Leibniz Kekse: Herstellung, Standorte und mehr
Bahlsen ist ein bekanntes Familienunternehmen, das für seine Backwaren, insbesondere die Leibniz Kekse, bekannt ist. Die Geschichte des Unternehmens reicht bis ins Jahr 1889 zurück, als Hermann Bahlsen in Hannover die "Hannoversche Cakes-Fabrik H. Bahlsen" gründete. 1891 schuf er den berühmten "Leibniz-Keks", benannt nach dem Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz. Der Leibniz Butterkeks, der uns von frühester Kindheit an begleitet, ist damit regelrecht ein Familienmitglied. Der Leibniz Butterkeks vermittelt uns die Wärme und Sicherheit von zu Hause - eben ein Stück Geborgenheit.
Produktionsstandorte und Export
Im vergangenen Jahr wurden zwei Milliarden Leibniz Kekse hergestellt. Leibniz Kekse werden an insgesamt fünf europäischen Standorten produziert und in mehr als 80 Länder exportiert.
Vielfalt und Rezeptinspirationen
Neben dem klassischen Leibniz Butterkeks bietet Bahlsen eine Vielzahl weiterer Produkte an. Auf der Leibniz Homepage sind diverse Rezepte zu den verschiedenen Produkten zu finden. Neben Klassikern wie „Kalter Hund“ und „Pflaumenkuchen mit Leibnizstreuseln“, gibt es dort auch ausgefallene Rezepte wie die „Party Fun Würfel“ und der „Leibniz Zoo-Erdbeerbecher“. Für jeden Anlass gibt es das passende Gericht, das schnell und einfach nachgemacht werden kann.
Der Leibniz Butterkeks im Wandel der Zeit
Der Leibniz Butterkeks hat eine lange Tradition und ist eng mit der Geschichte des Unternehmens verbunden. Hermann Bahlsen arbeitete ab 1880 als Zuckerhändler in London und lernte dort dieses leicht süßliche Dauergebäck kennen, das die Engländer gern zum Tee aßen und "cakes" nannten. Zurück in Hannover gründete er 1889 eine Firma: die "Hannoversche Cakesfabrik H. Bahlsen". Zwei Jahre später kamen erstmals seine "Butter Cakes" auf den Markt, die in kleinen Tüten verkauft und 1893 auf der Weltausstellung in Chicago mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurden.
Hermann Bahlsen war es wichtig, dass seine Kekse mit Buttergeschmack eine "Persönlichkeit" haben, und so nannte er sie werbewirksam "Leibniz Cakes" - zu Ehren des hannoverschen Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716). Weil die Kunden jedoch das Wort "Cakes" nicht englisch aussprachen, deutschte Bahlsen es einfach ein und erfand 1911 den Begriff "Keks", der wenige Jahre später sogar offiziell im Duden aufgenommen wurde: 1915 steht zum ersten Mal im Rechtschreibwörterbuch der deutschen Sprache das Wort "Keks" mit der Bedeutung "trockenes, haltbares Kleingebäck".
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Die Sache mit den Zähnen
Warum hat ein Leibniz Butterkeks eigentlich genau 52 Zähne? "Mit 50 würde der Keks anders schmecken", verriet der Enkel des Firmengründers und heutige Firmenchef Werner Michael Bahlsen in einem Focus-Interview vom 11. April 2014 aus Anlass zu seinem 65. Geburtstag.
Vertrieb und Outlets
Die Produkte von Bahlsen werden nicht nur im Lebensmitteleinzelhandel angeboten, sondern auch in eigenen Outlets und Fabrikverkäufen. Dort gibt es neben regulärer Ware auch Großpackungen, Bruchware und besondere Specials zu reduzierten Preisen. Am Mittwoch, 15. wurde eine neue Verkaufsstelle des Backwaren-Riesen am Laubanger 28 eröffnet. "Die Kunden erwartet eine Riesenauswahl aus dem Hause Bahlsen, Leibniz, Pick UP! Keksfans können zudem womöglich das ein oder andere bislang unbekannte Produkt entdecken. "Wir vermarkten Sonderformate, die es im deutschen Lebensmitteleinzelhandel nicht zu kaufen gibt", erklärt Jansen. Zusätzlich wird in den Bahlsen-Outlets demnach auch sogenannte "Bruchware" angeboten. Dabei handele es sich beispielsweise um Erzeugnisse, bei denen in der Produktion eine Waffel angebrochen oder die Schokolade nicht richtig platziert wurde. "Und wem das alles nicht ausreicht, der findet in unseren Bahlsen-Outlets auch Ware von anderen namhaften Marken", so Jansen. Er verweist in diesem Zusammenhang auf Produkte von Anbietern wie Lindt, Ritter Sport, Katjes, Niederegger, Lorenz oder Teekanne.
Ein breites Sortiment wird angeboten: Bahlsen Klassiker, Sondereditionen, Seasonals.
Einbruch und Diebstahl des goldenen Leibniz-Keks
100 Jahre hing ein großer, goldener Leibniz-Keks unbehelligt zwischen zwei Brezelmännern an der Fassade des Bahlsen-Stammhauses in Hannover. Bis irgendwann im Januar 2013 das fast 20 Kilogramm schwere und einen halben Meter hohe Firmenwahrzeichen aus vergoldeter Bronze aus fast fünf Metern Höhe von einem vermeintlichen Scherzkeks entwendet wurde. Wenige Tage später forderte ein bis heute unbekannter Erpresser, der sich als "Krümelmonster" ausgab, in einem Schreiben für die Rückgabe Gratis-Kekse für ein Kinderkrankenhaus und eine Spende für ein Tierheim. Andernfalls werde der vergoldete Riesenkeks bei Oskar (ebenfalls bekannt aus der Kindersendung "Sesamstraße") in der Mülltonne landen.
Die Nachricht vom mysteriösen Keks-Klau in Hannover ging um die Welt. Gut zwei Wochen später, am 5. Februar 2013, tauchte der Gold-Keks - mit einer roten Schleife geschmückt - am Denkmal vor der Leibniz Universität in Hannover wieder auf und hängt seit dem 11. Juli 2013 wieder an seinen Stammplatz zwischen den Brezelmännern - auf Hochglanz poliert und von einer Videokamera überwacht.
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Soziale Verantwortung
Im Zweiten Weltkrieg hat Bahlsen zunächst mit knapp werdenden Backzutaten zu kämpfen, wird dann aber zum kriegswichtigen Betrieb ernannt. Das Unternehmen produziert Notverpflegungen für die deutschen Soldaten, stellt Knäckebrot und Zwieback her. Nach Angaben des Unternehmens wurden in den Jahren 1943 bis 1945 rund 200 Zwangsarbeiter im Werk eingesetzt, vorwiegend Frauen aus Polen und der Ukraine. Mit der Behauptung, die Zwangsarbeiter seien genauso bezahlt worden wie die Deutschen und gut behandelt worden, löst die Unternehmenserbin Verena Bahlsen im Mai 2019 eine Debatte aus. Historiker bezweifeln diese Darstellung, für die sich die Bahlsen-Erbin später entschuldigt. Der Konzern betont im Nachgang nochmals, dass er 1999 einer Stiftung zur Entschädigung von Zwangsarbeitern beigetreten sei. Demnach leistete das Unternehmen im Jahr 2000 eine Zahlung von einer Million Mark und 2001 eine weitere von 500.000 Mark.
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