Finnische Rezepte für Kekse: Eine Reise durch die Welt der Weihnachtsbäckerei
Finnland, das Land der tausend Seen und der langen Winternächte, ist nicht nur für seine atemberaubende Natur und die mystischen Nordlichter bekannt, sondern auch für seine köstliche Weihnachtsbäckerei. Wenn die Tage kürzer werden und die ersten Schneeflocken fallen, beginnt in den finnischen Haushalten die Zeit des Backens. Dabei entstehen vielfältige und leckere Kekse, die die Vorfreude auf das Weihnachtsfest versüßen.
Elinas Plätzchen: Ein Rezept von Herzen
Ein besonders beliebtes Rezept ist das von Elinas Plätzchen. Diese Kekse verdanken ihren besonderen Geschmack wahrscheinlich dem Sirup, der in der finnischen Weihnachtsbäckerei gerne verwendet wird. Dieser Sirup verleiht den Keksen eine leicht karamellige Note, die unverwechselbar ist. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der finnische Sirup nicht mit dem hierzulande erhältlichen Zuckerrübensirup zu vergleichen ist.
Zutaten:
- 100 g Butter (weich)
- 125 g blütenzarte Haferflocken
- 50 g Mehl
- 150 g Zucker
- 2 Eier (Gr. M)
- 300 g Nougat
- 100 g Zartbitterschokolade
Zubereitung:
- Den Backofen auf 175° C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Mehl mit dem Backpulver vermischen.
- Die weiche Butter, Zucker, Vanille, Eigelb und Sirup zusammen mit der Mehlmischung zu einem glatten Teig verkneten.
- Den Teig für etwa 30 Minuten kühlen.
- Den Teig in vier ca. 40 Zentimeter lange Rollen formen.
- Die Teigrollen auf zwei mit Backpapier ausgelegte Backbleche verteilen. Achten Sie auf ausreichend Platz zwischen den Teigrollen, da sie während des Backens auseinanderlaufen.
- Wenn der Teig schön braun ist, aus dem Ofen holen und direkt in ca. 3 1/2 cm breite Scheiben schneiden.
- Die Butter schmelzen und abkühlen lassen. Haferflocken, Mehl, Zucker, Eier und abgekühlte, aber noch flüssige Butter mit den Schneebesen des Rührgeräts verrühren. Zugedeckt ca. 30 Minuten kalt stellen.
- Ofen vorheizen (E-Herd: 175 °C/Umluft: 150 °C/Gas: s. Hersteller). Zwei Backbleche mit Backpapier abdecken. Je 16 teelöffelgroße Häufchen mit etwas Abstand auf ein Blech setzen. Zu flachen Kreisen drücken.
- Nacheinander im heißen Ofen ca. 14 Minuten backen. Erst auf den Blechen abkühlen, dann auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
- Nougat würfeln und im heißen Wasserbad schmelzen. Schokolade hacken, unter den Nougat rühren. Sofort auf die Unterseite von 16 Keksen verteilen.
Backzeit: ca. 10-15 MinutenZubereitungszeit: ca. 90 MinutenNiveau: ganz einfach
Finskbröd: Einfach, aber unwiderstehlich
Die Finskbrød, auch bekannt als finnisches Brot, sind einfache, aber dennoch unwiderstehliche Kekse, die auf keinem Plätzchenteller fehlen dürfen. Sie bestehen aus einem Mürbeteig, der mit Zucker bestreut wird. Manche bevorzugen Hagelzucker anstelle von normalem Zucker, um den Keksen eine besondere Note zu verleihen.
Zubereitung:
- Die Zutaten des Teigs in die große Rührschüssel geben und mit einem Teigmischer (oder per Hand) so lange vermischen, bis ein homogener Teig entstanden ist.
- Den Teig zu einem flachen Ziegel formen, in Klarsichfolie o.ä. einpacken und für ca. 30 Minuten kühlen.
- Den Backofen auf 175°C Umluft vorheizen.
- Den Teig auf einer leicht bemehlten Oberfläche in 4 Teile teilen und diese zu Rollen mit ca. 2-3 cm Durchmesser formen.
- Die Rollen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit verquirltem Ei bestreichen. Anschließend mit Zucker bestreuen.
- Im vorgeheizten Ofen ca. 12-15 Minuten backen, bis die Kekse goldbraun sind.
- Nach dem Backen die Rollen noch warm in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Finnische Weihnachtskekse: Butterig, zimtig und kardamomig
Diese wunderbar butterigen finnischen Weihnachtskekse mit einem Hauch von Zimt und Kardamom sind unkompliziert und lecker. Sie sind eine tolle Alternative zu aufwendigeren Ausstechkeksen und lassen sich schnell zubereiten.
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Zutaten:
- 300 g Dinkelmehl (alternativ Weizenmehl)
- 200 g weiche Butter
- 100 g Rohrzucker (alternativ Haushaltszucker)
- 1 Msp. Zimt
- 1 Msp. Kardamom
- Etwas Vanille
- Eine Prise Salz
- Dunkle Kuvertüre zum Dekorieren
Zubereitung:
- Verkneten Sie alle Zutaten für die Kekse in einer Rührschüssel.
- Teilen Sie den Teig anschließend in zwei Teile.
- Rollen Sie den Teig in ca. 3 cm dicke Schlangen.
- Wickeln Sie den Teig in Frischhaltefolie ein und geben Sie ihn über Nacht in den Kühlschrank.
- Heizen Sie am nächsten Tag den Ofen auf 175 Grad vor.
- Schmelzen Sie die dunkle Kuvertüre über einem Wasserbad. Geben Sie dafür die Kuvertüre in eine Schüssel, die auf den Rand eines Topfes passt. Füllen Sie den Topf mit ca. 3 cm Wasser und erhitzen Sie das Ganze auf mittlerer Flamme. Wenn die Schokolade geschmolzen ist, stellen Sie sie zur Seite zum Abkühlen.
- Legen Sie zwei Backbleche mit Backpapier aus.
- Holen Sie die Teig-Schlange aus dem Kühlschrank. Mit einem scharfen Messer schneiden Sie nun ca. 1,5 cm dicke Scheiben von der Rolle und legen diese auf das Backblech.
- Backen Sie die Kekse für ca. 10 Minuten und lassen Sie sie auf einem Gitter auskühlen.
- Sind die Kekse abgekühlt, erhitzen Sie die Kuvertüre nochmal kurz über dem Wasserbad, sodass die Schokolade flüssig wird. Mit einem Teelöffel verteilen Sie die Schokolade über den Keksen.
- Lassen Sie die Schokolade fest werden und lagern Sie die Kekse in einem geschlossenen Behälter.
Zarte Kekse zum Kaffee: Schnell gemacht
Diese zarten Kekse sind ideal für den Nachmittagkaffee und lassen sich schnell zubereiten. Das Bittermandelaroma verleiht ihnen eine besondere Note.
Zutaten:
- 200 g Butter (zimmerwarm)
- 60 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 Eigelb (Klasse M)
- 1 EL Wasser (lauwarm)
- 5 Tropfen Bittermandelaroma
- 300 g Weizenmehl Type 405
- 1 Eigelb (Klasse M)
- Etwas Hagelzucker zum Bestreuen
Zubereitung:
- 100 g Butter, Zucker, Salz, 1 Eigelb, Wasser und Bittermandelaroma mit dem Handmixer schaumig schlagen.
- Die restliche Butter mit unterrühren, das Mehl einarbeiten und den Teig für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
- Den Teig auf einer mehlierten Arbeitsfläche auf ca. 6 - 8 mm Stärke ausrollen. Mit dem Teigrädchen verschiedene Größen und Formen ausrädeln.
- 1 Eigelb mit 1 TL Wasser mischen und die Teigstücke damit bestreichen. Mit dem Hagelzucker bestreuen. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
- Den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und die Kekse auf der mittleren Einschubleiste ca. 15 Min. backen, bis sie anfangen leicht zu bräunen.
- Auf einem Gitter abkühlen lassen.
Löffelkekse (Lusikakaleivat): Ein Klassiker zur Weihnachtszeit
Die Lusikkaleivät, was übersetzt Löffelkekse bedeutet, sind ein fester Bestandteil der finnischen Weihnachtszeit. Ihre einzigartige Form erhalten sie durch das Aufbringen des Teigs mit einem Löffel auf das Backblech.
Zubereitung:
- Butter in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze schmelzen, bis sie anfängt braun zu werden. Es soll leicht nussig riechen, aber eben nicht verbrannt. In etwa wird dauert es 15 Minuten, bis die Butter soweit ist. Dann die Butter vom Herd nehmen und geben zum Abkühlen in eine separate Schüssel geben.
- In die abgekühlte Butter jetzt ein Eigelb, Zucker und Vanille zur geben und verrühren.
- In einer weiteren Schüssel Mehl und Backpulver vermengen und anschließend in die Butter-Ei-Mischung einrühren. Diese Mischung sollte nassem Sand ähneln.
- Den Ofen auf etwa 160°C vorheizen und damit starten die Kekse in Form und auf das Backblech zu bringen. Für die Menge benötigst du zwei Backbleche mit Backpapier.
- Jetzt geht es ans Formen: Einfach Teig mit einem Esslöffel aufnehmen und die Masse auf dem Löffel flach drücken. Schon bekommst du den typischen Löffel-Look. Den geformten Teig vom Löffel runter und mit der flachen. Seite nach unten auf das Backblech legen.
- Jetzt alles 10-15 Minuten backen, bis es leicht braun wird.
- Auf dem Backblech abkühlen lassen und dann vom Backpapier entfernen.
- Auf die flache Seite wird nun Marmelade gestrichen und eine weitere Hälfte obenauf gelegt.
Runeberg-Törtchen (Runebergintorttu): Ein Gebäck mit Geschichte
Die Runebergintorttu sind ein traditionelles finnisches Gebäck, das nach dem finnischen Nationaldichter Johan Ludvig Runeberg benannt ist. Sie werden traditionell am 5. Februar, dem Runeberg-Tag, serviert.
Zutaten:
- 140 g Butter (Zimmertemperatur)
- 150 g feinster Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 2 Eier (Größe M)
- 80 g Mandeln (gemahlen)
- 100 g Mehl (Typ 550)
- 120 g Haferkekse (ursprünglich: Lebkuchen oder Pfefferkuchen)
- 1 1/2 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 1 TL Kardamom
- 140 ml Sahne
Rumsirup:
- 2 EL Rum
- 200 ml Wasser
- 40 g feinster Zucker
Glasur:
- 70 g Puderzucker
- 2 TL Wasser
- 3 TL Himbeermarmelade
Zubereitung:
- Den Backofen auf 160° C Umluft vorheizen. Die Förmchen gründlich einfetten.
- Butter mit beiden Zucker in der Küchenmaschine für 4-5 Minuten cremig aufschlagen. Die Eier nacheinander hinzufügen und jeweils gründlich einarbeiten, bis eine homogene Masse entsteht.
- Kekse im Blitzhacker fein zerkleinern.
- Mandeln, Mehl, Kekskrümel, Backpulver, Salz und Kardamom miteinander vermengen und kurz unter die Butter-Eiermasse rühren.
- Anschließend die Schlagsahne dazugeben und alles nochmals kurz verrühren.
- Mit einem Esslöffel, oder einem Spritzbeutel ohne Tülle die Förmchen zu etwa 2/3 mit der Teigmasse befüllen. Dabei sollte man darauf achten, dass der Teig gleich tief in die Förmchen gefüllt wird, damit alle gleichmäßig hoch werden. Anschließend von oben glatt streichen.
- Bei 160° C im Backofen, auf der mittleren Schiene für ca. 20 - 22 Min backen (Stäbchenprobe am Garende nicht vergessen).
- Die Törtchen aus dem Ofen nehmen und in den Formen etwa eine halbe Stunde abkühlen lassen. Anschließend sehr vorsichtig aus den Förmchen lösen und mit der glatten Unterseite nach oben stellen, ggf. begradigen. Mit einem Zahnstocher von oben jeweils 3-4 Löcher hineinstechen.
Rumsirup:
- Wasser und Zucker aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat, und dann den Rum hinzufügen.
- Die Törtchen mit einem Pinsel von oben und an den Seiten gründlich mit dem Sirup einstreichen und mind. 2 Stunden (idealerweise über Nacht) einziehen lassen.
Glasur:
- Puderzucker und Wasser miteinander verrühren und in einen Spritzbeutel mit kleiner Tülle füllen.
- Mit diesem auf der Oberseite der Törtchen einen Ring am äußeren Rand entlang spritzen. Die Himbeermarmelade vorsichtig mit einem Teelöffel in die Mitte geben.
Windradkekse (Joulutorttu): Weihnachtliche Tradition
Joulutorttu sind finnische Weihnachtskekse, die die Form eines Windrades haben. Traditionell werden sie mit Aprikosenmarmelade gefüllt, die nicht nur herrlich leuchtet, sondern auch noch fruchtig schmeckt.
Zutaten:
- Fertiger Blätterteig
- Aprikosenmarmelade
- Etwas verquirltes Ei zum Bestreichen
Zubereitung:
- Den Backofen auf 220°C vorheizen.
- Den Blätterteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und in Quadrate schneiden (ca. 10 x 10 cm).
- In die Mitte jedes Quadrates einen Klecks Aprikosenmarmelade setzen.
- In jede Ecke einen Schlitz schneiden, dann die erste Ecke zur Mitte hochschlagen und diesen Zipfel mit verquirltem Ei bestreichen. Mit den restlichen 3 Ecken wird genauso verfahren.
- Die Joulutorttu auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und im vorgeheizten Ofen ca. 12-15 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.
- Auf einem Backgitter auskühlen lassen.
Haferflocken-Kekse (Kauralastut): Knusprig und einfach
Kauralastut, oder Haferflocken-Kekse, sind knusprige und einfache Kekse, die sich schnell zubereiten lassen. Sie sind eine tolle Ergänzung zu Kaffee und Tee oder als Beilage zu Desserts.
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Zutaten:
- 50 g Butter
- 60 g Haferflocken
- 125 g Zucker
- 1 EL Mehl
- 1 TL Backpulver
- 1 Ei
Zubereitung:
- Haferflocken, Zucker, Mehl und Backpulver in einer Schüssel miteinander vermengen.
- Die Butter lauwarm zerlassen und in das Gemisch geben. Gut durchrühren.
- Das Ei dazu geben und kräftig rühren bis ein glatter Teig entstanden ist.
- Mit einem Teelöffel kleine Teighäufchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Auf große Abstände achten, der Teig läuft ganz flach aus (ca. 9 Häufchen pro Blech).
- Bei 225° in etwa 6 Minuten goldgelb backen. Vorsicht: die Plätzchen werden schnell zu braun!
- Erst abkühlen lassen und dann erst vom Blech nehmen. Die Plätzchen müssen fest geworden sein, bevor man sie aufeinander legen kann.
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