Honig vom Erdbeerbaum aus Sardinien: Eine Delikatesse mit herbem Geschmack

Sardinien, bekannt für seine unberührte Natur und vielfältige Flora, bringt eine Honigspezialität hervor, die Kenner und Liebhaber außergewöhnlicher Aromen begeistert: den Corbezzolo-Honig, auch Erdbeerbaumhonig genannt. Dieser Honig, gewonnen aus den Blüten des Erdbeerbaums (Arbutus unedo), ist eine seltene und wertvolle Köstlichkeit, die sich durch ihren einzigartigen, bitter-süßen Geschmack auszeichnet.

Was ist Erdbeerbaumhonig?

Erdbeerbaumhonig, auf Sardinien als "Miele di Corbezzolo" bekannt, ist eine Honigsorte, die fast ausschließlich auf Sardinien produziert wird. Er gehört zusammen mit Asphodelhonig und Distelhonig zu den typischen Honigsorten Sardiniens. Der Erdbeerbaum (Arbutus unedo), ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum, der zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) gehört, blüht spät im Jahr, meist von November bis Februar. Diese späte Blütezeit, wenn die meisten anderen Pflanzen bereits ihre Blütezeit beendet haben, macht den Erdbeerbaumhonig zu einer Besonderheit. Die Bienen, einschließlich der geschützten korsischen Unterart, sammeln den Nektar aus den glockenförmigen, weißen Blüten des Erdbeerbaums, um diesen einzigartigen Honig herzustellen.

Die Herstellung von Erdbeerbaumhonig auf Sardinien

Die Herstellung von Erdbeerbaumhonig ist ein anspruchsvoller Prozess, der viel Erfahrung und Sorgfalt erfordert. Die Blütezeit des Erdbeerbaums fällt in die kühleren Monate, was die Arbeit der Bienen erschwert. Oftmals herrscht zu dieser Zeit regnerisches und kühles Wetter, was die Ernten zusätzlich begrenzt. Die Bienenstöcke stehen in nahezu unberührter Natur und werden nach ökologischen Gesichtspunkten gehalten.

Nach dem Schleudern enthalten die Waben immer noch einen Rest von Honig und Pollen. Dieser Wachs wird von Hand gebrochen, um jeden Rest zu entfernen. Das gewonnene Produkt wird anschließend durch ein Leinentuch mehrfach gefiltert.

Der Honig wird wirkstoffschonend gelagert und abgefüllt, wobei die natürliche Bienenvolktemperatur nicht überschritten wird ("kaltgeschleudert"). Jede Partie wird auf Enzymgehalte, pollenanalytisch und auf alle weiteren relevanten Daten untersucht.

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Eigenschaften und Geschmack des Corbezzolo-Honigs

Der sardische Erdbeerbaumhonig zeichnet sich durch seine dunkle, bernsteinfarbene Farbe und seine cremige Konsistenz aus, die auf die besondere Kristallisation zurückzuführen ist, die ihn leicht streichbar macht. Sein Geschmack ist unverwechselbar bitter-süß mit einer herben Note, die ihn von anderen Honigsorten unterscheidet. Einige beschreiben ihn als "miele amaro" (bitterer Honig).

Kulinarische Verwendung von Erdbeerbaumhonig

Der Corbezzolo-Honig ist vielseitig einsetzbar und verleiht sowohl süßen als auch herzhaften Gerichten eine besondere Note.

  • Pur genießen: Auf Brot oder Brötchen kommt der intensive Geschmack des Erdbeerbaumhonigs besonders zur Geltung.
  • Zu Käse: Er harmoniert hervorragend zu Pecorino, Ziegen- und Schafskäse. Der würzige Honig kann den Käse geschmackvoll marinieren.
  • Als Zutat in Rezepten: In der sardischen Küche wird er in vielen Rezepten verwendet, beispielsweise zu Seadas (sardischer Nachtisch) oder zu Antipasti wie gedünstetem Radicchio mit Ricotta.
  • Zum Verfeinern von Speisen: Er kann ähnlich wie Kastanienhonig zu vielen italienischen Spezialitäten serviert werden. Er eignet sich auch hervorragend zum Verfeinern von Saucen oder Pfannkuchen.
  • Als Süßungsmittel: Er kann anstelle von Zucker im Kaffee verwendet werden.

Gesundheitliche Aspekte

Auf Korsika und in Italien wird dem Erdbeerbaumhonig eine gesundheitsfördernde Wirkung zugesprochen. Er soll bei Erkältungen und Halsschmerzen helfen und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Auf Sardinien ist er auch als Mittel gegen Schlafstörungen bekannt.

Erdbeerbäume: Mehr als nur Honig

Die Erdbeerbäume selbst sind faszinierende Pflanzen mit einer reichen Geschichte und vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten.

  • Botanische Merkmale: Erdbeerbäume sind immergrüne Sträucher oder kleine Bäume, die eine Höhe von bis zu 12 Metern erreichen können. Sie haben eine glatte, meist rot gefärbte Rinde, die abblättert. Die Blätter sind lederig, wechselständig angeordnet und ganzrandig oder gesägt. Die Blüten sind glockenförmig und meist weiß oder zartrosa gefärbt.
  • Verbreitung: Die Gattung Arbutus umfasst etwa 11 Arten, die hauptsächlich im Mittelmeerraum und in Mexiko vorkommen. Der Westliche Erdbeerbaum (Arbutus unedo) ist die am nördlichsten gedeihende Art und wird entlang der Atlantikküste kultiviert.
  • Verwendung: Die Früchte des Erdbeerbaums sind essbar, aber nicht jedermanns Geschmack. Sie entwickeln erst bei voller Reife ein feines Aroma, das an Melonen und Aprikosen erinnert. Sie können frisch vom Baum genascht oder zu Marmelade, Kompott und Likör verarbeitet werden. In Portugal wird aus Erdbeerbaumfrüchten der Schnaps Medronho, in Griechenland Koumaroraki produziert. Das Holz des Erdbeerbaums ist hart und reich an Tanninen und wird für Schnitzereien verwendet.
  • Symbolik: Der Erdbeerbaum ist auf dem Wappen Madrids abgebildet, wo er zusammen mit einem Bären dargestellt wird.

Bezugsquellen und Lagerung

Erdbeerbaumhonig ist eine seltene Spezialität, die in Feinkostgeschäften, Gourmetrestaurants und online erhältlich ist. Es ist ratsam, auf die Qualität und Herkunft des Honigs zu achten und Produkte von ausgewählten Partnern zu bevorzugen, die hohe Qualitätsansprüche erfüllen.

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Um den Geschmack und die Qualität des Honigs zu erhalten, sollte er kühl, vor Licht geschützt und trocken gelagert werden.

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