Tipps zum erfolgreichen Passieren von Früchten für Marmelade
Marmelade selber machen ist wieder im Trend und bietet viele Vorteile. Man weiß genau, was drin ist, kann die Süße selbst bestimmen und mit verschiedenen Geschmacksrichtungen experimentieren. Ob klassische Erdbeermarmelade oder ausgefallene Kreationen mit Kräutern, Gewürzen oder sogar Gemüse - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ein wichtiger Schritt bei der Marmeladenherstellung ist das Passieren der Früchte, um Kerne und unerwünschte Teile zu entfernen. Hier sind einige Tipps und Tricks, die Ihnen dabei helfen, ein perfektes Ergebnis zu erzielen.
Vorbereitung ist alles
Bevor es ans Passieren geht, sollten die Früchte gründlich gewaschen, entkernt und gegebenenfalls geschält werden. Je nach Obstsorte kann es sinnvoll sein, die Früchte vor dem Passieren zu erhitzen, um sie weicher zu machen und das Passieren zu erleichtern. Besonders bei harten Früchten wie Quitten ist dies empfehlenswert.
Die Qual der Wahl - Passierwerkzeuge im Überblick
Es gibt verschiedene Werkzeuge, die sich zum Passieren von Früchten eignen:
Flotte Lotte: Die Flotte Lotte ist ein Klassiker unter den Passiergeräten. Sie besteht aus einem Topf mit einem gelochten Metallsieb und einem drehbaren Flügelrad. Durch Drehen des Flügelrads werden die Früchte durch das Sieb gepresst, wobei Kerne und Schalen zurückbleiben.
Passierstab: Ein Passierstab ist eine Art Pürierstab mit einem speziellen Aufsatz zum Passieren. Er ist besonders gut geeignet für weiche Früchte und Gemüse.
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Sieb und Löffel: Wer kein spezielles Passiergerät besitzt, kann auch einfach ein feines Sieb und einen Löffel verwenden. Die Früchte werden in das Sieb gegeben und mit dem Löffel durchgedrückt.
Beerenpresse: Eine Beerenpresse ähnelt einem Fleischwolf und eignet sich besonders gut zum Passieren von Beeren. Sie trennt das Fruchtfleisch von den Kernen und Schalen.
Die richtige Technik macht den Unterschied
Egal für welches Passierwerkzeug Sie sich entscheiden, die richtige Technik ist entscheidend für ein gutes Ergebnis. Hier sind einige Tipps:
- Früchte vorbereiten: Schneiden Sie die Früchte vor dem Passieren in kleine Stücke. Dadurch lassen sie sich leichter passieren.
- Nicht zu viel auf einmal: Geben Sie nicht zu viele Früchte auf einmal in das Passiergerät. Arbeiten Sie lieber in kleinen Portionen, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
- Geduld ist gefragt: Lassen Sie sich Zeit beim Passieren und üben Sie nicht zu viel Druck aus. Sonst können Kerne und Schalen in die Marmelade gelangen.
- Reste verwerten: Die zurückbleibenden Kerne und Schalen können Sie zum Aromatisieren von Tee oder zur Herstellung von Fruchtessig verwenden.
Spezialfälle - Besondere Früchte, besondere Herausforderungen
Einige Früchte stellen beim Passieren besondere Herausforderungen dar. Hier sind einige Tipps für den Umgang mit schwierigen Kandidaten:
Himbeeren: Himbeeren haben viele kleine Kerne, die sich schwer entfernen lassen. Um möglichst viele Kerne zu entfernen, können Sie die Himbeeren vor dem Passieren leicht erwärmen.
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Trauben: Das Entfernen von Traubenkernen ist mühsam und erfordert Feinarbeit. Verwenden Sie ein scharfes Messer oder eine Pinzette, um die Kerne zu entfernen.
Quitten: Quitten sind sehr hart und herb. Sie sollten vor dem Passieren unbedingt gekocht werden, um sie weicher zu machen.
Was tun, wenn etwas schiefgeht?
Auch beim Passieren von Früchten kann mal etwas schiefgehen. Hier sind einige Tipps, was Sie tun können, wenn die Marmelade zu flüssig ist oder zu viele Kerne enthält:
- Marmelade zu flüssig: Wenn die Marmelade nach dem Kochen zu flüssig ist, können Sie etwas Zitronensäure hinzufügen oder die Kochzeit verlängern. Eine Gelierprobe gibt Aufschluss darüber, ob die Marmelade die richtige Konsistenz hat.
- Zu viele Kerne: Wenn die Marmelade zu viele Kerne enthält, können Sie sie noch einmal durch ein feines Sieb passieren.
Marmelade kochen - mehr als nur ein Brotaufstrich
Selbstgemachte Marmelade ist nicht nur ein leckerer Brotaufstrich, sondern auch vielseitig verwendbar. Sie verfeinert Frühstücksleckereien wie Porridge oder Overnight Oats, verleiht Pfannkuchen und Waffeln ein fruchtiges Aroma und kann zum Füllen von Plätzchen und anderem Gebäck verwendet werden. Auch die berühmte Sachertorte wäre nicht das, was sie ist, ohne die unverzichtbare Schicht Aprikosen-Marmelade dazwischen.
Das A und O: Die richtige Lagerung
Damit Ihre selbstgemachte Marmelade lange haltbar bleibt, ist die richtige Lagerung entscheidend. Die Gläser sollten sauber und steril sein. Füllen Sie die heiße Marmelade bis zum Rand in die Gläser und verschließen Sie sie sofort. Lagern Sie die Gläser an einem kühlen und dunklen Ort, zum Beispiel im Keller oder in einer Vorratskammer.
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Muss man Marmeladengläser eigentlich auf den Kopf stellen?
Die Regel, dass man Marmeladengläser zum Haltbarmachen auf den Kopf stellt, stammt aus vergangenen Zeiten, in denen es schwieriger war, für eine angemessene Küchenhygiene zu sorgen. Laut Ernährungsexperten ist es heute nicht mehr notwendig, Marmeladengläser nach dem Befüllen auf den Kopf zu stellen - vorausgesetzt die Gläser sind sauber, die Fruchtmasse ist noch heiß, wurde lange genug erhitzt und das Glas wird nach dem Abfüllen sofort geschlossen. Durch die Hitze werden auch die Keime am Deckel abgetötet und es bildet sich ein konservierendes Vakuum. Wer möchte, kann auch die Einmachgläser und den Deckel vor dem Befüllen sorgfältig heiß ausspülen oder mit kochendem Wasser sterilisieren und umgedreht auf einem Tuch trocknen lassen.
Marmelade ohne Zucker - geht das überhaupt?
Wer auf Zucker verzichten möchte, kann Marmelade auch mit alternativen Süßungsmitteln wie Apfelpektin, Agar-Agar, Guarkernmehl oder Chiasamen zubereiten. Diese pflanzlichen Geliermittel übernehmen die Funktion des Gelierzuckers, ohne zusätzlich zu süßen. Je nach gewünschter Süße können Sie noch etwas Rohrzucker, Agavendicksaft, Kokosblütenzucker oder Dattelsirup hinzufügen.
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