Die Wege des Honigs: Herstellung, Vielfalt und Bedeutung

Honig, der süße Nektar, der schon Winnie Puuh um den Verstand gebracht hat, ist weltweit geschätzt und beliebt. Doch wie entsteht er eigentlich? Dieser Artikel beleuchtet die faszinierenden Wege der Honigherstellung, von der Arbeit der Bienen bis zur Vielfalt der Honigsorten und ihrer Bedeutung für Mensch und Umwelt.

Honig: Ein Produkt der Natur und der Bienen

"Machen" bedeutet etwas herstellen, fertigen oder produzieren. Bienen stellen Honig her, doch die Natur hat sich einige physikalische Tricks einfallen lassen, um aus Blütennektar oder Honigtau letzten Endes Honig zu "machen". Honig entsteht im Grunde ohne menschliches Zutun. Pflanzen stellen Nektar bereit und locken Insekten wie Honigbienen an, um sich diesen zu holen. Ziel der Pflanze ist ihre Vermehrung, denn bei jedem Besuch eines Insekts haften sich winzige Pollen an das Insekt an, der weitergetragen wird. So wird die Bestäubung gesichert. Bienen sammeln Nektar und Pollen, um daraus ihr Futter herzustellen. Damit wird der laufende Betrieb gewährleistet und Überschüsse für schlechte Zeiten eingelagert. Baubienen machen aus kleinen Wachsplättchen die typischen Wabenzellen. Darin werden die Futtervorräte eingelagert.

Die Honigverordnung (Zitat, Jahr 2004, Anlage 1, Abschnitt1 unter Allgemeines) sagt Folgendes: „Honig ist der natursüße Stoff, der von Honigbienen erzeugt wird, indem die Bienen Nektar von Pflanzen oder Sekrete lebender Pflanzenteile oder sich auf den lebenden Pflanzenteilen befindende Exkrete von an Pflanzen saugenden Insekten aufnehmen, durch Kombination mit eigenen spezifischen Stoffen umwandeln, einlagern, dehydratisieren und in den Waben des Bienenstocks speichern und reifen lassen.“Wenn man das Beamtendeutsch herunter bricht dann ist Honig also ein von Bienen gesammeltes Nahrungsmittel, welches überwiegend aus natürlichem Zucker besteht. Eigentlich wird Honig von den Bienen als Reserve gesammelt, falls einmal nicht so viele Blüten stehen oder natürlich als Futtervorrat für den Winter.

Der Weg des Nektars zur Honigwabe

Bienen sind blütenstet. Hat eine Erkundungsbiene eine reichhaltige Nektarquelle entdeckt, “erzählt” sie per Bienentanz ihren Artgenossen davon. So fliegen alle Sammelbienen des Stockes zu dieser Tracht, um den Nektar der Pflanzen zu holen. Mit ihren Saugrüsseln nehmen die Bienen den Pflanzensaft auf und lagern ihn in ihrem Honigmagen ein. Ist er voll, kehrt die Biene zurück in den Bienenstock und übergibt den Inhalt des Honigmagens an die Stockbiene.

Die Produktion von Honig beginnt in der Natur, bei der Interaktion zwischen Pflanzen und Bienen. Blüten produzieren Nektar, eine zuckerhaltige Flüssigkeit, die die Bienen als Energiequelle nutzen. Bienen fliegen von Blüte zu Blüte und saugen mit ihrem Rüssel den Nektar auf. Gleichzeitig sammeln sie Pollen, den sie zur Bestäubung anderer Pflanzen mittragen. Der aufgenommene Nektar wird im Magen der Biene zwischengelagert. Dort vermischen sich Enzyme mit dem Nektar und beginnen den Prozess der Umwandlung von Zucker zu Honig.

Lesen Sie auch: Frau Honig verrät ihre besten Wochenend-Tricks

Im Bienenstock wird der Pflanzensaft mehrfach eingesaugt und wieder abgegeben. Bei jedem Vorgang wird der Saft mit Enzymen, Proteinen, Säuren und anderen bieneneigenen Substanzen angereichert. Schon während dem Aufsaugen speichelt sie ihr Sammelgut ein und fügt ihm so körpereigene Enzyme hinzu. Dies ist schon die erste Besonderheit: nur durch diese Enzyme kann der Pflanzensaft überhaupt erst in Honig umgewandelt werden. Während ihres Ausfluges speichert die Biene das komplette Sammelgut in einer speziellen Blase, die auch Honigmagen, genannt wird. Sie hat in etwa die Größe eines Stecknadelkopfes. Obwohl die Sammelbiene dem Nektar direkt Enzyme hinzugibt ist daraus noch längst kein fertiger Honig geworden, er ist noch unreif. In diesem frischen Stadium erhält er noch zu viel Wasser, die Konsistenz ist noch sehr flüssig und wenn man ihn so lagern würde, würde er verderben. Damit er möglichst schnell sein Wasser verliert schichten die Stockbienen ihn durchgehend um. Sie lassen den Honig aus ihrem Rüssel in Waben laufen und saugen ihn direkt wieder auf.

Während des Rückflugs zum Bienenstock geben die Bienen den Nektar von Mund zu Mund weiter. Im Bienenstock angekommen, lagern die Bienen den Nektar in die sechseckigen Waben ein. Durch das Flügelschlagen der Bienen wird die Luftzirkulation im Stock verbessert, was die Verdunstung des restlichen Wassers beschleunigt. Sobald der Wassergehalt auf etwa 18 % gesunken ist, hat sich der Nektar in Honig verwandelt, der in der Wabe versiegelt wird. Die Bienen nutzen dafür Wachs, das sie selbst produzieren.

Reifung und Lagerung im Bienenstock

Die Bienen wissen instinktiv, wann der Wassergehalt bei rund 30 bis 40 Prozent liegt. Zeit für das Einlagern! Der verdickte Saft wird in eine leere Wabenzelle gefüllt, allerdings nicht bis zum Rand. Immerhin muss der Wassergehalt noch weiter reduziert werden, ergo muss eine Verdunstungsfläche geschaffen werden. Zur Beschleunigung fächeln die Bienen mit ihren Flügeln und erzeugen so einen Luftstrom zur schnelleren Verdunstung des Wassers. Erstaunlicherweise reduzieren Bienen ohne irgendwelche technischen Hilfsmittel den Wassergehalt von anfangs rund 75 Prozent auf am Ende unter 20 Prozent.

Dieser wird nun in die Wabenzellen eingelagert und mit den Flügeln fächern die Bienen den Honig weiter trocken, damit die restliche Feuchtigkeit verdunstet. So entsteht langsam der typische Honig. Die Wissenschaft weiß übrigens noch nicht woher die Bienen denn wissen, wann genau der Honig reif zum Verdeckeln ist. Jeder Nektar trocknet anders und es gibt keine Zeitspanne für die Reifung eines Honigs.

Zu einer ordentlichen Lagerhaltung gehört natürlich auch das Verschließen. Hat der Inhalt der Wabenzelle die richtige Konsistenz - also einen Wassergehalt unter 20 Prozent, kommt ein Wachsdeckel auf die Zelle, im Fachjargon als “Verdeckeln” bezeichnet. Der Imker kann anhand der Verdeckelung erkennen, ob der Honig reif ist.

Die Rolle des Imkers: Ernte und Verarbeitung

Zur Ernte müssen zuerst die Waben von Bienen befreit werden. Werden Bienen, die auf den Waben sitzen, mit in den Schleuderraum genommen, kann das unschöne Folgen haben. Daher fegen wir die Bienen alle vorsichtig aber gründlich von den Waben ab. Die freien Waben werden bei uns dann in leere Beutekisten auf Rollen gepackt und in unseren Schreuderraum gerolllt. Hier entdeckeln wir die Waben und schleudern den Honig heraus. Diese Arbeit muss relativ zügig gemacht werden, da die Waben nicht auskühlen dürfen und möglichst die Temperatur des Stockes halten sollen.

"Der Imker legt einen Tag vor dem Ernten der Honigwaben eine sogenannte Bienenflucht zwischen das Volk und den Honigwaben, um den Honigwabenraum frei von Bienen zu bekommen." Er betont auch, dass nur voll verdeckelte Honigwaben geerntet werden sollen. „Bienen wissen, wenn der Honig reif ist, und versehen diesen mit einem Deckel Wachs.“ Es werden dem Volk nicht alle Honigwaben entnommen.

Nun werden die Waben entdeckelt. Damit ist gemeint, dass die Wachsschicht, die die Bienen über die Waben gelegt haben, entfernt wird. „Die entnommenen Honigwaben werden in einem dafür zurecht gemachten Raum entdeckelt. Die Wachsschicht wird mit einer Entdeckelungsgabel oder -messer abgehoben. Der Raum muss für die Lebensmittelherstellung geeignet sein und den Hygienevorschriften für Lebensmittelherstellung entsprechen. Auch die Arbeitskleidung sollte entsprechend angepasst sein.“

Anschließend lohnt es sich, wenn Sie in eine Honigschleuder investiert haben oder sich diese beim Imkerverein in Ihrer Nähe ausgeliehen haben. „In einer Schleuder wird dann der Honig aus den Waben geschleudert und gesiebt.“ Zuerst müssen die Zelldeckel von den Waben entfernt werden, dies nennt man entdeckeln. Die Honigschleuder dreht sich so schnell, dass der Honig aus den Zellen geschleudert wird. Je nach Sorte wird der Honig dann einige Tage oder Wochen lang regelmäßig gerührt. Manche Sorten mehrmals am Tag.

Nun muss der Honig eine Weile ruhen. Doch auch während dieser Phase hat der Imker etwas zu tun. „Damit dieser feinkristallig wird, kann er noch weiterverarbeitet werden.“ „Die Abfüllung erfolgt je nach Geschmack des Imkers nach den Tagen des Rührens oder später. Wichtig ist eine geeichte Waage zu benutzen, gerade wenn Sie den Honig später verkaufen wollen.“

Verantwortungsvolle Imker nehmen den Bienen nicht den ganzen Honig weg. In Deutschland regelt die Deutsche Honigverordnung, dass dem Honig weder etwas zugesetzt noch etwas entzogen werden darf.

Traditionelle vs. Moderne Imkerei

Die Kunst der Honiggewinnung ist so alt wie die Zivilisation selbst. In den verschiedenen Teilen der Welt haben sich über die Jahrhunderte unterschiedliche Imkereitechniken entwickelt, die durch die jeweiligen lokalen Gegebenheiten und kulturellen Traditionen beeinflusst sind.

In der traditionellen Imkerei, wie sie noch in vielen ländlichen Gebieten weltweit praktiziert wird, werden häufig natürliche oder einfache künstliche Bienenstöcke verwendet. Diese bestehen oft aus Materialien wie Stroh, Holz oder Ton. Diese Methode, die in Europa über Jahrhunderte weit verbreitet war, verwendet geflochtene Körbe als Bienenstöcke. In einigen Regionen, wie etwa in Osteuropa oder Afrika, werden hohle Baumstämme oder ausgehöhlte Baumstämme als Bienenstöcke verwendet.

Im Gegensatz zur traditionellen Imkerei zielt die moderne Imkerei darauf ab, die Honigernte zu optimieren, ohne den Bienenstock zu zerstören. Diese Erfindung aus dem 19. Jahrhundert ist der heute am häufigsten verwendete Bienenstocktyp. Der Langstroth-Bienenstock ermöglicht es den Imkern, einzelne Wabenrahmen zu entnehmen, zu ernten und wieder einzusetzen, ohne den Stock zu stören. Bei der modernen Honigernte wird der Honig durch Zentrifugen extrahiert, die den Honig aus den Waben schleudern, ohne die Struktur der Waben zu zerstören.

Vielfalt der Honigsorten

Honig ist nicht gleich Honig. Generell wird zwischen Honigtau- und Blütenhonig unterschieden. Frischer Honig aus der Schleuder ist immer goldenklar und flüssig, er beginnt aber früher oder später zu kristallisieren. Ganz vereinfacht gesagt lässt sich Honig in zwei Klassen einteilen. Zum einen Blütenhonig und zum anderen Honigtauhonig, auch Waldhonig genannt. Die Basis für Blütenhonig bildet Nektar, der von Blüten gesammelt wird. Die Ursprünge des Honigtauhonig sind auf Nadeln und Baumblättern zu finden. Beim Honigtauhonig sammeln Bienen die winzigen Ausscheidungen von den Insekten, die ihre Nahrung über die Pflanzen beziehen und wandeln diese in Honig um. Ein Mix aus beidem ist der Wald- und Blütenhonig, der Anteile von beiden enthält. Da unsere Bienen direkt am Waldrand stehen haben wir auch häufig einen höheren Anteil an Honigtauhonig im Glas bzw.

Blütenhonig stammt aus einer Pflanze oder im Falle eines Mischblütenhonigs aus dem Nektar unterschiedlicher Pflanzen. Außerdem ist die Bezeichnung „Blütenhonig“ insbesondere ein Sammelbegriff für alle Honigsorten, die keiner speziellen Ursprungspflanze zugeordnet werden können. bezeichnet generell Honig aus dem Nektar verschiedener Pflanzenarten. Sein Duft enthält Anteile von bis zu 500 verschiedenen Pflanzen. Aufgrund der großen Blütenvielfalt rund ums Jahr variieren Farbe, Bukett und Konsistenz sehr stark, mit einem meist feinen Aroma. Daneben gibt es spezielle Sortenhonige aus dem Blütennektar - überwiegend einer bestimmten Trachtpflanze (z. B. Akazie, Linde, Löwenzahn u. v. a.

Honigtauhonig wird, wie der Name es schon sagt, aus Honigtau gewonnen. Diesen bilden beispielsweise Blatt- oder Schildläuse, indem sie sich vom Saft der Pflanzen ernähren. Die übrige Flüssigkeit wird von den Insekten danach wieder in Form von Honigtau ausgeschieden, der sich auf Zweigen, Blättern und Nadeln ablagert. Honigtau enthält im Vergleich zum Blütenhonig mehr Fruchtzucker und behält somit länger seine flüssige Konsistenz. entstammen dem Honigtau zahlreicher Baumarten und sind eine Besonderheit mit unverwechselbarem Geschmack: dunkle, flüssige Honige mit meist kräftigem, malz-würzigem Aroma und vielen Mineralstoffen. Abgerundet mit feinen Geschmacksnoten vereinzelter Blütentrachten, sind Honigtauhonige eine echte Rarität, da sie aus klimatischen Gründen nicht jedes Jahr geerntet werden können. Am bekanntesten sind Waldhonige, Fichten- und Tannenhonig. Daneben produzieren aber auch bspw.

entstammt der ersten Schleuderung des Jahres und setzt sich im Wesentlichen aus dem Nektar von Weiden, Obstgehölzen, Ahorn u. a. zusammen. Ein bekannter Vertreter ist der Rapshonig, der den Gaumen mit seinem milden Aroma verwöhnt. wird bei der Sommerschleuderung gewonnen und enthält stark wechselnde Anteile an Nektar und Honigtau. Aroma, Geschmack und Farbton ändern sich von Jahr zu Jahr. Regionale Unterschiede wie Boden- und Klimaverhältnisse haben einen direkten Einfluss auf die Natur und somit auf das Trachtangebot (Nektar, Pollen und Honigtau) für Honigbienen. Deshalb ist Honig auch nie gleich Honig. Ähnlich wie bei einem guten Wein kann man auch beim Honig verschiedene Farben, Buketts, Geschmacksrichtungen und Aromanuancen erkennen und jeden „Jahrgang“ neu genießen.

Qualität und Reinheit von Honig

Hochwertiger Honig zeichnet sich durch mehrere Faktoren aus, die seine Qualität und Reinheit bestimmen. Echter, hochwertiger Honig hat oft eine trübe, dickflüssige Konsistenz und kristallisiert im Laufe der Zeit. Flüssiger, klarer Honig deutet oft auf eine industrielle Verarbeitung oder den Zusatz von Zucker hin. Natürlicher Honig hat einen intensiven, blumigen oder leicht herben Geruch, der von der Blütenquelle abhängt, von der der Nektar stammt. Der Geschmack ist vielschichtig und variiert je nach Herkunft und Sorte.

Die Herkunft des Honigs ist ein wichtiger Qualitätsfaktor. Achten Sie auf Angaben zur Region und Imkerei. Honig mit dem Siegel geschützte geografische Angabe (g.g.A.) garantiert, dass der Honig aus einer bestimmten Region stammt. Hochwertiger Honig enthält nur einen Inhaltsstoff: Honig. Zusatzstoffe wie Sirup, Zucker oder künstliche Aromen deuten auf minderwertige Qualität hin. Um die Reinheit des Honigs zu prüfen, können Sie einfache Tests zu Hause durchführen. Geben Sie einen Tropfen Honig in ein Glas Wasser - reiner Honig sinkt zu Boden und löst sich nicht sofort auf.

Honig wird erst dann geschleudert, wenn er reif und haltbar ist. Aufgrund der strengen Qualitätsrichtlinien bedeutet das maximal 18 % Wassergehalt für Honige, die unter der Marke Echter Deutscher Honig vermarktet werden sollen. Übrigens: Schleuderhonig ist immer „kalt geschleudert“. Dies ist ausschließlich Heidehonig in Waben aus reinem Bienenwachs.

Honig als wichtiger Bestandteil unserer Ernährung

Honig ist ein vielseitiges Naturprodukt, das nicht nur als Süßungsmittel dient, sondern auch gesundheitliche Vorteile bietet.

Kohlenhydrate finden sich in Honig mannigfach. Mineralstoffe wie zum Beispiel Kalium und Magnesium steuern die Muskel- und Nervenfunktionen. Enzyme wandeln den Zucker im Honig um und produzieren antibakterielle Stoffe. Aromastoffe stimulieren das Immunsystem.

Im weltweiten Vergleich liegen die Deutschen beim Honigverzehr ganz vorne. Rein rechnerisch verzehrt jeder von uns über ein Kilogramm Honig im Jahr. Welches dabei die beliebteste Honigsorte ist lässt sich schwer sagen. Die rund 150.000 Imker mit insgesamt etwa 1.000.000 Bienenvölker in Deutschland schaffen es dabei nicht den Bedarf abzudecken. Nur 20 Prozent des jährlichen Honigverbrauchs kann über deutsche Bienen abgedeckt werden. Wir empfehlen natürlich jedem seinen Honig möglichst regional oder aus deutscher Herkunft zu kaufen, geschmacklich ist niemandem dabei eine Grenze gesetzt. Ob Blütenhonig, Rapshonig, Waldhonig, Lindenhonig oder andere heimische Sorten ist jedem selbst überlassen. Ökologisch gesehen macht es für uns allerdings keinen Sinn Honig über die halbe Welt zu schicken, der dann auch noch aus Ländern kommt, wo die Haltung der Bienen und die Arbeitsbedingungen für die Menschen fragwürdig sind.

Die Bedeutung der Bienen für das Ökosystem

Bienen sind nicht nur für die Produktion von Honig wichtig, sondern spielen eine zentrale Rolle im gesamten Ökosystem. Als Bestäuber tragen sie wesentlich zur Erhaltung der Biodiversität bei, indem sie etwa 75 % der weltweit angebauten Nahrungsmittelpflanzen bestäuben. Ohne ihre Bestäubung wären zahlreiche Obst- und Gemüsesorten, aber auch viele wilde Pflanzen, gefährdet. Eine Welt ohne Bienen hätte nicht nur einen erheblichen Einfluss auf die Nahrungsmittelproduktion, sondern auch auf die Stabilität vieler natürlicher Ökosysteme. Bienen helfen dabei, Lebensräume für viele andere Arten zu schaffen. Wenn sie Blüten bestäuben, tragen sie zur Samenbildung bei, was das Wachstum von Pflanzen und Wäldern unterstützt. Diese Pflanzen wiederum bieten Nahrung und Schutz für zahlreiche Tiere, von Vögeln bis hin zu Säugetieren und Insekten.

Für 500 g Blütenhonig müssen ca. 2 Millionen Pflanzen angeflogen werden. Schon beim Aufsammeln werden Nektar und Honigtau durch die Bienen verarbeitet und mit körpereigenen Sekreten angereichert. Im Bienenstock transportiert die Stockbiene das Sammelgut von einer Wabenzelle zur anderen und entzieht dem Honig durch Verdunstung Wasser. Zusätzliches Wasser verdunstet durch nächtliches Fächeln des Bienenvolkes. Später verschließt die Biene die Zellen mit einer dünnen Wachsschicht und schützt so den fertigen Honig vor fremden Einflüssen.

Bienensterben und seine Folgen

Das Bienensterben ist ein ernstes Problem, das weltweit für Besorgnis sorgt. Verschiedene Faktoren tragen zum Rückgang der Bienenvölker bei, darunter der Einsatz von Pestiziden, der Verlust natürlicher Lebensräume, Krankheiten, Parasiten (wie die Varroa-Milbe) und der Klimawandel. Diese Faktoren führen dazu, dass Bienen weniger Nahrung finden, schwächer werden und anfälliger für Krankheiten sind. Der Rückgang der Bienenpopulationen hat direkte Auswirkungen auf die Honigproduktion. Weniger Bienen bedeuten weniger Bestäubung und geringere Honigerträge. Da Honigbienen in vielen Teilen der Welt bereits bedroht sind, kämpfen Imker zunehmend damit, ihre Bienenvölker gesund und produktiv zu halten. Neben der geringeren Honigproduktion gibt es auch langfristige Konsequenzen für die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion insgesamt.

Was können wir tun? Nachhaltiger Konsum und Unterstützung der Bienen

Als Verbraucher haben wir die Möglichkeit, durch bewusste Kaufentscheidungen zu einer nachhaltigeren Honigproduktion beizutragen und somit den Schutz der Bienen zu unterstützen. Ein erster Schritt, um nachhaltigen Honig zu erkennen, besteht darin, auf bestimmte Zertifizierungen zu achten. Labels wie Bio, Demeter oder Fairtrade stehen für eine Honigproduktion, bei der auf den Einsatz von chemischen Pestiziden und Antibiotika verzichtet wird und die Imkerei in ökologisch verantwortlicher Weise erfolgt. Verbraucher sollten sich die Mühe machen, sich über die Herkunft ihres Honigs zu informieren. Imker, die transparent über ihre Praktiken berichten und auf chemische Eingriffe verzichten, bieten in der Regel Produkte an, die in Einklang mit der Natur stehen.

Sie fragen sich, wieso Sie mit dem Imkern anfangen sollten? Über die Hälfte aller Bienen in Deutschland sind derzeit vom Aussterben bedroht, was negative Folgen für die Pflanzenwelt und somit auch die Menschen mit sich trägt. Ungefähr zwei Drittel aller Nahrungsmittel würden ohne das Bestäuben der Bienen ausfallen. „Das ist wichtig für den Erhalt der Bienen und natürlich auch der pflanzlichen Vielfalt. Ohne Imker haben die Bienen heute nur noch sehr wenig Überlebenschancen. Wenn Sie Honig selbst ernten, unterstützen Sie nicht nur die Umwelt, sondern tun auch sich selbst etwas Gutes.

Verbraucher können aktiv zur Unterstützung der Bienenpopulation beitragen, indem sie in ihren Gärten oder auf Balkonen bienenfreundliche Pflanzen wie Wildblumen, Lavendel oder Sonnenblumen pflanzen.

Selbst Honig herstellen: Imkern als Hobby

Sie wollen selbst zum fleißigen Bienchen werden, stellen sich aber die Frage, ob Sie überhaupt in der Lage sind, selbst Honig herzustellen? Hobbyimker und Blogger des Blogs Honigbox, René Huth, kam durch seinen Zahnarzt das erste Mal mit selbstgemachtem Honig in Kontakt, als er ihm beim Abfüllen der Gläser half. Wie Sie sehen, führen die unterschiedlichsten Wege zur eigenen Honigherstellung und die Antwort lautet: Ja, jeder kann Imker werden!

„Lohn für die ganze Mühe sind strahlende Gesichter bei Familie, Freunden und Käufern.“ „Ein Bienenvolk ist durch das Beobachten und durch das Summen beim Ein- und Ausfliegen ein visuelles Feuerwerk für die Augen und Ohren in diesen etwas unruhigen Zeiten. Prinzipiell können Sie Bienen beispielsweise auf Ihrem Balkon oder dem Hausdach halten. Es entwickelt sich sogar immer mehr der Trend zum Stadtimkern hin. Dort setzen die Bienen auf den Nektar von Blumen anderer Balkone, bepflanzter Innenhöfe oder aus dem nächstgelegenen Stadtpark. „In den Großstädten ist die Dichte der Hobbyimker mittlerweile ein Problem. Vor allem wird es dann zum Problem, wenn die Bienenvölker nicht beim Veterinäramt angemeldet sind. Das ist fahrlässig und schadet allen Bienenvölkern die sich im Umkreis befinden. Die Bienen beim zuständigen Veterinäramt zu melden ist wichtig, damit beispielsweise eine mögliche Ausbreitung von Krankheiten unter Bienen verhindert werden kann. Tendenziell ist es natürlich einfacher Bienen auf dem Land oder im eigenen Garten zu halten, da sich die Bienen in der Natur automatisch wohlfühlen. Wichtig ist dabei nur, dass Sie die Erlaubnis des Grundstückbesitzers einholen und Ihre Nachbarn über Ihr Vorhaben informieren.

Bevor Sie sich ans Honigernten machen können, müssen Sie sich zuerst genauer mit der Honigherstellung befassen. „Am einfachsten ist es, mit der Imkerei anzufangen, wenn Sie sich an einen Imkerverein in der Nähe wenden und bei einem Imker mitlaufen. Kein Honig ohne Bienen - die meisten Hobbyimker fangen mit zwei bis drei Völkern an. Ganz wie zu Hause fühlen sich die die kleinen Insekten in Bienenunterkünften, die auch als „Beuten“ bezeichnet werden. Dabei können Sie zu einer „Bienenkiste“ greifen, die durch ihre Form der natürlichen Bienenbehausung ähnelt. Diese ist innen in zwei Bereiche unterteilt, nämlich in den Brut- und Honigraum. Im Brutbereich können es sich die Bienen gemütlich machen und der hintere Honigraum erleichtert Ihnen die Honigernte. Die „Bienenbox“ ist ähnlich aufgebaut und kann mit praktischen Halterungen auf dem Dach, am Balkon oder im Garten nach Belieben befestigt werden. Hier dient ein einsetzbarer Rahmen als Abtrennung im Innenbereich. Außerdem ist die Box auch mit Sichtfenstern zu erwerben, dadurch können Sie den Bienen bei ihrem fröhlichen Treiben zusehen.

Die summenden Insekten stechen nur zu, wenn sie sich von jemandem bedroht fühlen. Dennoch ist die richtige Bekleidung beim Umgang mit den Bienen vor allem als Anfänger essentiell. Diese besteht aus einem weißen Imkeranzug, von dem Bienen nicht so stark angezogen werden wie von dunklen Stoffen. Außerdem sollten Sie in eine Grundausrüstung investieren. Dazu gehören Stockmeißel, Abkehrbesen und Smoker. Unter letzterem versteht man ein Rauchgerät, das zum Beruhigen der Bienen dient. Wenn Sie schnell und effektiv Honig ernten und dabei den Bienen nicht zu viel abnehmen wollen, sollten Sie den Kauf einer Honigschleuder in Erwägung ziehen. „Honigschleudern sind die mit Abstand teuerste Anschaffung des Imkers.

Nachdem Sie alle Maßnahmen für ein ideales Bienenzuhause ergriffen haben und auch dementsprechend gerüstet sind, kann es nun ans Eingemachte gehen! Zu Beginn müssen Sie im Frühjahr einige Vorkehrungen an der Bienenbeute treffen. „Man setzt je nach Wetterlage und Betriebsweise Ende April / Anfang Mai die Honigzargen auf. In diesen Zargen befinden sich ausgebaute oder unausgebaute Mittelwände. Danach sollten Sie den Bienen in Ruhe etwas Freiraum geben, damit sie sich ihrer natürlichen Tätigkeit widmen können.

„Es sind etwa 200 Blütenbesuche notwendig, um die Nektarblase zu füllen. Diese fasst zwischen 25 - 35 mg. Im Bienenstock übergibt die Sammelbiene den Nektar an eine Stockbiene, die den Nektar in den Waben einlagert. Während der Aufnahme und Abgabe werden von den Bienen weitere Stoffe hinzugefügt und Wasser entzogen, um den Nektar haltbar zu machen. In den Waben verdunstet dann weiteres Wasser. „Vor der Entnahme prüft man den Wassergehalt des Honigs mit Hilfe eines Refraktormeters. In Deutschland herrscht bisweilen keine Einigkeit über den idealen Wassergehalt. Wenn der Honig den idealen Wassergehalt erreicht hat, können Sie diesen endlich entnehmen.

Fazit

Honig ist weit mehr als nur ein süßes Naturprodukt - er ist das Ergebnis eines komplexen, perfekt aufeinander abgestimmten Prozesses zwischen Pflanzen und Bienen. Die Wege des Honigs sind vielfältig und faszinierend, von der fleißigen Arbeit der Bienen bis zur sorgfältigen Verarbeitung durch den Imker. Durch einen bewussten Konsum und die Unterstützung regionaler Imker können wir dazu beitragen, die Bienenpopulationen zu schützen und die Vielfalt dieser wertvollen Naturressource zu erhalten.

tags: #die #wege #des #honigs #herstellung

Populäre Artikel: