Dürfen Hühner Kekse essen? Eine umfassende Ernährungsrichtlinie für Hühnerhalter

Die Frage, ob Hühner Kekse essen dürfen, ist für viele Hühnerhalter von Interesse. Grundsätzlich vertragen Hühner eine Vielzahl von Futtermitteln gut, wobei Körner, Würmer, Gräser und Klee zu ihren bevorzugten Speisen zählen. Allerdings gibt es bestimmte Nahrungsmittel, die für Hühner schädlich oder sogar giftig sein können.

Was Hühner nicht fressen sollten

Es ist wichtig zu wissen, welche Lebensmittel für Hühner ungeeignet sind. Hier eine Übersicht:

  • Verdorbene Lebensmittel: Angeschimmelte oder sich zersetzende Speiseabfälle sind tabu. Der Verzehr solcher Nahrungsmittel kann zu Erbrechen, Durchfall und Herz-Kreislauf-Problemen führen.
  • Gärender Rasenschnitt: Bereits matschiger oder gärender Rasenschnitt sollte nicht verfüttert werden.
  • Avocados: Avocados sind für die meisten Tiere giftig und können Atemnot, Herzrasen, Ödeme, Erbrechen und Koliken auslösen.
  • Zitrusfrüchte in großen Mengen: Orangen, Zitronen und andere Zitrusfrüchte sollten in größeren Mengen im Hühnerfutter vermieden werden, da zu viel Vitamin C unangenehme Darmblutungen verursachen kann.
  • Salziges: Hühner vertragen kein salziges Futter. Beim Verfüttern von altem Brot sollte auf den Salzgehalt geachtet werden.
  • Stark gewürzte Speisen: Schimmelige, faulige und intensiv gewürzte Speisen sind ungeeignet. Zucker, Salz, Pfeffer sowie Speisen mit viel Sojasoße, Instantbrühe, Chilipulver und Würzpaste sollten vermieden werden.
  • Hunde- und Katzenfutter: Diese Futtermittel können Verdauungsprobleme und Verhaltensstörungen verursachen und enthalten oft Zusatzstoffe, die sich ungünstig auf das Verdauungssystem auswirken.
  • Rohes und gegartes Geflügelfleisch: Die Verfütterung von Geflügelfleisch an Hühner kann zu Kannibalismus führen.
  • Rohen Kuchen- und Brotteig: Triebmittel wie Hefe und Backpulver gären im Magen des Tieres weiter und können zu Verdauungsbeschwerden führen.
  • Lange Grashalme: Die Tiere können ihr Futter nicht kauen. Lange Halme können zu einer Kropfverstopfung führen.
  • Große Mengen an Kohl: Große Mengen an Kohl können schmerzende Verdauungsbeschwerden verursachen. Bekömmliche Varianten wie Kohlrabi und Brokkoli sind jedoch in Maßen geeignet.
  • Milchzucker: Hühner vertragen keinen Milchzucker. Sauermilchprodukte wie Quark können jedoch in kleinen Mengen verfüttert werden.
  • Giftige Pflanzen: Giftige Pflanzen im Garten stellen ein Risiko dar, insbesondere für freilaufende Hühner.
  • Nachtschattengewächse: Rohe Früchte und Knollen von Nachtschattengewächsen wie Tomaten, Auberginen und Kartoffeln enthalten Solanin, das für Hühner giftig ist.
  • Zwiebeln: Zwiebeln können in größeren Portionen Blutarmut und Gelbsucht auslösen.
  • Apfelkerne: Apfelkerne enthalten Amygdalin, das im Körper zu Blausäure umgewandelt wird und für Hühner tödlich sein kann.

Was Hühner essen dürfen

Im Allgemeinen können Essensreste an Hühner verfüttert werden, solange sie vom selben Tag stammen und nicht stark gewürzt sind. Viele Nahrungsmittel enthalten für Hühner lebenswichtige Nährstoffe. Hier einige Beispiele:

  • Alte Backwaren: Brot und Brötchen können in geringen Mengen verfüttert werden, wobei auf den Salzgehalt zu achten ist.
  • Pflanzliches Eiweiß: Der Proteinbedarf kann über pflanzliches Eiweiß aus Hülsenfrüchten, Soja & Co. gedeckt werden.
  • Kohl in Maßen: Bekömmliche Kohlsorten wie Kohlrabi und Brokkoli können in Maßen verfüttert werden. Sie verfügen über eine hohe Calcium-Bioverfügbarkeit, was für Eier legende Hennen von Vorteil ist.
  • Quark: Quark ist eine gute Eiweißquelle und kann als Milchprodukt verfüttert werden, da er nicht viel Milchzucker enthält.
  • Hühnermüsli: Frisches Hühnermüsli ist besonders im Winter eine willkommene Abwechslung, wenn das Angebot an frischem Gras, Kräutern und Insekten geringer ist.
  • Bierhefe: Bierhefe ist eine gute Proteinlieferantin und enthält Enzyme, Mineralstoffe, Aminosäuren, Vitamine und Spurenelemente.
  • Küchenabfälle: In hühnergerechten Stücken sind Küchenabfälle wie Nudeln, gekochte Kartoffeln und Co. geeignet.
  • Samenkörner, Grünfutter, Insekten, Würmer und Beeren: Diese Nahrungskomponenten sollten auch im Hühnerfutter enthalten sein.
  • Kalzium: Eine Extra-Zufuhr an Kalzium in Form von Muschelkalk oder Muschelgrit ist wichtig für die Stärke und Dichte der Eierschalen.

Saisonale Fütterungsempfehlungen

Die Fütterung von Hühnern sollte an die jeweilige Jahreszeit angepasst werden:

  • Frühling: Keimfutter ist eine Leibspeise und reich an Vitaminen. Nach der Mauser und der beginnenden Legephase können die Tiere mit Winter-Fit, Calcium-Fit und Omega-3-Fit unterstützt werden.
  • Sommer: In der Legephase sollten die Tiere mit Futterergänzungen unterstützt werden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Sommer-Fit ist eine gute Ergänzung. Auf frisches Trinkwasser ist zu achten.
  • Herbst: Nach der Legephase sollte nicht zu proteinreich gefüttert werden. Während der Mauser ist die Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere Calcium, wichtig.
  • Winter: Vor kalten Winternächten haben Hühner einen erhöhten Futterbedarf. Kalorisch hochwertige Snacks wie Hirse oder Mehlwürmer sind geeignet. Wachtel- und Hühnertee fördert das Immunsystem.

Hühner richtig füttern: Tipps und Tricks

  • Futtermenge: Hühner benötigen ca. 120 g ausgewogenes Alleinfutter pro Tag. Die Menge ist von der Rasse und der Haltung abhängig.
  • Zugang zu Futter und Wasser: Hühner sollten den ganzen Tag Zugang zu Futter und frischem Wasser haben.
  • Reinigung: Futternäpfe und Tränke regelmäßig reinigen, um die Bildung von Keimen und Bakterien zu vermeiden.
  • Abwechslung: Auf Abwechslung des Futters achten, z.B. mit Küchenabfällen und frisch gezupften Kräutern.

Dürfen Hühner Kekse essen? Die Antwort

Obwohl Hühner eine Vielzahl von Lebensmitteln vertragen, ist es wichtig, bei der Fütterung von Keksen Vorsicht walten zu lassen. Kekse enthalten oft Zucker, Salz und andere Zutaten, die für Hühner nicht gesund sind. Wenn Kekse verfüttert werden, sollten sie nur in sehr geringen Mengen und als gelegentlicher Snack angeboten werden. Es ist ratsam, auf gesündere Alternativen wie Obst, Gemüse oder spezielle Hühnerleckerlis zurückzugreifen.

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Einige Hühnerhalter backen ihren Hühnern spezielle Kekse aus gesunden Zutaten wie Mehl, Ei, Schmalz, Nüssen und Sonnenblumenkernen. Diese Kekse werden dann als Girlande aufgehängt und dienen als Beschäftigung und Leckerbissen.

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