Griechische Kekse: Rezepte und Traditionen
Griechische Kekse sind ein fester Bestandteil der griechischen Küche und werden zu verschiedenen Anlässen genossen. Ob zu Ostern, Weihnachten oder einfach nur zum Kaffee, es gibt für jeden Geschmack und Anlass das passende Rezept. Dieser Artikel gibt einen Überblick über einige der beliebtesten griechischen Keksrezepte, ihre Zutaten und Zubereitung, sowie die kulturelle Bedeutung dieser Köstlichkeiten.
Koulourakia: Traditionelle griechische Osterkekse
Koulourakia sind traditionelle griechische Butterkekse, die besonders gerne zu Ostern gebacken und gegessen werden, aber eigentlich das ganze Jahr über schmecken. Diese köstlich buttrigen Osterkekse aus Griechenland schmecken besonders gut mit einem Klecks fruchtiger Aprikosen-Konfitüre.
Zutaten für Koulourakia
- 250 g weiche Butter
- 150 g Rohrzucker
- 2 Bio-Eier Gr. M
- Vanilleextrakt
- Saft und Schale einer unbehandelten Orange
- Mehl
- Backpulver
- Natron
- Eine Prise Salz
- Gemahlener Anis
- Eigelb und Milch zum Bestreichen
- Sesam zum Bestreuen
Zubereitung von Koulourakia
- Die weiche Butter in eine große Schüssel geben. Den Rohrzucker hinzufügen und alles mit dem Handrührgerät (oder in der Küchenmaschine) zu einer lockeren und hell-cremigen Masse aufschlagen.
- Die Eier, Vanilleextrakt sowie den Saft und die Schale einer unbehandelten Orange hinzufügen und unterrühren.
- Das Mehl mit dem Backpulver, dem Natron, einer guten Prise Salz und dem gemahlenen Anis vermischen. Zu den feuchten Zutaten geben und alles zu einem glatten Teig verkneten (ggf. mit den Händen arbeiten). Der Teig sollte weich, aber nicht klebrig sein, ansonsten noch ein klein wenig (nicht zu viel!) Mehl dazugeben.
- Den Teig zu einer glatten Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für 30 Min. im Kühlschrank kalt legen.
- Währenddessen den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und ein etwa walnussgroßes Stück abnehmen. Teigstück auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einer ca. 15-20 cm langen Rolle formen. Die Rolle anschließend in der Mitte fassen und die Enden verdrehen, so dass ein kleiner Zopf entsteht. Mit dem restlichen Teig genauso verfahren.
- Die geformten Kekse mit etwas Abstand auf das vorbereitete Backblech (oder gleich mehrere, wenn ihr habt) setzen.
- Das Eigelb mit 1-2 EL Milch verquirlen und die Kekse damit vorsichtig bestreichen. Etwas Sesam darüber streuen und die Kekse in der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 15-20 Min. backen, bis sie leicht golden sind.
- Kekse aus dem Ofen nehmen und zunächst auf dem Backblech, anschließend auf einem Gitter, abkühlen lassen.
Frisch gebacken und noch leicht warm schmecken die Kekse am besten. Koulourakia werden gerne zum Frühstück gegessen und in den morgendlichen Kaffee getunkt. Besonders lecker schmecken sie mit der fruchtigen Aprikosen-Konfitüre von Maintal. Entweder pur, oder man rührt die Aprikosen-Konfitüre in ein wenig griechischen Sahnejoghurt und taucht die Osterkekse dort hinein.
Melomakárona: Griechische Honigkekse für Weihnachten
Melomakárona sind das Herzstück der griechischen Weihnachtsküche. Diese duftenden, in Sirup getränkten Kekse werden traditionell aus Olivenöl, Orangensaft und feinen Gewürzen wie Zimt und Nelken hergestellt. In Griechenland werden Melomakárona oft als Symbol der Gastfreundschaft serviert und sind ein Muss auf jedem weihnachtlichen Desserttisch. Die Zubereitung, bei der die ganze Familie mitwirkt, ist ein wichtiger Bestandteil des griechischen Brauchtums.
Die Bedeutung von Olivenöl
Extra natives Olivenöl ist in diesem Rezept unverzichtbar. Es sorgt nicht nur für die perfekte Konsistenz des Teigs, sondern hebt auch die warmen Aromen von Zimt, Nelken und Orangenschale hervor. Dieses Rezept basiert auf hochwertigen Zutaten, wobei extra natives Olivenöl eine der Hauptkomponenten ist. Es sorgt für die perfekte Konsistenz des Teigs und unterstreicht die Aromen der Gewürze.
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Zutaten für Melomakárona
- Für den Sirup:
- Wasser
- Zucker
- Zimtstangen
- Nelken
- Orange
- Honig
- Für den Teig:
- Orangensaft (400ml)
- Pflanzenöl (Rapsöl oder Sonnenblumenöl, 400 ml)
- Olivenöl (180 ml)
- Puderzucker
- Gemahlene Nelken
- Gemahlener Zimt
- Gemahlene Muskatnuss
- Backpulver
- Orangenabrieb
- Mehl
- Weichweizengrieß
- Zum Dekorieren:
- Gehackte Nüsse
- Honig
Zubereitung von Melomakárona
- Sirup vorbereiten: In einem großen Topf Wasser, Zucker, Zimtstangen, Nelken und die halbierte Orange zum Kochen bringen. Honig einrühren und abkühlen lassen. Alternativ: Wasser in einen Topf gießen und Zucker, Zimtstangen, Nelken, Anisstern sowie EINE unbehandelte Orange in 2 Hälften geschnitten hinzufügen. Das Wasser zum Kochen bringen bis sich der Honig aufgelöst hat. Ganz zum Schluss den Honig mit dem Syrup vermischen. Der Syrup sollte mindestens 3 abkühlen. Da er sehr schnell geht kann er auch schon aus am Vortag vorbereitet werden.
- Teig herstellen: In einer Schüssel Orangensaft, Olivenöl, Puderzucker, und Gewürze verrühren. Mehl und Grieß unterheben und zu einem Teig verarbeiten. Die Orangen auspressen und 400ml Orangensaft in eine Schüssel füllen, 400 ml Pflanzenöl (Raps- oder Sonnenblumenöl, 180 ml Olivenöl, sowie gemahlene Nelken, Zimt, Muskatnuss, Backpulver, Puderzucker und Orangenabrieb von 2 der unbehandelten Orangen hinzufügen. Alles mit einem Schneebesen vermischen. In der zweiten Schüssel Mehl und Weizengrieß vermengen und dann die Flüssigkeit aus der ersten Schüssel hinzufügen und alles mit einem Kochlöffel zu einem glatten Teig verrühren.
- Backen: Den Backofen auf 190 °C Umluft vorheizen. Den Teig in ovale Stücke (ca. 20 g pro Stück) formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Kleine, ovale Nocken (ca. 35g) formen und auf ein Backblech legen. Mit der Gabel leicht einstechen, so dass der Syrup später besser aufgesogen werden kann. Auf ein Backblech passen etwa 20 Stück, also entweder 3 Bleche verwenden und gleichzeitig in den Ofen schieben oder 3 Durchgänge machen - dadurch verlängert sich entsprechend die Zubereitungszeit. Die Temperatur und Backzeit hängt stark vom Ofen ab.
- Tränken und servieren: Die heißen Melomakárona direkt aus dem Ofen in den kalten Sirup tauchen und ca. 10-15 Sekunden ziehen lassen. Nach dem Backen die Nocken für 20-30 Sekunden (nach Bedarf auch länger) in den Syrup geben und anschließend auf ein Abtropfgitter (z.B. ein Ofengitter über einem tiefen Backblech) stellen und die Nocken abtropfen lassen.
- Zum Schluss etwas Honig über die Nocken laufen lassen und mit gehackten Nüssen (z.B. 1. 100 g Mandeln hacken und in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie duften. Auf einem Teller abkühlen lassen.
Kourabiedes: Griechisches Mandelgebäck
Das leckere Mandelgebäck Kourabiedes ist in Griechenland nicht nur an Weihnachten beliebt. Die Griechen genießen die Kekse eigentlich das ganze Jahr über zusammen mit einer Tasse Kaffee, wann immer sich die Gelegenheit ergibt, vorrangig natürlich aber an allen Feiertagen. Kourabiedes ähneln sehr den in Deutschland beliebten Vanillekipferln. Kourabiedes sind außerhalb Griechenlands als Kekse bekannt, aber sie sind fast zu umfangreich, um als Kekse bezeichnet zu werden. Sie sind eine Art Butterkekse, hergestellt aus Mehl, Zucker, Butter und Mandeln und mit Puderzucker überzogen, wodurch sie wie ein Schneeball aussehen. In Griechenland sind Kourabiedes und Melomakarona zwei der beliebtesten Snacks, die während der Vorweihnachtszeit hergestellt werden.
Zutaten für Kourabiedes
- Mehl
- Butter
- Eigelb
- Zucker
- Mandeln
- Puderzucker
- Rosenwasser (optional)
- Alkohol nach Wahl (z.B. Ouzo oder Whisky, optional)
- Backpulver
Zubereitung von Kourabiedes
- Heize den Ofen auf 180 Grad vor und belege ein Blech mit Backpapier.
- Die Mandeln ohne Fett in einer Pfanne anrösten, bis sie duften. Abkühlen lassen und zerkleinern (entweder hacken oder in einem Mörser zerkleinern).
- Die Butter in einem Topf schmelzen lassen. Sobald sie kocht, vom Herd nehmen und auskühlen lassen.
- Verrühre mit einem Mixer die Butter und den Puderzucker zu einer schaumigen Masse.
- Rühre nun das Ei sowie nun den Alkohol deiner Wahl (du kannst diesen natürlich auch weglassen) unter die Masse.
- Gebe das Mehl, das Backpulver und die Mandeln dazu und knete alles zu einem geschmeidigen Teig.
- Halbiere den Teig, wenn du sie zu Halbmonden und Kugeln formen möchte. Zerteile die eine Hälfte gleichmäßig in etwa in 5 cm große Stücke. Forme nun Kugeln aus den Stücken, drücke sie danach etwas platt und lege die aufs Blech.Bei der andere Teighälfte verfährst du genauso. Danach die Kugeln zu einer etwa 9 cm langen Schlange rollen, zu einem Halbmond formen und aufs Backbleck legen.
- Backe die Kourabiedes nun bei etwa 12-14 Minuten auf der mittleren Schiene im Ofen.
- Die fertig gebackenen Kourabiedes etwa 10 Minuten abkühlen lassen.
- Lege jeden Keks in eine Schüssel mit Puderzucker und vermische ihn damit. Lege den Kourabie auf einen Teller und bestreue ihn erneut mit Puderzucker.
Varianten und Traditionen
Je nach Rezept enthalten einige Kourabiedes keine Nüsse. Einige haben Ouzo oder sogar Whisky im Teig. Fakt ist, dass man ein Rezept gefunden hat, welches man jedes Jahr im Petto hat. Typisch für Kourabiedes sind die Mandeln. Den Mandeln wird die Haut abgezogen (am besten in heisses Wasser legen und die Haut abziehen). Die Mandeln müssen zerkleinert und ohne Fett in einer Pfanne angeröstet werden. Der Tradition nach wird kein Ei benutzt, sondern nur Rosenwasser. Ebenfalls wird an dem Puderzucker nicht gespart. In Griechenland haben sie unter anderem einen symbolischen Charakter.
Weitere Griechische Keksrezepte
Neben den oben genannten Klassikern gibt es noch viele weitere köstliche griechische Keksrezepte, die es wert sind, entdeckt zu werden. Dazu gehören:
- Eierplätzchen: 400 g Mehl, 1 TL Backpulver, 1 Prise Salz, 90 g weiche Butter, 90 g Zucker, 1 Ei, 50 ml Milch, Schale einer halben Orange, Schale einer halben Zitrone, etwas Vanillearoma, 1 Eigelb, etwas Orangensaft, Sesam. Butter und Zucker schaumig rühren. Das mit Backpulver und Salz vermischte Mehl dazugeben und den Teig dann kneten, bis er weich und glatt ist. Wer mag, kann jetzt noch etwas Anis unterkneten. Aus dem Teig walnußgroße Kugel abnehmen und diese in Kringel formen. Eigelb und Orangensaft verquirlen und die Kekse damit bestreichen.
- Koulouraki: 1 kg Mehl, 1 Pck. Backpulver, 250 g Zucker (evtl. mehr), 250 g Butter (weiche), 4 Ei(er), 2 Msp. Zimtpulver, 2 Pck. Vanillezucker, 2 Pck. Zucker, Orangenzucker, 0.2 Liter Milch (evtl. mehr oder weniger), evtl. Wasser oder Eigelb-Milchmischung zum Bepinseln. Alle Zutaten, bis auf die Milch, in eine Schüssel geben. Gründlich mit der Hand verkneten. Die Milch portionsweise dazugeben und gründlich verkneten, bis sich ein trockener, fester Teig bildet. Ist der Teig zu flockig, noch etwas Milch zugeben und verkneten. Im anderen Fall, noch ein wenig Mehl zugeben. Den Teig portionsweise in dünne Rollen formen und in beliebige Form legen, z. B.: Zöpfe, Schnecken etc. Auf das Gitter legen. Das Gitter in den Ofen geben und ca. 15 Minuten goldgelb ausbacken. Tipp: Kurz vor Ende der Backzeit evtl. mit Wasser bepinseln. Dann werden die Kekse noch brauner. Alternativ zu Anfang mit einer Eigelb-Milchmischung bepinseln.
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