Kaffee, Milch und Zucker: Eine Reise der Gefühle und des unerwarteten Zusammenhalts
"Kaffee, Milch und Zucker" ist mehr als nur ein Roadmovie; es ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Schicksal, Akzeptanz und der Kraft ungewöhnlicher Verbindungen. Der Film erzählt die Geschichte dreier sehr unterschiedlicher Frauen, deren Leben sich auf unerwartete Weise verweben.
Ein ungewöhnliches Trio bricht auf
Jane DeLuca (Whoopi Goldberg), eine lesbische Nachtclubsängerin aus New York, die momentan ohne feste Anstellung ist, und Robin Dickerson (Mary-Louise Parker), eine HIV-positive Immobilienmaklerin, beschließen, eine Fahrgemeinschaft zu bilden, um in Los Angeles ihr Glück zu versuchen. Der Zufall will es, dass sie unterwegs Holly Pulchik-Lincoln (Drew Barrymore), eine Freundin von Jane, aufgabeln.
Dieses Trio, wie es unterschiedlicher kaum sein könnte, findet sich zusammen, nachdem die drei Frauen Hollys Freund Abe (Matthew McConaughey) wegen eines Streits gefesselt zurückgelassen haben. Die Reise entwickelt sich für Jane, Robin und Holly zu einem Wechselbad der Gefühle, da neue Dinge ans Tageslicht kommen, mit denen die drei Frauen erst einmal fertig werden müssen.
Vom Roadmovie zur Suche nach Wurzeln
Die anfängliche Bewegung dient hier nur als Anstoß und endet bald im Stillstand, in einer neu geschaffenen Normalität - immerhin in Form einer scheinbar realisierten Utopie: Die drei Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. landen in einem Nest in Arizona, mieten sich ein Haus und genießen eine Zeitlang in Eintracht das Leben. Indem sich aber in zunehmendem Maße die Vergangenheit zwischen sie schiebt, isolieren sie sich aufs Neue.
Im hintersten Winkel von Arizona schlagen sie gemeinsam Wurzeln, da sich herausstellt, daß Robin (Parker) an Aids erkrankt ist und nicht weiterkann. Auf Alex, der sich in Robin verliebt und trotz ihrer Erkrankung rückhaltlos auf sie zugeht. Auf Robins Mutter Louise, die überraschende Stärke beweist, als ihr Erfahrungshorizont sich über Nacht drastisch erweitert.
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Charaktere im Spannungsfeld
Von Jane erfährt man am wenigsten, außer daß sie eine Musikerin und Frauen zugeneigt ist; ersteres ist ihr durch Kündigung verwehrt worden, letzteres lebt sie nicht aus. Holly lebt in den Tag hinein, wird aber mehr als die anderen von meist unausgesprochenen Zweifeln an solchem Dasein geplagt und ist zerrissen zwischen Nick und ihrem neuen Geliebten, ausgerechnet einem Polizisten. Robin kreist der Film zusehends als Hauptfigur ein; um ihre Zuneigung sind die anderen bemüht, während sie, angesichts ihrer Aids-Erkrankung, diesen Bemühungen mit Mißtrauen begegnet.
Die drei Schauspielerinnen machen einen tollen Job und spielen die drei Frauen auf sehr unterschiedliche Weise, aber jede auf ihre eigene Art sehr stark! Lustig auch Matthew McConaughey in einer für …
Themen, die unter die Haut gehen
"Kaffee, Milch und Zucker" vermeidet aufdringliche Melodramatik und plakativen Appellen. Stattdessen integriert der Film Robins Schicksal, es den anderen gleichzustellen, anstatt es zum zentralen Thema zu machen. Er ist dabei keineswegs frei von rührenden Momenten, die aber nicht selten durch Humor und selbst Ironie aufgebrochen werden, wofür Whoopi Goldberg prädestiniert ist.
Bewundernswert ist die Sensibilität, mit der Drehbuchautor Don Roos gerade dieses Thema behandelt.
Fatalismus und die Unabwendbarkeit des Schicksals
Im Grundton allerdings tendiert der Films zum Pessimismus, ja Fatalismus. Die Dinge geschehen mit unabwendbarer Zwangsläufigkeit: alle Bestrebungen der Frauen und auch der sie umgebenden Menschen, sich gegen ihr Schicksal zu stemmen, scheitern - und das meistens ohne Getöse, sondern in einem frustrierenden Im-Sande-Verlaufen.
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Unterschiede zu anderen Roadmovies
Trotz der thematischen Ähnlichkeit weist der Film entscheidende Unterschiede zu "Thelma und Louise" auf. Die anfängliche Bewegung dient hier nur als Anstoß und endet bald im Stillstand, in einer neu geschaffenen Normalität - immerhin in Form einer scheinbar realisierten Utopie.
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