Knoblauch und Ingwer in Honig einlegen: Wirkung und Anwendung

Die Kombination von Knoblauch, Ingwer und Honig ist ein traditionelles Hausmittel mit vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen. Durch die Fermentation dieser Zutaten in Honig entstehen nicht nur einzigartige Aromen, sondern auch eine verstärkte Wirkung der einzelnen Bestandteile. Dieser Artikel beleuchtet die Herstellung, die Wirkungsweise und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von fermentiertem Knoblauch und Ingwer in Honig.

Was ist Fermentieren in Honig?

Fermentieren in Honig ist eine uralte Methode zur Konservierung und Veredelung von Lebensmitteln. Dabei werden Zutaten wie Kräuter, Gewürze oder Gemüse in Honig eingelegt, sodass sie durch die Aktivität von Mikroorganismen verändert und „reif“ werden. Im Gegensatz zum klassischen Fermentieren in Salzlake oder Wasser dient Honig hier als Hauptfermentationsmedium.

Historischer Hintergrund

Die Fermentation mit Honig hat eine lange Tradition. Erste Spuren finden sich in Nordchina, wo in Keramikgefäßen aus der Zeit um 7000 v. Chr. Spuren von Met entdeckt wurden - ein Getränk, das ebenfalls durch Fermentation mit Honig entsteht.

Warum Honig?

Honig bietet durch seinen hohen Zuckergehalt und seine antibakteriellen Eigenschaften ideale Voraussetzungen für die Fermentation. Allerdings enthält Honig selbst zu wenig Wasser, um eigenständig Fermentationsprozesse zu starten. Die Zugabe von wasserhaltigen Zutaten wie Ingwer oder Knoblauch erhöht den Flüssigkeitsgehalt und aktiviert die im Honig vorhandenen Mikroben.

Die Zutaten und ihre Wirkung

Knoblauch

Knoblauch ist ein natürliches Antibiotikum mit weitreichenden gesundheitlichen Vorteilen. Er bekämpft schädliche Bakterien und Pilze und schont gleichzeitig die Darmflora. Knoblauch kann sogar die Anzahl der nützlichen Darmbakterien erhöhen und somit zur Sanierung der Darmflora beitragen. Der Wirkstoff Allicin reduziert Verkalkungen im Körper und normalisiert die Blutfettwerte.

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Ingwer

Ingwer wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und verdauungsfördernd. Er stimuliert den Kreislauf und kann bei Übelkeit helfen. Die tropische Knolle ist ein natürlicher Entzündungshemmer, der auch schmerzstillend wirkt und die Verdauung ankurbelt.

Honig

Honig hat antibakterielle, antimykotische und antioxidative Eigenschaften. Er unterstützt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Honig enthält Inhaltsstoffe, die vor freien Radikalen schützen und sich positiv auf das Immunsystem auswirken.

Weitere Zutaten

Je nach Rezept können weitere Zutaten hinzugefügt werden, um die Wirkung und den Geschmack zu variieren:

  • Kurkuma: Wirkt antibakteriell und entzündungshemmend und hat einen positiven Effekt auf die Verdauung.
  • Schwarzer Pfeffer: Wirkt entzündungshemmend, immunstärkend und verdauungsfördernd.
  • Chilischoten: Verleihen dem Ferment eine schärfere Note.
  • Zitrone oder Limette: Geben dem Ferment eine fruchtige Note.
  • Kräuter und Gewürze: Rosmarin, Thymian oder Zimt können nach Belieben hinzugefügt werden.

Zubereitung von fermentiertem Knoblauch und Ingwer in Honig

Die Zubereitung von fermentiertem Knoblauch und Ingwer in Honig ist einfach, erfordert jedoch etwas Geduld und Sorgfalt.

Zutaten

  • 200 g Ingwer
  • 150 g Kurkuma (optional)
  • 1 TL schwarze Pfefferkörner (optional)
  • 500 g naturbelassener, regionaler Honig

Hilfsmittel

  • Ein sauberes 0,75 Liter Bügelglas oder ein anderes Gärgefäß
  • Kastenreibe
  • Mörser

Anleitung

  1. Vorbereitung: Ingwer und Kurkuma (wenn verwendet) gründlich waschen. Bei Bio-Qualität müssen sie nicht geschält werden, da sich auf den Schalen nützliche Mikroorganismen befinden.
  2. Zerkleinern: Ingwer und Kurkuma auf der Kastenreibe grob raffeln. Pfefferkörner im Mörser grob zerstoßen.
  3. Mischen: Geriebene Rhizome und Pfefferkörner in das Gärgefäß füllen.
  4. Honig hinzufügen: Mit Honig bedecken, sodass keine Zutaten herausschauen. Achten Sie darauf, dass keine unbedeckten Reste am Glasrand kleben.
  5. Fermentieren: Das Glas warm stellen (mindestens 20°C). Um Schimmelbildung vorzubeugen, das Glas 1-2 Mal täglich öffnen und gut umrühren, bis die Fermentation beginnt.
  6. Gärprozess beobachten: Die Fermentation beginnt, wenn kleine Bläschen aufsteigen. Ab diesem Zeitpunkt ist Vorsicht beim Öffnen des Glases geboten, da Druck entstanden ist.
  7. Reifezeit: Den Ingwer-Honig etwa vier Wochen lang fermentieren lassen. Durch den Saft des Ingwers wird der Honig flüssiger und beginnt zu blubbern. Kühl aufbewahrt hält er sich viele Monate.

Tipps und Tricks

  • Verwenden Sie frische, hochwertige Zutaten.
  • Achten Sie auf Sauberkeit, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Rühren Sie das Ferment regelmäßig um, um die Oberfläche unterzutauchen und Schimmelbildung zu verhindern.
  • Seien Sie geduldig, da der Fermentationsprozess einige Zeit dauern kann.
  • Experimentieren Sie mit verschiedenen Zutaten und Geschmacksrichtungen.

Anwendung und Dosierung

Fermentierter Knoblauch und Ingwer in Honig kann vielseitig eingesetzt werden:

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  • Pur: Täglich einen Esslöffel auf nüchternen Magen einnehmen, um das Immunsystem zu stärken und Erkältungen vorzubeugen.
  • In Getränken: 1-2 Esslöffel in warmes Wasser oder Tee geben, besonders bei Husten und Kopfschmerzen. Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht mehr heiß ist, um die probiotischen Inhaltsstoffe nicht zu zerstören.
  • In Speisen: Als Zutat in Dressings, Marinaden, Currys oder als Topping für Joghurt.
  • Goldene Milch: 1-2 EL in warme Hafermilch geben, zusammen mit Kardamom und Zimt.
  • Lassi: Mit Joghurt, Milchkefir oder Pflanzenmilch pürieren.

Dosierung bei Krankheit

Bei einer ernsthafteren Krankheit oder Infektion kann die Dosis auf 1 Esslöffel fünf- bis sechsmal pro Tag erhöht werden, verdünnt mit Wasser. Die Einnahme kann vor, zu oder nach den Mahlzeiten erfolgen, je nach Verträglichkeit.

Kurmäßige Anwendung

Zur Prävention oder bei Krankheit kann das Mittel beispielsweise 14 Tage lang eingenommen werden, gefolgt von einer vierwöchigen Pause, bevor es erneut 14 Tage lang eingenommen wird.

Hinweise

  • Bei bestehenden Krankheiten oder Einnahme anderer Medikamente sollte die Anwendung mit einem Arzt oder Heilpraktiker besprochen werden.
  • Vom Arzt verordnete Medikamente sollten nicht abgesetzt werden, um stattdessen das natürliche Antibiotikum zu nehmen.
  • Bei purer Einnahme kann eine Scheibe Orange oder Zitrone die Schärfe im Mund lindern.

Rezeptvarianten

Natürliches Antibiotikum mit Apfelessig

Eine weitere Variante ist die Herstellung eines natürlichen Antibiotikums mit Apfelessig.

Zutaten

  • 700 ml Apfelessig (Bio und naturtrüb)
  • ¼ Tasse Knoblauchzehen (gehackt)
  • ¼ Tasse Zwiebeln (gehackt)
  • 2 frische Pepperoni/Chili (ca. 17 g, gehackt)
  • ¼ Tasse Ingwer (gerieben)
  • 2 EL Meerrettich (gerieben)
  • 2 EL Kurkuma (Pulver oder frisch gerieben)

Zubereitung

  1. Alle Zutaten in ein Glas geben und mit Apfelessig bedecken.
  2. Das Glas zwei Wochen lang an einen kühlen und trockenen Ort stellen und mehrmals täglich schütteln.
  3. Nach zwei Wochen den Essig durch ein Sieb abgießen und die festen Bestandteile auffangen.
  4. Die festen Bestandteile können in kleinen Mengen als Gewürz verwendet oder zu einem Trockengewürz verarbeitet werden.

Anwendung

Täglich 1 EL der Mischung mit Wasser verdünnen, um das Immunsystem zu stärken. Bei Bedarf kann die Dosis langsam erhöht werden.

Knoblauch-Zitronen-Kur

Eine weitere Variante ist die Knoblauch-Zitronen-Kur, die zusätzlich Zitronen enthält.

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Zutaten

  • Ganze Zitronen samt Schale
  • 30 Knoblauchzehen
  • Ingwer
  • Kurkuma

Zubereitung

Die Zutaten zerkleinern und zu einem Elixier verarbeiten.

Anwendung

Über einen Zeitraum von 3 Wochen einmal täglich ein Schnapsglas des Elixirs trinken, dann eine Woche pausieren und die Kur wiederholen.

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