Honig aus eigener Imkerei: Tipps für angehende Hobby-Imker

Imkern liegt seit einiger Zeit im Trend, und das Interesse an der Bienenhaltung wächst stetig. Immer mehr Menschen möchten einen Beitrag für die Umwelt leisten und Imker werden. Der Deutsche Imkerbund (D.I.B) schätzt, dass etwa 80 % der deutschen Imker Hobby-Imker sind. Die Imkerei ist einfacher als oft angenommen, und selbst in der Stadt ist es nicht schwer, den Bienen ein gutes Leben zu ermöglichen. Allerdings ist es wünschenswert, dass sich der angehende Hobby-Imker im Vorfeld ein ausreichendes Grundwissen aneignet, denn mit Beginn der Anschaffung von Bienenvölkern übernimmt man die Verantwortung für diese wertvollen Lebewesen.

Motive und Ziele

Angehende Hobby-Imker sollten sich vor allem über ihre Motive und Ziele im Klaren sein. Wer dem „Bienensterben“ entgegenwirken möchte, sollte sich bewusst sein, dass es dabei primär um Wildbienen geht. Die Westliche Honigbiene ist nicht vom Aussterben bedroht. Die Wildbienen kann man unterstützen, indem man Bienenhotels beziehungsweise Insektenhotels baut und/oder seinen Garten gezielt mit blühenden Pflanzen begrünt, die von Wildbienen und anderen bedrohten bestäubenden Insekten benötigt werden. Beim Hobby-Imkern geht es primär um die „Honigbiene“. Diese ist, anders als die Wildbiene, auf den Imker angewiesen.

Verantwortung und Wissen

Als Imker übernimmt man die Verantwortung für Lebewesen. Sie sind von dem Fachwissen, dem Lerndurst, der Erfahrung und der Empathie des Imkers abhängig. Bevor man mit der Imkerei beginnt, sollte man sich gründlich informieren. Dazu gehört das Lesen von Fachbüchern und der Austausch mit erfahrenen Imkern. Ein Imkerpate aus dem Imkerverein oder der Nachbarschaft kann mit Rat und Tat zur Seite stehen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Honigbiene, anders als die Wildbiene, auf den Imker angewiesen ist. Der Imker kümmert sich darum, dass es den Bienen gut geht und die Völker zum Beispiel nicht an Varroa-Milben zu Grunde gehen. Entnimmt man den Bienen ihr Futter in Form von Honig, ist es zudem notwendig, sie für die trachtarmen und trachtlosen Zeiten wie Herbst und Winter mit Futter zu versorgen. Es ist schon eine Art „Massentierhaltung“, bei der viele Tiere artegrecht in einer Bienenbeute gehalten werden.

Rechtliche Aspekte und Nachbarschaft

Aus rechtlicher Sicht ist die Bienenhaltung generell überall dort erlaubt, wo die Tierhaltung allgemein genehmigt ist. Der Landesverband der Imker bzw. der Imkerverband und die Imkervereine bieten hier auch weitere Hilfestellung. Auf jeden Fall sollten Sie sich vor dem Imkern, ob Jungimker oder Hobby-Imker, mit Ihrem Vermieter, der Hausverwaltung, den Nachbarn und gegebenenfalls dem Förster absprechen, um Streitigkeiten zu vermeiden. Ein Tipp: Überzeugen Sie Ihre Nachbarn doch von den Vorteilen eines oder mehrerer Bienenstöcke in ihrer Nähe mit dem Angebot, von einem leckeren Glas Honig zu profitieren.

Der Jahresablauf im Bienenvolk

Honigbienen sind ab ca. 10 Grad im Februar/März bis Oktober/November aktiv. Diese Zeit nennt man das „Bienenjahr“. In diesem fallen für den Imker unterschiedliche Arbeiten an. Von März bis August sollte ein bis zwei Mal alle 14 Tage eine Durchsicht des Volkes vorgenommen werden. Später reicht einmal alle 14-21 Tage.

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März: Die erste Durchsicht der Bienen steht an. Der Imker sollte darauf achten, ob die Königin den Winter überstanden hat und bereits fleißig Eier (Stifte) legt. Erste Anzeichen dafür sind ein reichlicher Polleneintrag zum Beispiel von der Weide. Es sollte dann der Honigraum und das Absperrgitter aufgesetzt werden, damit für die Bienen genug Platz geschaffen wird.

Mai und Juni: Jetzt beginnt die Schwarmzeit der Bienen. Das Volk möchte sich dadurch vermehren, dass es sich teilt. Der Imker achtet auf sogenannte Schwarmzellen. Das sind länglich nach unten gerichtete Zellen, in denen sich das Volk eine Prinzessin heranzieht. Es können mehrere dieser Zellen vorhanden sein. Ist man fündig geworden, bietet es sich an, einen Bienen Ableger zu bilden. Dafür wird das Rähmchen mit der Königin und weiteren Bienen in eine neue Beute gehangen. Dazu kommen weitere zwei Rähmchen mit aufsitzenden Bienen, worauf ausreichend Futter sein sollte. Die Wabe mit der Schwarmzelle verbleibt beim alten Volk. Aus der Zelle schlüpft nach 21 Tagen eine Jungkönigin. Sie fliegt aus der Beute und wird von mehreren Drohnen begattet. Wenn Sie erfolgreich zurückkehrt, beginnt die nun zur Königin gewordene Prinzessin mit der Eiablage.

Mitte Juli: Nun steht die Ernte des Honigs an. Dazu wird der Honigraum durchgeschaut und nur Rähmchen, die zu mindestens drei Viertel mit weißem Wachs verdeckelt sind, heraus genommen. Das Absperrgitter wird ebenfalls entfernt. Alle anderen Waben verbleiben bei den Bienen. In diesen ist der Wassergehalt im Honig zu hoch. Dadurch würde er anfangen zu gären. Die offenen Waben werden nun entweder, wenn genug Platz vorhanden ist, in die Brutzarge gehangen oder alternativ über eine leere Zarge dem Bienenvolk angeboten. Durch die große Distanz zur Brut werden die Bienen das darauf befindliche Futter hinunter zur Brut tragen. Die frisch ausgeschleuderten Rähmchen werden ebenfalls über die Leerzarge 1 bis 2 Tage zum Reinigen und Reparieren aufgesetzt und anschließend entfernt. Jetzt sollte das Bienenvolk ausschließlich in den 1-2 Brutraumzargen sitzen, damit die erste Behandlung gegen die Varroa Milbe beginnen kann.

Standortwahl und Gartengestaltung

Für ein bis drei Bienenvölker sollte man mindestens 200 m² Gartenfläche haben. Auch eine große Dachterrasse kann geeignet sein - wenn der Standort sicher ist. Der Bienenstock sollte mindestens drei Meter von der Grundstücksgrenze entfernt stehen. Ein naturnaher Garten ist die beste Voraussetzung für gesunde Bienen. Wichtig sind Blüten vom Frühjahr bis in den Herbst - also Krokusse, Wildstauden, Obstbäume, Kräuter, Sonnenblumen, Astern oder Efeu.

Die Bienenbeute

Zunächst steht für Sie als Hobby-Imker die Überlegung an, worin das Bienenvolk wohnen soll. Es gibt viele unterschiedliche Arten von Bienen Behausungen, die Beuten genannt werden. Jedes Beuten-System hat Vor- und Nachteile für die Bienen und das Imkern. Die gängigen Systeme bei den Holzbeuten heißen Zander, Deutschnormal, Dadant Blatt, Dadant US und bei den Styroporbeuten Segeberger und Frankenbeute. Wer anfängt zu imkern ist gut beraten, mit sogenannten Magazin-Beuten aus Hart-Styropor zu beginnen. Sie sind witterungsbeständig und leicht. Der gängige Aufbau einer Beute besteht aus: einem Boden, 1-2 Brutraumzargen, 1-2 Honigraumzargen und einem Deckel. Der Imker sollte zusätzlich ein Absperrgitter erwerben. Dieses sollte zwischen Brutraum und Honigraum eingelegt werden und erleichtert das Imkern. Es dient dazu, dass die Bienenkönigin im Brutraum verbleibt, damit keine Brut auf den Honigrähmchen angelegt wird. Nur so erntet der Imker reinen Honig.

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Grundausstattung für Hobby-Imker

Ein Ableger oder KunstschwarmEine Beute pro VolkAusreichend Rähmchen + MittelwändeEinlöttrafoSchutzkleidung: Für den Anfang ist ein Vollanzug empfehlenswert, dazu Schleier und HandschuheStockmeißelAbkehrbesenSmoker und RauchmaterialFür die Honigernte:Schleuder, möglichst aus EdelstahlEntdecklungsgabelSieb grob und feinAbfülleimerRefraktometer (zum Messen von Wasser- und Zuckergehalt im Honig)HoniggläserFür das Einfüttern:Größere Schüssel oder spezielle Futterzarge, etwas Stroh oder Heu, Sirup oder Futterteig, Kofferwaage

Honigernte und -verarbeitung

Als Hobby-Imker kann man 1-3x pro Jahr Honig ernten. In der Regel erfolgt die erste Ernte (Frühtracht) im Laufe des Monats Mai. Der ideale Zeitpunkt für die Honigernte ist am Ende einer Massentracht. Der Honig muss zur Ernte reif sein. Der Wassergehalt ist das wichtigste Qualitätsmerkmal von Honig. Nach der deutschen Honigverordnung ist (mit wenigen Ausnahmen) nur ein Wassergehalt von bis zu 20% zulässig. Je höher und je weiter außen eine Wabe liegt, desto höher ist in der Regel der Wassergehalt. Als Faustregel gilt, dass der Honig reif ist, sobald ⅔ der Wabenfläche auf einem Rähmchen verdeckelt ist. Auch verdeckelter Honig kann noch zu feucht sein. Spritzt etwas Honig aus den Wabenzellen auf die Beute, ist der Wassergehalt noch zu hoch. Sollte der Honig noch zu nass sein, hänge die Waben wieder zurück ins Volk. Dann heißt es 1-2 Wochen warten.

Vorbereitung der Honigernte

Du brauchst als Hobbyimker keinen dedizierten Schleuderraum. Trotzdem gilt es einige Hygiene-Aspekte zu beachten. Fließendes Wasser bzw. Reinige die Schleuder, das Entdeckelungsgeschirr, die Entdeckelungsgabel bzw. Bereite einen Beutenboden vor. Die Zarge wird im nächsten Schritt unter die Bienenflucht gesetzt. Führe diesen Schritt möglichst am Morgen oder frühen Vormittag durch, da die Bienenflucht 24h bzw. Eine Bienenflucht ist eine Schleuse die die Bienen nur von oben nach unten durchqueren können. In die andere Richtung finden die Bienen die kleinen Eingänge nicht bzw. Anschließend können sie dann nicht mehr in den Honigraum zurück. Überprüfe daher, ob Brut im Honigraum zu finden ist. Zudem sollten die Honigwaben aus hygienischen Gründen immer unbebrütet sein. Nimm alle Honigräume einer Beute ab und stelle sie zur Seite. Hast du auf der Beute eine halbvolle Honigraumzarge die noch nicht abgeerntet werden soll? Dann setze diese Zarge jetzt auf den Brutraum (über das Absperrgitter). Setze den Zwischenboden mit der Bienenflucht auf die Beute. Im Frühjahr reichen 24h, damit fast alle Bienen aus den Honigräumen nach unten wandern. Lasse die Bienenflucht jedoch nicht länger als 48h aufgesetzt. Führe diesen Arbeitsschritt unbedingt am Morgen oder frühen Vormittag durch. Zudem ist es wichtig Räuberei zu vermeiden.

Entnahme der Honigwaben

Setze dabei nur sehr sparsam Rauch ein - v.a. sollte dieser nicht direkt auf die Honigwaben gegeben werden. Entnehme zuerst eine Randwabe. Dort sind sie dann mit Einbetteln beschäftigt und halten gleichzeitig damit die Wächterbienen am Eingang in Schach. Würdest du die Bienen oben in den Kasten einkehren, müsstest du sie mehrfach von den Waben kehren. Kehre in diesem Fall die Bienen in den bereitgestellten Honigkübel. Profi-Tipp: Besprühe den Rand des Eimers leicht mit Wasser. Setze die entnommene Wabe in die bereitgestellte Leerzarge. Hinweis: Vorsicht beim Transport im Auto. Ansonsten zieht der Honig Feuchtigkeit an.

Entdeckeln und Schleudern

Mit der Entdeckelungsgabel arbeitest du von unten nach oben. Erwärme das Messer vorher in heißem Wasser und trockne es anschließend ab. Hinweis: Es dürfen während der Honigernte keine anderen Tätigkeiten in dem Raum durchgeführt werden (wie z.B. Bei einer geraden Anzahl an Waben in der Schleuder, setze möglichst immer gleich schwere Rähmchen gegenüber. Wende die Waben wieder zurück in die erste Position. Der Honig läuft nun durch den Quetschhahn durch das Doppelsieb in den Honigeimer. Hinweis: Bei jungen Waben kann es eher einmal zu Wabenbruch kommen. Daher macht es hier ggf. Luftblasen und Teilchen wie Wachs oder Pollen steigen im Honig langsam nach oben und müssen später abgeschöpft werden. Lagere vor allem schnell kristallisierenden Honig (z.B. Hinweis: Im Allgemeinen muss Honig möglichst kühl gelagert werden. Die Bienen entfernen dabei verbliebene Honigreste. Durch das Ausschlecken wird die Hefenbildung in den Waben, bei der Einlagerung im Winter, reduziert. Reinige alle Geräte die mit Honig und Wachs in Verbindung gekommen sind.

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Rühren und Impfen

Mit Ausnahme von Robinien- und reinem Waldhonig, sollten alle Honige gerührt und manche auch geimpft werden. Bei einer Sättigung von mehr als 32g/100g Glucose (Traubenzucker) im Honig, setzt eine Kristallisation ein. So wird z.B. Die Anfangskristalle bilden sich an kleinsten Teilen im Honig (Pollen, Wachs, Minerale und v.a. bereits bestehende Kristalle). Rührst du den Honig nun, so werden die Kristalle gleichmäßig im Honig verteilt. Besorge dir fein cremigen Honig. Hierfür eignet sich besonders ein feinkristalliner Frühtrachthonig. Entweder hast du einen selbst auf Lager oder du holst dir welchen von einem Imker aus der Region. Unter Umständen musst du den Impfhonig in einem Wasserbad leicht anwärmen, um ihn fein cremig zu machen. Die Menge des Impfhonigs sollte 3-10% des Eimerinhaltes betragen. Rühre den Honig bis eine einheitlich gefärbte Masse entsteht. Dies geschieht nach ca. Hierzu nimmst du 10% vom Sortenhonig und impfst diesen mit 3-10% Impfhonig. Für Hobby-Imker ist es meist schwer einen solchen Lagerraum zu finden. Überprüfe regelmäßig, ob du eine Trübung im Honig erkennen kannst. Profi-Tipp: Fülle dir ein Glas mit Honig ab. Immer von unten nach oben und von außen nach innen rühren, da sich viele Kristalle an den Wänden des Behälters festsetzen. Wiederhole das Rühren ca. 2x am Tag. Auch gerührter Honig kann manchmal im Glas noch fest werden.

Varroabehandlung

Mitte Juli: Nun steht die Ernte des Honigs an. Dazu wird der Honigraum durchgeschaut und nur Rähmchen, die zu mindestens drei Viertel mit weißem Wachs verdeckelt sind, heraus genommen. Das Absperrgitter wird ebenfalls entfernt. Alle anderen Waben verbleiben bei den Bienen. In diesen ist der Wassergehalt im Honig zu hoch. Dadurch würde er anfangen zu gären. Die offenen Waben werden nun entweder, wenn genug Platz vorhanden ist, in die Brutzarge gehangen oder alternativ über eine leere Zarge dem Bienenvolk angeboten. Durch die große Distanz zur Brut werden die Bienen das darauf befindliche Futter hinunter zur Brut tragen. Die frisch ausgeschleuderten Rähmchen werden ebenfalls über die Leerzarge 1 bis 2 Tage zum Reinigen und Reparieren aufgesetzt und anschließend entfernt. Jetzt sollte das Bienenvolk ausschließlich in den 1-2 Brutraumzargen sitzen, damit die erste Behandlung gegen die Varroa Milbe beginnen kann. Zunächst sollte der Imker die Höhe des Befalls feststellen. Dafür wird ein so genannter Bodenschieber unten in die Beute eingelegt. Darauf fällt nun sämtlicher Müll des Volkes, auch die toten Milben. Fallen mehr als 10 Milben am Tag, ist unbedingt eine Behandlung ratsam. Sie kann zum Beispiel mit Ameisensäure stattfinden. Es gibt viele verschiedene Methoden der Varroabehandlung, die jeweils Vor- und Nachteile haben.

August - November: Wenn das Volk nun erfolgreich behandelt wurde, muss die Einfütterung stattfinden. Es gibt im Imkerhandel verschiedenes Futter zu kaufen oder man mischt es selbst. Für Hobby-Imker und Imkerei-Anfänger kann es leichter sein fertigen Sirup zu benutzen. Er hat die perfekte Konsistenz, um vom Volk zügig eingelagert zu werden. Eine leere Zarge wird auf das Bienenvolk aufgesetzt. Es wird eine größere Schüssel benötigt, in welche der Sirup gegossen wird. Sie muss in die Zarge passen. Zuletzt wird noch Stroh oder Heu in die Schüssel gegeben, damit die Bienen nicht ertrinken. Es muss so viel gefüttert werden bis ein Vorrat von ca. 20 Kilo erreicht ist. Um das festzustellen, ist wiegen erforderlich.

Dezember: Nun steht eine zweite Varroa Behandlung mit zum Beispiel Oxalsäure an. Es sollte nicht jedes Mal das selbe Mittel zur Varroabehandlung verwendet werden, damit sich die Parasiten nicht daran gewöhnen. Die Behandlung dient dazu, dem Bienenvolk einen guten Start ins neue Jahr zu gewährleisten.

Winterruhe und Vorbereitung

Nun herrscht Winterruhe bis zum nächsten Jahr. Jetzt sollte der Imker die Bienen nicht mehr stören. Unnötiger Stress kann für die Bienen tödlich sein und Sie als Hobby-Imker wären sehr enttäuscht. Aber dass nun gar nichts mehr zu tun ist, stimmt so auch nicht. Der Neuimker sollte die Zeit nutzen, um sich noch intensiver mit dem Thema Imkerei zu beschäftigen. Im Netz gibt es zahlreiche Möglichkeiten oder man bevorzugt die klassische Methode: Imkerei Fachbücher lesen. Auch das bekannte Bieneninstitut in Celle bietet viele Imkerlehrgänge an. Empfehlenswert ist es auch, einem Imkerverein beizutreten. Des Weiteren können in dieser Ruhezeit von einem handwerklich geschickten Imker auch neue Beuten und Rähmchen gebaut oder Mittelwände eingelötet werden.

Winterbehandlung mit Oxalsäure

Das bestimmende Thema unter uns Imkern ist im Dezember die Winterbehandlung mit Oxalsäure, damit das Bienenvolk möglichst gesund ins nächste Jahr startet. Die Oxalsäuredihydratlösung ad us. vet. sollte zwischen dem 15. und 22. Dezember herum angewendet werden. Spätestens bis zum 31.12. sollte diese Maßnahme ausgeführt sein.

Vorbereitung der Varroabehandlung

Es ist wichtig, sich ein genaues Bild des natürlichen Milbenfalls zu machen. Dafür wird ein Varroaschieber unten in die Beute eingelegt. Nach 3 bis 7 Tagen erfolgt die Sichtkontrolle. Wenn mehr als 0,5 Milben pro Tag fallen, ist eine Winterbehandlung zu empfehlen.

Warum müssen die Bienen dabei brutfrei sein?

Die Oxalsäure wirkt nur auf die Milben ein, die auf den Bienen sitzen. Außerdem sitzen die Bienen in einer engen Wintertraube, wodurch sie sich gegenseitig berühren - so wird die Oxalsäure schneller verteilt und deren Wirkung verbessert. Je enger die Bienen sitzen, desto besser wirkt die Behandlung!

Wann kann ich die Oxalsäure-Behandlung ausführen?

Drei Wochen nach den ersten Frösten sollten deine Bienen brutfrei sein. Sollte das Wetter nicht mitspielen, reichen auch mehrere Tage mit Temperaturen zwischen 3 und 10 °C - die Bienen sollten nicht fliegen. Die Behandlung sollte an einem trockenen, idealerweise sonnigen Tag vorzunehmen. Die Temperaturen sollten über 0 °C liegen.

Vorbereitung und Dosierung der Oxalsäure

Oxalsäure in einem Wasserbad auf etwa 35 °C erwärmen. Kristallzucker im Verhältnis 1 zu 1 hinzufügen. (Für die 275-g-Flasche Oxalsäure werden 275 g Kristallzucker benötigt). Gut schütteln, bis der Zucker vollständig gelöst ist. Dosierung: 5 bis 6 ml der handwarmen Lösung pro besetzte Wabengasse gleichmäßig über die Winterbienen träufeln. Die Angaben aus der Tabelle auf dem Beipackzettel sollten als Maximum beachtet werden!

Durchführung der Behandlung

Die Oxalsäure wird mit einer Spritze auf den besetzten Wabengassen verteilt. Eine Schlauchverlängerung erleichtert das Träufeln bei einer tief sitzenden Bienentraube. Gegebenenfalls muss die obere Zarge angehoben beziehungsweise gekippt werden, um die Bienen in der unteren Zarge zu beträufeln. Die angesetzte Oxalsäure-Lösung nicht lagern! Wenn der Zucker zugemischt wurde, entsteht nach kurzer Zeit die chemische Verbindung HMF, die für die Bienen giftig ist. Vor dem 31.12. behandeln! Bei der Behandlung ist es wichtig, Schutzkleidung zu tragen und Wasser dabeizuhaben, um Säurespritzer schnell abspülen zu können.

Nach der Behandlung

Durch die Behandlung mit Oxalsäure wird der Stoffwechsel der Bienen übersäuert, und die Milben fallen ab. Es sollte kein zweites Beträufeln mit Oxalsäure erfolgen. Neben der Gesundheit der Bienen ist das Wichtigste: keine Rückstände im Bienenwachs und im Honig! Nach der Behandlung wird eine Windel mit dem Varroaschieber unter das Volk geschoben. Es sollte ein erhöhter Milbenfall zu bemerken sein, den du gut am Schieber ablesen kannst. Dieser kann bis zu 3 Wochen anhalten. Die Behandlung mit der Oxalsäure befreit deine Bienen von ein paar der Milben. Zudem kannst du nach diesen 3 Wochen ablesen, wie hoch der Befall deines Volkes in diesem Winter war.

Eigener Wachskreislauf

Der Gedanke, einen eigenen Wachskreislauf aufzubauen, entstand aufgrund von Berichten über verunreinigte Mittelwände. Die Vorteile von eigenem Wachs liegen klar auf der Hand: unbelastetes Wachs, unbelasteter Honig.

Beginn des Wachskreislaufs

Sammeln und heben Sie Ihr Wachs auf! Fast jeder Arbeitsbesuch am Stand bringt Wachs! So kommt im Laufe eines Jahres richtig was zusammen. Eine clevere und lohnenswerte Angewohnheit: Immer ein Gefäß für Wachs dabei haben!

Einschmelzen des Bienenwachses

Das Wachs stammt von alten Waben oder von entnommenen Brutwaben. Es kann auch von frischen Baurahmen der Drohnenbrutentnahme, unbebrütetem Wildbau oder vom Entdeckeln der Honigwaben stammen. Dieses Wachs ist so gut wie unberührt, fast noch weiß und damit sehr sauber und unbelastet. Das Wachs kann für Wachstücher, Creme, Lippenpflegestiften oder Seife verwendet werden. Nach dem Schmelzen sollte das Wachs langsam abkühlen, damit die eventuellen Schwebeteilchen im Wachs Zeit haben, sich abzusetzen.

Mittelwände gießen

Wenn das ausgeschmolzene Jungfernwachs aus dem Dampf- oder Sonnenwachsschmelzer nun gereinigt vorliegt, können Sie neue Mittelwände daraus herstellen. Es gibt gewerbliche Umarbeiter, die sich darauf spezialisiert haben, das Wachs maschinell zu Mittelwänden in allen möglichen Größen umzuarbeiten. Der Nachteil für Klein- und Hobbyimker ist, dass diese Firmen das Wachs meist erst ab einer größeren Menge annehmen. Alternativ kann man sich im Imkerverein erkundigen. Viele Vereine verleihen meist ihre Geräte oder bieten die Möglichkeit der Benutzung im Verein an.

Tipps und Tricks für den Hobby-Imker

  • Klären Sie zu Beginn ab, ob bei Ihnen eine Bienengift-Allergie vorliegt, denn früher oder später wird jeder Imker mal von seinen Bienen gestochen.
  • Prüfen Sie den fachlichen Hintergrund des Postenden, hinterfragen Sie die Inhalte, machen Sie sich Ihre eigenen Gedanken. Übernehmen Sie nicht alles 1:1.
  • Wenn Sie nicht genau wissen, was Sie tun, kann Ihre mühevolle Arbeit damit enden, dass Sie gärenden Honig im Eimer haben.
  • Achten Sie auf die Hygiene bei der Honigernte.
  • Vermeiden Sie Räuberei.
  • Rühren Sie den Honig richtig, um eine feine Konsistenz zu erzielen.
  • Behandeln Sie Ihre Bienenvölker regelmäßig gegen die Varroamilbe.
  • Füttern Sie Ihre Bienenvölker ausreichend ein.
  • Stören Sie Ihre Bienen im Winter nicht unnötig.
  • Bilden Sie sich ständig weiter.

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