Honig ohne Fructose: Ein umfassender Überblick
Honig, oft als gesundes Süßungsmittel und Hausmittel angepriesen, wirft Fragen bezüglich seines Fructosegehalts und seiner Eignung für Menschen mit Fructoseintoleranz auf. Dieser Artikel beleuchtet die Zusammensetzung von Honig, insbesondere den Fructoseanteil, und gibt Hinweise für Betroffene.
Honig: Mehr als nur ein Süßungsmittel
Honig wurde aufgrund seiner antimikrobiellen Eigenschaften früher als Wundauflage verwendet. Heute wissen wir, dass sich Honigsorten, je nach Blütenpflanze, stark in ihrer Zusammensetzung unterscheiden. Speisehonige aus dem Supermarkt sind primär für den Verzehr gedacht, während spezielle Honigarten wie Manuka-Honig auch medizinische Zwecke erfüllen können.
Inhaltsstoffe von Speisehonig
Der Hauptbestandteil von Honig ist Zucker, der etwa 80 % des Produkts ausmacht. Dieser Zucker besteht hauptsächlich aus Fructose und Glucose, also Einfachzuckerarten, sowie geringen Mengen an Zweifach- und Vielfachzuckern. Einfach- und Zweifachzucker sind schnell verwertbar, während Mehrfachzucker langsamer verdaut werden und länger Energie liefern. Die genaue Zusammensetzung variiert je nach Honigsorte. Neben Zucker enthält Honig etwa 17 % Wasser und 3 % Enzyme, Proteine, Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe, Farbstoffe und Aromastoffe.
Ist Honig gesünder als Zucker?
Honig ist in erster Linie ein kalorienhaltiger Energielieferant. Wie alle Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt kann auch Honig bei übermäßigem Verzehr das Risiko von Übergewicht, Karies und Diabetes mellitus erhöhen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) und die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) empfehlen, maximal zehn Prozent der gesamten Energiezufuhr aus freiem Zucker zu beziehen.
Fructose im Honig: Ein kritischer Faktor
Honig enthält einen beträchtlichen Anteil an Fructose. Eine chemische Analyse zeigt, dass Honig bis zu 40 Prozent Fructose enthält, neben etwa 30 Prozent Dextrose und 10 Prozent Mehrfachzuckern. Der Fructosegehalt kann je nach Honigsorte variieren. Waldhonig hat mit durchschnittlich 32,4 Prozent den geringsten Fructoseanteil, während andere Sorten höhere Werte aufweisen können.
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Fructoseintoleranz: Was bedeutet das für den Honigkonsum?
Menschen mit Fructoseintoleranz reagieren oft mit Verdauungsbeschwerden auf fructosehaltige Lebensmittel. Es gibt verschiedene Formen der Fructoseintoleranz:
- Fruktose-Malabsorption (intestinale Fructoseintoleranz): Hier kann eine dreistufige Ernährungstherapie helfen, die Verträglichkeit von Honig zu testen.
- Hereditäre Fructoseintoleranz (HFI): Bei dieser angeborenen Stoffwechselstörung muss gänzlich auf Fructose verzichtet werden, was auch Honig einschließt.
Betroffene sollten daher den Honigkonsum stark einschränken oder ganz vermeiden.
Alternativen zu Honig bei Fructoseintoleranz
Wer unter Fructoseintoleranz leidet, sollte auf Honig verzichten und auf alternative Süßungsmittel zurückgreifen. Beliebte Alternativen sind Reissirup, Agavendicksaft, Stevia und Erythrit. Bei Glucosesirup ist die Zusammensetzung entscheidend, da einige Produkte aus Glucose und Maltose bestehen und somit unbedenklich sind.
Honigsorten im Überblick
In Deutschland regelt die Honigverordnung die Qualitätsstandards für Honig. Es gibt verschiedene Kennzeichnungen, die Verbraucher informieren:
- Echter Deutscher Honig: Unterliegt strengeren Qualitätsrichtlinien des Deutschen Imkerbundes.
- Imkerhonig: Der Begriff ist nicht geschützt, daher ist ein Blick auf die Herkunftsangabe wichtig.
- Bio-Honig: Unterliegt strengeren Vorgaben in der Bienenhaltung, wie ökologischer Anbau und natürliche Materialien für Bienenkästen.
- Fairtrade-Honig: Unterstützt kleinbäuerliche Betriebe im globalen Süden durch faire Arbeitsbedingungen und garantierte Mindestpreise.
- Blütenhonig und Waldhonig: Blütenhonig entsteht aus Blütennektar, während Waldhonig aus Honigtau gewonnen wird.
- Manuka-Honig: Wird aus dem Blütennektar der neuseeländischen und australischen Südseemyrte gewonnen und hat eine antibakterielle Wirkung.
Vorsicht bei gestrecktem Honig
Die Europäische Kommission bestätigte durch die Aktion „From the Hives“, dass ein Teil des importierten Honigs nicht den Gesetzen entspricht und mit Zuckersirup verfälscht wird. Obwohl dies aus gesundheitlicher Sicht keine negativen Auswirkungen hat, wird das Vertrauen der Verbraucher verletzt. Es ist schwierig, gestreckten Honig selbst zu erkennen, daher liegt die Verantwortung bei den Lebensmittelunternehmen und Behörden, Betrugsfälle aufzudecken.
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Honig und Gesundheit: Weitere Aspekte
Honig bei Husten
Honig kann die Absonderung von Schleim und akuten Husten bei Kindern reduzieren. Wissenschaftler empfehlen eine Einzeldosis von 2,5 Millilitern vor dem Zubettgehen für Kinder ab einem Jahr. Besonders Manuka-Honig hat eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung.
Honig und das metabolische Syndrom
Honig kann in geringen Mengen bei Menschen mit metabolischem Syndrom gesund sein, da er den Blutzuckerspiegel senken, einer übermäßigen Gewichtszunahme vorbeugen, den Fettstoffwechsel verbessern und das Risiko eines chronischen Entzündungsprozesses von Gefäßen verringern kann.
Honig und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Studien deuten darauf hin, dass Honig das Herz schützen kann, indem er Fettstoffwechsel und Blutdruck verbessert, antioxidativ wirkt, den Infarktbereich reduziert und den Zelltod abschwächt.
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