Dürfen Dialysepatienten Schokolade essen? Was man beachten muss

Für Dialysepatienten ist die Ernährung ein entscheidender Faktor für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Doch was bedeutet das für den Genuss von Schokolade? Dieser Artikel beleuchtet, was Dialysepatienten beim Verzehr von Schokolade beachten sollten.

Einführung

Dialysepatienten müssen aufgrund ihrer eingeschränkten Nierenfunktion auf bestimmte Nährstoffe in ihrer Ernährung achten. Dazu gehören Kalium, Phosphat und Natrium. Diese Stoffe können sich im Körper anreichern und zu gesundheitlichen Problemen führen. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden und gleichzeitig die Anreicherung schädlicher Stoffe zu verhindern.

Kaliumgehalt in Schokolade

Kalium ist ein lebensnotwendiges Mineral, das für die Reizweiterleitung in Nerven und Muskeln sowie für den Flüssigkeitshaushalt der Körperzellen verantwortlich ist. Eine eingeschränkte Nierenfunktion reduziert die Ausscheidung von Kalium, was zu einer Hyperkaliämie führen kann. Symptome einer Hyperkaliämie können Muskelschwäche, Herzrhythmusstörungen und im schlimmsten Fall ein Herzstillstand sein.

Schokolade enthält Kalium, und insbesondere dunkle Schokolade kann einen höheren Kaliumgehalt aufweisen. Dialysepatienten sollten daher den Kaliumgehalt von Schokolade berücksichtigen und ihren Konsum entsprechend anpassen. Es ist ratsam, kleinere Portionen zu wählen und den Kaliumspiegel regelmäßig vom Arzt überprüfen zu lassen.

Phosphatgehalt in Schokolade

Ein zu hoher Phosphatspiegel kann bei Dialysepatienten zu einem Kalziumabbau in den Knochen und zu Ablagerungen in den Gefäßen führen. Dies kann zu starkem Juckreiz (Kalziphylaxie) und anderen Komplikationen führen. Schokolade enthält Phosphat, und auch hier gilt, dass dunkle Schokolade tendenziell mehr Phosphat enthält als Milchschokolade.

Lesen Sie auch: Gefahren von Honig für Babys im ersten Lebensjahr

Um den Phosphatspiegel zu kontrollieren, können Dialysepatienten Phosphatbinder einnehmen, die die Aufnahme von Phosphat im Darm reduzieren. Es ist auch wichtig, den Phosphatgehalt von Lebensmitteln zu berücksichtigen und gegebenenfalls auf phosphatärmere Alternativen auszuweichen. Eine Ernährungsberatung kann hierbei sehr hilfreich sein.

Natriumgehalt in Schokolade

Salz macht durstig, und eine übermäßige Flüssigkeitsaufnahme kann bei Dialysepatienten zu gesundheitlichen Problemen führen. Daher ist ein sparsamer Umgang mit Salz geboten. Schokolade selbst enthält in der Regel nicht sehr viel Natrium, jedoch können bestimmte Sorten oder Zubereitungen zusätzliche Natriumquellen enthalten. Es ist ratsam, die Nährwertangaben auf der Verpackung zu prüfen und gegebenenfalls natriumarme Varianten zu wählen.

Flavanole in dunkler Schokolade

Flavanole, die beispielsweise in dunkler Schokolade und grünem Tee enthalten sind, können die Gefäße von Nierenkranken schützen. Eine Studie im "Clinical Journal of the American Society of Nephrology" zeigte, dass Kakao-Flavanole die Gefäßfunktion bei Dialysepatienten verbessern können. Hohe Dosen von Flavanolen (820 mg/Tag) führten sowohl kurz- als auch langfristig zu einer Verbesserung der Gefäßfunktion und konnten die durch die Dialyse verursachte Gefäßschädigung teilweise rückgängig machen. Zudem wurden positive Auswirkungen auf den Blutdruck beobachtet.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese positiven Effekte durch hohe Dosen von Flavanolen erzielt wurden. Der regelmäßige Konsum von kleinen Mengen dunkler Schokolade kann dennoch eine positive Ergänzung zur Ernährung sein, solange die anderen Nährwerte im Auge behalten werden.

Allgemeine Ernährungsempfehlungen für Dialysepatienten

Neben dem Konsum von Schokolade sollten Dialysepatienten auch auf ihre gesamte Ernährung achten. Hier sind einige allgemeine Empfehlungen:

Lesen Sie auch: Ab wann ist Kakao sicher für Babys?

  • Eiweiß: Eine ausreichende Eiweißzufuhr ist wichtig, um den Muskelabbau zu verhindern. Es sollten jedoch nicht zu viel Eiweiß aufgenommen werden, da dies die Nieren zusätzlich belasten kann. Eine eiweißbalancierte Ernährung mit 2-3 Mal täglich Fleisch, Fisch oder Eiern sowie stärkehaltigen Beilagen wie Reis, Nudeln, Brot und Kartoffeln ist empfehlenswert.
  • Flüssigkeitszufuhr: Die Trinkmenge spielt eine große Rolle. Dialysepatienten sollten die empfohlene Trinkmenge einhalten, um eine Überwässerung zu vermeiden. Bei starkem Schwitzen kann die Trinkmenge angepasst werden.
  • Appetitlosigkeit: Appetitlosigkeit kann aufgrund der Ansammlung von Giftstoffen im Körper auftreten. Kleinere, kalorienreiche Mahlzeiten über den Tag verteilt können helfen, den Energiebedarf zu decken.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung fördert die Lebensqualität und ermöglicht es, den gewohnten Aktivitäten nachzugehen. Es ist wichtig, ein passendes Bewegungsprogramm mit dem Arzt oder Nephrologen abzustimmen.
  • Rauchen: Rauchen stört die Durchblutung aller kleinen Gefäße im Körper, auch der Niere. Dialysepatienten sollten daher unbedingt auf das Rauchen verzichten.
  • Kaliumarme Zubereitung von Obst und Gemüse: Obst und Gemüse sollten nicht roh gegessen werden. Kleingeschnittenes Obst und Gemüse sollte 3-5 Stunden in lauwarmem Wasser liegen, um den Kaliumgehalt zu reduzieren. Das Wasser sollte vor dem Kochen gewechselt werden.

Umgang mit der Diagnose und Therapie

Die Diagnose einer terminalen Niereninsuffizienz und die einhergehende Dialyse bringen viele Veränderungen mit sich. Es ist wichtig, sich umfassend mit der Erkrankung und den Behandlungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Regelmäßige und offene Gespräche mit dem Partner, der Familie und dem Behandlungsteam sind entscheidend, um die Situation gemeinsam zu meistern.

Lesen Sie auch: Honig und vegane Ernährung: Was ist erlaubt?

tags: #dürfen #dialysepatienten #schokolade #essen #was #beachten

Populäre Artikel: