Essbarer Kleber aus Puderzucker: Rezepte und Tipps
Wer Motivtorten gestalten oder filigrane Dekorationen auf Backwerken anbringen möchte, steht oft vor der Frage, wie man die einzelnen Elemente dauerhaft fixiert. Essbarer Kleber ist hier die Lösung, und er lässt sich mit wenigen Zutaten leicht selbst herstellen. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Rezepte für essbaren Kleber aus Puderzucker und gibt Tipps für die perfekte Anwendung.
Zuckerkleber: Die einfache Variante
Eine schnelle und unkomplizierte Methode, um essbaren Kleber herzustellen, ist die Verwendung von Zucker und Wasser.
Zutaten:
- 2 Teile Zucker (z.B. 40 Gramm)
- 1 Teil Wasser (z.B. 20 Gramm)
Zubereitung:
- Zucker und Wasser in einem Wasserbad oder Topf unter Rühren erhitzen, bis eine sämige, leicht durchsichtige Masse entsteht.
- Das Zuckerwasser für etwa 2 Stunden im Kühlschrank abkühlen lassen.
- Den fertigen Zuckerkleber luftdicht verschlossen in einem sauberen Glas aufbewahren.
Dieser Zuckerkleber eignet sich hervorragend, um Tortendekorationen auf Fondant zu befestigen. Viele Hobbybäcker bevorzugen die selbstgemachte Variante, da sie kostengünstiger ist und man die Inhaltsstoffe selbst kontrollieren kann.
Zuckerguss als Kleber: Die Alternative für kleine Elemente
Für Dekorationselemente, die nicht viel Klebekraft benötigen, kann auch einfacher Puderzucker mit ein paar Tropfen Wasser vermengt werden. Dieser Zuckerguss hat eine ähnliche Klebekraft wie selbstgemachter Zuckerkleber und eignet sich gut, um Zuckerfiguren oder -buchstaben zu fixieren.
Nachteil:
Zuckerguss hat eine weiße Grundfarbe und kann sichtbar sein, wenn er unter den Dekorationen herausgedrückt wird.
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Bombenfester Zuckerguss für Lebkuchenhäuser
Beim Bau eines Lebkuchenhauses ist ein besonders starker Kleber erforderlich, damit das Haus stabil bleibt. Hierfür eignet sich ein Zuckerguss mit Eiweiß und Zitronensaft.
Zutaten:
- 250 Gramm Puderzucker
- 1 Ei (Größe M)
- 1 Esslöffel Zitronensaft (oder Wasser)
Zubereitung:
- Eiweiß vom Eigelb trennen und in einer großen Schüssel steif schlagen.
- Puderzucker nach und nach einsieben und unterrühren.
- Nach der Hälfte des Puderzuckers Zitronensaft (oder Wasser) hinzufügen und weiter rühren.
- Den restlichen Puderzucker einsieben und unterrühren, bis die Masse sehr dickflüssig ist.
Dieser Zuckerguss klebt besonders gut und trocknet schnell. Er kann auch zum Verzieren des Lebkuchenhauses verwendet werden, wobei der überstehende Guss einen schönen Schnee-Effekt erzeugt.
Tipp:
Um den Zuckerguss bunt einzufärben, können Lebensmittelfarben verwendet werden.
Royal Icing: Der Klassiker für filigrane Verzierungen
Royal Icing ist eine Mischung aus Puderzucker und Eiweiß und eignet sich hervorragend zum Kleben und für filigrane Verzierungen. Es kann als Trockenfertigmischung gekauft oder selbst hergestellt werden.
Nachteile:
- Royal Icing ist weiß und bleibt auch nach dem Trocknen weiß.
- Es ist eher zähflüssig und lässt sich nicht so gut mit einem Pinsel verteilen.
Weitere Klebemöglichkeiten
Neben den genannten Rezepten gibt es noch weitere Möglichkeiten, essbaren Kleber herzustellen oder zu verwenden:
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- Wasser: Für flache Dekorationselemente auf Torten reicht oft Wasser aus.
- Piping Gel: Ein fertig angerührtes, klares Gel aus Maissirup, Wasser und Zucker, das sich gut zum Kleben eignet.
- CMC, Traganth oder Gum Arabicum: Diese Verdickungsmittel werden mit abgekochtem Wasser verrührt und müssen quellen.
Tipps für die Verwendung von essbarem Kleber
- Verwenden Sie so wenig Kleber wie möglich, gerade so viel, dass die zu klebenden Teile aufeinander kleben.
- Sichtbare Kleberrückstände werden nicht vom Fondant aufgesogen und bleiben sichtbar.
- Zu viel Kleber kann dazu führen, dass die zu klebenden Teile verrutschen. Fixieren Sie diese gegebenenfalls bis zum Trocknen des Klebers.
- Achten Sie darauf, den Kleber nicht zu verunreinigen, um seine Haltbarkeit zu verlängern. Gießen Sie sich nur eine kleine Menge ab und kleben Sie damit.
Zuckerguss selber machen: Tipps und Tricks
Ein einfacher Zuckerguss besteht aus Puderzucker und Zitronensaft. Um Klümpchen zu vermeiden, sollte der Puderzucker vor dem Verrühren gesiebt werden. Anstelle von Zitronensaft kann auch Wasser verwendet werden, um den Guss weniger sauer zu machen.
Was tun, wenn der Zuckerguss zu flüssig oder fest wird?
- Zu flüssig: Gesiebten Puderzucker nach und nach einrühren.
- Zu fest: Etwas Flüssigkeit (Zitronensaft oder Wasser) unterrühren.
Warum wird der Zuckerguss nicht hart?
Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann die Aushärtung verzögern. In diesem Fall kann man mit einem Föhn (mit genügend Abstand) oder im Backofen bei niedriger Temperatur (50 °C) nachhelfen. Die Ofenklappe sollte dabei einen Spalt geöffnet bleiben.
Warum wird mein Zuckerguss nicht weiß?
Wenn der Zuckerguss nach dem Trocknen leicht durchsichtig ist, war er zu dünnflüssig. Beim nächsten Mal mehr Puderzucker unterrühren. Bei Verwendung von Zitronensaft kann der Zuckerguss einen gelblichen Touch bekommen. Auch hier kann mit mehr Puderzucker entgegengesteuert werden. Alternativ kann man statt Wasser oder Zitronensaft Milch als Flüssigkeit verwenden.
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