Die Herstellung von Leibniz Keksen: Eine Reise von Tradition zu Innovation

Die Leibniz Kekse, ein Inbegriff deutschen Gebäcks, sind mehr als nur ein süßer Snack. Sie sind ein Stück Geschichte, ein Symbol für Qualität und Innovation, und ein Genuss, der Generationen verbindet. Dieser Artikel beleuchtet die Herstellung dieser ikonischen Kekse, von den Ursprüngen und der Auswahl der Zutaten bis hin zu modernen Produktionsmethoden und aktuellen Trends.

Ursprünge und Geschichte der Leibniz Kekse

Die Geschichte der Leibniz Kekse beginnt im Jahr 1889, als Hermann Bahlsen in Hannover die "Hannoversche Cakesfabrik H. Bahlsen" gründete. Inspiriert von englischem Gebäck, das er während seiner Zeit als Zuckerhändler in London kennengelernt hatte, entwickelte Bahlsen seine eigene Version des "Cakes". Der Name "Leibniz Cakes" war eine Hommage an den deutschen Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz.

Interessanterweise hatte jedoch bereits 1886 der Franzose Louis Lefèvre-Utile einen ähnlichen Keks kreiert. Hermann Bahlsen brachte fünf Jahre später sein eigenes Dauergebäck auf den Markt.

1891 kamen die ersten "Butter Cakes" auf den Markt, die 1893 auf der Weltausstellung in Chicago mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurden. 1911 erfand Bahlsen den Begriff "Keks", da die Kunden das Wort "Cakes" nicht englisch aussprachen. 1915 wurde das Wort "Keks" offiziell im Duden aufgenommen.

Zutaten und Qualitätsstandards

Die Qualität der Leibniz Kekse beginnt mit der sorgfältigen Auswahl der Zutaten. Bahlsen legt großen Wert auf beste Zutaten und fördert den nachhaltigen Kakaoanbau durch die Verwendung von 100% UTZ-zertifiziertem Kakao. UTZ Certified ist ein Programm und Gütesiegel für nachhaltigen Anbau von Kaffee, Kakao und Tee. Das Wort "UTZ" bedeutet in einer der Sprachen der Mayas "gut".

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Alle Rohstoffe unterliegen strengen internen Qualitätsstandards. Nicht nur die Rohstoffe selbst werden regelmäßig überprüft, sondern auch die Lieferanten werden auditiert. Das Weizenmehl stammt überwiegend aus kontrolliertem Vertragsanbau.

Neben dem knackfrischen Leibniz Keks ist auch leckere Schokolade ein wichtiger Bestandteil von Leibniz Keks’n Cream.

Herstellungsprozess

Die Herstellung der Leibniz Kekse ist ein komplexer Prozess, der Tradition und moderne Technologie verbindet.

  1. Teigherstellung: Aus Mehl, Zucker, Butter, Lockerungsmittel und einer Prise Salz wird ein fester, elastischer Teig geknetet.
  2. Ruhezeit: Der Teig muss eine Zeit lang ruhen.
  3. Formgebung: Walzen formen eine dünne Teigplatte, die manchmal noch gefaltet und erneut gewalzt wird, um den Teig dehnbar und die Kekse knusprig zu machen.
  4. Ausstanzen: Aus der Teigplatte wird die typische Butterkeksform ausgestanzt - mit Zähnchen am Rand, Schriftzug und Löchern.
  5. Verfeinerung: Bevor die Rohlinge in den Ofen kommen, werden sie meist noch mit Eigelb übersprüht, damit sie später schön glänzen.
  6. Backen: Die Rohlinge wandern durch den Ofen.
  7. Kühlung und Verpackung: Nach dem Backen werden die Kekse gekühlt und verpackt.

Die Löcher werden in den Teig gestippt, damit das Kohlendioxid entweichen kann, das beim Backen entsteht.

Leibniz Keks’n Cream

Leibniz Keks’n Cream sind Doppel-Kekse, die aus zwei Original Leibniz Butterkeksen mit einer leckeren Schokocreme bestehen. Um die Frische zu bewahren, sollten sie bei konstanten Temperaturen zwischen 10 und 20 °C und einer nicht zu hohen Luftfeuchtigkeit gelagert werden. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden.

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Variationen und Bio-Butterkekse

Neben dem klassischen Leibniz Butterkeks gibt es zahlreiche Variationen, darunter solche mit Schokoladenüberzug oder Schokoladenstückchen im Teig. Auch Bio-Butterkekse erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Viele Bio-Hersteller verwenden Dinkelmehl, Bioland-Butter oder Demeter-zertifizierte Butter. Gesüßt wird meist mit Rohrohrzucker, Honig oder Agavensirup.

Herausforderungen und Qualitätssicherung

Eine Herausforderung bei der Herstellung von Butterkeksen ist die Vermeidung von Acrylamid, das beim Backen entsteht und das Krebsrisiko erhöhen kann. Die EU hat Richtwerte festgelegt, die alle drei Jahre geprüft werden. Bio-Hersteller kontrollieren ihr Gebäck häufig auch selbst.

Leibniz Kekse heute

Leibniz Kekse werden an insgesamt fünf europäischen Standorten produziert und in mehr als 80 Länder exportiert. Im vergangenen Jahr wurden zwei Milliarden Leibniz Kekse hergestellt.

Das Unternehmen Bahlsen wird operativ von einem Management Board bestehend aus Alexander Kühnen (Chief Executive Officer), Christopher Harmsen (Chief Financial Officer) und Karl Reichstein (Chief Supply Chain Officer) geführt.

Ein Blick auf die Konkurrenz und Alternativen

Es gibt zahlreiche Butterkekse von anderen Herstellern, sowohl konventionelle als auch Bio-Varianten. Einige ähneln dem klassischen Leibniz Keks, andere bieten innovative Rezepturen und Formen.

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Das "Krümelmonster" und der Goldene Keks

Im Januar 2013 wurde der goldene Leibniz-Keks von der Fassade des Bahlsen-Stammhauses in Hannover gestohlen. Ein Erpresser, der sich als "Krümelmonster" ausgab, forderte Gratis-Kekse für ein Kinderkrankenhaus und eine Spende für ein Tierheim. Der Keks tauchte später wieder auf und hängt seitdem wieder an seinem Stammplatz, von einer Videokamera überwacht.

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