Hanseaten Kekse: Ein einfaches Rezept für norddeutsche Tradition

Die Hanseaten Kekse sind ein norddeutscher Klassiker, der besonders in der Adventszeit gerne gebacken und gegessen wird. Diese Doppelkekse aus Mürbeteig, gefüllt mit fruchtiger Marmelade und verziert mit einem zweifarbigen Zuckerguss, wecken Kindheitserinnerungen und sind ein echter Hingucker auf jedem Plätzchenteller. Dieses Rezept ermöglicht es Ihnen, diese köstlichen Kekse einfach selbst zu Hause herzustellen.

Ursprung und Bedeutung

Die Hanseaten Kekse haben ihren Ursprung in der Hansestadt Lübeck, wo sie Ende des 19. Jahrhunderts von Heinrich Schnabbel, einem Kaufmann und späteren Konditor, erfunden wurden. Die rot-weiße Verzierung der Kekse symbolisiert das Wappen der Hanse, einem mittelalterlichen Städtebund, der eine wichtige Rolle im Handel spielte. Die Kekse sind somit nicht nur eine Leckerei, sondern auch ein Stück norddeutscher Geschichte.

Zutaten für ca. 8 Doppelkekse (9,5 cm Ø)

Teig:

  • 300 g Mehl (Type 405)
  • 1 gestrichener Teelöffel Backpulver
  • 150 g weiche Butter
  • 100 g Zucker
  • 1 Ei (Größe M)
  • 1 Prise Salz
  • 1 Messerspitze echte Vanille (oder Vanilleextrakt)

Guss:

  • 150 g Puderzucker
  • Etwas Zitronensaft
  • Etwas Johannisbeersaft oder -püree (alternativ andere rote Fruchtsäfte)
  • ½ Glas Johannisbeerkonfitüre (oder eine andere rote Konfitüre) zum Füllen

Zubereitung

  1. Teig zubereiten: Alle Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und miteinander vermengen. Zuerst mit den Knethaken des Handrührgerätes, dann mit den Händen zu einem glatten Teig verarbeiten. Wichtig ist, den Teig nicht zu lange zu kneten, damit er nicht zu warm wird.
  2. Teig kühlen: Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens eine Stunde, besser noch länger, in den Kühlschrank legen. Durch das Kühlen lässt sich der Teig später besser ausrollen und die Kekse behalten ihre Form beim Backen.
  3. Backofen vorheizen: Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
  4. Kekse ausstechen: Den gekühlten Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ca. 3 mm dick ausrollen. Mit einem runden Ausstecher (typischerweise mit Wellenrand) Kreise ausstechen. Die Größe der Ausstecher kann variiert werden, je nachdem wie groß die Hanseaten werden sollen.
  5. Backen: Die ausgestochenen Kekse auf das vorbereitete Backblech legen und im vorgeheizten Ofen ca. 12-15 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun sind. Die Backzeit kann je nach Ofen variieren, daher ist es wichtig, die Kekse im Auge zu behalten.
  6. Abkühlen lassen: Die gebackenen Kekse auf einem Rost vollständig abkühlen lassen.
  7. Guss zubereiten: Den Puderzucker in zwei Schälchen verteilen. In das eine Schälchen etwas Zitronensaft geben und verrühren, bis ein dickflüssiger, weißer Guss entsteht. In das andere Schälchen Johannisbeersaft oder -püree (oder glattgerührtes rotes Gelee) geben und ebenfalls verrühren. Bei Bedarf etwas Zitronensaft hinzufügen, falls der Guss zu fest ist. Der Guss sollte eine schöne, dickflüssige Konsistenz haben, damit er nicht von den Keksen herunterläuft.
  8. Verzieren: Jeweils die Hälfte der abgekühlten Kekse mit dem weißen und dem roten Guss bestreichen. Am besten zuerst alle Kekse mit einer Farbe bestreichen und den Guss leicht antrocknen lassen, bevor die zweite Farbe aufgetragen wird. So lassen sich saubere, zweifarbige Flächen erzeugen.
  9. Füllen: Bevor die Hanseaten gefüllt werden, sollte die Glasur etwas angetrocknet sein. Auf die restlichen, unglasierten Mürbeteigkreise je einen Teelöffel Konfitüre geben und mit dem glasierten Gegenstück zusammensetzen.

Tipps und Variationen

  • Mürbeteig: Für einen besonders mürben Teig kalte Butter verwenden und die Zutaten nur kurz verkneten.
  • Konfitüre: Anstelle von Johannisbeerkonfitüre können auch andere rote Konfitüren oder Gelees verwendet werden, z.B. Himbeer-, Erdbeer- oder Kirschkonfitüre. Auch die Verwendung von Glühbeerenmarmelade ist möglich.
  • Guss: Für den Guss können verschiedene Fruchtsäfte oder -pürees verwendet werden, um unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Farben zu erzielen. Auch die Zugabe von etwas Rosenwasser oder Orangenblütenwasser verleiht dem Guss eine besondere Note.
  • Formen: Anstatt von runden Keksen können auch andere Formen ausgestochen werden, z.B. Herzen oder Sterne. Wichtig ist, dass die Formen symmetrisch sind, damit die Kekse gut zusammenpassen.
  • Glasur: Anstelle von Puderzuckerguss kann auch Kuvertüre verwendet werden, um die Kekse zu überziehen.
  • Vegane Variante: Für eine vegane Variante können Butter und Ei durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden.

Hanseaten Kekse als Kindheitserinnerung

Viele Menschen verbinden mit Hanseaten Keksen positive Kindheitserinnerungen. So erinnert sich die Autorin dieses Artikels daran, wie sie als kleines Mädchen immer Hanseaten vom Bäcker gekauft hat, wenn ihre Mutter keine Zeit zum Backen hatte. Diese Kekse waren etwas Besonderes und schmeckten einfach lecker. Heutzutage sind die gekauften Hanseaten oft nicht mehr so gut wie früher, da sie an Butter und Geschmack sparen. Umso schöner ist es, die Kekse selbst zu backen und so den Geschmack der Kindheit wieder aufleben zu lassen.

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