Limo Zucker Pro: Inhaltsstoffe, Testberichte und Alternativen
Limonade ist ein beliebtes Erfrischungsgetränk, das vor allem durch seinen süßen und fruchtigen Geschmack überzeugt. Doch was steckt eigentlich in Limo? Und welche Alternativen gibt es, wenn man auf Zucker verzichten möchte? Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Inhaltsstoffe von Limonaden, Testergebnisse und zeigt gesündere Optionen auf.
Vielfalt und Geschmack: Ein Überblick über Limonaden
Die Auswahl an Limonaden ist riesig. Ob Orange, Zitrone oder Limette - für jeden Geschmack ist etwas dabei. Viele Limonaden sind jedoch wahre Zuckerbomben. Stiftung Warentest hat 29 verschiedene Limonaden getestet, um herauszufinden, wie es um Geschmack, Zuckergehalt und Schadstoffe bestellt ist. Einige Bio-Limonaden, wie zum Beispiel "Lemonaid", konnten im Test mit wenig Zucker und gutem Geschmack überzeugen. Andere, wie die Paulberger Limo, wurden als fade und wässrig bewertet.
Die Inhaltsstoffe im Detail
Wasser
Hauptbestandteil einer Limonade ist Wasser. Meist wird Trinkwasser, natürliches Mineralwasser oder Quell- und Tafelwasser verwendet.
Aromen
Der Geschmack wird durch natürliche Aromatypen bestimmt. Fruchtsaft muss nicht zwingend enthalten sein, der höchste Fruchtsaftgehalt liegt bei etwa 20 Prozent. Die Vio Bio Limo Orange von Coca Cola wirbt beispielsweise mit einem hohen Saftanteil von 17 Prozent Orangensaft und drei Prozent Zitronensaft. Kritisch zu sehen ist, dass der Orangen- und Zitronensaft aus Konzentrat stammt. Direktsaft wäre frischer und natürlicher, da bei Konzentraten das Aroma nachträglich korrigiert werden muss.
Bei den Aromen wird oft mit "natürlichem Citrusaroma mit anderen natürlichen Aromen" geworben. Das bedeutet, dass das Aroma zu mindestens 95 Prozent aus der namensgebenden Frucht stammt, die restlichen fünf Prozent können andere natürliche Aromen sein.
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Zucker und Süßstoffe
Für die Süße sorgen Zucker oder Süßstoffe wie Aspartam, Stevia oder Cyclamat. Viele Limonaden sind "Zuckerbomben". Eine normale Coca-Cola hat 42 Kilokalorien auf 100 Milliliter.
Zuckerfreie Alternativen
Immer mehr Konsumenten greifen zu zuckerfreien Limonaden, um eine gesündere Wahl zu treffen. Eine Coca-Cola-Light hat beispielsweise nur 0,2 Kilokalorien auf 100 Milliliter. Statt Zucker werden Süßstoffe wie Steviolglycoside (Stevia), Acesulfam-K, Aspartam und Sucralose verwendet.
Aspartam
Aspartam steht oft in der Kritik und wird von der WHO als möglicherweise krebserregend eingestuft. Allerdings wird Aspartam erst ab einer Menge von 14 zuckerfreien Limonaden pro Tag gefährlich.
Stevia
Auch Stevia ist umstritten, aber solange man sich an die Höchstwerte von vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht hält, ist es gesundheitlich unbedenklich.
Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel
Ein Selbstexperiment des Reporters Martin Dunkelmann zeigt, dass der Blutzuckerspiegel nach dem Konsum von zuckerfreien Limonaden kaum ansteigt. Nach dem Konsum von Limo-Alternativen steigt der Wert auf 6,3, was im Rahmen liegt. Der Ernährungswissenschaftler Stefan Kabisch erklärt, dass dies eindeutig gesünder ist, da die Bauchspeicheldrüse sich entspannen kann.
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Zuckergehalt und Kennzeichnung
Entscheidend für die Bezeichnung einer Limonade ist der Zuckergehalt. Normale Limos enthalten etwa acht Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Light Limonaden dürfen maximal 5,6 Gramm Zucker haben, während bei Zero- oder zuckerfreien Getränken nur 0,5 Gramm Zucker erlaubt sind. Die Bezeichnungen "ohne Zucker" und "zuckerfrei" bedeuten dabei das Gleiche.
Schadstoffe in Limonaden
Neben Zuckergehalt und Geschmack wurde auch auf Schadstoffe getestet. Chlorate sind Salze der Chlorsäure, die über den Kontakt mit Wasser, das zuvor mit chlorhaltigen Biozidprodukten behandelt wurde, in Lebensmittel gelangen können. Coca Cola betont, dass ihre Produkte sowohl den von der Europäischen Union festgelegten Zielwert als auch den in Deutschland festgelegten Chlorat-Richtwert pro Liter Wasser einhalten.
Limonade selbst machen: Eine gesündere Alternative?
Um Limonade selber zu machen, benötigt man im schlimmsten Fall sogar noch mehr Zucker als in den fertigen Produkten. Eine bessere Alternative ist "Infused" Wasser, also Leitungswasser, das mit Früchten oder Kräutern aromatisiert ist - ganz ohne Zucker.
Rezept für selbstgemachte Limonade
Für selbstgemachte Limonade wird zunächst ein Sirup gekocht. Dafür die Hälfte des Wassers mit dem Zucker und Salz in einen Topf geben und aufkochen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Dann mischt man den Sirup mit den Früchten. Für eine klassische Zitronenlimonade nimmt man einfach Zitronensaft. Man kann aber auch Beeren pürieren und mit untermischen oder Kräuter hinzufügen. Auch kann man statt Zitronensaft auch Limettensaft oder der Saft einer anderen Zitrusfrucht verwenden. Nun füllt man seinen Limonaden-Grundstoff mit kaltem Wasser auf. Dafür kann man Leitungswasser, Mineralwasser oder auch Sprudelwasser verwenden. Abschließend kann man seine Limonade mit Eiswürfeln servieren und noch ein paar frische Früchte oder Kräuter zur Dekoration verwenden. Für eine zuckerfreie Limonade kann man auch ganz einfach den Zuckersirup weglassen.
Limonade und Kinder: Ein problematisches Verhältnis
Süßgetränke bilden eine Hauptquelle für den Zuckerkonsum von Minderjährigen. Mit nur einem 250-Milliliter-Glas eines durchschnittlich gesüßten Getränks nimmt ein Kind bereits knapp 20 Gramm Zucker und somit vier Fünftel der vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte maximal empfohlenen Tagesmenge an Zucker zu sich. Die Verpackungen der Getränke für Jüngere sind meistens bunt bedruckt, zeigen Comicfiguren oder coole Tiere mit Sonnenbrillen. Benjamin Blümchen, Sponge Bob oder Barbie - fast keine beliebte Kinderfigur fehlt auf den Flaschen. Getränke für ältere Kids werden wiederum mit Sonnenbrillen, bunten Skeletten oder Totenköpfen verziert. Viele kennen die Figuren aus Büchern, Spielen oder Filmen.
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Kritik von Foodwatch
Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisiert, dass ausgerechnet Getränke für Kinder und Jugendliche maßlos überzuckert sind. Sie fordern eine Limo-Steuer nach britischem Vorbild. In Großbritannien haben die Hersteller als Folge den Zuckergehalt in ihren Getränken stark reduziert. Damit sei auch der Zuckerkonsum von Kindern gesunken.
Die Limo-Steuer: Ein Blick nach Großbritannien
In Großbritannien hat die Regierung eine Zuckersteuer eingeführt. Enthalten Getränke mehr als fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter, müssen die Unternehmen Abgaben bezahlen. Viele Hersteller senkten den Zuckergehalt daraufhin drastisch. Während Fanta zuvor beispielsweise 6,9 Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthielt, sind es heute 4,6 Gramm. Zum Vergleich: Die deutsche Fanta kommt noch immer auf 9,1 Gramm pro 100 Milliliter.
Empfehlungen von Experten
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, pro Tag höchstens 25 Gramm Zucker zu sich zu nehmen. Dabei wird kein Zucker mitgezählt, der von Natur aus in Obst und Milch steckt. Gemeint ist dagegen Zucker, der Speisen und Getränken zugesetzt wird, sowie Zucker, der natürlicherweise in Honig, Sirup, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten enthalten ist.
Berthold Koletzko, Leiter der Abteilung Stoffwechsel und Ernährung an der Kinderklinik der Universität München, warnt, dass der Konsum zuckerhaltiger Getränke im Kindes- und Jugendalter ein wesentlicher Risikofaktor für Übergewicht, Diabetes und Herzerkrankungen ist.
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