Honig aus Portugal: Sorten und Eigenschaften
Honig ist eines der ältesten und vielseitigsten Lebensmittel der Welt. Es gibt Tausende von verschiedenen Sorten, jede mit ihrer eigenen Geschichte, Herstellung und Geschmacksrichtung. Unter diesen nimmt der portugiesische Honig eine Sonderstellung ein, bekannt für seine einzigartige Zusammensetzung und seine vielfältigen Geschmacksrichtungen, die die reiche Flora des Landes widerspiegeln.
Portugiesischer Honig: Eine lange Tradition
Die Geschichte des portugiesischen Honigs reicht bis in die Antike zurück. Schon die Römer und Griechen schätzten Honig für seine heilenden Eigenschaften und setzten ihn vielfältig in Medizin und Salben ein. Im Mittelalter erlangte Honig in Portugal eine noch größere Bedeutung, indem er als Währung verwendet wurde und einen wichtigen Handelsposten darstellte. Noch heute zeugt die Region Alentejo, insbesondere die Gegend um Mertola, von dieser langen Tradition, wo die Gewinnung von Honig seit der Römerzeit bekannt ist.
Die Vielfalt des portugiesischen Honigs
Die Vielfalt des portugiesischen Honigs ist eng mit den unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und der damit einhergehenden Flora des Landes verbunden. Von den üppigen Hügellandschaften des Minho im Norden bis zu den unberührten Bergregionen im Landesinneren bietet Portugal eine breite Palette an Honigsorten.
- Minho: Die Region Minho im Nordwesten Portugals, die an das spanische Galicien grenzt, ist durch viel Niederschlag, milde Winter und gemäßigte Sommer gekennzeichnet. Diese Bedingungen schaffen eine gute Grundlage für fruchtbare Böden und dichte Wälder. Korkeichen, Pinien (z. B. Pinus pinaster) und verschiedene Eichenarten bieten eine wunderbare Honigtauquelle. Honigtauhonig aus dieser Region kann im Vergleich zu Blütenhonig ein erhöhtes Vorkommen an Mineralien, Aminosäuren und Spurenelementen aufweisen. Er kann zudem ätherische Öle und einen höheren Gehalt an Polyphenolen enthalten.
- Alentejo: Im Alentejo finden sich beeindruckende Vorkommen wilden Schopflavendels. Die Familie Marques hat sich seit 1945 der Kunst der Imkerei verschrieben und gehört zu den ältesten Imkereien für den einzigartigen Schopflavendel-Honig der Region um Mertola. Die langanhaltende Blütezeit von Ende Mai bis ca. verleiht der Landschaft ein besonderes Kleid.
- Erdbeerbaumhonig: Eine weitere Besonderheit ist der Erdbeerbaumhonig, der von einem portugiesischen Wanderimker aus den Blüten des Erdbeerbaums (Arbutus unedo) gewonnen wird. Dieser Honig ist selten und erfordert besondere Bedingungen für die Ernte: Ein milder Spätsommer mit ausreichend Feuchtigkeit und eine beständige Witterung mit möglichst wenig Wind sind notwendig, um einen intensiven, langanhaltenden Nektarfluss zu gewährleisten.
Eigenschaften und Verwendung
Portugiesischer Honig zeichnet sich durch seine Reinheit und Natürlichkeit aus. Die Bienen sammeln den Nektar aus den Blüten der portugiesischen Landschaft, einschließlich wilder Blumen, Bäume und Sträucher. Durch die Zugabe von Enzymen und die Lagerung des Nektars in den Waben entsteht ein Honig, der reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien ist.
- Honigtauhonig: Honigtauhonig kann über ein erhöhtes Vorkommen an Mineralien, Aminosäuren und Spurenelementen im Vergleich zu Blütenhonig verfügen. Er kann zudem ätherische Öle und einen höheren Gehalt an Polyphenolen enthalten. Polyphenole sind natürliche Inhaltsstoffe von Pflanzen, auch sekundäre Pflanzenstoffe genannt, die auch in Grüntee, Rotwein, dunklen Früchten oder Kakao vorkommen. Sie wirken schon in geringen Mengen antioxidativ und schützen vor Angriffen sog. freier Radikale, die für Zellalterung verantwortlich sind. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung haben Polyphenole Eigenschaften, die sich neben der antioxidativen Kraft entzündungshemmend und blutdruckregulierend auswirken und das Immunsystem positiv beeinflussen können. Polyphenole sind hitzestabil und werden daher z. B.
- Schopflavendel-Honig: Lavendelhonig ist nicht nur pur ein Genuss, sondern eignet sich auch hervorragend zum Kochen, insbesondere zu Fleischgerichten. In Portugal wird er gerne in Kombination mit kräftigem Käse, zu Naturjoghurt und verschiedenen Nachtischen genossen.
- Erdbeerbaumhonig: Dieser Honig eignet sich hervorragend zu Wildgerichten, als Glasur oder in der Sauce, als Grillmarinade mit Senf, Essig und Knoblauch. Bei Liebhabern wird er gerne auch zu Käseplatten mit besonders gereiften Sorten wie Ziegen- oder Schafskäse gereicht oder als Honigglasur bei Ofengemüse und Pilzgerichten verwendet.
Tipps zur Lagerung
Honig reagiert empfindlich auf Temperatur. Wird er zu lange einer hohen Hitze ausgesetzt, können wichtige Inhaltsstoffe und Enzyme sowie Aroma und die ursprüngliche Viskosität verloren gehen. Daher empfiehlt es sich, den Honig möglichst in einem dunklen und kühlen Raum oder in einem Schrank zu lagern. Es ist auch wichtig, den Honig immer trocken und fest verschlossen zu lagern, da er sonst Feuchtigkeit verlieren und fremde Gerüche schnell annehmen kann, was zu einer frühzeitigen Gärung des Produktes führen kann.
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Kristallisation von Honig
Honig ist klar und dickflüssig, wenn der Imker ihn aus den Waben schleudert. Und jeder Honig bildet irgendwann Kristalle, die ihn fest werden lassen. Je nach Zusammensetzung des Honigs geschieht dieser Übergang (Kristallisation) von flüssig nach fest innerhalb weniger Tage bis zu einigen Monaten. Die entscheidende Rolle spielt dabei das Verhältnis der beiden Zuckerarten Glucose und Fructose zueinander. Je mehr Glucose, also Traubenzucker, ein Honig enthält, desto schneller bilden sich Kristalle. Je mehr Fructose, also Fruchtzucker, enthalten ist, desto länger bleibt der Honig flüssig. Ein Verhältnis von ca. 1:1, wie es z.B. beim Rapshonig vorhanden ist, bedeutet eine sehr schnelle Kristallisation innerhalb weniger Tage. Bei einem überwiegenden Verhältnis des Fruchtzuckers von etwa 1,5:1 (z.B.
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