Hustensaft ohne Alkohol und Zucker: Rezepte und Tipps

Hustensaft ist ein beliebtes Mittel zur Linderung von Husten, das in vielen Haushalten zur Standardausstattung gehört. Üblicherweise wird er in der Apotheke gekauft, aber man kann Hustensaft auch selbst herstellen. Die Frage ist, ob selbstgemachter Hustensaft genauso gut wirkt wie gekaufter.

Wirksamkeit von selbstgemachtem Hustensaft

Die Wirksamkeit von selbstgemachtem Hustensaft ist nicht immer eindeutig nachgewiesen. Viele Menschen schwören auf Hausmittel wie Honig oder Zucker in Kombination mit verschiedenen Kräutern. Wie bei allen Hausmitteln beruht die Wirksamkeit hauptsächlich auf Erfahrungswerten und ist wissenschaftlich oft nicht ausreichend erforscht. Es gibt zwar Studien, die auf eine hustenstillende Wirkung von Pflanzen wie Efeu, Eukalyptus, Primelwurzel, Pelargonienwurzel und Thymian hinweisen, und auch Honig kann Husten lindern. Eindeutige Nachweise fehlen jedoch meist.

Dennoch bedeutet die dünne wissenschaftliche Beweislage nicht zwangsläufig, dass Hausmittel wirkungslos sind. Solange sie guttun und nicht schaden, ist ihre Anwendung vertretbar. Auf Dauer kann man sogar Geld sparen, da fertige Präparate oft teurer sind als selbstgemachte Alternativen. Allerdings sind diese Alternativen nicht für Kinder unter sechs Monaten geeignet.

Geeignete Zutaten für selbstgemachten Hustensaft

Die Herstellung von Hustensaft ist nicht schwer. Geeignete pflanzliche Bestandteile sind:

  • Thymian: Wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und schleimlösend.
  • Salbei: Wirkt desinfizierend und entzündungshemmend.
  • Spitzwegerich: Wirkt antibakteriell und entzündungshemmend; die enthaltenen Schleimstoffe beruhigen die Mund- und Rachenschleimhaut.
  • Zwiebel: Ätherische Öle und Sulfide wirken entzündungshemmend und schleimlösend.

Heilkräuter in guter Qualität sind in der Apotheke erhältlich. Man kann auch Kräuter aus dem eigenen Garten verwenden. Da Extrakte dieser Pflanzen oft bitter schmecken, wird dem Hustensaft meist Zucker oder Honig beigemischt. Honig hat den Vorteil, dass er zusätzliche hustenstillende und antibakterielle Eigenschaften mit sich bringt. Kinder unter einem Jahr sollten allerdings keinen Honig zu sich nehmen, da es sich um ein Naturprodukt handelt und die manchmal enthaltenen Bakterien ihnen schaden können.

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Zur Aufbewahrung des selbstgemachten Hustensafts eignet sich ein steriles Gefäß, zum Beispiel ein in Wasser ausgekochtes Marmeladenglas. Je nach Zubereitungsart und Zuckergehalt hält sich der Saft bis zu mehreren Wochen lang im Kühlschrank.

Rezepte für Hustensaft ohne Alkohol und Zucker

Hier sind einige Rezepte, mit denen Sie Hustensaft einfach selbst herstellen können:

Zwiebelsaft

Für Zwiebelsaft benötigen Sie 100 Gramm Zwiebeln und 100 Gramm Zucker (braun oder weiß). Honig ist ebenfalls geeignet, sofern der Saft nicht für Kinder unter einem Jahr bestimmt ist. Die Zwiebeln möglichst klein würfeln und abwechselnd mit dem Zucker in ein Schraubglas schichten. Das Glas über Nacht oder für mehrere Stunden stehen lassen. Anschließend die entstandene Flüssigkeit durch ein Sieb filtern. Über den Tag verteilt immer wieder einen Teelöffel davon zu sich nehmen, entweder pur oder im Tee.

Thymian-Hustensaft

Für Thymian-Hustensaft benötigen Sie frischen oder getrockneten Thymian, Wasser, Zitronensaft und Honig. Kochen Sie einen starken Thymiantee und lassen Sie ihn ziehen. Anschließend die Flüssigkeit durch ein Sieb in ein steriles Gefäß gießen und abkühlen lassen. Wenn die Flüssigkeit nur noch lauwarm ist, Zitronensaft und Honig zugeben. Achtung: Ist die Flüssigkeit zu heiß, zerstört das die gesunden Stoffe im Honig. Anschließend das Ganze gründlich verrühren. Dreimal täglich einen Teelöffel einnehmen. Der Thymian-Hustensaft hält sich im Kühlschrank etwa einen Monat.

Schwarzer Rettich Hustensaft

Schwarzer Rettich, auch als Winter-, Garten-, Kriebel- oder Ackerrettich bekannt, ist der schärfere Verwandte vom weißen Radi aus dem Biergarten. Wir schneiden den Deckel des Rettichs ab. Mit einem Teelöffel oder einem Messer höhlen wir den Rettich in der Mitte großzügig aus. Statt des Teelöffels können Sie es auch mit der Spitze eines Sparschälers versuchen. Das Rettichfleisch kleinschneiden und beiseite stellen. Mit einem Schaschlikspieß, einer Stricknadel oder einer Rouladennadel stechen wir in den Boden des Rettichs einige Löcher. Durch sie tropft später der Sirup in das darunter gestellte Glas. Nun füllen wir den Hohlraum mit dem gewünschten Zucker oder dem Honig ungefähr bis zur Hälfte. Welchen Zucker wir für den Sirup wählen, hat keinen Einfluss auf die Wirksamkeit des Hustensafts, allenfalls auf den Kaloriengehalt. Honig vom Imker hat den Vorteil, dass er zusätzliche antibakterielle Wirkstoffe mitbringt. Menschen, die an einer Fruktose-Unverträglichkeit leiden, können den Saft mit Reissirup herstellen. Das geschnittene Rettichfleisch geben wir auf den Zucker und vermengen beides kurz miteinander. Den Deckel des Rettichs wieder auflegen und das Ganze auf ein Glas oder ein Stamperl setzen. Aus den Löchern im Boden des Rettichs tropft nach einigen Stunden unser Hustensirup. Den Sirup füllen wir in ein sauberes Glas um und bewahren es im Kühlschrank auf. Er hält sich einige Tage. Den Rettichsaft können wir einnehmen, wenn uns Husten quält. Er wird auch manchmal gegen Keuchhusten empfohlen und ist ein guter Schleimlöser, auch bei Schnupfen.

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Spitzwegerich-Hustensaft

Für Hustensaft aus Spitzwegerich brauchst du nur die Blätter der Pflanze. ggf. Tipp: Zitronen und sonstige Zitrusfrüchte solltest du immer in Bio-Qualität kaufen, am besten außerdem aus Italien oder Spanien, um unnötig lange Transportwege zu vermeiden. Bei Erkältungen solltest du zwei- bis dreimal am Tag einen Esslöffel Spitzwegerich-Hustensaft trinken. Der Hustensaft stellt sich praktisch von ganz alleine her, allerdings musst du zwei bis drei Monate Wartezeit einplanen, bis er fertig ist. Zuerst musst du die Blätter des Spitzwegerichs sammeln. Wie sein Name bereits verrät, wächst er vor allem an Wegerändern, zum Beispiel im Wald oder in der Nähe von Feldern. Achte darauf, saubere und intakte Blätter zu sammeln. Nun solltest du das erste der Schraubgläser sterilisieren. Damit tötest du Keime ab, welche später zu Schimmelbildung führen könnten. Fülle die beiden Zutaten abwechselnd in ungefähr ein Zentimeter hohen Schichten hinein und drücke sie zwischendurch immer wieder mit einem Löffel richtig fest. Schließe das Glas und stelle es für etwa zwei bis drei Monate an einen dunklen Ort ohne großartige Temperaturschwankungen. Dafür bieten sich zum Beispiel Keller und Vorratskammern an. Der Zucker verflüssigt sich nun und es entsteht Sirup. Stelle den Hustensaft in ein Wasserbad, sodass er schön flüssig wird. Dazu füllst du das Sirup in einen kleinen Topf um, welchen du in einen größeren stellst. Fülle den größeren Topf mit Wasser und erwärme es. Tipp: Bei Erkältungen nimmst du zwei bis dreimal täglich einen Esslöffel Hustensaft ein.

Wann selbstgemachter Hustensaft nicht ausreicht

Generell ist Husten, der im Rahmen einer Erkältung auftritt, harmlos. Mit dem Husten wird der Schleim aus der Luftröhre und den Bronchien heraufbefördert, der durch die entzündeten Schleimhäute in Nase, Rachen und Luftröhre entsteht. Hustensaft kann die Entzündung der Schleimhäute etwas lindern, aber er ersetzt nicht den Besuch beim Haus- oder Kinderarzt. Hält der Husten länger als zwei bis drei Wochen an, besteht hohes Fieber oder Schüttelfrost oder andere schwere Symptome, sollte man seine Ärztin oder seinen Arzt konsultieren. Bei Atemnot sollte man den Notarzt verständigen.

Kinder leiden auch manchmal unter einem plötzlich auftretenden, bellenden Husten, dem Pseudokrupp. Es ist wichtig, diesen zeitnah von einem Kinderarzt abklären zu lassen, der Medikamente verschreiben kann, die bei erneuten Pseudokruppanfällen sofort eingenommen werden. Das sind Cortison-Zäpfchen oder -Saft, die die Schleimhäute wieder abschwellen lassen. Bei einem Krupp-Husten mit Atemnot sollte man sofort den Notarzt rufen.

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