Honig im Tee: Mehr als nur ein süßer Genuss – Gesundheitliche Wirkung und Anwendung
Honig, seit der Antike als "Speise der Götter" verehrt, erfreut sich auch heute großer Beliebtheit als natürliches Süßungsmittel. Im Durchschnitt verzehrt jeder Deutsche über ein Kilogramm Honig pro Jahr. Die Vielfalt regionaler Honige ist dabei schier unendlich. Doch was macht Honig so besonders und wie entfaltet er seine gesundheitliche Wirkung am besten, insbesondere im Tee?
Was Honig so wertvoll macht: Inhaltsstoffe und ihre Eigenschaften
Honig ist ein komplexes Naturprodukt, das aus dem Nektar von Pflanzenblüten gewonnen wird. Bienen sammeln diesen Nektar und reichern ihn mit Enzymen an, bevor er in den Bienenwaben zu Honig reift. Um 30 Gramm Honig zu produzieren, fliegt eine Biene bis zu 1500 Blüten an.
Die wertvollen Inhaltsstoffe des Honigs sind vielfältig:
- Enzyme: Honig enthält hitzeempfindliche Enzyme wie Invertase, Diastase und Glucoseoxidase. Glucoseoxidase spaltet Glucose in Gluconsäure und Wasserstoffperoxid, das wiederum entzündungshemmend wirkt.
- Flavonoide und Phenolsäuren: Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken antioxidativ und schützen die Atemwege. Bittere Honigsorten enthalten besonders viele dieser Substanzen.
- Vitamine und Mineralstoffe: Honig enthält geringe Mengen an Vitaminen sowie Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium, Natrium und Phosphor. Waldhonig ist besonders reich an Mineralstoffen, während Blütenhonig mehr Aminosäuren enthält.
- Zucker: Der Hauptbestandteil von Honig ist Zucker (ca. 80%), hauptsächlich Fruktose und Glukose, aber auch geringe Mengen an Zweifach- und Vielfachzuckern.
- Inhibine: Bakterienhemmende Substanzen mit antibiotischer Wirkung tragen zur heilenden Wirkung des Honigs bei.
Honig im Tee: Ja, aber richtig!
Die gute Nachricht ist: Honig kann bedenkenlos im Tee genossen werden. Allerdings sollten einige Punkte beachtet werden, um die wertvollen Inhaltsstoffe nicht zu zerstören.
- Temperatur beachten: Honig ist hitzeempfindlich. Daher sollte er nicht direkt nach dem Aufbrühen in kochendes Wasser eingerührt werden. Besser ist es, zu warten, bis der Tee auf unter 40 Grad Celsius abgekühlt ist.
- Nicht mitkochen: Honig sollte nicht im Topf mit dem Tee mitgekocht werden, sondern erst später in der Tasse eingerührt werden. Je länger der Honig der Wärme ausgesetzt ist, desto mehr Inhaltsstoffe gehen verloren.
- Sofort trinken: Wenn der gesüßte Tee zügig getrunken wird, leidet die Qualität des Honigs nicht unter der Hitze.
Selbst länger erhitzter Honig ist immer noch gesünder als Haushaltszucker, da er Enzyme, Vitamine und Antioxidantien enthält.
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Honig als Hausmittel bei Erkältungen
Tee mit Honig ist ein beliebtes und wirksames Hausmittel gegen Erkältungskrankheiten. Honig wirkt entzündungshemmend, verdünnt Sekrete und erleichtert so das Abhusten. Zudem sorgt er durch seine Konsistenz für eine gute Benetzung der Schleimhäute und wirkt der Überproduktion von Schleim entgegen.
Besonders empfehlenswert sind dunkle Honige wie Waldhonig, Buchweizenhonig oder Edelkastanienhonig. Diese enthalten besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe.
Bei Erkältungen empfiehlt es sich, den Honig pur zu genießen und langsam im Mund zergehen zu lassen. Auch im Tee wirkt er lindernd, insbesondere in Kombination mit entzündungshemmenden Teesorten wie Ingwertee, Salbeitee oder klassischen Erkältungsteemischungen.
Weitere gesundheitliche Vorteile von Honig
Honig ist nicht nur bei Erkältungen ein wertvolles Hausmittel. Er kann auch bei anderen Beschwerden Linderung verschaffen:
- Wundheilung: Honig wirkt antiseptisch und kann Infektionen vorbeugen. Er fördert den Heilungsprozess bei Akne und kann bei leichten Verbrennungen helfen. Medizinischer Honig wird zur Wundbehandlung eingesetzt, "normaler" Honig kann Keime enthalten.
- Hautpflege: Honig wirkt feuchtigkeitsspendend und kann als Lippenbalsam oder in Haarkuren verwendet werden.
- Verdauung: Honig kann den Magen beruhigen und bei Verdauungsstörungen helfen.
- Herzgesundheit: Honig kann den Fettstoffwechsel und Blutdruck verbessern, antioxidativ wirken und so das Herz schützen.
- Metabolisches Syndrom: In geringen Mengen kann Honig den Blutzuckerspiegel senken, einer übermäßigen Gewichtszunahme vorbeugen und den Fettstoffwechsel verbessern.
Honigsorten und ihre Besonderheiten
Die Vielfalt an Honigsorten ist groß und jede Sorte hat ihre eigenen Besonderheiten:
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- Blütenhonig: Ideal zum Süßen, da er viel Süße bietet.
- Waldhonig, Akazienhonig: Bleiben lange flüssig, da sie einen hohen Fruktoseanteil haben.
- Manuka-Honig: Wird in Neuseeland und Australien hergestellt und zeichnet sich durch einen besonders hohen Methylglyoxal-Gehalt (MGO) aus. Er wirkt stark antibakteriell und entzündungshemmend. Es gibt sowohl verzehrgeeignete als auch medizinische, sterile Varianten.
- Rapsblütenhonig: Eignet sich hervorragend für mildere Aromen und harmoniert gut mit grünem Tee.
Honig kaufen: Worauf achten?
Beim Kauf von Honig sollte auf folgende Punkte geachtet werden:
- Herkunft: Bevorzugen Sie Honig aus Deutschland mit dem DIB-Siegel des Deutschen Imkerbundes.
- Verarbeitung: Kaltgeschleuderter Honig enthält noch alle hitzeempfindlichen Enzyme. Gefilterten Honig sollte man meiden.
- Verpackung: Honig immer im Glasbehältnissen kaufen.
- Qualität: Bio-Honig ist empfehlenswert, da hier strengere Auflagen gelten.
- Regionalität: Nutzen Sie regionale Produkte von Imkern aus Ihrer Umgebung.
Lagerung von Honig
Honig sollte an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort aufbewahrt werden. Eine Lagerung im Kühlschrank ist nicht empfehlenswert, da Honig bei Kälte kristallisiert.
Honig: Genuss mit Bedacht
Trotz seiner gesundheitlichen Vorteile sollte Honig in Maßen genossen werden. Ein erhöhter Honigkonsum kann zu Übergewicht, Karies und Diabetes mellitus führen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, maximal zehn Prozent der täglichen Energiezufuhr aus freiem Zucker zu beziehen.
Kleinkinder unter einem Jahr sollten keinen Honig essen, da er Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten kann, die bei ihnen Säuglingsbotulismus auslösen können.
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