Maden in Schokolade: Gesundheitsrisiken, Ursachen und Prävention
Kleine, weiße Maden in Lebensmitteln, insbesondere in Schokolade, sind ein unerfreulicher Anblick. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen für Madenbefall in Schokolade, die potenziellen Gesundheitsrisiken, Präventionsmaßnahmen und gibt Handlungsempfehlungen für den Fall eines Befalls.
Was sind Vorratsschädlinge?
Experten bezeichnen als Vorratsschädlinge alle Organismen, die eingelagerte Lebensmittel befallen, sie verschmutzen oder ihren Lebenszyklus in ihnen vollziehen. Besonders betroffen sind Getreide, Reis, Hülsenfrüchte und daraus hergestellte Produkte wie Mehl, Nudeln, Müsli und Cerealien. Auch Nüsse, Trockenobst, Tiernahrung, Gewürze, Tee, Kakao und Kakaoprodukte wie Schokolade und Pralinen sind gefährdet.
Diese Schädlinge finden sich nicht nur in Großlagern und Betrieben der Lebensmittelverarbeitung, sondern auch in den Vorratsschränken der Verbraucher. Dort lagern Lebensmittel oft lange in angebrochenen Verpackungen, was ideale Bedingungen für Schädlinge wie Dörrobstmotten, Mehlmotten, Reismehlkäfer, Brotkäfer und Speckkäfer schafft.
Ursachen für Madenbefall in Schokolade
Vorratsschädigende Insekten gelangen meist durch den Menschen vom Supermarkt in die Wohnung. Sie verstecken sich in kleinsten Löchern oder Rissen in Verpackungen. Die Larven der Lebensmittelmotte können sich durch Öffnungen von nur einem Zehntel Millimeter Breite zwängen. Auch das aktive Einwandern von Insekten, Ratten und Mäusen ist möglich, insbesondere im Sommer durch geöffnete Fenster oder Ritzen in Wänden und Versorgungsschächten.
Ferrero, ein großer Süßwarenhersteller, erklärt, dass ein Insektenbefall im Werk aufgrund hoher Qualitätsstandards und Hygienemaßnahmen nahezu ausgeschlossen sei. Untersuchungen hätten gezeigt, dass ein Madenbefall meist außerhalb des Werkes stattfindet, beispielsweise bei der Lagerung im Supermarkt oder an anderen Lagerstellen. Selbst bei verschlossenen Packungen können Insekten durch die Folie gelangen, insbesondere bei längerer Lagerung.
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Anzeichen eines Befalls
Das deutlichste Anzeichen für einen Befall sind die Schädlinge selbst. Oft sind Insekten jedoch so klein, dass man sie nicht sofort erkennt. Stattdessen entdeckt man Spinnfäden, Häutungsreste, Kokons oder Kot in Lebensmitteln und auf Verpackungen. Mehl oder Kakaopulver können klumpig erscheinen, und Produkte können einen veränderten Geruch oder Geschmack haben.
Gesundheitsrisiken durch Maden in Schokolade
Obwohl ein Befall mit Vorratsschädlingen für viele Menschen ekelerregend ist, sind Gefahren für die Gesundheit eher gering. Insekten übertragen keine Krankheitserreger auf den Menschen. Allerdings können empfindliche Personen allergisch auf den Kot reagieren, und behaarte Larven können Reizungen im Magen-Darm-Trakt verursachen.
Um Risiken zu vermeiden, sollten befallene Lebensmittel entsorgt werden. Dies geschieht am besten in einem dicht verschlossenen Müllsack, der direkt in die Mülltonne gebracht wird. Anschließend sollten betroffene Schränke gründlich ausgewaschen und Ritzen ausgesaugt werden.
Vorbeugende Maßnahmen
Um einen Befall mit Vorratsschädlingen zu verhindern, gibt es verschiedene Maßnahmen:
- Kontrolle beim Einkauf: Lebensmittel sollten bereits beim Einkauf auf unbeschädigte Verpackungen und Anzeichen eines Befalls untersucht werden.
- Umfüllen in dichte Behälter: Angebrochene, trockene Lebensmittel sollten in dicht verschließbare Gefäße aus Metall, Glas oder Kunststoff umgefüllt werden.
- Regelmäßige Kontrolle: Selten benötigte Vorräte sollten regelmäßig auf Schädlingsbefall untersucht werden.
- Hygiene: Vorratsschränke sollten sauber und trocken gehalten werden.
- Fliegengitter: Fliegengitter vor Fenstern können das Eindringen von Insekten verhindern.
- Ätherische Öle: Ätherische Öle können Schädlinge abhalten.
Maßnahmen bei Befall
Wenn ein Befall festgestellt wird, sind folgende Schritte notwendig:
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- Entsorgung befallener Lebensmittel: Befallene Lebensmittel sollten sofort entsorgt werden, nachdem sie eingefroren oder erhitzt wurden, um die Schädlinge abzutöten.
- Reinigung der Schränke: Alle Schränke müssen gründlich gereinigt und mit Essigwasser ausgewaschen werden.
- Bekämpfung mit Nützlingen: Schlupfwespen sind natürliche Feinde der Lebensmittelmotten und können zur Bekämpfung eingesetzt werden.
- Pheromonfallen: Pheromonfallen können helfen, einen Befall zu erkennen und die männlichen Motten zu fangen.
Vorratsschutz in der professionellen Lagerung
In der professionellen Lagerung von Getreide, Heil- und Gewürzpflanzen, Trockenobst und Tabak können Vorratsschädlinge große Schäden verursachen. Sie gelangen durch kleinste Ritzen in Lagerhallen oder überdauern in Getreidevorräten von Mäusen unter der Erde oder in Strohballen. Werden sie nicht rechtzeitig bekämpft, befeuchten sie die Lagerprodukte, was das Wachstum von Milben und Mikroorganismen fördert. Besonders gefährlich ist die Ansiedlung von Schimmelpilzen, die das Produkt durch die Bildung von Pilzgiften (Mykotoxinen) gesundheitsschädlich machen können.
Wissenschaftler des Julius Kühn-Institutes (JKI) in Berlin entwickeln Methoden zur Vermeidung, Früherkennung und Bekämpfung von Vorratsschädlingen. Ein Ansatz ist die akustische Erfassung der Fraßgeräusche der Schädlinge.
Schädlingsbekämpfungsmittel
Zur Bekämpfung von Nagetieren werden häufig Rodentizide eingesetzt, die blutgerinnungshemmende Wirkstoffe enthalten. Alternativ können Fallen verwendet werden. Experten empfehlen, die Bekämpfung von Nagetieren durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer vornehmen zu lassen. Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel sollten nicht in unmittelbarer Nähe von Lebensmitteln eingesetzt werden.
Insekten als Nahrungsmittel
Seit 2021 dürfen Lebensmittel aus essbaren Insekten in der EU verkauft werden. Insekten sind reich an Proteinen, Omega-3-Fettsäuren, B-Vitaminen und Mineralstoffen. Sie können als Mehl in Backwaren verarbeitet oder als ganze Insekten gebraten, frittiert, gegrillt oder gebacken werden. Allerdings sollten nur speziell als Nahrungsmittel für den Menschen gezüchtete Insekten verzehrt werden, und diese müssen vor dem Verzehr richtig durchgebraten, geröstet oder frittiert werden.
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