Diabetiker Marmelade Inhaltsstoffe: Genuss ohne Reue
Marmelade gehört für viele zum Frühstück einfach dazu. Wer jedoch an Diabetes leidet oder auf seinen Blutzuckerspiegel achten muss, steht oft vor der Frage, ob Marmelade überhaupt noch erlaubt ist. Die gute Nachricht: Du musst nicht verzichten! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Marmelade diabetesfreundlich zu gestalten, ohne auf Geschmack verzichten zu müssen.
Marmelade, Konfitüre, Gelee - Was ist der Unterschied?
Die Begriffe "Marmelade", "Konfitüre" und "Gelee" sind rechtlich genau definiert. Laut EU-Verordnung darf die Bezeichnung "Marmelade" nur für Produkte aus Zitrusfrüchten verwendet werden. Andere Fruchtaufstriche werden als Konfitüre bezeichnet. Da Konfitüre einen festgelegten Zuckeranteil enthalten muss, fallen viele zuckerreduzierte oder zuckerfreie Alternativen unter die Bezeichnung "Fruchtaufstrich".
Worauf Diabetiker bei Marmelade achten sollten
Nicht alle Marmeladen sind gleich. Der Schlüssel liegt darin, Marmelade in Maßen und in Kombination mit anderen Lebensmitteln zu genießen, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
- Hoher Fruchtanteil, wenig Zucker: Fruchtaufstriche mit einem hohen Fruchtanteil enthalten oft weniger Zucker und mehr natürliche Fruchtsüße.
- Marmeladen ohne Zuckerzusatz: Diese enthalten meist Fruchtpüree und eventuell natürliche Süßstoffe wie Erythrit oder Stevia.
- Selbstgemachte Marmelade: Hier hast Du die volle Kontrolle über die Zutaten und kannst die Süße nach Deinem Geschmack anpassen.
Tipps für den Marmeladengenuss mit Diabetes
- Marmelade im Rahmen eines ausgewogenen Frühstücks: Kombiniere Dein Marmeladenbrot mit Proteinen (Käse, Tofu, Joghurt, Eier) und Ballaststoffen (Vollkornbrot).
- Kaufe Fruchtaufstriche mit hohem Fruchtanteil.
- Mache Marmelade selbst: Es gibt tolle Möglichkeiten, diabetesfreundliche Marmelade herzustellen.
Süßen ohne Zucker: Natürliche Alternativen
Anstelle von herkömmlichem Zucker können für Diabetiker geeignete Marmeladen natürliche Süßstoffe verwendet werden. Hier sind einige Optionen:
- Erythrit: Ein Zuckeralkohol, der fast keine Kalorien hat und den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst.
- Stevia: Ein natürlicher Süßstoff aus der Steviapflanze.
- Xylit (Birkenzucker): Ein Zuckeralkohol, der weniger Kalorien als Zucker enthält und den Blutzuckerspiegel weniger stark ansteigen lässt. Allerdings sollte Xylit in Maßen konsumiert werden, da es in größeren Mengen abführend wirken kann.
Moremelade: Fruchtaufstrich mit weniger Zucker & Kalorien
Eine Option für einen zuckerreduzierten Fruchtaufstrich ist die Moremelade. Sie kommt ohne Zuckerzusatz aus und wird stattdessen mit der Süße aus echten Früchten sowie Erythrit und Stevia gesüßt. Dadurch enthält sie bis zu 95 % weniger Zucker und 85 % weniger Kalorien als herkömmliche Marmelade. Die Moremelade ist in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich und sowohl im Glas mit Fruchtstückchen als auch als Squeezie ohne Stückchen verfügbar. Sie ist zudem vegan, da keine tierischen Inhaltsstoffe wie Gelatine verwendet werden.
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Geliermittel für Diabetiker Marmelade
Um Marmelade ohne Zuckerzusatz die gewünschte Konsistenz zu verleihen, werden Geliermittel benötigt. Hier sind einige Optionen:
- Pektine: Natürliche Kohlenhydrate, die aus pflanzlichen Quellen wie Zuckerrübenschalen, Zitrusfrüchten oder Apfelresten gewonnen werden.
- Agar-Agar: Ein pflanzliches Geliermittel aus Meeresalgen, das kalorienarm ist.
- Johannisbrotkernmehl: Ein Geliermittel aus den Samen des Johannisbrotbaums.
- Chiasamen und Leinsamen: Quellen in Verbindung mit Flüssigkeit auf und bilden eine gelartige Masse.
Rezeptideen für Diabetiker Marmelade
Es gibt viele Rezepte für leckere und diabetesfreundliche Marmeladen. Hier sind einige Beispiele:
- Erdbeermarmelade mit Erythrit und Chiasamen: Dieses Rezept enthält deutlich weniger Zucker als herkömmliche Marmeladen und nutzt Erythrit als Süßstoff. Die Chiasamen liefern Ballaststoffe, die den Anstieg des Blutzuckers verlangsamen.
- Fruchtaufstrich mit Leinsamen oder Chiasamen: Ein schnelles und einfaches Rezept, bei dem die Chiasamen oder Leinsamen als Verdickungsmittel dienen.
- Erdbeermarmelade mit Pektin: Hier sorgt Pektin für schnelles Eindicken der Marmelade.
- Marmelade mit Agar-Agar: Mit Agar-Agar lassen sich verschiedene Früchte zu einer Konfitüre oder Marmelade verarbeiten.
- Kalt gerührte Kiba-Marmelade ohne Zucker: Ein Mix aus Kirschen und Bananen, der mit Johannisbrotkernmehl kalt gerührt wird.
Rezept Beispiel: Erdbeertraum mit Birkenzucker (Xylit)
Dieser Fruchtaufstrich enthält ausschließlich natürliche Zutaten und besteht zu 66 % aus Erdbeeren. Anstelle von Zucker wird Birkenzucker (Xylit) verwendet. Da auch beim Geliermittel auf tierleidfreies Pektin zurückgegriffen wird, ist dieser Fruchtaufstrich zu 100 % pflanzlich.
Zutaten:
- 500g Erdbeeren
- Birkenzucker (Xylit) nach Geschmack
- Pektin zum Gelieren
- Zitronensaft
Zubereitung:
- Erdbeeren waschen, putzen und klein schneiden.
- Mit etwas Zitronensaft in einem Topf zum Kochen bringen.
- Birkenzucker und Pektin mischen und unter Rühren in die Erdbeermasse geben.
- Einige Minuten köcheln lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
- Heiß in sterilisierte Gläser füllen und verschließen.
Alternativen zu Marmelade
Wer Abwechslung sucht, findet auch leckere Alternativen zu Marmelade:
- Mandelmus: Ein Brotaufstrich aus 100 % Mandeln, der pur oder mit anderen Zutaten kombiniert werden kann.
- Rote Grütze: Eine Süßspeise aus roten Beeren und Früchten, die ebenfalls als Brotaufstrich verwendet werden kann.
Vorsicht bei "zuckerfreien" Produkten
Auch wenn ein Produkt als "zuckerfrei" beworben wird, ist es wichtig, die Zutatenliste genau zu prüfen. Oftmals werden Zuckeraustauschstoffe wie Maltit verwendet, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen können und in großen Mengen abführend wirken können.
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Zuckeraustauschstoffe im Detail
- Maltit (E 965): Ein Zuckeraustauschstoff, der durch Hydrierung von Maltose hergestellt wird. Er wird vor allem in zuckerfreien und kalorienreduzierten Lebensmitteln verwendet. Maltit ist nicht gesundheitsschädlich, kann aber in großen Mengen abführend wirken und zu Bauchschmerzen und Blähungen führen.
- Sucralose (E 955): Ein Süßstoff, der etwa 600-mal süßer schmeckt als Kristallzucker und als kalorienfrei gilt.
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