Dürfen Hühner Lebkuchen Essen? Eine umfassende Betrachtung der Hühnerernährung
Wer Hühner halten möchte, muss sich natürlich auch damit beschäftigen, was die Tiere fressen dürfen und was nicht. Grundsätzlich sind Hühner Allesfresser, was allerdings nicht bedeutet, dass sie auch alles fressen sollten. Es gibt nämlich Nahrung, die ihnen einfach nicht gut tut und meist zu physischen Problemen führt.
Was Hühner fressen (dürfen)
Hühner sind keine Vegetarier. Sie fressen Fleisch ebenso wie Pflanzen. Regenwürmer, die sie aus dem Boden ziehen, sind für die Tiere beispielsweise eine wahre Delikatesse. Fleischhaltige Nahrung ist für Hühner grundsätzlich ein denkbarer Eiweiß-Lieferant. Ohne Protein ist eine ausgewogene Hühnerernährung gar nicht möglich. Der Rohproteinanteil im Hühnerfutter sollte denn auch in einem Bereich von 17 bis 19 Prozent liegen - und zwar unabhängig davon, ob man nun eine Körnermischung füttert oder Küchenabfälle. Grundsätzlich sollte auch die Ernährung von Hühnern möglichst ausgewogen und vollwertig sein. Eine einseitige Ernährung oder der Mangel an bestimmten Nährstoffen kann zu erheblichen Problemen führen. Letztlich hängt auch die Eierproduktion mit der richtigen Ernährung zusammen.
Was Hühner nicht fressen sollten
Hühner fressen so ziemlich alles - und zwar auch die Nahrungsmittel, die ihnen nicht gut tun. Sie können zum Beispiel nicht unterscheiden, ob Pflanzen giftig sind oder nicht. Fleisch und tierisches Protein ganz allgemein wird von Hühnern gerne verspeist. Ihren Proteinbedarf können sie zwar auch über pflanzliches Eiweiß wie etwa Soja decken. Tierisches Eiweiß scheint ihnen allerdings um einiges besser zu schmecken. Das ist allerdings nicht ganz unproblematisch. Es gibt folglich auch eine ganze Reihe von Fleischprodukten, die Hühner nicht fressen sollten, da sie zu Verdauungsprobleme und Verhaltensstörungen führen können. Überhaupt sollte man bei rohem Fleisch sehr vorsichtig sein. Unter Umständen kann das nämlich dazu führen, dass sich die Tiere gegenseitig anpicken und verletzen. Stichwort: Kannibalismus. Hunde- und Katzenfutter wiederum enthält meist Zusatzstoffe, die der Verdauung von Hühnern nicht gut tun. Hinweis: Fleischmehl an Hühner zu verfüttern ist zwar nicht grundsätzlich untersagt, allerdings dürfen die Eier dann nicht in Umlauf gebracht werden.
Auch andere Futter- bzw. Lebensmittel können für Hühner problematisch sein. Der Grund dafür ist meist, dass sich bestimmte Inhaltsstoffe negativ auf den Verdauungsapparat der Tiere auswirken. Von Zitrusfrüchten gehen ausgesprochen große Gefahren für Hühner aus. Ihr hoher Anteil an Vitamin C kann nämlich zu erheblichen Darmblutungen führen, was häufig den Tod der Tiere bedeutet. Speiseabfälle und Speisereste können grundsätzlich gefüttert werden, jedoch sollten diese noch möglichst frisch sein. Tipp: Speisereste und Speiseabfälle am besten direkt füttern, nachdem sie angefallen sind.
Gefahren im Auslauf: Giftige Pflanzen
Hühner sollten im Garten unbedingt einen abgetrennten Bereich haben, der ihnen als Auslauf dient. In diesem Auslauf werden sie meistens auch in Kontakt mit der dortigen Bepflanzung kommen. Und natürlich werden die Tiere diese Pflanzen auch fressen. Dabei gibt es eine ganze Reihe von Pflanzen, die ihnen nicht gut bekommen. Sie sollten in diesem Bereich deshalb auch nicht angepflanzt werden. Wildwuchs gilt es definitiv zu entfernen. Zum Teil sind diese Pflanzen hochgiftig für die Hühner. Jedoch gilt auch hier: Auf die Dosis kommt es an. Wie bereits erwähnt sind Hühner nicht in der Lage zu unterscheiden, was giftig ist und was nicht. Gerade frei laufende Tiere fressen dann immer mal wieder Pflanzen, die ihnen nicht gut tun. Es kann dann zu Vergiftungen kommen, die grundsätzlich problematisch sind. Sie zeigen sich meist dadurch, dass die Tiere Durchfall haben, lethargisch werden oder an den Verhaltensauffälligkeiten an den Tag legen. Derartige Gefahren treten übrigen auch auf, wenn Süßigkeiten oder Zitrusfrüchte gefressen werden.
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Was tun bei Vergiftungen?
Für den Hühnerhalter stellt sich dann natürlich die Frage: Was tun? Erste Hilfe bei Hühnern ist kein leichtes Unterfangen und in der Regel nicht möglich.
Süßigkeiten und Lebkuchen: Was gilt es zu beachten?
Kommen wir nun zur eigentlichen Frage: Dürfen Hühner Lebkuchen essen? Generell sollten Süßigkeiten nur in Maßen verfüttert werden. Der hohe Zuckergehalt ist nicht ideal für die Tiere und kann zu Verdauungsproblemen führen. Lebkuchen enthalten oft Gewürze wie Zimt, Nelken und Anis, die in kleinen Mengen unbedenklich sein können. Allerdings enthalten viele Lebkuchen auch Schokolade, die für Hühner giftig ist. Daher ist es ratsam, auf das Verfüttern von Lebkuchen komplett zu verzichten oder nur sehr kleine Mengen ohne Schokolade anzubieten.
Weitere schädliche Nahrungsmittel für Hühner
Neben den bereits genannten Lebensmitteln gibt es noch weitere, die für Hühner schädlich sein können:
- Angeschimmelte oder sich zersetzende Speiseabfälle: Können Erbrechen, Durchfall und Herz-Kreislauf-Probleme auslösen.
- Avocados: Sind für die meisten Tiere giftig und können Atemnot, Herzrasen, Ödeme, Erbrechen und Kolik auslösen.
- Salziges: Ist aufgrund des hohen Natriumgehalts schädlich.
- Roher Kuchen- und Brotteig: Triebmittel wie Hefe und Backpulver gären im Magen und können zu Verdauungsbeschwerden führen.
- Lange Grashalme: Können den Kropf verstopfen und zum Ersticken führen.
- Große Mengen Kohl: Können schmerzende Verdauungsbeschwerden hervorrufen. Bekömmliche Varianten wie Kohlrabi und Brokkoli sind jedoch in Maßen unbedenklich.
- Milchzucker: Hühner vertragen keinen Milchzucker. Sauermilchprodukte wie Quark sind jedoch eine gute Eiweißquelle und können verfüttert werden.
- Nachtschattengewächse (Tomaten, Auberginen, Kartoffeln): Enthalten das giftige Solanin in ungekochter Form.
- Zwiebeln: Können in größeren Portionen Blutarmut und Gelbsucht auslösen.
- Apfelkerne: Enthalten Amygdalin, das im Körper zu Blausäure umgewandelt wird und tödlich sein kann.
Was Hühner gerne fressen
Hühner vertragen diverse Futtermittel gut. Körner, Würmer, Gräser und Klee fressen sie besonders gern. Auch Haferflocken können in Maßen verfüttert werden, obwohl es hier unterschiedliche Meinungen gibt. Einige Hühnerhalter füttern Hafer gern in der Annahme, dass sie ihren Tieren damit ein gesundes Futter anbieten.
Die Bedeutung von artgerechtem Futter
Deine Hühner brauchen art- und bedürfnisgerechtes Futter, um gesund zu bleiben. Der Rohproteinanteil im Hühnerfutter sollte in einem Bereich von 17 bis 19 Prozent liegen. Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit und die Eierproduktion der Hühner.
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Tipps für die Fütterung im Winter
Nichts spricht gegen gesunde Snacks für Hühner - vor allem in der kalten Jahreszeit. Wenn die Hühner viel im Stall bleiben, das Angebot an Grünfutter und Insekten mager ist und die Tiere sich über Abwechslung und ein wenig Extra-Energie im Trog besonders freuen.
Homöopathie und Knoblauch in der Hühnerhaltung
Auch in der Geflügelhaltung setzt sich der homöopathische Ansatz immer stärker durch. Vor allem aber gelten homöopathische Mittel als wirkungsvoll und gut verträglich. Knoblauch kann ebenfalls einen positiven Beitrag zur artgerechten Hühnerhaltung leisten.
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