Honigwirkung auf die Lunge: Natürliche Unterstützung für die Atemwege

Die Verwendung von Honig zur Unterstützung der Lungengesundheit ist ein Thema von wachsendem Interesse, insbesondere für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen. Honig, ein seit Jahrtausenden bekanntes Naturheilmittel, bietet potenziell lindernde Eigenschaften und kann eine wertvolle Ergänzung zu traditionellen Behandlungen sein. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Wirkungen von Honig auf die Lunge, basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen und traditionellem Wissen.

Natürliche Unterstützung bei Atemwegserkrankungen

Viele Menschen mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) suchen nach natürlichen Wegen, um ihre Atemwege zu entlasten und Beschwerden zu lindern. Es ist wichtig zu betonen, dass COPD nicht heilbar ist, aber natürliche Methoden können dazu beitragen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern. Verschiedene natürliche Ansätze können dazu beitragen, die Atemwege zu entlasten und Entzündungen zu reduzieren.

Bienenstocktherapie: Ein Medizinschrank aus der Natur

Die Bienenstocktherapie, auch Apitherapie genannt, nutzt wertvolle Inhaltsstoffe aus der Bienenstockluft, um eine sanfte und natürliche Unterstützung für die Atemwege zu bieten. Die alten Ägypter und Hippokrates wussten bereits um die Heilwirkung des Honigs und entwickelten Rezepte gegen verschiedene Erkrankungen. Die Bienenstocklufttherapie wird von der Europäischen Union im Rahmen der Förderung ländlicher Gebiete gefördert.

Im Bienenstock herrschen konstante Temperaturen von etwa 35 Grad Celsius. Das einzigartige Dampfgemisch im Bienenstock setzt sich aus Pollen, Propolis, Harzen, Honig, Wachs und weiteren natürlichen Substanzen zusammen. Die Bienenstocklufttherapie ermöglicht es, dieses Dampfgemisch abzusaugen und über einen Schlauch in eine Inhalationsmaske zu leiten. So können die ätherischen Öle und Blütenfarbstoffe aus Honig, Pollen, Wachs und Propolis bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt werden. Ein direkter Kontakt zu den Bienen wird dabei vermieden.

Die Bienenstocklufttherapie wird bei verschiedenen Atemwegserkrankungen empfohlen, darunter Bronchitis, Asthma, Allergien wie Heuschnupfen, Pseudokrupp, Infektanfälligkeit, chronische Kopfschmerzen, chronischer Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen. Vor der ersten Inhalation wird eine Probe-Inhalation durchgeführt, um allergische Reaktionen auszuschließen.

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Propolis: Ein Wunderwerk der Natur

Propolis, eine harzige Substanz mit antibiotika-ähnlichen Eigenschaften, ist ein weiteres wertvolles Produkt des Bienenstocks. Bienen produzieren Propolis, um den Bienenstock vor Keimen und Krankheiten zu schützen. Propolis kann zu Tinkturen, Salben, Kapseln, Zäpfchen oder Lutschtabletten verarbeitet werden. Es kann auch in speziellen Verdampfern vernebelt und zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt werden. In der Bienenstocklufttherapie wird Propolis mit seinen antibiotischen Eigenschaften eingeatmet. Die Propolisverdampfung wird bereits seit mehr als 20 Jahren erfolgreich angewandt und kann das allgemeine Wohlbefinden bei Erkrankungen wie Asthma, Krupp-Husten, Bronchitis und COPD steigern.

Pollen: Reich an Nährstoffen

Ein weiterer Bestandteil des Dampfgemisches aus dem Bienenstock sind Pollen. Bienen sammeln Blütenpollen, die reich an Kohlenhydraten, Eiweiß, Mineralstoffen und Vitaminen sind. Blütenpollen wirken desensibilisierend und können die Allergieempfindlichkeit bei Heuschnupfen reduzieren.

Ätherische Öle und Flavonoide

Ätherische Öle und Flavonoide sind ebenfalls in der Luft aus dem Bienenstock enthalten. Flavonoide sind vitaminähnliche Antioxidantien, die Pflanzen vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen und im menschlichen Körper freie Radikale unschädlich machen können. Einige Flavonoide haben zudem antibakterielle Wirkungen.

Chemiker der TU Dresden haben die Luft aus dem Bienenstock eingehend analysiert und mehr als 50 verschiedene Inhaltsstoffe identifiziert, die überwiegend aus Propolis und Bienenwachs stammen. Viele dieser Inhaltsstoffe wurden als sehr gesundheitsfördernd eingestuft und sollen nicht nur der Gesundheit der oberen Atemwege, sondern auch dem Herz-Kreislaufsystem zugutekommen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse über Honig und die Lunge

Honig bei Husten und Erkältung

Mehrere Studien haben die potenziellen Vorteile von Honig bei der Linderung von Erkältungssymptomen untersucht. Eine Studie aus den USA untersuchte, ob Honig Erkältungssymptome lindern kann. Erkältete Jungen und Mädchen erhielten vor dem Schlafengehen entweder Buchweizenhonig, ein gängiges Hustenmittel oder keines von beiden. Die Eltern berichteten am nächsten Morgen, dass die Kinder, die Honig erhalten hatten, tendenziell ruhiger schliefen. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2012 bestätigte diesen Effekt: Kinder, die vor dem Zubettgehen Honig bekommen hatten, schliefen tendenziell ruhiger.

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Die Schlüsse aus diesen Studien sind zwar begrenzt, aber es gibt Anhaltspunkte, die eine Wirkung erklären könnten: Honig beschleunigt die Wundheilung, wirkt entzündungshemmend und hat antioxidative sowie antimikrobielle Eigenschaften. Zudem regt er die Speichelproduktion an.

Manuka-Honig gegen Mycobacterium abscessus

Eine Studie untersuchte die Wirkung von Manuka-Honig, der aus der Südseemyrte gewonnen wird, gegen Mycobacterium abscessus, ein Bakterium, das aggressive pulmonale Infektionen verursachen kann. Manuka-Honig enthält einen hohen Anteil an Methylglyoxal (MGO), dem starke antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben werden. Die Studie zeigte, dass alle getesteten Honig-Proben mit unterschiedlichem MGO-Gehalt in ihrer höchsten Konzentration eine keimtötende Wirkung aufwiesen. Selbst in geringster Konzentration reduzierten sie das Wachstum des Bakteriums.

Die Kombination von Manuka-Honig mit dem Antibiotikum Amikacin führte zu einer erhöhten keimtötenden Wirkung des Antibiotikums. Die Autoren der Studie vermuten, dass der Honig die Zellmembran des Erregers schwächt, sodass das Amikacin leichter in diesen eindringen kann.

Honig und Kaffee gegen chronischen Husten

Eine Studie aus dem Iran ergab, dass eine Paste aus Bienenhonig und Kaffeepulver besser gegen chronischen Reizhusten hilft als gängige Hustenlöser aus der Apotheke und sogar effizienter als Steroid-Tabletten in maximal empfohlener Dosierung wirkt. Die Patienten erhielten dreimal täglich einen Esslöffel einer Paste, die entweder aus Honig und Instantkaffee, Prednisolon oder einem rezeptfrei erhältlichen Hustenmittel bestand. Die Honig-Kaffee-Gruppe zeigte eine signifikant stärkere Reduktion der Hustenhäufigkeit als die Steroid-Gruppe.

Weitere Hausmittel bei Atemwegserkrankungen

Neben Honig gibt es eine Reihe weiterer bewährter Hausmittel, die bei Atemwegserkrankungen Linderung verschaffen können:

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  • Ruhe: Ausreichend Ruhe ist wichtig, um die körpereigenen Kräfte zu fokussieren und zu regenerieren.
  • Ausreichend trinken: Das Trinken hilft, die Schleimhäute zu befeuchten und den Schleim zu verflüssigen.
  • Kräutertees: Bestimmte Kräutertees können dazu beitragen, die Beschwerden der Bronchitis gezielter zu lindern.
  • Hühnersuppe: Die traditionelle Hühnersuppe enthält Inhaltsstoffe, die einen günstigen Effekt auf Schleimhäute und Immunsystem haben.
  • Inhalation: Heißer Wasserdampf (mit oder ohne ätherische Öle) oder ein Inhalator mit Verneblungsfunktion können die Beschwerden deutlich lindern.
  • Warme Brustwickel: Warme Brustwickel (z. B. mit gekochten Kartoffeln) sind besonders bei festsitzendem Schleim und hartnäckigem Husten geeignet.
  • Zwiebelsaft und Honig: Zwiebelsaft und Honig haben eine beruhigende Wirkung auf die entzündeten Bronchien.
  • Ingwertee: Ingwertee wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und unterstützt die Abwehrkräfte.

Wichtige Hinweise

  • Vor Beginn der Bienenstocklufttherapie sollte abgeklärt werden, ob eine Allergie gegen Bienenprodukte vorliegt.
  • Bei Säuglingen unter 12 Monaten sollte aufgrund der Säuglingsbotulismus-Gefahr kein Honig gegeben werden.
  • Bei der Anwendung von ätherischen Ölen bei Kindern ist Vorsicht geboten.
  • Während einer Bronchitis sollte auf das Rauchen verzichtet werden.
  • Wenn der Husten über mehrere Wochen andauert, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

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