämpfen. Natron ist eine echte Geheimwaffe! Doch nicht immer hat man Natriumhydrogencarbonat zu Hause.
Natron-Ersatz: 4 wirkungsvolle Alternativen
Wenn du kein Natron zur Hand hast, findest du in deinem Schrank wirkungsvolle Alternativen. 250 Gramm Natron kosten im Handel nicht einmal 2 Euro. Trotzdem ist das weiße Pulver nicht in jedem Haushalt vorhanden. Wenn du dennoch nicht auf die Superkräfte des Allrounders verzichten möchtest, lohnt sich ein Blick in den Vorratsschrank: Es gibt viele Alternativen, die ein idealer Natron-Ersatz sind.
1. Backpulver
Backpulver ist beim Kuchenbacken eine unverzichtbare Zutat. Durch seine besonderen Eigenschaften lässt es Kuchenteig schön aufgehen, sodass er am Ende locker und fluffig ist. Die Hauptzutat von Backpulver ist Natron. Zusätzlich ist dem Backpulver Säure beigemischt. Diese sorgt dafür, dass das Natron unter Hitze Luftblasen bildet.
Backpulver kann auch beim Fleckenentfernen als Natron-Ersatz dienen. Hierfür einfach Backpulver mit etwas Wasser mischen und damit Fettflecken entfernen, schmutzige Fugen wieder weiß bekommen, eingetrocknete Essensreste lösen, verstopfte Abflüsse wieder freibekommen oder, pur angewendet, unangenehme Gerüche beseitigen.
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Wie man Backpulver richtig einsetzt: Wenn Natron durch Backpulver ersetzt werden soll, müssen die säurehaltigen Zutaten, die für Natron benötigt werden, durch nicht säurehaltige Zutaten ersetzt werden. So kann Zitronensaft zum Beispiel durch Wasser ersetzt werden.
2. Hirschhornsalz
Wenn weder Backpulver noch Natron zu Hause sind, ist Hirschhornsalz ein guter Ersatz. Versierte Lebkuchen- und Plätzchenbäcker kennen dieses Produkt bereits, das früher durch Erhitzen von Horn, Klauen und Leder von Hirschen gewonnen wurde. Heute wird es rein synthetisch hergestellt und kann alternativ zu Natron bei der Zubereitung von Teigen genutzt werden.
Achtung: Bei zu hoher Hitze kann sich gefährliches Acrylamid bilden. Wenn Hirschhornsalz als Natron-Ersatz beim Kuchenbacken genutzt wird, sollte der Ofen also nicht zu heiß eingestellt werden. Hirschhornsalz kann auch als Reinigungsmittel verwendet werden, um schmutzige Fugen wieder sauber zu bekommen. Dazu einfach auf die verdreckten Fugen streuen, diese mit etwas Wasser befeuchten und alles nach einer kurzen Einwirkzeit wieder sauber schrubben.
Wie man Hirschhornsalz richtig einsetzt: Es eignet sich nur für flaches Gebäck und ist daher geeignet für die Weihnachtsbäckerei. Das Hirschhornsalz sollte nur angewendet werden, wenn man Übung und Erfahrung hat, das ist nichts für Anfänger. Hirschhornsalz produziert beim Erhitzen Gase, die den Teig lockern, es entsteht aber auch Ammoniak.
3. Waschsoda
Eine ebenso effektive Wirkung gegen Flecken und hartnäckige Verschmutzungen hat Waschsoda. Wer normalerweise auf Natron als wirkungsvolles Reinigungsmittel setzt, kann ohne Bedenken auch auf Waschsoda als Alternative zurückgreifen. Denn in seiner Zusammensetzung und Wirksamkeit unterscheidet es sich kaum von Natriumhydrogencarbonat.
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Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass Oberflächen aus Marmor, Granit, Aluminium, Glas oder Linoleum nicht mit Waschsoda behandelt werden, da das alkalische Salz diese beschädigen könnte. Zudem sollte man darauf achten, Waschsoda nicht einzuatmen, da es die Schleimhäute leicht reizen kann.
4. Essig
Essig ist als Hausmittel ebenso unverzichtbar wie Natron. Als Team sind sie sogar noch wirkungsvoller. Man kann aber auch nur puren Essig als Natron-Ersatz verwenden, um beispielsweise Rost, Kalk und Urinstein zu lösen.
Weitere Alternativen und Tipps für die Weihnachtsbäckerei
Neben den genannten Alternativen gibt es noch weitere Möglichkeiten, Natron beim Backen zu ersetzen, insbesondere bei der Zubereitung von Lebkuchen:
Pottasche: Pottasche ist eine chemische Verbindung, oder genauer gesagt das Kaliumsalz der Kohlensäure. Die Säure in Pottasche lockert den Teig auf. Sie eignet sich besonders gut bei Plätzchen oder Lebkuchen, da das Gebäck in die Breite aufgeht.
Wie man Pottasche richtig einsetzt: Du kannst Pottasche besonders gut bei Plätzchen oder Lebkuchen verwenden. Da das Gebäck in die Breite aufgeht. Daher wird es traditionell für die Herstellung für Lebkuchen verwendet. Du brauchst etwas mehr Geduld, weil Pottasche länger braucht um aufzugehen, aber das lohnt sich, denn auch schwere Teige gehen problemlos auf und das Gebäck hält sich auch noch länger.
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Weinsteinpulver: Eine pflanzliche und gesündere Alternative zu Natron ist die Verwendung von Weinsteinpulver. Wie der Name bereits verrät, wird das Pulver aus der hauptsächlich in Weintrauben vorhandenen Weinsäure gewonnen. Im Gegensatz zu chemischen Backtriebmitteln ist die Weinsäure auf natürliche Weise in vielen Lebensmittel vorhanden und wird besonders in Bio-Produkten auch als Alternative für Backpulver eingesetzt.
Aquafaba: Aquafaba ist der vegane Ersatz für Eischnee, es besteht aus dem Kochwasser von Kichererbsen.
Wie man Aquafaba einsetzt: Du kannst den Teig durch aufgeschlagene Eier, also Aquafaba, auflockern, das funktioniert sehr gut bei Rührteig. Damit das funktioniert, müssen in dem Teig bereits Eier vorhanden sein.
Alkohol: Hochprozentiger Alkohol wie Rum, Cognac oder Weinbrand kann ebenfalls verwendet werden, um den Teig aufzulockern. Der Alkohol verfliegt beim Backen, sollte aber bei Schwangeren und Kindern vermieden werden.
Wie man Alkohol einsetzt: Dafür brauchst du einfach hochprozentigen Alkohol, also Rum, Cognac oder Weinbrand. Alkohol lockert die Konsistenz des Teiges auf, der Teig wird dadurch fluffig und locker. Der Alkohol verfliegt beim backen aber du solltest trotzdem lieber eines der anderen Mittel verwenden wenn du für schwangere oder Kinder backst.
Mineralwasser mit Kohlensäure: Mineralwasser wird oft zusätzlich zu Backpulver in den Teig gemischt, um diesen luftiger zu machen. Den Sprudel sollte man nur bei Teigen verwenden, die sowieso schon recht flüssig sind, also zum Beispiel Waffeln oder Pfannkuchen.
Wie man Mineralwasser mit Kohlensäure einsetzt: Mineralwasser wird oft zusätzlich zu Backpulver in den Teig gemischt, um diesen luftiger zu machen. Den Sprudel solltest du nur bei Teigen verwenden, die sowieso schon recht flüssig sind, also zum Beispiel Waffeln oder Pfannkuchen. Der Sprudel macht deinen Teig luftiger.
Backtriebmittel im Überblick
Backtriebmittel sind Substanzen oder Mikroorganismen, die zur Teiglockerung verwendet werden. Sie bilden beim Backen Gasbläschen, welche Teige oder Massen auflockern und gleichzeitig das Volumen vergrößern. Die Gasbläschen sollen klein, gleichmäßig verteilt und zahlreich sein, um eine ausreichende Lockerung zu gewährleisten.
Hirschhornsalz als Zutat für Lebkuchen
Hirschhornsalz ist eine wichtige Zutat für Lebkuchen. Es ist eine klassische Zutat für selbstgemachten Lebkuchen, allerdings ist Hirschhornsalz nur selten im Supermarkt erhältlich. Möchte man auf sein Lieblingsrezept trotzdem nicht verzichten, gibt es Alternativen, mit denen man das Salz ersetzen kann.
Wie funktioniert Hirschhornsalz?
Das Backtriebmittel wird primär in flachen Gebäcksorten wie Printen und Lebkuchen zur Weihnachtszeit genutzt. Anders als Backpulver besteht es aus Ammoniumhydrogencarbonat, das bei Erhitzung Kohlendioxid, Ammoniak und Wasser freisetzt. Die Gasbildung führt dazu, dass der Teig locker und knusprig wird. Es braucht höhere Temperaturen bis zur Freisetzung von Ammoniak, daher muss die Backtemperatur bei mindestens 180 Grad Celsius liegen. Man wird den Geruch wahrnehmen, er verflüchtigt sich über den Teig. Daher ist Hirschhornsalz für dicke und große Teige nicht geeignet, denn der Geruch könnte sich festsetzen.
Warum gilt Hirschhornsalz als gefährlich?
Backt man mit Hirschhornsalz und hohen Temperaturen, wird der Stoff Acrylamid freigesetzt. Er gilt als krebserregend und daher als gefährlich. Je dunkler das Gebäck wird, desto höher ist der Gehalt des schädlichen Inhaltsstoffs. Ein direktes Risiko ist bei einer Portion Lebkuchen nicht zu erwarten, allerdings muss man drauf achten, dass das Gebäck nicht zu dunkel wird. Wenn man Hirschhornsalz sehr häufig benutzt, sollte man sich lieber einen gleichwertigen Ersatz suchen.
Man sollte außerdem beachten, dass man die Zutat nicht roh essen darf. Ammoniak ist gesundheitsschädlich, auch in kleinen Mengen. Einfach in der Weihnachtsbäckerei vom Teig naschen, ist bei dieser Zutat tabu. Hirschhornsalz wird verwendet, um schwere Teige aufzulockern und kommt in der Weihnachtsbäckerei beispielsweise für Lebkuchen häufig zum Einsatz. Wer keines zur Hand hat oder das Triebmittel nicht benutzen möchte, kann zu einer der genannten Alternativen greifen und das Hirschhornsalz ersetzen.
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