Die gute Schokolade Fairtrade im Test: Ein umfassender Überblick
Schokolade ist mehr als nur eine Süßigkeit; sie ist Belohnung, Glücksgefühl und Genussmittel. Deutschland ist einer der größten Schokoladenexporteure der Welt, und der Pro-Kopf-Verbrauch ist beträchtlich. Fairtrade-Schokolade wird immer beliebter, aber es gibt noch viel zu tun, um eine faire Wertschöpfungskette zu gewährleisten. Dieser Artikel beleuchtet die „gute Schokolade“ im Kontext von Fairtrade-Standards, Testergebnissen und Nachhaltigkeitsaspekten.
Was bedeutet Fairtrade bei Schokolade?
Fairtrade steht für fairen Handel, unabhängig davon, ob es sich um das offizielle Fairtrade-Siegel von Transfair oder andere Organisationen handelt. Bei unfairer Schokolade verdienen Kakaobauern in Westafrika oft weniger als die Armutsgrenze. Das Fairtrade-Siegel garantiert einen Mindestpreis, der unabhängig von schwankenden Weltmarktpreisen ist. Fairtrade ist auch wichtig, um Kinderarbeit und Kindersklaverei zu bekämpfen, die in Ghana und der Elfenbeinküste, wo 70 % des weltweiten Kakaos herkommen, leider an der Tagesordnung sind.
Fairtrade-zertifizierte Plantagen bieten den Arbeitern Mitspracherecht, Beratung und Schulung, um Effizienz und Produktivität zu steigern. Es gibt jedoch unterschiedliche Fairtrade-Siegel, und das „klassische“ Siegel darf nur auf Produkten stehen, die vollständig aus fair gehandelten Rohstoffen bestehen. Programmsiegel, die weniger strenge Kriterien haben, können die Standards verwässern.
Die „gute Schokolade“ im Test der Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat in einer ihrer Ausgaben Milchschokoladen bewertet. Im Gesamturteil erhielt „Die gute Schokolade“ mit der Note 1,9 die beste Bewertung und wurde Testsieger. Weitere gute Noten erhielten Produkte von Marabou, Merci und Milka. Auch Discounter-Schokoladen von Aldi und Lidl wurden gut bewertet und trugen das Fairtrade-Siegel.
Die Tester der Stiftung Warentest lobten „Die gute Schokolade“ für ihren facettenreichen, komplexen Geruch und Geschmack sowie ihre cremige und vanillige Note. Dies ist bemerkenswert, da die Zutatenliste eher einfach ist und keine natürliche Vanille enthält. Die Schokolade überzeugte auf der Primärreiz-Ebene und erinnerte an Milka.
Lesen Sie auch: Die beste dunkle Schokolade laut unserem Test
Sensorische Beurteilung und Inhaltsstoffe
Die sensorische Beurteilung der Schokoladen durch die Tester umfasste den Geschmack, eine deutliche Kakaonote, sahnigen Geschmack und Karamell-Duft. Weitere Kriterien waren eine glatte Oberfläche ohne Luftbläschen und splitterfreie Bruchkanten. „Die gute Schokolade“ erhielt in dieser Kategorie die Bestnote „sehr gut“ und wurde als komplex, sehr intensiv sahnig und nussig beschrieben.
Kritisiert wurde jedoch die Verwendung von Vanillin anstelle von Vanilleschoten sowie irreführende Abbildungen von Vanilleschoten auf der Verpackung. In einigen Fällen wurde auch eine kräuterartige Fremdnote im Geschmack bemängelt.
Nachhaltigkeit und soziales Engagement
„Die gute Schokolade“ punktet nicht nur geschmacklich, sondern auch durch ihr soziales Engagement. Für fünf verkaufte Tafeln pflanzt die Organisation Plant for the Planet einen Baum in Mexiko, um die Klimakrise zu bekämpfen oder hinauszuzögern. Dies ermöglicht es den Konsumenten, ohne schlechtes Gewissen zu genießen und gleichzeitig etwas Gutes zu tun.
Die Schokolade besteht aus fair gehandelten Inhaltsstoffen und wird klimaneutral hergestellt. Mit jeder verkauften Tafel gehen 33 Cent an Plant-for-the-Planet, und für drei Tafeln wird ein Baum gepflanzt. Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Kindern entwickelt, was die soziale Verantwortung des Produkts unterstreicht.
Weitere Aspekte von Fairtrade-Schokolade
Es gibt verschiedene Ansätze für fairen Handel, darunter Direkthandel, bei dem Unternehmen eine direkte Geschäftsbeziehung zu Plantagen aufbauen. Dies ermöglicht eine größere Transparenz und Kontrolle über die Produktionsbedingungen, aber es fehlt ein einheitlicher Standard.
Lesen Sie auch: Die besten Kriterien für gute Schokolade
Fairchain zielt darauf ab, die gesamte Wertschöpfungskette im Herkunftsland zu belassen, was die regionale Wirtschaft stärkt. Beispiele hierfür sind Fairafric in Ghana und Paccari in Ecuador, die den Kakao direkt im Ursprungsland zu Schokolade verarbeiten. Dies schafft Arbeitsplätze vor Ort und transferiert Know-how.
Gepa ist ein weiteres Beispiel für ein Unternehmen, das strenge Sozialstandards setzt, Kinderarbeit verbietet und direkt mit Kleinbauerngenossenschaften zusammenarbeitet. Die Schokoladen von Gepa sind zu 100 % biozertifiziert und verwenden Naturland Fair-zertifiziertes Milchpulver.
Die Schokoladen-Scorecard und nachhaltige Hersteller
Die Schokoladen-Scorecard bewertet jährlich die größten Schokoladenhersteller unter Gesichtspunkten der Umweltfreundlichkeit und fairen Produktion. Kriterien sind Transparenz, Einkommen, Kinderarbeit, Entwaldung, Pestizideinsatz und Anbau im Agroforstsystem.
Zu den besten Herstellern im Jahr 2025 gehören Tony's Chocolonely, HALBA, Cemoi, Ritter Sport und Nestlé. Tony's Chocolonely hat sich zum Ziel gesetzt, die Schokoladenindustrie weltweit zu verändern und ermutigt andere Marken, Kakao nach ihren „5 Sourcing-Prinzipien“ zu beschaffen. Bei den kleinen Herstellern schneidet Beyond Good am besten ab.
Es gibt jedoch auch Verlierer wie Daito Cacao und Glico, die in fast allen Punkten schlecht abschneiden und großen Nachholbedarf haben. Auch Supermarktketten werden bewertet, wobei Coop, MIGROS und Aldi Süd die ersten drei Plätze belegen.
Lesen Sie auch: Hype, Inhaltsstoffe und Qualität: Dubai-Schokolade im Vergleich
Herausforderungen und Alternativen im Kakaoanbau
Der Kakaoanbau gehört zu den größten Verursachern von Entwaldung und befeuert den Klimawandel. Hinzu kommen ein hoher Wasserverbrauch und der Einsatz gefährlicher Pestizide. Viele Kakaobauern leben unter dem Existenzminimum und sind auf Kinderarbeit angewiesen.
Eine nachhaltige Alternative ist das Agroforstsystem, bei dem Kakaobäume zusammen mit anderen Bäumen und Nutzpflanzen angebaut werden. Dies fördert die Widerstandsfähigkeit und Produktivität und vermeidet Monokulturen. Der WWF arbeitet mit indigenen Kakaokooperativen in Südamerika zusammen, die nach diesem Prinzip anbauen.
tags: #die #gute #schokolade #fairtrade #test