Feigensirup selber machen: Rezeptvarianten ohne Zucker

Die Herstellung von Feigensirup ist eine wunderbare Möglichkeit, die Süße und den charakteristischen Geschmack von Feigen zu konservieren und vielseitig einzusetzen. Traditionell wird Sirup mit einem hohen Zuckergehalt hergestellt, um ihn haltbar zu machen. Doch was, wenn man auf Zucker verzichten oder ihn reduzieren möchte? Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Möglichkeiten, Feigensirup ohne Zucker oder mit Zuckerersatzstoffen herzustellen, und gibt Hinweise zur Haltbarkeit und Verwendung.

Die Herausforderung: Sirup ohne Zucker haltbar machen

Sirup ist definitionsgemäß ein Konzentrat, das durch einen hohen Zuckergehalt und Luftausschluss konserviert wird. Zucker wirkt als Konservierungsmittel, indem er Wasser bindet und so Mikroorganismen das Wachstum erschwert. Wird der Zucker reduziert oder ersetzt, verändert sich die Haltbarkeit.

Zwei wichtige Regeln für Sirup ohne Zucker

Um Sirup ohne Zucker haltbar zu machen, sollten zwei Regeln beachtet werden:

  1. Genügend Säure: Ein ausreichender Säuregehalt hilft, das Wachstum von Mikroorganismen zu hemmen.
  2. Steriles Arbeiten: Saubere Arbeitsgeräte und Gläser sind essenziell, um Verunreinigungen zu vermeiden.

Zuckerersatzstoffe: Alternativen zum traditionellen Zucker

Wenn man auf herkömmlichen Zucker verzichten möchte, bieten sich Zuckeraustauschstoffe an, die natürlicherweise in Früchten vorkommen. Dazu gehören:

  • Xylit (Birkenzucker): Xylit hat eine ähnliche Süßkraft wie Zucker, aber weniger Kalorien. Allerdings kann es beim Erkalten des Sirups zur Kristallbildung kommen.
  • Erythrit: Erythrit ist ebenfalls kalorienarm und wird gut vertragen. Es hat jedoch eine geringere Süßkraft als Zucker.

Hinweise zur Verwendung von Zuckeraustauschstoffen

  • Konsistenz: Sirup mit Erythrit oder Xylit wird nicht so dickflüssig wie mit Zucker.
  • Verhalten: Zuckeraustauschstoffe lösen sich gut in heißem Wasser, können aber in kaltem Zustand kristallisieren.
  • Haltbarkeit: Sirup mit Xylit oder Erythrit ist nicht so lange haltbar wie zuckerhaltiger Sirup.

Mögliche gesundheitliche Auswirkungen von Zuckeraustauschstoffen

Obwohl Erythrit und Xylit als gesunde Alternativen gelten, gibt es Hinweise auf mögliche Risiken. Studien deuten darauf hin, dass der Konsum von Erythrit und Xylit das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen könnte. Daher sollte man diese Stoffe nur in Maßen verwenden.

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Rezept für Feigensirup ohne Zucker

Zutaten:

  • 500 g reife Feigen
  • 500 ml Wasser
  • Saft einer Zitrone
  • Süßstoff nach Wahl (z.B. Xylit oder Erythrit) nach Geschmack
  • Optional: Gewürze wie Nelken, Zimtstange

Zubereitung:

  1. Feigen waschen, Stielansatz entfernen und in Stücke schneiden.
  2. Feigenstücke mit Wasser und Zitronensaft in einen Topf geben.
  3. Zum Kochen bringen und ca. 15-20 Minuten köcheln lassen, bis die Feigen weich sind.
  4. Die Masse durch ein feines Sieb oder ein Mulltuch passieren, um den Saft aufzufangen.
  5. Den aufgefangenen Saft zurück in den Topf geben.
  6. Süßstoff nach Geschmack hinzufügen und unter Rühren auflösen.
  7. Optional: Gewürze hinzufügen.
  8. Den Sirup weitere 5-10 Minuten köcheln lassen, bis er leicht eindickt.
  9. Heiß in sterilisierte Flaschen füllen und sofort verschließen.

Rezept für Feigensirup mit wenig Zucker

Zutaten:

  • 1 kg reife Feigen
  • 500 g Zucker (oder weniger, je nach gewünschter Süße)
  • 500 ml Wasser
  • Saft einer Zitrone
  • Optional: Gewürze wie Nelken, Zimtstange

Zubereitung:

  1. Feigen waschen, Stielansatz entfernen und in Stücke schneiden.
  2. Feigenstücke mit Wasser, Zucker und Zitronensaft in einen Topf geben.
  3. Zum Kochen bringen und unter gelegentlichem Rühren köcheln lassen, bis die Feigen weich sind und der Sirup eindickt. Dies kann 30-45 Minuten dauern.
  4. Optional: Gewürze hinzufügen.
  5. Die Masse durch ein feines Sieb oder ein Mulltuch passieren, um den Sirup aufzufangen.
  6. Den Sirup nochmals kurz aufkochen lassen.
  7. Heiß in sterilisierte Flaschen füllen und sofort verschließen.

Tipps zur Haltbarmachung

  • Sterilisation der Gläser: Die Gläser und Deckel vor dem Befüllen gründlich reinigen und sterilisieren. Dies kann durch Auskochen in Wasser oder Erhitzen im Backofen erfolgen.
  • Heiß Abfüllen: Den Sirup kochend heiß in die vorbereiteten Gläser füllen.
  • Verschließen: Die Gläser sofort nach dem Befüllen fest verschließen.
  • Auf den Kopf stellen: Die verschlossenen Gläser für einige Minuten auf den Kopf stellen, um einen Unterdruck zu erzeugen.
  • Kühl und dunkel lagern: Den Sirup an einem kühlen, dunklen Ort lagern.

Einkochen als zusätzliche Maßnahme

Um die Haltbarkeit zu erhöhen, kann der Sirup zusätzlich eingekocht werden. Dazu die gefüllten und verschlossenen Gläser in einen Topf mit Wasser stellen, sodass sie etwa zu zwei Dritteln im Wasser stehen. Das Wasser zum Kochen bringen und die Gläser je nach Größe 10-30 Minuten einkochen.

Verwendung von Feigensirup

Feigensirup ist vielseitig einsetzbar:

  • Getränke: Zum Süßen von Tee, Limonade oder Cocktails.
  • Desserts: Als Topping für Eis, Joghurt oder Pfannkuchen.
  • Obstsalate: Zum Verfeinern von Obstsalaten.
  • Marinaden: Für Fleisch oder Gemüse.
  • Backwaren: Zum Aromatisieren von Kuchen oder Gebäck.

Feigensirup im Bier? Ein interessantes Experiment

Einige Hobbybrauer experimentieren mit der Zugabe von Feigensirup zu Bier, insbesondere zu Winterbieren oder Sauerbieren. Die Feigen können während des Maischens oder Kochens hinzugefügt werden, um dem Bier eine fruchtige Note zu verleihen. Allerdings ist Vorsicht geboten, da die Zugabe von Feigenpulver oder unvergorenem Zucker zu Gushing führen kann.

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