Marokkanische Sesamkekse: Rezepte und Traditionen

Marokkanische Sesamkekse sind ein fester Bestandteil der nordafrikanischen Küche, insbesondere während des Ramadan und anderer festlicher Anlässe. Ihre Vielfalt reicht von einfachen, schnell zubereiteten Varianten bis hin zu aufwendigeren Spezialitäten wie Chebakia. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Rezepte und gibt Einblicke in die kulturelle Bedeutung dieser Köstlichkeiten.

Ghriba Bahla: Knusprige Sesamkekse

Ghriba Bahla sind klassische marokkanische Sesamkekse, die für ihre knusprige und mürbe Textur bekannt sind. Der Name "Bahla" bedeutet so viel wie "verrückt" oder "chaotisch", was sich auf die leicht rissige Oberfläche dieser Kekse bezieht.

Zutaten:

  • 170g Mehl
  • 160g brauner Zucker
  • 50g Butter
  • 20g Sesam
  • ½ TL Zimt
  • Prise Salz
  • 55ml Öl

Zubereitung:

  1. Sesam in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis er leicht gebräunt ist.
  2. Butter und Mehl in einer Schüssel zu einer krümeligen Masse verarbeiten.
  3. Gerösteten Sesam, Zucker, Zimt, Salz und Öl hinzufügen und zu einem Teig verkneten.
  4. Aus dem Teig kleine Bällchen formen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
  5. Im vorgeheizten Ofen bei 170°C (Umluft) 8-12 Minuten backen, bis die Kekse leicht gebräunt sind und Risse bekommen.
  6. Vollständig auskühlen lassen, bevor sie vom Blech genommen werden.

Schnell gemachte Sesamkekse

Dieses Rezept ist ideal für alle, die wenig Zeit haben, aber nicht auf den Genuss von selbstgebackenen Keksen verzichten möchten.

Zutaten:

  • 180 ml Öl
  • 90 ml geschmolzene Butter
  • 150 g Zucker (oder 140 g Zucker und 1 Päckchen Vanillinzucker)
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 5 EL gerösteter Sesam
  • Mehl (nach Bedarf, bis ein streuselartiger Teig entsteht)
  • etwas Zimt zum Bestreuen

Zubereitung:

  1. Backofen auf 180°C (Umluft 160°C) vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier auslegen.
  2. Öl, geschmolzene Butter, Zucker und Salz verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
  3. Backpulver und gerösteten Sesam zufügen und verrühren.
  4. Nach und nach Mehl unterkneten, bis ein formbarer, aber streuselartiger Teig entstanden ist.
  5. Aus der Masse walnussgroße Kugeln formen und auf die Bleche legen.
  6. Jedes Backblech nacheinander in den Ofen schieben und 25-30 Minuten backen.
  7. Nach dem Backen nach Wunsch mit Zimt bestreuen und erkalten lassen.

Sesamkekse mit Zimt und Zitrone

Diese Variante zeichnet sich durch die aromatische Kombination von Sesam, Zimt und Zitrone aus.

Zutaten:

  • 40 g heller Sesam
  • 170 g Weizenmehl Type 405
  • 0.5 TL Zimtpulver
  • 6 g Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 160 g brauner Zucker
  • 50 g Butter (Zimmertemperatur)
  • 50 g Rapsöl
  • etwas Zitronenabrieb

Zubereitung:

  1. Sesamkörner in einer trockenen Pfanne hellbraun rösten und abkühlen lassen.
  2. Mehl, Backpulver, Zimt und Salz in eine Schüssel sieben. Sesamkörner untermischen.
  3. Butter, Öl und Zitronenschale zugeben und zu einem krümeligen Teig verarbeiten.
  4. Daraus in der Handfläche 25 Kugeln zusammendrücken (nicht rollen), leicht eindrücken und auf ein Backblech mit Backpapier legen.
  5. Ofen auf 190 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Blech im oberen Drittel einschieben und die Kekse 12-14 Min. hellbraun backen.
  6. Auf einem Gitter abkühlen lassen.

Chebakia: Ein Festtagsgebäck

Chebakia ist ein besonders aufwendiges und festliches Gebäck, das traditionell im Ramadan zubereitet wird. Es besteht aus frittierten Teigstücken, die in Honig getränkt und mit Sesam bestreut werden.

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Zutaten:

  • Mehl
  • Sesamsamen
  • Sonnenblumenöl
  • Geschmolzene Butter
  • Orangenblütenwasser
  • Backpulver
  • Vanillezucker
  • Ei
  • Safran
  • Honig

Zubereitung:

  1. Sesamsamen rösten und mahlen.
  2. Mit Mehl, Vanillezucker und Backpulver vermengen.
  3. Ei, Öl, Safran und geschmolzene Butter hinzufügen und vermengen.
  4. Orangenblütenwasser hinzugeben und alles zu einem Teig verkneten.
  5. Teig dünn ausrollen und mit einem Teigrädchen Rechtecke schneiden.
  6. Rechtecke zu kunstvollen Formen falten (siehe detaillierte Beschreibung unten).
  7. In heißem Öl frittieren, bis sie goldbraun sind.
  8. Sofort in warmen Honig tauchen und mit Sesam bestreuen.

Detaillierte Falttechnik für Chebakia:

  1. Ein Rechteck nehmen und mit einem Teigrädchen 6 parallele Einschnitte vornehmen, aber nicht bis zu den Rändern.
  2. Mit den Fingern die Streifen voneinander lösen, den Rand mit dem Finger zusammendrücken und die Streifen in der Mitte vorstehen lassen.
  3. Die äußeren Ecken durch die Mitte ziehen, so dass eine Art Knoten entsteht.

Weitere Variationen und Tipps

  • Nusskekse: Anstelle von Sesam können auch Mandeln oder andere Nüsse verwendet werden. Diese werden geröstet, gemahlen und dem Teig hinzugefügt.
  • Gewürze: Neben Zimt können auch andere Gewürze wie Anis, Nelken oder Kardamom verwendet werden, um den Keksen eine besondere Note zu verleihen.
  • Honig: Für Chebakia wird der Honig oft mit Rosenwasser oder Orangenblütenwasser aromatisiert.
  • Teigruhe: Es ist wichtig, den Teig vor der Verarbeitung ausreichend ruhen zu lassen, damit er sich besser ausrollen lässt.
  • Frittieren: Die Kekse sollten in heißem Öl goldbraun frittiert werden, damit sie knusprig werden.
  • Aufbewahrung: Marokkanische Sesamkekse können in einer luftdichten Dose mehrere Tage aufbewahrt werden.

Kulturelle Bedeutung

Marokkanische Sesamkekse sind mehr als nur Gebäck; sie sind ein Symbol für Gastfreundschaft, Familie und Tradition. Besonders während des Ramadan werden sie in großer Vielfalt zubereitet und mit Familie und Freunden geteilt. Sie gehören zu den unverzichtbaren Bestandteilen des Iftar, des Mahls, mit dem das tägliche Fasten gebrochen wird. Zusammen mit Harira, einer traditionellen marokkanischen Suppe, bilden sie eine harmonische Mahlzeit, die Körper und Seele nährt.

Die Zubereitung von Chebakia ist oft ein gemeinschaftliches Ereignis, bei dem sich Frauen der Familie treffen, um gemeinsam den aufwendigen Teig herzustellen und die kunstvollen Formen zu falten. Diese Traditionen werden von Generation zu Generation weitergegeben und tragen dazu bei, die kulturelle Identität zu bewahren.

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