Hummeln retten: Wie Sie den summenden Helfern im Frühling helfen können
Hummeln sind nicht nur putzige und pelzige Insekten, sondern auch unermüdliche Bestäuber, die eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem spielen. Besonders im Frühjahr, wenn die Natur gerade erst erwacht, sind die Hummelköniginnen auf unsere Hilfe angewiesen. Dieser Artikel erklärt, wie Sie geschwächte Hummeln erkennen, was sie aufpäppelt und wie Sie ihnen helfen können, ein neues Volk zu gründen.
Warum Hummeln unsere Hilfe brauchen
Hummeln bevorzugen geschützte Nistplätze wie Totholzhaufen oder Bretterberge, die jedoch immer seltener zu finden sind. Während der anstrengenden Suche nach einem geeigneten Nistplatz zehren die Hummelköniginnen von ihren im Honigmagen gespeicherten Reserven aus dem Vorjahr. Nach warmen Tagen kann ein plötzlicher Kälteeinbruch die Nahrungssuche zusätzlich erschweren, da geschlossene Blüten keinen Nektar bieten. Die Königinnen verausgaben sich schnell und sind dann auf unsere Unterstützung angewiesen.
Wie Sie eine geschwächte Hummel erkennen
Oftmals findet man entkräftete Hummeln im Frühjahr auf Balkonen oder in Gärten. Sie sitzen dann apathisch da, bewegen sich kaum und fliegen nicht weg, wenn man sich nähert. Manchmal sind die Tiere auch unterkühlt. Dies sind oft Hummelköniginnen, die nach der Überwinterung allein auf der Suche nach einem Nistplatz sind.
Erste Hilfe für Hummeln: Zuckerwasser als Lebensretter
Ein einfacher Trick kann einer erschöpften Hummel das Leben retten: Zuckerwasser.
- Zuckerlösung zubereiten: Lösen Sie einen halben Teelöffel Zucker in etwas warmem Wasser auf. Achten Sie darauf, dass sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Ungelöste Zuckerkristalle können für die Hummel schädlich sein.
- Anbieten: Legen Sie einen Löffel mit der Zuckerlösung direkt vor die Hummel.
- Geduld: Beobachten Sie, ob die Hummel das Zuckerwasser mit ihrem Rüssel aufnimmt. Dies kann einige Zeit dauern.
- Unterstützung: Sie können die Hummel auch vorsichtig mit einem Papier oder einem Stück Pappe an einen sonnigen Ort setzen, um sie aufzuwärmen.
Die Hummel kann durch ihren Saugrüssel schnell neue Energie tanken und nach kurzer Zeit wieder davonfliegen.
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Die Hummelkönigin erkennen
Um einer Hummel effektiv zu helfen, ist es wichtig, die Hummelkönigin zu erkennen. Sie ist mit einer Größe von 15 bis 23 Millimetern deutlich größer als die Arbeiterinnen, die nur 8 bis 21 Millimeter groß werden. Die genaue Größe variiert jedoch je nach Hummelart. Da im Frühjahr meist einzelne, schwache Hummeln zu finden sind, handelt es sich in der Regel um Königinnen.
Optimale Bedingungen für Hummeln schaffen
Neben der Soforthilfe mit Zuckerwasser können Sie Hummeln auch langfristig unterstützen, indem Sie ihnen optimale Nistbedingungen in Ihrem Garten bieten.
- Insektenhotel: Stellen Sie ein Insektenhotel auf. Es bietet verschiedene Kammern und Materialien, die von Hummeln als Nistplatz genutzt werden können.
- Natürliche Nistplätze: Schaffen Sie natürliche Nistplätze durch eine Ansammlung von trockenem Holz, Moos und Steinplatten. Lassen Sie etwas Unordnung im Garten zu, denn Hummeln nisten gerne in Totholz, Steinhaufen oder Erdlöchern.
- Insektenfreundliche Bepflanzung: Pflanzen Sie insektenfreundliche Blühpflanzen, die den Hummeln ausreichend Nahrung bieten.
Vorsicht vor zu viel des Guten
Auch wenn Sie helfen möchten, sollten Sie es mit der Fütterung nicht übertreiben. Richten Sie keine einzelne Futterstelle mit Honig oder Zuckerwasser in Ihrem Garten ein. Dies kann zu Krankheiten und Räuberei führen.
- Räuberei: Bienen werden von Zuckerwasser angelockt und informieren andere Bienen in ihrem Volk. Diese können dann in großer Zahl anfliegen und andere Futterquellen in der Nähe in Beschlag nehmen.
- Krankheiten: Honig aus dem Supermarkt, insbesondere aus dem Ausland, kann Sporen der Amerikanischen Faulbrut (AFB) enthalten. Diese sind für Menschen ungefährlich, können aber bei Bienen eine ansteckende Brutkrankheit auslösen.
Wichtig: Geben Sie Hummeln oder Bienen niemals Honigwasser, sondern immer nur Zucker in warmem Wasser aufgelöst.
Was tun, wenn die Hummel nicht reagiert?
Wenn die Hummel auch nach dem Anbieten von Zuckerwasser keine Reaktion zeigt, kann es sein, dass sie verletzt oder vergiftet ist. In diesem Fall können Sie versuchen, sie vorsichtig auf eine Fensterbank zu setzen, in der Hoffnung, dass sie von selbst wegfliegt. Es ist auch möglich, dass sie Pflanzenschutzmittel aufgenommen hat.
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