Einfaches Lebkuchen Rezept: Ein Fest für die Sinne

Lebkuchen, ein traditionelles Gebäck, das besonders in der Advents- und Weihnachtszeit Hochkonjunktur hat, verströmt einen Duft, der sofort Weihnachtsstimmung aufkommen lässt. Dieses vielseitige Gebäck hat eine lange Geschichte und ist in vielen Regionen Deutschlands, wie Nürnberg, Aachen und Pulsnitz, in unterschiedlichen Variationen zu finden. Ob als Elisenlebkuchen, braune Lebkuchen, Printen oder Dominosteine - Lebkuchen sind ein fester Bestandteil der weihnachtlichen Tradition.

Vielfalt der Lebkuchen

Grundsätzlich lassen sich Lebkuchen in zwei Hauptsorten einteilen: Oblatenlebkuchen und braune Lebkuchen.

Oblatenlebkuchen

Bei Oblatenlebkuchen wird der Teig auf eine Oblate gesetzt und gebacken. Nach dem Backen wird das Gebäck oft mit einer Zuckerglasur oder einem Schokoladenmantel überzogen und mit Nüssen, Zitronat und Orangeat verziert. Der Teig besteht hauptsächlich aus Zucker und Ölsamen wie Mandeln, Hasel- oder Walnüssen, wobei auf zusätzliche Speisefette oder Wasser verzichtet wird. Je höher der Anteil an Ölsamen und je geringer der Anteil an Mehl oder Stärke, desto hochwertiger ist der Lebkuchen. Traditionell unterscheidet man zwischen einfachen, feinen und feinsten Oblatenlebkuchen.

Nürnberger Lebkuchen: Diese sind eine geschützte Herkunftsbezeichnung und dürfen nur in Nürnberg hergestellt werden. Es gibt keine Einschränkungen hinsichtlich der Lebkuchenart oder Qualitätskriterien.

Elisenlebkuchen: Sie gelten als die feinste Sorte der Oblatenlebkuchen und müssen einen Anteil von mindestens 25 Prozent Mandeln, Hasel- oder Walnüssen aufweisen. Im Gegensatz zu einfachen und feinen Oblatenlebkuchen dürfen Elisenlebkuchen keine anderen Ölsamen enthalten, und der Maximalgehalt an Mehl und Stärke ist streng auf 10 bzw. 7,5 Prozent begrenzt. Elisenlebkuchen zeichnen sich durch ihren besonders nussigen Geschmack aus.

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Weiße Lebkuchen: Diese Variante hat einen sehr hohen Eianteil und wird ausschließlich in rechteckiger Form ohne Zuckerglasur oder Schokoladenmantel verkauft. Lediglich einfache Verzierungen wie Mandeln sind erlaubt.

Braune Lebkuchen

Braune Lebkuchen gibt es in verschiedenen Formen wie Herzen, Brezeln, Männchen oder Häuschen. Ihr Teig besteht hauptsächlich aus Mehl und dickflüssigen Süßungsmitteln wie Honig. Auch hier wird selten Wasser oder Speisefett verwendet. Braune Lebkuchen können mit Schokolade oder Zuckerglasur überzogen oder mit Marzipan oder Gelee gefüllt sein.

Printen: Diese rechteckigen und flachen Lebkuchen wurden früher in kunstvoll geschnitzte Formen gepresst. Frisch aus dem Ofen sind sie oft sehr fest, es gibt aber auch weiche Varianten.

Dominosteine: Diese kleinen Würfel bestehen aus einer Schicht Gelee, Marzipan oder Persipan und einem Boden aus braunem Lebkuchen, überzogen mit Schokolade. Feinste Dominosteine bestehen aus Schichten von braunem Lebkuchen, Fruchtgelee und Marzipan in dieser Reihenfolge.

Lebkuchenhäuser: Das Verzieren von Lebkuchenhäusern ist eine beliebte Tradition in der Adventszeit, inspiriert vom Märchen Hänsel & Gretel. Für ein stabiles Häuschen sollten feste Lebkuchen verwendet werden.

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Zutaten und Gewürze: Das Aroma der Weihnacht

Lebkuchen haben ein unverwechselbares Aroma, das durch eine Mischung verschiedener Gewürze entsteht. Anis, Ingwer, Kardamom, Muskat, Nelken, Piment und Zimt verleihen dem Lebkuchenteig seine besondere Note. Im Französischen wird Lebkuchen aufgrund der Gewürzvielfalt als "pain d’épices" (Gewürzbrot) bezeichnet, im Englischen als "gingerbread" (Ingwerbrot). Fertige Lebkuchengewürzmischungen sind eine praktische Alternative für alle, die nicht alle Gewürze einzeln kaufen möchten.

Historisch gesehen konnten Lebkuchen aufgrund der benötigten Gewürze nur in Städten mit einem gut ausgebauten Handelsnetz gebacken werden. Anstelle von Zucker werden meist flüssige Süßungsmittel wie Honig verwendet. Wasser, Milch und Fett sind hingegen selten im Teig enthalten, was die lange Haltbarkeit von Lebkuchen erklärt. Pottasche und Hirschhornsalz dienen als Triebmittel, wobei Hirschhornsalz eine besondere Geschmacksnote verleiht und Pottasche den Teig in die Breite treibt.

Beliebte Nüsse für Lebkuchen sind Haselnüsse, Mandeln und Pekannusskerne.

Lebkuchen selber machen: Einfache Rezepte

Grundrezept für einfache Lebkuchen

Zutaten:

  • 250 g Honig
  • 120 g brauner Zucker
  • 80 g Butter
  • 500 g Weizenmehl (Type 405)
  • 2 TL Lebkuchengewürz
  • 1 EL Backkakao
  • 1 Ei (Gr. M)
  • 1 EL Pottasche
  • 2 EL Wasser
  • Etwas Weizenmehl zur Teigverarbeitung
  • Etwas Zuckerguss zur Dekoration

Zubereitung:

  1. Honig und braunen Zucker über einem Wasserbad unter Rühren erhitzen, bis sich der Zucker gelöst hat. Kurz abkühlen lassen und in eine Rührschüssel geben. Die Butter dazugeben und untermischen.
  2. Das Mehl mit Lebkuchengewürz und Kakaopulver sieben und in den Teig rühren. Das Ei hinzufügen und ganz am Schluss die Pottasche und Wasser in einem separaten Schälchen gut vermischen und zum Teig geben. Den Teig in Folie wickeln und am besten über Nacht kühlen lassen.
  3. Den Teig auf einer bemehlten Oberfläche ausrollen, ausstechen und im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad Ober-/Unterhitze (Umluft: 180 Grad) ca. 10 Minuten backen.
  4. Nach dem Abkühlen nach Belieben mit Zuckerguss verzieren.

Rezept für weiche Lebkuchen ohne Orangeat und Zitronat

Zutaten:

  • 3 Eier (M)
  • 140 g brauner Zucker
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 240 g Mehl
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 3 EL Nuss Nougat Creme (z.B. Nutella)
  • 150 g gemahlene Haselnüsse
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 1 TL Zimt
  • 3 TL Lebkuchengewürz
  • 1 EL Backkakao
  • Backoblaten

Zubereitung:

  1. Backofen auf 160°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
  2. Eier mit Zucker und Vanillezucker schaumig rühren. Nuss Nougat Creme unterrühren.
  3. Mehl, Backpulver, Nüsse, Mandeln und Gewürze mischen und zufügen. Alles gut vermengen.
  4. Backoblaten auf ein mit Backpapier belegtes Backblech verteilen und jeweils einen großen Klecks Teig darauf geben.
  5. Mit nassen Fingern bis zum Rand glattstreichen und ca. 14 - 15 Minuten backen.

Rezept für saftige Lebkuchen vom Blech ("Ulmer Brot")

Zutaten:

  • 150 ml Kaffee
  • 100 g Orangeat/Zitronat (je ca. 50g)
  • 40 g Butter (weich)
  • 200 g brauner Zucker oder Vollrohrzucker
  • 2 mittelgroße Eier
  • 80 g Honig (eher flüssige Sorte)
  • 200 g gemahlene Mandeln oder Haselnüsse
  • 15 g Lebkuchengewürz
  • 1 EL Kakaopulver
  • 3 Tropfen Bittermandelaroma
  • 2 EL Sonnenblumenöl oder Kokosöl
  • 3 g Hirschhornsalz
  • 300 g Weizenmehl
  • 40 Stück Lebkuchenoblaten (ca. 5 cm Durchmesser)

Zubereitung:

  1. Kaffee kochen und abkühlen lassen. Orangeat/Zitronat fein hacken.
  2. Weiche Butter mit Zucker verrühren, dann Eier einzeln unterrühren und flüssigen Honig dazugeben.
  3. Mandeln, Lebkuchengewürz, Kakao, Bittermandelöl und Sonnenblumenöl zusammen mit dem Orangeat-Zitronat-Mix unterrühren.
  4. Hirschhornsalz in 1 TL kaltem Wasser auflösen und zum Kaffee geben. Die kalte Kaffeemischung im Wechsel mit dem Mehl unter die Masse rühren.
  5. Teig in eine Schüssel geben und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
  6. Am nächsten Tag Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und ein Blech mit Backpapier belegen.
  7. Teig mithilfe einer Lebkuchenglocke auf die Obladen setzen oder mit einem Messer aufstreichen und mit Abstand zueinander aufs Blech setzen.
  8. Rund 15-16 Minuten backen.
  9. Lebkuchen abkühlen lassen und mit Schokoladenglasur oder Kuvertüre überziehen und verzieren.

Glasur und Verzierung: Das i-Tüpfelchen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Lebkuchen zu glasieren und zu verzieren:

  • Zuckerguss: Für eine einfache Zuckerglasur Puderzucker mit etwas Wasser oder Zitronensaft zu einer glatten Masse verrühren. Die Glasur kann mit einem Pinsel aufgetragen oder in eine Spritztüte gefüllt werden, um die Lebkuchen zu beschriften.
  • Schokoladenüberzug: Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und die Lebkuchen damit überziehen. Je nach Geschmack kann dunkle oder helle Kuvertüre verwendet werden.
  • Glänzende Oberfläche: Vor dem Backen eine Mischung aus Eigelb und Milch auf den Lebkuchen verteilen.

Aufbewahrung: So bleiben Lebkuchen lange frisch

Lebkuchen schmecken am besten, wenn sie ein bis zwei Wochen gelagert wurden, sind aber auch darüber hinaus mehrere Wochen haltbar. Oblatenlebkuchen sollten saftig sein und am besten in gut verschließbaren Behältern aufbewahrt werden. Ein Stück Apfel oder unbehandelte Orangen- bzw. Zitronenschale im Behälter hält das Gebäck weich. Die Fruchtstücke sollten alle zwei Tage ausgetauscht werden. Printen können offen in einem kühlen Raum gelagert werden, bis sie den gewünschten Härtegrad erreicht haben.

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