Gewährverschluss Honig D.I.B. Informationen
Der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) setzt sich für die Qualität und Reinheit von Honig ein. Ein wichtiger Bestandteil dieser Bemühungen ist der Gewährverschluss auf den Honiggläsern, der dem Verbraucher die Sicherheit geben soll, ein hochwertiges Produkt zu erwerben. Der Gewährverschluss dient als Qualitätssiegel und Herkunftsnachweis für "Echten Deutschen Honig".
Der D.I.B. und seine Aufgaben
Der Deutsche Imkerbund e.V. (D.I.B.) ist ein wichtiger Akteur in der deutschen Imkerei. Er informiert Imker und Verbraucher über imkerrelevante Themen und vertritt die Interessen seiner Mitglieder. Der D.I.B. gibt das Printmagazin "D.I.B. AKTUELL" heraus, das über aktuelle Entwicklungen und Neuigkeiten rund um den D.I.B. und die Imkerei berichtet.
Das D.I.B.-Imkerhonigglas und sein Deckel
Das D.I.B.-Imkerhonigglas ist ein standardisiertes Glas, das von vielen Imkern in Deutschland verwendet wird. Der Deckel des Glases besteht aus Polypropylenkunststoff, einem Material, das sich gut für die Verpackung von Lebensmitteln eignet. Polypropylen ist ungiftig, rostet nicht, ist geschmacks- und geruchsneutral und wird von Chemikalien und Reinigungsmitteln nicht angegriffen.
Das Problem mit dem Haftfleck
Einige Imker haben Probleme mit dem Haftfleck für die Deckelbanderole des Gewährverschlusses festgestellt. Beim Spülen der neuen D.I.B.-Imkerhonigglas-Deckel verfärbt sich der im Trockenzustand unsichtbare Haftfleck weißlich und lässt sich leicht mit der Bürste abschrubben. Dabei färbt sich das Spülwasser milchig-weiß.
Die Lösung des Problems
Dieses Problem tritt auf, weil bei der Herstellung der Deckel ein lebensmittelechter Kleber auf das Polypropylen aufgebracht wird. Um ein Haften des gummierten Gewährverschlusses auf dem Polypropylendeckel zu erreichen, wird der Polypropylendeckel elektrisch vorbehandelt (Beflammen). Durch das Beflammen wird die Oberflächenspannung des Polypropylens gelöst. Im Anschluss an die elektrische Behandlung wird ein gesundheitlich unbedenklicher, wasserlöslicher Kleber aufgebracht. Dieser Kleber verkrallt sich in dem geflammten Polypropylen. Überflüssiger Kleber wird beim ersten Spülvorgang vor Befüllen des Glases abgewaschen. Das Spülwasser färbt sich durch den überschüssigen Kleber milchig-weiß. Dies ist nur ein einmaliger Vorgang. Bei späteren Spülvorgängen tritt diese Erscheinung nicht mehr auf.
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Probleme mit der Entfernung von Etiketten
Ein weiteres Problem, das einige Imker festgestellt haben, ist die Schwierigkeit, D.I.B.-Etiketten von Gläsern aus dem Pfandrücklauf zu entfernen. Nur mit Stahlschwamm und Scheuerpulver lassen sich die Etiketten entfernen.
Die Lösung des Problems
Bei Nutzung des Glases im Einwegbereich wird bei der maschinellen Verfüllung der ungummierte Gewährverschluss mit einem eigenen Kleber des Abfüllers eingesetzt. Soweit Dispersionskleber zum Einsatz kommt, lässt sich der Gewährverschluss vom Leerglas im einfachen Spülvorgang nicht lösen. Hierbei bieten sich zwei Möglichkeiten an:
- Kaltes Einweichen vorab und danach das Leerglas normal spülen.
- Zuführen des alten Glases zum Glasabfall.
Bei größeren Mengen ist der Grüne Punkt zu beachten, dessen Aufdruck auf dem Gewährverschluss möglich ist. Bei Zuführung des Altglases mit dem schwer löslichen Gewährverschluss zum Weißglasabfall tragen Sie mit dazu bei, dass bei der Glasschmelzung unter Zuführung von Altglas weniger Energie einzusetzen ist.
Qualitätsrichtlinien für Echten Deutschen Honig
Der D.I.B. hat strenge Qualitätsrichtlinien für "Echten Deutschen Honig" festgelegt. Diese Richtlinien sind strenger als die gesetzlichen Vorgaben. Zum Beispiel darf Echter Deutscher Honig maximal 18 % Wasser enthalten, während die Honigverordnung 20 % erlaubt.
Weitere Qualitätsmerkmale sind:
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- Der Honig muss ausschließlich in der Bundesrepublik Deutschland erzeugt worden sein.
- Der Imker bzw. die Imkerin muss mit einem Fachkundenachweis sein imkerliches Know-how belegen.
- Jedes Glas Echter Deutscher Honig hat eine Kontrollnummer, anhand derer die Herkunft, Gewinnung und Vermarktung des Honigs zurückverfolgt werden kann.
- Die Invertaseaktivität muss mindestens 64 Einheiten (U pro kg Honig) SIEGENTHALER betragen.
- Der Hydroxymethylfurfural-Gehalt (HMF-Gehalt) darf 15 mg pro kg Honig nicht überschreiten.
- Sämtliche honigeigene Bestandteile sind enthalten, d. h. dem Honig wurde nichts hinzugefügt und nichts entzogen.
Qualitätskontrollen
Die Einhaltung der Qualitätsrichtlinien für Echten Deutschen Honig wird auf mehrere Arten kontrolliert. Es finden Marktkontrollen, Marktverkehrskontrollen und freiwillige Voruntersuchungen statt. Je nach Honigart werden Voll- oder Teilanalysen durchgeführt, wobei die Proben direkt vom Imker bzw. der Imkerin abgerufen werden. Geprüft werden Wassergehalt und Enzymaktivität, aber auch sensorische Qualitäten. Honige, die bereits im Verkauf sind, können bei Verdacht auf einen Mangel an den Deutschen Imkerbund e.V. gemeldet werden. Jeder Markennutzer hat die Möglichkeit, seinen Honig vor der Abfüllung untersuchen zu lassen.
Wettbewerbsnachteile und Marken-Mitbenutzer
Einige Imker sehen Wettbewerbsnachteile und plagen sich mit der Hinterlassenschaft von Marken-Mitbenutzern. Sie fragen sich, wie ein Abfüller an die D.I.B.-Etiketten kommt, ohne möglicherweise eigene Bienen zu haben. Sie kritisieren, dass das D.I.B.-Etikett nicht von allen in der gleichen Form eingesetzt werden müsse.
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