Namen von Zuckerarten: Ein umfassender Überblick
Zucker ist allgegenwärtig in unserer modernen Ernährung. Er dient nicht nur als Süßungsmittel, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Lebensmitteln. Allerdings kann ein übermäßiger Zuckerkonsum negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wie Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Daher ist es wichtig, sich über die verschiedenen Namen und Arten von Zucker zu informieren, um den Zuckerkonsum besser kontrollieren zu können.
Die Vielfalt der Zuckerbezeichnungen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfehlen eine maximale tägliche Aufnahme von 25 g Zucker, was etwa 6 Teelöffeln entspricht. Diese Empfehlung wird von vielen Menschen in Deutschland überschritten. Zucker verbirgt sich oft in verarbeiteten Lebensmitteln wie Fertigprodukten, Fleischsalat, Joghurt und Ketchup, was es Verbrauchern erschwert, den Gesamtzuckergehalt einzuschätzen. Hersteller sind nicht verpflichtet, die einzelnen Mengen der Zuckerarten anzugeben.
Um den Zucker in Lebensmitteln zu identifizieren, ist es hilfreich, die Zutatenliste zu studieren. Je weiter oben eine Zuckerart in der Liste steht, desto höher ist ihr Anteil am Produkt. Begriffe wie "weniger süß" oder "reduzierter Zuckergehalt" bedeuten lediglich, dass das Produkt im Vergleich zu ähnlichen Produkten einen geringeren Zuckergehalt aufweist, der aber dennoch hoch sein kann. Auch der Hinweis "ohne Zuckerzusatz" sagt nichts über die Gesamtzuckermenge aus, da diese von Natur aus hoch sein kann.
Irreführende Bezeichnungen
Das Hinzufügen von Traubenzucker oder Apfeldicksaft kann den Eindruck eines natürlichen oder gesünderen Zuckerzusatzes erwecken. Traubenzucker wird jedoch aus Maisstärke oder Weizen gewonnen und ist letztendlich nichts anderes als Glukose. Honig enthält zwar Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme, aber deren Anteil ist so gering, dass er dennoch hauptsächlich aus Zucker besteht. Agavendicksaft und Apfeldicksaft enthalten sogar einen höheren Anteil an Fruktose als Haushaltszucker und sind daher keine gesündere Alternative.
Die Endungen "-ose" (wie in Saccharose, Fruktose oder Glukose) oder "-sirup" (wie in Malzsirup) deuten auf zugesetzten Zucker hin. Auch chemische Begriffe wie Dextrose können auf Zucker hindeuten. Insgesamt existieren über 70 verschiedene Namen für Zucker.
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Liste der Zuckerbezeichnungen
Hier ist eine Liste von Bezeichnungen für Zucker, die in Zutatenlisten gefunden werden können:
- Agavendicksaft
- Agavensaft
- Ahornsirup
- Apfeldicksaft
- Dextrin
- Dextrose
- Fruchtextrakt
- Fruchtsaft
- Fruchtsaftkonzentrat
- Fruchtzucker (Fruktose)
- Fructose-Glucose-Sirup
- Fructosesirup
- Galaktose
- Gelierzucker
- Gerstenmalzextrakt
- Glucose
- Glucose-Fructose-Sirup
- Haushaltszucker
- Honig
- Invertzucker
- Invertzuckercreme
- Invertzuckersirup
- Isoglucose
- Kandiszucker
- Karamell
- Karamellsirup
- Laktose
- Maissirup
- Maltit
- Maltodextrin
- Malzextrakt
- Malzsirup
- Mannit
- Melasse
- Milchzucker
- Molkenerzeugnis
- Molkenpulver
- Polydextrose
- Raffinadezucker
- Rohrzucker
- Rübenzucker
- Saccharose
- Sorbit
- Stärkesirup
- Stärkezucker
- Süßmolkenpulver
- Traubensüße
- Traubenzucker
- Vanillezucker
- Vanillinzucker
- Weizendextrin
- Xylit
- Zuckerrohrsaft
- Zuckerrübensirup
Natürlicher Zucker vs. zugesetzter Zucker
Zucker kommt natürlich in Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Milchprodukten vor. Diese Produkte enthalten oft geringe Zuckermengen und hohe Anteile an Nährstoffen wie Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralstoffen. Daher sollten diese Produkte nicht gemieden werden. Ein hoher Anteil an nährstoffreichen und energiearmen Lebensmitteln, insbesondere Gemüse, in der Ernährung kann dazu führen, dass weniger ungesündere Lebensmittel verzehrt werden.
Glukose und Fruktose: Unterschiede
Es ist wichtig zu wissen, welche Art von Zucker der Körper aufnimmt, da sich die Verstoffwechselung von Glukose und Fruktose unterscheidet. Glukose wird schnell im Dünndarm aufgenommen und gelangt ins Blut, während Fruktose langsamer aufgenommen wird. Der Blutzuckerspiegel steigt nach einer glukosehaltigen Mahlzeit schneller, was zu einer höheren Insulinausschüttung führt. Glukose dient als wichtige Energiequelle, während Fruktose zur Energiebereitstellung erst in Glukose umgewandelt werden muss.
Ist Fruktose eine gesündere Alternative?
Lange Zeit galt Fruktose als gesündere Alternative zu Zucker. Inzwischen weiß man jedoch, dass das Gegenteil der Fall ist. Bei übermäßiger Fruktosezufuhr wird diese in der Leber zu Fettsäuren verstoffwechselt, was Krankheiten wie Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes begünstigen kann. Die Lebensmittelindustrie setzt Fruktose dennoch gerne in Limonaden und Fruchtsäften ein, da sie eine höhere Süßkraft hat und billiger ist.
EU-Zuckerquote
Bis Oktober 2017 wurden die Zuckerpreise und -mengen über die EU-Zuckerquote geregelt. Diese Regulierungen wurden gelockert, was dazu führen könnte, dass Isoglukose (Glukosesirup/Maissirup), die in den USA bereits weit verbreitet ist, auch in Europa verstärkt eingesetzt wird. Isoglukose ist günstiger als Haushaltszucker, was es für Hersteller attraktiv macht. Der etwas höhere Fruktoseanteil in Isoglukose stellt laut Robert-Koch-Institut keine größere Gefahr für die Gesundheit dar als herkömmlicher Zucker.
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Die Bedeutung der Kennzeichnungselemente
Die Kennzeichnungselemente auf Lebensmitteln bieten Verbrauchern wichtige Informationen zur Zusammensetzung der Produkte. Die Nährwerttabelle liefert einen schnellen Überblick über den Kalorien- und Nährstoffgehalt, einschließlich Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz. Die Zutatenliste weist alle Zutaten in absteigender Reihenfolge ihres Gewichtsanteils aus.
Die Angabe "Zucker" in der Nährwerttabelle umfasst alle Mono- und Disaccharide, während in der Zutatenliste der Begriff "Zucker" auf zugesetzte Saccharose hinweist. Nährwertbezogene Angaben können zusätzliche Informationen liefern, aber auch zu Fehlinterpretationen führen. So bedeutet "ohne Zuckerzusatz" nicht, dass das Produkt keinen Zucker enthält, sondern dass kein Haushaltszucker zugesetzt wurde.
Zucker hat viele Namen
Zucker versteckt sich oft hinter verschiedenen Begriffen wie Saccharose oder Glukosesirup. Hersteller verwenden oft eine Vielzahl von Zuckerarten, um diese in der Zutatenliste weiter hinten zu platzieren. Im Handel gibt es zahlreiche Zuckersorten wie Vanillezucker, Kandiszucker oder karamellisierten braunen Zucker, die sich jedoch nur geringfügig im Nährstoffgehalt unterscheiden.
Saccharose ist der klassische Haushaltszucker, während Fruktose und Glukose Einfachzucker sind. Invertzucker ist ein Gemisch aus Fruktose und Glukose, das in der Lebensmittelindustrie durch die Hydrolyse von Saccharose gewonnen wird. Raffinade ist der eigentliche Haushaltszucker, der zu über 99 Prozent aus Saccharose besteht. Karamell wird durch Erhitzen von Zucker gewonnen, und Melasse ist ein sirupförmiges Abfallprodukt bei der Zuckerherstellung. Milchzucker (Laktose) ist ein Zweifachzucker, auf den viele Menschen unverträglich reagieren.
Vorsicht bei Fruktose
Auch bei Fruktose ist Vorsicht geboten, da der übermäßige Verzehr zum Übergewicht beitragen kann. Das Gehirn nimmt Fruktose nicht wahr, was zu einem unkontrollierten Verzehr großer Mengen führen kann. Viele Lebensmittel enthalten Zucker, der oft getarnt wird, um den tatsächlichen Zuckergehalt zu verschleiern. Neben Zucker gibt es auch Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe, die Lebensmittel zusätzlich süßen.
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Checkliste zum Mitnehmen
Es ist wichtig, die Zutatenlisten sorgfältig zu lesen und auf verschiedene Zuckerbezeichnungen zu achten. Auch "zuckerfreie" Produkte können Zucker enthalten, da Trockenfrüchte beispielsweise von Natur aus reichlich Zucker enthalten. Agavensirup, Apfel- oder Birnendicksäfte werden oft als "gesunder Zucker" angepriesen, enthalten aber einen hohen Fruktoseanteil.
Warum ist so viel Zucker in Lebensmitteln?
Zucker wird in Lebensmitteln nicht nur wegen des süßen Geschmacks eingesetzt, sondern auch wegen des geringen Preises und seiner guten Eigenschaften in der industriellen Herstellung. Zucker macht Speisen fülliger, ist konservierend, bindet Wasser und verstärkt den Geschmack. Ernährungswissenschaftler bewerten Zucker überwiegend negativ als "leeren Kalorienträger", der zu Karies, Übergewicht und weiteren ernährungsbedingten Erkrankungen führen kann.
Die WHO empfiehlt, maximal zehn Prozent der täglichen Energiezufuhr in Form von freiem Zucker zu sich zu nehmen. "Freier Zucker" umfasst zugesetzten Zucker sowie Zucker in Honig, Fruchtsäften oder Fruchtsaftkonzentraten. Es gibt eine Vielzahl von Süßungsmitteln wie Glucosesirup, Traubenzucker, Glucose-Fructose-Sirup, Milchpulver, Fruchtsaft, Süßmolkenpulver, konzentrierter Fruchtsaft, Invertzuckersirup, Maltodextrin und Molkenerzeugnisse.
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